Ich denke mal, die Folter ist nicht direkt als solche zu erkennen, es ist ja hauptsächlich psychologisch. Ich glaube da braucht es nicht viel - vor allem weil da ja generell eher gefährliche Menschen einsitzen - den Aufsehern zu vermitteln, dass dies und das zur Sicherheit absolut notwendig ist.
Das ist ja das perfide. Ich befürchte, es kann sich niemand davon freisprechen, dass er oder sie da ähnlich handeln würde als Teil des Systems. Dazu gibt es ja auch etliche Filme und Versuche.
Ja, es gibt Versuche dazu. Deshalb sollte das inzwischen jeder mal gehört haben, und eben *insbesondere* Einrichtung, die die Staatsgewalt repräsentieren, Strukturen haben, die solche Phänomene verhindern oder zumindest aufdecken, das sollte zum Lehrumfang der Wärter*innen-/Jurist*innen-Ausbildung gehören.
Und dann müssen solche Vorgänge abgestellt werden.
Das läuft doch seit *Jahren*. Das kann man doch nicht abtun mit "kann ja jedem mal passieren"?!?
Ich kann vielleicht begreifen, dass man beim menschenwürdigen Umgang Abstriche machen muss, wenn man den Rest der Menschheit vor einem Hannibal Lecter schützen möchte. Aber ich habe noch nichts gehört, was mich zu der Annahme bringt, dass Assange in so eine Kategorie fällt.
Und selbst dann ist es absolut indiskutabel, Demütigungen über das absolut notwendige Maß hinaus zu ermöglichen oder anzuordnen. Mag sein, dass bei manchen Gefangenen Einzelhaft nötig ist, um sie oder ihre Mitgefangenen zu schützen (allerdings denke ich auch hier nicht, dass das bei Assange nötig wäre, und wenn doch, sollten die Gründe dafür transparent kommuniziert werden, und er sollte in jedem Fall Gelegenheit haben, sich mit seinen Anwält*innen auszutauschen, so oft er das braucht).
Aber tägliches Röntgen? Was soll so ein Unfug? ( VivaLaVida, kurzfristige Folgen dürfte das nicht haben. Es ist ja nicht so, dass Röntgen direkt krasse Strahlenschäden macht, wie Radioaktivität, sondern eher Schäden an der DNA, die zu Krebs führen können, der sich dann aber erst nach längerer Zeit zeigt).