Natürliches Sättigungsgefühl vs. dauerndes Snacken

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  • Liebe allwissenden Raben,


    Tochterkind (fast 4) würde den ganzen Nachmittag snacken, wenn man sie ließe. Bisher dachte ich, dass das so passt, weil sie eh so dünn ist, aber das dauernde Geesse nervt langsam.
    Beim Mittagessen sagt sie ziemlich schnell, dass sie satt ist. Und sie isst ziemliche Spatzenportionen. (Bei ihren Lieblingsgerichten kann sie dann übrigens doch irre Portionen verdrücken.)


    Jetzt habe ich 3 Tage getestet und ihr gesagt, dass sie dann wieder in einer Stunde Hunger hat und sich bitte wirklich satt essen soll. Sie hat dann auch noch etwas gegessen. Das widerstrebt mir eigentlich, weil sie ja selber wissen soll, wann sie satt ist. Aber an diesen 3 Tagen hatte sie nicht um 1 (und dann noch 2x bis zum Abendessen) schon wieder Hunger, sondern erst gegen halb 4, hat ein bisschen Obst/Gemüse gegessen und dann erst wieder zum Abendessen.


    Was ist besser? Dauersnacken lassen, was für Zähne etc auch nicht so gut ist? Oder zum etwas mehr essen mittags anhalten? Oder erziehe ihr damit Essprobleme an?


    Danke schonmal für eure Erfahrungen :)

  • Isst sie denn weil sie wirklich Hunger hat? Vielleicht ist auch einfach nur Langeweile der Grund fürs ständige essen.

    Geht ihr viel raus? Da gäbe es ja die Möglichkeit, da gar nicht unbedingt viel zum Essen mitzunehmen (vielleicht 1 Apfel) + eine Wasserflasche.

    Beim Spielen draußen sind viele Kinder nach meiner Erfahrung so abgelenkt, dass sie nicht dauernd essen "müssen".

  • Was snackt sie denn so? Ich könnte mir vorstellen, dass die Snacks vielleicht attraktiver sind als das Mittagessen.


    Und kenne es auch so, dass die Kinder wenig essen, wenn sie etwas dringendes vorhaben. Manchmal sind sie so mit Spielen beschäftigt, dass das Essen nur eine unnütze Unterbrechung ist.

  • Ich würde 3-4 feste Mahlzeiten immer zur gleichen Zeit machen. Dazwischen nur Obst/Gemüse und Wasser.

    Letztlich ist das bequemer. Da muss man nicht dauernd Essen mitschleppen. Und sie gewöhnt sich bestimmt schnell dran.

    4 ist ja nicht mehr so klein. In Kindergarten und Schule sind die Essenszeiten ja auch fix und die Kinder wissen und akzeptieren das.


    Wenn es Dich beginnt zu nerven, ist es doch ein guter Zeitpunkt was zu ändern.

  • Meine Freundin hat und hatte ein ähnliches Problem mit ihrer Tochter. Die ist schon sehr Untergewichtig und leider unter anderem WEIL sie ständig am snacken ist. Sie ist halt nie richtig satt, normale Mahlzeiten sind im Gegensatz zu eher ungesunden Snacks unattraktiv und umgekehrt ist zu den Mahlzeiten der Hunger auch nicht groß, weil ja grade erst gesnackt. Sie ist gerade auch auf dringendes Anraten vom KH dabei umzustellen auf 3 Mahlzeiten, dazwischen nur Obst/Gemüse oder etwas sättigendes und auch das nur einmal und nicht alle halbe Stunde.
    Also z.B.: Frühstück, dazwischen 1 kleines Pausenbrot und Obst/Gemüse, Mittagessen, nachmittags wieder nur einen kleinen Snack und dann Abendessen. Das spielt sich irgendwann ein, denn ohne ständige Snacks ist auch Hunger zu den Mahlzeiten, es wird mehr gegessen und der Hunger kommt so schnell dann nicht wieder, dann reicht auch ein kleiner Snack bis zur nächsten Mahlzeit.
    Gleichzeitig sind die Snacks unattraktiver, wenn sie nicht aus Kekse, Riegeln, Brezeln oder sonstwas bestehen. Meist sind es insgesamt echt wenig Kalorien, die bei den Snacks so rum kommen am Tag. Oft viel weniger als bei größeren Mahlzeiten.

