Praktische Arbeit von Lehrkraft „verschlampt“ -Konsequenz für die Schülerin?

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  • Ihr Lieben,


    Vorweg:

    1.ja, ich bin gerade etwas emotional, da meine Tochter die Woche schon 2x bitterlich geweint hat, weil sie so mit sich und ihren Einschränkungen hadert. Und trotzdem noch so viel leistet. #crying

    2. nein, das soll kein Lehrer:innen-bashing werden, die meisten Lehrkräfte meiner Kinder sind super

    3. nein, ich habe auch nicht vor, direkt mit dem Gesetzbuch zum Schulamt zu dackeln, auch wenn mich die Lage interessiert.


    So, nun mein Thema:

    In Kunst (E-Phase, 11. klasse) wurde eine Praktische Arbeit angefertigt. Dies lief über 4 Doppelstunden (also durchaus umfangreich), wovon meine Tochter in 3 Doppelstunden anwesend war. Sie hat es also komplett in der Schule gemacht und nicht mit nach Hause gekommen und gemeinsam mit ihren Mitschüler:innen abgegeben.

    Auf Grund von Krankheit hat sie recht viele Fehlzeiten und hat auch die erste praktische Arbeit nicht anfertigen können, da sie da gerade stationär war.

    Es gibt für sie also im Prinzip nur diese eine praktische Arbeit + das bisschen mündliche Leistung, was bewertet werden konnte.

    Meine Tochter war bislang immer gut bis sehr gut in Kunst, würde also 2stelliger Bereich schätzen.


    So, nun kam die Lehrkraft heute wieder, kam zu meiner Tochter, sagte ihr, es täte ihr leid, sie könne ihre Arbeit nicht mehr finden. Sei ihr unangenehm, Entschuldigung, aber da könne sie nun auch nichts machen.

    Okay, ärgerlich, aber passiert. Wir sind alle nur Menschen.

    Nur: da sie ja nun eigentlich gar keine bewertbare Leistubg von ihr hätte, könnte sie ihr dann halt jetzt nur ausreichend geben und nicht einfach irgendeine (gute) Note. Sie hat ja defakto nichts zum bewerten.

    Meine Tochter hat noch gefragt, ob sie nicht das bewerten könne, was sie in den Arbeitsstunden gesehen habe. Aber da könne sie sich nun nicht mehr erinnern, welcher Note das entsprechen würde.


    Nun ist meine Tochter sauer und furchtbar frustriert. Sie hat nichts falsch gemacht und wird dafür bestraft. Sie sagt, dann hätte die Lehrerin halt schon währenddessen mehr Aufzeichnungen machen müssen oder so.

    Jetzt kann man sagen, ist doch „nur“ Kunst, ist doch nur Halbjahr und noch nicht q-Phase, wo alles fürs Abi zählt. Aber sie ist eh schon frustriert und macht und gibt sich Mühe und dann war das alles fürn a****

    Ich kann sie absolut verstehen.


    Jetzt würde mich mal interessieren: was wäre das richtige Vorgehen in so einem Fall? Gibt es da irgendwelche Richtlinien?

    Was würdet ihr als Lehrkraft tun?

    Was würdet ihr mir und meiner Tochter raten? Was wäre ein realistischer Vorschlag?


    Nachholen ist aus zeitgründen nicht mehr möglich, hier ist nun notenschluss.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Verständlich, dass deine Tochter sauer und frustriert ist.


    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Vorgehen so in Ordnung ist.

    Die Lehrerin hat es verschlampt und deine Tochter wird dafür gestraft?!


    Kennt sie deine Tochter aus früheren Klassen?


    Oder kann sich mit ihren vorigen Kunstlehrkräften kurzschließen für eine faire Benotung?



    In eurem Fall würde ich da auf jeden Fall als Mutter mit der Lehrerin reden und das nicht einfach hinnehmen.

    • Offizieller Beitrag

    ich würde auch denken, wenn es Schuld der Lehrerin ist dann muss sich sich was ausdenken was zu einer guten Notenfindung passt.

    Dann halt noch mal mit ihr hinsetzen und sich theoretisch vielleicht mit kleiner Skizze von deiner Tochter erklären lassen was sie gemacht und warum etc.


    Und dann die Noten davor berücksichtigen. Definitiv. Ist das eine neue Lehrerin, oder kennt sie sie schon länger?



    edit: keine Bewertung fände ich eine gute Lösung wenn auf Grundlage von Krankheit keine Bewertung möglich gewesen wäre - aber es gab ja eine wichtige Arbeite zu bewerten gewesen wäre. Dafür kann E. doch nichts.

