Kindergeburtstag ohe Mitgebsel-Tüte?

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  • Zum Ursprungsthema:

    Ich fand die Tüten als Kind toll, meine jungs fanden sie toll, und in den jungen Jahren gab es immer was mit Schatzkiste oder was von den kindern selbstgemachtes, also auch entsprechend was mit nach Hause.

    Im Allgemeinen seh ich das Thema total unverkrampft und mach doch einfach jeder wie er Bock hat. #weissnicht


    ...und ob andere Eltern deswegen nen Minikotzkrampf ob des Zuckers oder Plastik oder oder bekommen, darüber hab ich mir nie nien Kopp gemacht, ich möcht den Kindern ne Freude machen, die Eltern interessieren mich nich - wäre mir auch nach diesem Thread immer noch schnurz egal. Wobei, evtl sogar im Gegenteil: ist doch schön wenn es keine echten Gründe zum drüber rhabarbern gibt! ;D

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  • Hallo,


    Woran ich rumüberlege: Ich habe manchmal Ressourcen und Lust was richtig "gutes" zu backen/beizusteuern. Dann finde ich es blöd, wenn neben meinen liebevollen und aufwendigen Plätzchen gekaufter "Trash" steht, der gegessen wird.

    Ist das blöd von mir?

    Wäre es nicht besser, wenn man keine Ressourcen hat, nichts mitzubringen, weil es ja meist eh zu viel ist?

    Denn irgendwie geht so ja sonst auch der Brauch von schönem, hochwertigem Essen zu besonderen Anlässen verloren.

    Versteht ihr mich?


    Grundsätzlich verstehe ich das Gefühl schon.


    Aber die Frage ist, warum stört es dich (dich jetzt nciht speziell auf dich als Person bezogen sondern ganz allgemein gemeint) ? Weil deins offenbar nicht so gut ankommt, wie gekauftes? Weil du dich nicht genug wertgeschätzt fühlst und auf gleicher Ebene stehst, wie jemand der "nur" etwas kauft? Weil es insgesamt zu viel ist?


    Was ist "schönes Essen"? Das, was schmeckt, denke ich. Hochwertig ist gut, aber manchmal sticht "schmeckt gut" offenbar doch "hochwertig"... Und ist gekauftes immer "Trash"?

    Ist der selbstgebackene Kuchen tatsächlich auf jeden Fall hochwertige als der gekaufte? Die selbst gebratenen Fleischklößchen zwingend wertvoller als die aus Zeitgründen gekaufte vegetarische) Version? usw.

    Am Ende entscheidet ja jeder selbst aus dem Angebot, was er essen mag.


    Wenn jemand es nicht schafft, etwas selber zu machen, fühlt er sich vielleicht blöd, wenn das Kind als einziges sagen muss: "Ich kann nichts mit hinstellen". Und ich gebe zu, gerade mit Allergiekind war ich manchmal gar nicht böse, wenn Sachen dastanden, bei denen ich einfach die Zutatenliste lesen konnte und nicht immer erst den Mitbringer ausfindig machen musste und dann noch abwägen, wie sehr ich demjenigen vertraue (Nein, da ist nichts mit Milch dran. Ach, in Zutat XY ist ein Milchprodukt...? Ach stimmt, ob in der Gewürzmischung Sesam ist, hab ich natürlich nicht geschaut... ) . #schäm


    An der Schule meiner Kinder Schule war es so, daß es soundsoviele Arbeitsstunden gab, daß man sie aber auch gegen Geld erlassen bekam. Anfangs fand ich das auch total blöd, da "kauft" jemand mit Geld, daß was ich mit Zeit und Kraftaufwand leiste. Das ist doch viel einfacher, wenn man es sich leisten kann und schmälert den Wert meiner "echten" Arbeit.

    Aber andererseits - warum soll es weniger wert sein, wenn man für etwas bezahlt und es dafür jemand anderen machen lässt (von dem Geld konnten dann Handwerker beauftragt werden oder - von anderen hergestellte - sinnvolle Sachen angeschafft werden, die teilweise mehr brachten als auf Krampf erfundene Elternaufgaben oder "halbgut" erledigte Dinge. ).

    Seitdem hatte ich meinen Frieden damit.