  • Ohne Druck finde ich die Aufforderung, sich wirklich satt zu essen, damit es länger vorhält, ok.

    Und nicht beim ersten “ich hab Hunger“ was geben. Da kann sie in dem Alter schon etwas warten. Und als Snack eher langweiliges.

    Ausnahmen darf es geben, aber ein normal entwickeltes Kind braucht in dem Alter nicht stündlich Essen.

    Und auch ein leichtes Kind kann sich so satt Essen, dass es bis zur nächsten Mahlzeit aushält. (Sofern an sich gesund, ...)

  • Wir sind vormittags meistens und nachmittags immer draußen, auch da kam sie bisher an und wollte was essen. Die Snacks habe ich jetzt umgestellt auf nur Obst/Gemüse, davor gabs schon auch mal Breze/Kekse/etc. Das verpackte Zeug habe ich auch aus Müllvermeidungsgründen abgestellt.


    Kajak ja die Essenszeiten haben wir recht festgelegt, nur vormittags nicht, weil sie außer eine Banane (wenn überhaupt) in der früh nichts isst.

  • Ohne Druck finde ich die Aufforderung, sich wirklich satt zu essen, damit es länger vorhält, ok.

    Und nicht beim ersten “ich hab Hunger“ was geben. Da kann sie in dem Alter schon etwas warten. Und als Snack eher langweiliges.

    Ausnahmen darf es geben, aber ein normal entwickeltes Kind braucht in dem Alter nicht stündlich Essen.

    Und auch ein leichtes Kind kann sich so satt Essen, dass es bis zur nächsten Mahlzeit aushält. (Sofern an sich gesund, ...)

    Dann probiere ich das mal weiter. Druck gibt es natürlich keinen, auch wenn ich ihr manchmal gerne noch 2-3 Löffel reinschieben würde ;)

  • Ich bin auch so ein Snacker, ich bin total schnell satt, hab nach 30 Minuten wieder Hunger. Es kommt natürlich darauf was sie zwischendurch isst, aber manche Menschen sind einfach so. Die Vorstellung mich richtig satt zu essen, finde ich furchtbar, weil ich das träge nicht mag, schon als Kind nicht.

  • Liebe Shaboni,


    wir hatten hier auch so eine Snackerin, die die Hauptmahlzeiten auch nur als weiteren Snack betrachtete. Dann bekam sie Probleme mit den Zähnen, und wir waren gezwungen, uns umzustellen: Zwischenmahlzeiten nur noch eine vormittags, eine nachmittags, ständig was kauen oder an etwas herumlutschen geht GAR NICHT, das unterbinde ich bis heute. So ist sie bis heute um eine Zahnbehandlung herungekommen, sie hat seit 5 Jahren an Zähnen mit Schmelzdefekten Karies (ist jetzt 7), und die Karies hat sich seit 5 Jahren nicht verändert (gutes Putzen war natürlich auch wichtig ;-). Früher stand Vollnarkose im Raum für die Behandlung, und das wollte ich unbedingt vermeiden, deshalb habe ich das Snacken mit Absprache der Zahnärztin rigoris eingedämmt. Auch mit schlechtem Gewissen, die Tochter ist nämlich so ein dünner Spargel. Aber das war ich auch. Nächtliches Stillen war dann auch abrupt zu Ende, das hat mir damals am meisten zu schaffen gemacht, weil ich dachte sie braucht das noch... aber es ging dann auch nach einigen Tagen ohne und wurde akzeptiert.