    • Offizieller Beitrag

    Ein Lehrer meines Sohnes hat gerade eine ähnliche Situation gehabt: sämtliche Aufnahmen der Gesangsprüfung "verschwunden". Sein Deal war: die bestehende Note gilt, wer glaubt, bei dieser Prüfung besser gewesen zu sein, darf nochmal vorsingen - nur bessere Prüfungen werden berücksichtigt, man kann sich nicht verschlecht-singen.


    Die Prüfungsaufnahmen sind jetzt übrigens noch aufgetaucht - der Lehrer hat alle nochmal benotet und wiederum nur Verbesserungen berücksichtigt.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Da die Lehrerin kaum Bewertbares vorliegen hat, sollte sie " kann nicht bewertet werden" ins Zeugnis eintragen. Das war bei meinem Sohn durch sehr hohe Fehlzeiten, gerade in Fächern, die nur einmal die Woche stattfinden, öfter der Fall. Zumal es da ja noch nicht ums Abi geht. Dann wird es wohl tatsächlich problematisch, weil eine bestimmte Anzahl an Kursen/Fächern bewertbar eingebracht werden müssen. Ist das nicht möglich, wird man nicht zum Abi zugelassen.

  • Ich meine, sie hatte diese Lehrerin vorher noch nicht #gruebel müsste ich nochmal fragen.

    Letztes Jahr gab es kein Kunst sondern Musik, daher wäre die letzte Kunstnote 1,5 Jahre alt.


    Sie schiebt nicht meiner Tochter die Schuld zu, also behauptet nicht, es wäre nicht abgegeben oder so. Dennoch ist die Konsequenz für meine Tochter doof.


    Die Lehrerin sagt, sie hat nicht genügend Aufzeichnungen um zu einer ordentlichen mündlichen Note zu kommen.


    S hat noch die Fotovorlage auf dem Rechner. Also sie mussten selbst themenbezogenen ein Foto auswählen und dazu dann künstlerisch etwas erarbeiten. Hilft aber wohl auch nicht weiter.


    Laut Schule ist „keine Note“ in der Oberstufe nicht mehr möglich. S bekommt also zb auch in Sport eine Note, obwohl sie nicht teilnimmt (eine schriftliche Klausur & eine Präsentation), sonst wäre das tatsächlich die eleganteste Lösung gewesen.

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    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • ich würde gerne etwas vorschlagen, wobei die Lehrerin nicht das Gesicht verliert, aber gleichzeitig meine Tochter nicht so demotiviert und gefrustet wird

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

    • Offizieller Beitrag

    Sie soll mit Deiner Tochter hinsitzen:

    - wieviel Zeit hat E. aufgewendet

    - was hat sie gemacht (Techniken erklären lassen etc)

    - Vorlage und evt Fotos von Zwischenschritten begutachten


    Daraus kann schon mal " Erwartungen erfüllt" resultieren, also Aufgabenstellung verstanden, erfüllt und technisches Ziel erreicht.

    Fehlt nur noch der "künstlerische" Bereich - und den würde ich jetzt einfach neutral benoten.


    Damit müsste eine vertretbare, nachvollziehbare Note möglich sein.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Okay, meine erste Antwort wäre: Note nicht feststellbar gewesen (wobei ich das auch doof finde).

    Zweite Antwort: Sie hat die Arbeit verschlampt, sie muss eine Gelegenheit für eine weitere Notenerhebung anbieten. Sei es eine mündliche Prüfung, sei es eine Skizze #weissnicht.


    Vielleicht hat Rattenkind als Kunstlehrerin noch eine gute Idee?

  • Vielleicht kann Rattenkind als Fachfrau noch etwas dazu sagen?

    Edit: Hat sich überschnitten.


    Ich würde zwei Ansätze vorschlagen:

    1. Was Talpa und andere schon gesagt haben, also eine Art Reflexionsgespräch mit Skizzen und Erklärungen.

    2. Wenn sie ihr jetzt eine 4 geben will, deute ich es so, dass sie ihre mündliche Mitarbeit auf 4 schätzt (mehr kann sie ja nicht bewerten). Wenn die Arbeit nun eine 1 oder 2 gewesen wäre, hätte das aber eine 3 ergeben und die könnte sie ihr aufgrund der Umstände schon geben. Ist leider nicht die erhoffte 1-2 aber immerhin etwas besser. Wenn sie mündlich sogar besser als 4 ist, hat sie die jeweilige Note verdient und wenn die praktische Arbeit noch wieder auftauchen sollte, kann sie ins nächste Halbjahr eingerechnet werden.