    Zu den Tüten:

    Zum Glück waren die als meine Kinder klein waren, hier noch nicht üblich. Wenn beim Geburtstag was anfiel (Preis bei Spielen, sofern es nicht sofort aufgenscht wurde, basteln, Schatzsuche, gemeinsames backen...) konnte das natürlich mitgenommen werden, wenn nicht, dann gab´s eben nichts.


    Als dann die Tüten aufkamen (ich glaube, nur mein jüngstes Kind hat mal so was bekommen und wusste selber nicht, warum), habe ich den Sinn nicht verstanden. Meine Kinder haben nie nach so etwas gefragt, ich bin froh, daß ich daher da auch keine Entscheidung treffen musste. Ich selber bin ja leicht dabei zu sagen: "Seh ich keinen Sinn drin, mach ich also nicht", aber wenn mein Kind dann traurig wäre oder Angst hätte, doof dazustehen, käme ich vermutlich ins Trudeln.

  • Ich werde es dieses Jahr probieren, dass ich einen Obstigel oder ähnliche gesunde, aber hübsch dekorierte Sachen mitbringen werde. Mal sehen, wie das ankommt. Meine Kinder sind an den Geburtstagsfeiertagen immer so aufgedreht vom Zucker.


    Obstspieße laufen bei uns immer echt gut, sofern nichts all zu Exotisches verbaut wurde. Am besten gehen Spieße mit Apfelspalten und Trauben, ggf noch Mandarine. Apfelsinen und Birnen sind schon schwieriger, Banane bleibt meist liegen, weil sie schnell anbräunt.

    Einmal hatte ich Orange, Kaki und Kiwi dabei - das haben viele liegen gelassen.

    Im letzten Jahr habe ich Pizzaschnecken aus Blätterteig mitgebracht - die wurden von nahezu allen Kindern ignoriert und mein Sohn war sehr enttäuscht.

    Pogaca (Brötchen mit Schafskäse und Spinat) gehen dagegen immer wie warme Semmeln. Und die Heldin des Tages war ich mit Quesadillas - und die sind mit gekauften Wraps, etwas Paprika und Cheddarkäse ja wirklich mega schnell gemacht. Die Guacamole hat Bobby zwar allein gegessen, aber darum war er auch nicht böse #freu


    Aktuell fallen in unserer Gruppe mehrere Geburtstage in eine Woche - die Eltern tun sich zusammen und organisieren zusammen ein Frühstück mit Brötchen und Co. Das finde ich auch eine gute Idee, damit es jetzt nicht täglich Kuchen gibt.



    Zu den Fertigsachen:
    Meine Freundin ist bei Festen immer erleichtert, wenn sie gekaufte Muffins oder Kuchen aus der Folienpackung entdeckt: Sie verträgt ganz viele vor allem frische Zutaten schlecht. Bei komplett verarbeiteten Lebensmitteln - diesen "ewig haltbaren Fertigkuchensachen" hat sie nie Probleme.

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  • Ich habe es aufgegeben, für Schulfeste selbst zu backen. Dabei kann ich gut backen und mache das eigentlich gerne. Aber es hat mich früher immer total traurig gemacht, wenn meine liebevoll selbst gebackenen Muffins einfach überhaupt nicht gegessen wurden. Denn leider war ich immer die Einzige, die wirklich komplett selbstgemachte Muffins mitgebracht hat. Standard sind Muffins aus Backmischungen. Die schmecken wie Pappe. Noch ekelhafter schmecken nur die fertig gekauften. Die fertig gekauften erkennt man daran, dass sie perfekt gleichmäßig aussehen. Aber die Backmischungs-Muffins lassen sich äußerlich nicht von wirklich selbstgemachten Muffins unterscheiden, das merkt man erst beim Reinbeißen. Leider habe ich nun zwar ein Talent zum Backen, aber keins zum Verzieren. Auf dem Buffet beim Schulfest standen dann meine köstlichen, aber unscheinbaren Muffins neben den perfekt verzierten Pappe-Muffins. Ratet mal, zu welchen die Kinder gegriffen haben. Ja, richtig. Und die Erwachsenen essen gleich gar keine Muffins, weil sie eben gelernt haben dass die eh nicht schmecken.