    Meine Erfahrung ist: Das Kind stellt sich um, und es wird auch nicht verhungern oder weniger Kalorien zu sich nehmen, nur weil man ihr die permanente Zufuhr unterbindet. Bei uns klappt das sehr, sehr gut, und ich bin immer wieder erstaunt, wenn hier Besuchskinder permanent nach Essen und speziell Süßigkeiten fragen, obwohl sie grad erst nach dem Mittagessen angekarrt wurden. Hier gibts dann Obst oder Nüsse, Möhrchen oder Gurken, das interessiert die meisten dann nicht sehr, manche greifen da aber auch gern zu.


    Ich rate dir zu Mut, das mal eine Weile durchzuziehen, wenn es dir wichtig ist, und zu schauen, wie es läuft.

  • Ich bin auch eher der Snacker :D

    So lange es kein "Mist" ist den sie isst und sie nicht zu dünn wird würde ich es so lassen.

    Meine große ist auch so und schrabbt auch an der untersten perzentile. Hier gibts ein kleines und ein normales Frühstück, Mittagessen, 1-2 mal Snack und Abendessen.


    Ich habe bei ihr Zeiten eingeführt in denen nichts mehr gegessen wird (1h vor Mittag oder Abendessen) wenn sie Hunger hat gibts das große Essen aber schon etwas früher

    • Offizieller Beitrag

    Es ist das natürliche Essverhalten unseres Großen. Alle versuche, das zu ändern haben es schlimmer gemacht. Er ist satt und fertig. Ist so bei ihm. Er isst viel Obst, selten Süßkram (er hat freien Zugang) und damit kommt sein Körper und er eben sm besten zurecht. Er ist jetzt 12, stabil nicht mehr untergewichtig und seit Jahren auf der 20% Perzentile und körperlich prima entwickelt. Er ist sehr sportlich und bewegt sich viel (auch unbewusst). Ich denke, das ist auch einer der Gründe für sein Essverhalten.

    Es gibt Regeln wie: 1 bis 1,5 Stunden vor dem Essen isst er nichts, außer es geht wirklich nicht anders (das kann man ihm buchstäblich an der Nase ablesen: er wird blass darum), dann gibt es simples Knäckebrot und dass er darauf achtet, eben ungefähr seine benötigten Nährwerte aufzunehmen. Meistens nimmt er sich schlicht nochmal Nachschlag vom Abendessen am Vortag (wir essen abends warm), so dass er seine Portion durchaus isst- nur eben nicht sn einer Mahlzeit.

    Beim Essengehen gibt er sich mittlerweile Mühe, mehr zu essen. Das tut ihm aber nicht gut und entspricht nicht seiner natürlichen Ernährung. 5 kleinere, etwa gleich große Mahlzeiten zwischen 9:30 Uhr und 22:00Uhr verteilt wären für ihn das passendste. Ich bin gespannt, wie es sich in der Pubertät entwickelt.

    • Offizieller Beitrag

    ach ja: er ist ein extremer Langsamesser. Wenn ich nach 20 Minuten fertig bin mit Essen, knabbert er noch an seiner kleinen Portion. Manchmal nervig, aber eigentlich macht er es genau so, wie man es immer hört, dass man es sich angewöhnen soll.

  • Kalliope Aber fünf gleiche Mahlzeiten am Tsg sind ja auch nicht dieses ununterbrochene snacken, oder? Bei der TS hätte ich jetzt eher ein Kind vor Augen, dass alle halbe Stunde irgendwelchen Kleinkram isst.

    Das würde ich auch versuchen einzudämmen. Der Zähne wegen und weil ich es auch anstrengend fände, nicht mal eine Stunde mit dem Hund gehen zu können ohne Snacks einzupacken beispielsweise.

    Beschränkung auf drei große Mahlzeiten am Tag finde ich nicht sinnvoll, weder in dem Alter noch sonst irgendwann.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Kalliope Aber fünf gleiche Mahlzeiten am Tsg sind ja auch nicht dieses ununterbrochene snacken, oder? Bei der TS hätte ich jetzt eher ein Kind vor Augen, dass alle halbe Stunde irgendwelchen Kleinkram isst.