    Das ist echt eine ganz blöde Situation für deine Tochter, ich verstehe ihren Frust total.

  • ich frag morgen bei den Kollegen nach, wie das bei uns an der FOS mit "f" (mehr als 50%entschuldigt gefehlt) aussieht.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Zephyr sie sagt, sie kann mündlich eigentlich gar keine Note geben, da sie oft fehlte (aber nicht mehr als 50%) und die Lehrerin aber von der restlichen Zeit keine relevanten Notizen hat. Diese Arbeit wäre also tatsächlich ausschlaggebend gewesen.

    Die 5/6Punkte wären halt ihr Kompromiss, den findet meine Tochter aber gefühlsmäßig nicht fair.


    Dass sie nun in einem Tage keine Arbeit von ca 6 Stunden mehr wiederholen kann, ist auch klar.

    Aber ich denke auch, dann vielleicht beschreiben, erläutern usw?


    Ach, vermutlich ist es alles die Mühe nicht wert, aber es tut mir einfach leid, dass sie da jetzt unverschuldet auch wieder ein negatives Erlebnis hatte...

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Blöde Situation und auch noch so knapp vor Notenschluss.


    Wir hatten mal den Fall (also in meiner Schulzeit), dass der ganze Klasssensatz Kunstwerke verschwunden ist (angeblich wurde er sogar geklaut). Wir haben dann alle eine 2 bekommen für das Werk.

  • Zephyr sie sagt, sie kann mündlich eigentlich gar keine Note geben, da sie oft fehlte (aber nicht mehr als 50%) und die Lehrerin aber von der restlichen Zeit keine relevanten Notizen hat. Diese Arbeit wäre also tatsächlich ausschlaggebend gewesen.

    Eigentlich muss die Lehrerin doch notenrelevante Notizen haben , wie macht sie denn sonst ihre Noten? Die Notengebung muss doch auch nachvollziehender sein .

  • Die Lehrerin hat keine Notizen zu über 50% der Stunden und kann deine Tochter deshalb nicht bewerten? #blink

    Also wenn ich so etwas verzapft hätte, würde ich vor Scham im Erdboden versinken und meiner Schülerin definitiv irgendeine Möglichkeit anbieten, noch eine bewertbare Leistung zu erbringen - auch wenn es einen Tag vor Notenschluss ist. Ich finde das Verhalten wirklich skurril und es ist definitiv nicht fair, da hat deine Tochter völlig recht, denn schließlich soll sie jetzt für mehrere Fehler der Lehrerin herhalten.

    Ich würde tatsächlich versuchen eine Art Reflexionsgespräch als Ersatzleistung vorzuschlagen und wenn dies abgelehnt wird, könntest du dich definitiv an die Schulleitung wenden.

  • Naja, ich kann mir schon vorstellen, dass es gerade in Kunst Phasen gibt, wo eher konzentrierter gearbeitet wird und es do wenig Gelegenheit zu Wortmeldungen gibt. Und klar, wenn man dann in den entsprechenden Stunden gefehlt hat, kann ich mir schon vorstellen, dass es schwierig ist.

    Andererseits hätte ich irgendwie erwartet, dass sie die Entstehung der Werke auch begleitet (ist doch der Sinn, wenn es in der Schule erfolgt?)

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Blöde Situation, klar, Fehler passieren jedem, aber ich finde die Lehrerin macht es sich da etwas zu einfach. Sie mit einem „ausreichend“ zu bestrafen fühlt sich so unfair für mich an, da geht mein Puls gleich hoch. Und selbst wenn noch Zeit wäre, das deine Tochter nochmal machen zu lassen, fände ich auch schon unfair. Nee, da soll sie sich was anderes einfallen lassen, zur Not würde ich mich auch bei der Schulleitung beschweren. Dieser Umstand darf auf gar keinen Fall zulasten deiner Tochter ausgelegt werden.


    Den Vorschlag von Talpa finde ich gut, das würde ja auch nicht so viel Zeit kosten.

  • Die Lehrerin hat es verbockt. Ich an ihrer Stelle würde die verlorene Arbeit mit der bestmöglichen Note bewerten, denn das sie schlechter war, das lässt sich nicht beweisen.

    Schon alleine die Tatsache, das das "Kunstwerk", das ja deiner Tochter gehört, einfach so irgendwie verloren gegangen ist finde ich höchst unprofessionell.