    Nachdem mir die völlige Sinnlosigkeit klar geworden ist, habe ich aufgehört für Schule und Kindergarten zu backen und bringe in der Regel gar nichts mehr mit. Es interessiert eh niemanden und ist eh immer zu viel. Wenn ich den Eindruck habe, dass es doch gut wäre wenn ich etwas beisteuere, dann bringe ich aufgebackene Brezeln mit oder so.

  • Standard sind Muffins aus Backmischungen. Die schmecken wie Pappe.


    Findest du?

    Der Unterschied ist doch wirklich nur, dass in der Backmischung Mehl, Stärke, Zucker und Backpulver schon fertig vermischt und gesiebt sind, alles andere kommt doch eh frisch rein. #weissnicht

    Ich schmecke da keinen Unterschied. Aber ich verziere auch nix, ich mag da am liebsten einen Klecks Schokoladenglasur drüber und sonst nix.

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  • Ich mache meine Muffins mit Natron und Buttermilch. Die werden unvergleichlich saftig und locker. Die aus den Backmischungen sind dagegen trocken und zu hart.

  • An einer staatlichen Schule kann dich eigentlich niemand zum Kuchenbacken zwingen, oder? Es ist Schulpflicht für die Kinder, aber keine Mitarbeitspflicht für die Eltern.

  • Ich mag Backmischungszeugs auch nicht wirklich...

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    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, wir haben hier komische Kinder (und Eltern). Ich erlebe es eigrntlich immer so, dass die selbstgebackenen Sachen razfaz weg sind und das gekaufte Backup (oft vom Hort/Klassenlehrperson aber auch mal von Eltern wie uns, die sich zwar eingetragen hatten, aber dann einen Zusatztermin reingeschneit bekamen...) dann im Laufe des Abends weggeknabbert wird und dann oft noch am nächsten Tag für die Kinder ist. Das ist auch meist so Zeug wie Grissini, Cräcker etc.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Trin

    An der kleinen Privatschule, an der meine Mittlerste eine Weile war, gab es auch so Arbeitsstunden, die man gegen Geld ablösen können. Ich hab lieber 2x im Jahr die Schulräume 4h geputzt, als 200€ zu zahlen. Schlecht habe ich mich deswegen nicht gefühlt. Für mich war das OK so. Jeder gibt, was er kann. :)



    Das gekaufte Sachen den selbstgemachten vorgezogen werden, habe ich nicht gemerkt. Hier wurde auf KiGa Festen alles gleichmäßig gegessen und danach aufgeteilt.

    Ich backe gerne, verzieren aber ungern. Trotzdem waren meine Muffins immer schnell weg. Gekaufte Muffins hat hier noch nie jmd mitgebracht. Dann eher so Knabberzeug, Salzstangen, Kekse etc. Oder eben Obst.

  • Trin

    An der kleinen Privatschule, an der meine Mittlerste eine Weile war, gab es auch so Arbeitsstunden, die man gegen Geld ablösen können. Ich hab lieber 2x im Jahr die Schulräume 4h geputzt, als 200€ zu zahlen. Schlecht habe ich mich deswegen nicht gefühlt. Für mich war das OK so. Jeder gibt, was er kann. :)


    Ja, wir haben auch lieber gearbeitet. Zumal es oft auch Aktionen waren, wo man andere Leute getroffen hat und so auch ein Stück Kontakt/Gemeinschaft da war und man einen guten Einblick ins "Innenleben" der Schule und ihrer Menschen gewinnen konnte.


    Aber wenn andere das für sich anders sehen (egal ob ob wollen oder aus Kraft- und Zeitgründen müssen), dann ist es so. Wie gesagt, anfangs fand ich das doof und irgendwie "weniger wert" (eben so wie manche gekaufte Sachen auf dem Buffet), aber irgendwann fand ich es OK. Und es ist ja eh nicht meine Entscheidung.


    Zitat

    Das gekaufte Sachen den selbstgemachten vorgezogen werden, habe ich nicht gemerkt. Hier wurde auf KiGa Festen alles gleichmäßig gegessen und danach aufgeteilt.