    Das würde ich auch versuchen einzudämmen. Der Zähne wegen und weil ich es auch anstrengend fände, nicht mal eine Stunde mit dem Hund gehen zu können ohne Snacks einzupacken beispielsweise.

    Beschränkung auf drei große Mahlzeiten am Tag finde ich nicht sinnvoll, weder in dem Alter noch sonst irgendwann.

    Ja so war das eher, ich hab überallhin was mitgeschleppt... supernervig.


    2 Zwischenmahlzeiten sind in Ordnung und auf das würde ich gerne umstellen bzw sind wir auf einem guten Weg.

    • Offizieller Beitrag

    naja teilweise sind da gerade so 1,5 Stunden dazwischen. Und mit 4/5 habe ich ihn aktiv alle Stunde was gegeben, weil er sonst ausgerastet ist (hat es nicht als Hunger interpretieren können). Also ja, andere Geschichte, aber in dem Alter durchaus noch bei essen brauchen in dem Zeitabstand. Da haben 5 Mahlzeiten nicht ausgereicht. Und konsequent 3 haben zur Abnahme geführt und waren absolut schrecklich. Die 5 Mahlzeiten sind seit etwa 4 Jahren stabil. Vorher hatte er immer "Notfallobstriegel" dabei oder knäckebrot/reiswaffel. Es war ein harter, langer Weg. Und ich wollte eigentlich nur zeigen: 3 Hauptmahlzeiten sind nicht unbedingt die Lösung für jeden.

  • Mein Kind ist(st) auch so. Am Vormittag ist es kein Problem, weil es da durch den Kindergarten reguliert wird, d.h. es gibt Frühstück, dann nochmal eine Vesperpause und um eins Mittagessen. Beim Mittagessen isst er oft eher schlecht, ich glaube, weil er noch relativ satt vom Vesper ist und weil er da direkt aus dem Kindergarten kommt und eigentlich anderes vor hat.

    Ich mach es meist so, dass wir gegen halb drei nochmal eine Kaffeepause machen. Da bekommt Milchschaum und einen Keks. Oft isst er dann noch einen Apfel. Und dann im Laufe des Nachmittags gerne noch mehr Äpfel. Find ich für die Zähne nicht optimal, aber Rohkost Gemüse kommt hier gar nicht an.


    Manchmal merke ich auch, dass es eher Langeweile ist, da versuche ich es dann direkt umzulenken und mach Vorschläge, was wir machen könnten.


    Interessant finde ich, dass die Hauptmahlzeiten eigentlich relativ unabhängig vom Gesnacke laufen. Wenn es abends etwas gibt, was er gerne mag wird da reingehauen, egal wie viel vorher gesnackt wurde.


    Achja, mein Kind ist nicht besonders dünn, eher noch ein bisschen Babyspeck.

  • Wir sind vormittags meistens und nachmittags immer draußen, auch da kam sie bisher an und wollte was essen. Die Snacks habe ich jetzt umgestellt auf nur Obst/Gemüse, davor gabs schon auch mal Breze/Kekse/etc. Das verpackte Zeug habe ich auch aus Müllvermeidungsgründen abgestellt.

    Das ist doch gut. Ich wollte noch hinzufügen auf den Zuckergehalt, auch versteckten, bzw. leicht verfügbaren Stärkegehalt ohne Ballaststoffe zu achten. Denn das läßt die Kalorienverfügbarkeit nach oben schnellen, schnell wieder herabfallen. Sowas befördert das Hungergefühl. Und gleichzeitig werden nicht so die Nährstoffe aufgenommen.

    Aber da seid Ihr ja schon auf dem richtigen Weg...


    Was noch das Hungergefühl befördert ist Kohlensäure (ich schreibe das, weil ich das hier gerade, teilweise, umstelle).