    Ich habe da ehrlich gesagt nie drauf geachtet. Ich fürchte, wenn nicht gerade ein Markenname draufsteht, wüsste ich nicht mal, ob Kuchen/Muffins gekauft oder selbstgebacken sind.#schäm

    Ich mag z.B. die superweichen "saftigen" Muffins selber gar nicht, daher sind meine selbstgebackenen (ganz oder Backmischung) auch eher fest, eher wie Mini-Rührkuchen.


    Ob mein schnell zusammengerührter "gelingt immer, wenn ich keine Experimente mache"-Kuchen leckerer oder anderweitig hochwertiger war als die späteren Version "Backmischung, weil gelingt - im Gegensatz zu selbstgemachtem, der mir unter Stress meist schief geht - auch garantiert ohne Milch und Ei immer und kann vom Kumpel mit anderer Unverträglichkeit ebenfalls gegessen werden", kann ich auch nicht sagen, beides war mal sofort alle, mal blieben Reste.


    Wie gesagt, ich persönlich war mit Allergiekind sogar froh, wenn es Sachen mit Zutatenliste gab (selbst geschriebene sind auch prima, nur leider gab´s da gelegentlich die ein oder andere Überraschung... )


    Am Ende entscheidet jeder für sich selber, was man essen mag und was nicht. Nur weil fertige Kekse oder Käsestangen dastehen, muss man sie ja nicht essen, wenn man sie nicht mag. Tun andere das, bleiben einem selber mehr von den hochwertigen Sachen ;)

  • Mein Standard-Mitbringessen für Klassenfest etc sind im Sommer Kirschtomaten oder Melone und im Winter Mandarinen. Fertig gekauft ggf. gewaschen oder geschnitten, fertig. Und fast immer gerne gegessen.


    Backen tue ich nur dann, wenn das betreffende Kind es unbedingt möchte und dann auch nur mit diesem Kind zusammen.

  • Trin , gute Fragen. Es stört mich, weil ich meine Bemühung, ähnlich wie Spinosa , etwas einigermassen gesundes und leckeres beizusteuern, als sinnlos empfinde, wenn die Kinder sich dann mit gekauften Billig-Lebkuchen vollhauen.

    Ich könnte dann auch einfach nichts mehr machen, aber so weit bin ich noch nicht ;)

    Wobei ich zur Weihnachtsfeier den Mandarinenweg gewählt habe.

    Ich bin vermutlich von den Klassenfrühstücken meiner Tochter(1.Klasse) etwas angepiekst, zudem alle was mitbringen sollten und sooo viel übrig blieb an Obst und selbstgemachten Brötchen und so, weil ein paar Eltern tütenweise Schokokekse und Schokolebkuchen mitgegeben haben.

    Da die Lehrerin den Kindern in der Adventszeit ungelogen jeden(!) Tag Süßes ausgeteilt hat, fand ich das Frühstück dann die Krönung und hätte gewünscht, dass man gekauften Süßkram verbietet #schäm

  • Ich bin vermutlich von den Klassenfrühstücken meiner Tochter(1.Klasse) etwas angepiekst, zudem alle was mitbringen sollten und sooo viel übrig blieb an Obst und selbstgemachten Brötchen und so, weil ein paar Eltern tütenweise Schokokekse und Schokolebkuchen mitgegeben haben.

    Da die Lehrerin den Kindern in der Adventszeit ungelogen jeden(!) Tag Süßes ausgeteilt hat, fand ich das Frühstück dann die Krönung und hätte gewünscht, dass man gekauften Süßkram verbietet #schäm


    Das ist auch blöde organisiert.
    Sowas kann man prima über doodle regeln, dann gibt man an, was mitgebracht werden soll, und wer Kapazitäten hat, trägt sich ein. Ja, es bringen dann tatsächlich oft dieselben was mit - aber wer sich frühzeitig gleich einträgt, hat offenbar Zeit und Lust (und geld dafür), und wer das nie tut, kann es vielleicht einfach nicht leisten.


    Wenn jede Familie was mitbringen muss, kann das ja nur zu viel sein - da wären auch 28 Rohkostteller zu viel und frustrierend, weil am Ende (das gute Bio- Zeug) weggeworfen werden muss.


    Im KiGa hängt bei uns immer ein Plakat am schwarzen Brett: Wir frühstücken - wer bringt was mit? Danach die benötigten Produkte, neben denen man sich eintragen kann. Da kann man dann etwas aufwändigeres aussuchen, das man vorbereiten muss (Waffeln, Gebäck) oder geschnittenes Obst - oder man bringt 3 x Milch oder ein Glas Marmelade mit.

    Letztlich füllt es sich immer rasch, sodass man auch problemlos "zu spät" dran sein kann, wenn man knapp bei Kasse oder sehr unorganisiert ist; da kontrolliert zum Glück keiner die Namen.

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  • Hallo,


    Trin , gute Fragen. Es stört mich, weil ich meine Bemühung, ähnlich wie Spinosa , etwas einigermassen gesundes und leckeres beizusteuern, als sinnlos empfinde, wenn die Kinder sich dann mit gekauften Billig-Lebkuchen vollhauen.


    Hm, ist es, weil dann durch die mitgebrachten anderen Sachen zu wenig Auswahl an "Gutem" für dich/euch dabei ist (hier war es generell immer eher zu viel als zu wenig) oder weil deine Kinder dann lieber auch das "ungesunde" futtern? Ich gebe zu, gerade bei Schulfesten o.ä. war ich da recht pragmatisch und fand, jeder kann essen was er mag und verträgt, egal ob es meine Kinder sind oder andere. Reste wurden wieder mitgenommen -vom Mitbringer oder gerne auch mal von jemande, der es besonders gerne mochte.


    Und wer nicht selber backen kann oder mag oder keine Zeit dafür hat, möchte sich eben vielleicht trotzdem irgendwie beteiligen.



    Zitat

    Ich bin vermutlich von den Klassenfrühstücken meiner Tochter(1.Klasse) etwas angepiekst, zudem alle was mitbringen sollten und sooo viel übrig blieb an Obst und selbstgemachten Brötchen und so, weil ein paar Eltern tütenweise Schokokekse und Schokolebkuchen mitgegeben haben.

    Da die Lehrerin den Kindern in der Adventszeit ungelogen jeden(!) Tag Süßes ausgeteilt hat, fand ich das Frühstück dann die Krönung und hätte gewünscht, dass man gekauften Süßkram verbietet #schäm


    Ich glaube, das sind verschiedene Sachen. Die Frage, was mitgegeben wurde und wie viel... Ich glaube, für das von dir beschriebene Problem ist eher die zweite Frage die entscheidende.


    Hier (in dem Falle "da wo ich arbeite" ;)) haben die Kinder irgendwann in der Weihnachtszeit gar keinen Appetit auf Kekse und co. gehabt. Ich glaube, da haben sie auch keinen Unterschied zwischen gekauften und selbst gebackenen gemacht.


    Der Vorteil von "Trockenware" oder abgepackten Sachen war - neben der Zöliakie- und Allergiefrage, die sich hier auch mehrfach stellt - daß die sich halten und jetzt im Januar noch gegessen werden können (wofür uns sicher auch einige Eltern hassen #freu aber wegwerfen ist auch keine so richtige Lösung) , während der liebevoll gebackene Zimtkuchen, die nett dekorierten Brötchen und der tolle Obstteller irgendwie auch ohne jeden Appetit vertan werden mussten - oder am Ende weggeworfen wurden. Aus der mitgebrachten Schokolade werden wir auch noch was machen (Kuchen, Fondue, mal sehen... und ja, Süßkram ist es, egal wann... )


    Hier waren in der ausgehängten Liste z.B. sowohl "offene" Getränke (warmer Kinderpunsch) als auch "abgeflaschte" (Saft) erwünscht, letztere konnten wieder mitgenommen werden oder hier aufgehoben werden und werden nun nach und nach mit genutzt. und es wurde drauf hingewiesen, daß sich die Menge danach richten sollte, wie viel ca. 2 Kinder essen/trinken. Zu viel war es trotzdem, aber nicht so extrem und wie gesagt, einiges konnte gut aufgehoben werden.


    Da braucht es einfach eine bessere Planung und ggf. genaue Festlegungen, was die Menge der jeweiligen Sachen angeht (EIN Obsteller - von wem? maximal XY Brötchen - von wem? oder generell "Keine Süßen Sachen" - wobei gerade zu Weihnachten...? Klar geht das wunderbar, aber ich finde, da kann man erst mal zu anderen Zeiten anfangen.


    Ob die Kekse oder der Stollen dann gekauft oder selbstgebacken sind oder der Kinderpusch fertig aus der Flasche kommt oder selbst zusammengerührt wurde, spielt dagegen aus meiner Sicht dann weniger die Rolle.

  • Ich muss gestehen, dass mich diese Aussage ärgert. Auch wenn Eltern vielleicht weniger Zeit haben, möchten sie zu einem Klassenfest etwas mitbringen. Viele Eltern müssen arbeiten und wollen sich trotzdem aktiv einbringen, und gerade über Essen und Trinken machen das Menschen einfach gerne. Das ist ein emotionaler Akt. Und es gibt auch Eltern, für die eine gekaufte Packung Aldi-Spekulatius von Herzen kommt, einfach, weil sie es vielleicht selbst nie anders gelernt haben. Das ist dann kein „Trash“. Und wenn Eltern mit viel Liebe ungesundes und nicht hochwertiges Essen zubereiten, wenn sie dafür trotzdem lange in der Küche standen, was ist das dann?


    Das ist mir echt zu schwarz weiß #hmpf.


    Ich habe es aber auch immer so erlebt, dass es ein ungeschriebenes Gesetz ist, das bitte alle etwas mitbringen. Wenn es bei Euch so ist, dass es als komplett wertfrei angesehen wird, ob man etwas zusteuert oder nicht, dann mag das anders sein. Ich kann mir das nur wirklich nicht vorstellen. Diese Szene aus Working-Mom, bei der die Protagonistin verzweifelt gekauftes Gebäck zerdrückt, damit es nach selbstgemacht aussieht und in den Augen der „guten Mütter“ bestehen kann, das ist irgendwie (leider) Realität.


    Edit: Meine Mutter konnte total tolle Tabouleh-Salate, super aufwendig, superlecker. Dafür haben meine und auch andere Kinder anderes stehenlassen. Ich behaupte also mal, dass wirklich leckeres Hochwertiges auch gegen billige, ungesunde Dinge Bestand hat. Das ist dann die wirkliche Meisterklasse, und wer die beherrscht (also ich tue es nicht), der braucht auch für „Trash“ keine Angst zu haben.

  • oweia da hab ich ja was losgetreten mit meinen lebkuchen. Ich koche und backe gern und viel. Auch für solche anlässe. Aber an dem tag ging es nunmal nicht....und ich finde es nicht schlimm

    Trummelbiene startet durch in diesem Jahr!

  • ok, dann komme ich lieber zum Augangsthema zurück :): Für zwei meiner Kinder waren diese Tütchen enorm wichtig, ohne wäre es quasi nicht gegangen.Ich habe dann aber meist kaum Süßes rein, sondern kleine Radiergummi, Haarspangen, whatever, gerade bei Flying Tiger und so Läden habe ich immer Schönes günstig gefunden. Die Tüten wurden in der Regel immer noch geschlossen mit nach Hause genommen.

  • In meiner Welt nicht. In eurem Wohnort kann ich mir das tatsächlich eher vorstellen.

    Ich verstehe aber, dass mein Beitrag dich ärgert. So ganz glücklich bin ich damit auch nicht.

    Allerdings finde ich, dass Aldi-Plätzchen auch Trash sind, wenn sie von Herzen kommen und jemand das schon immer ausschliesslich kennengelernt hat. Das ist ja auch gar nicht tragisch. Aber man muss es auch nicht romantisieren, nur weil die Absicht eine gute war.

  • In meiner Welt sind gekaufte Spekulatius und Lebkuchen (egal ob von Aldi oder tegut oder Schmidt) kein trash, sondern eine leckere Weihnachtsnascherei, die wir in der Adventszeit sehr gerne mögen und auch gerne mal einfach so mitbringen, wenn wir bei Freunden zum Kaffee sind. Wieder was gelernt.

    Vielleicht sind wir aber auch einfach eine trashige Familie

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)