GKV oder PKV?

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  • sendlingerin , du bist auch noch nicht pensioniert, oder? Und ernsthafte Krankheiten hast du auch noch keine?

    Das stimmt, ja. Muss ich mal meinen Vater fragen, wie es bei dem ist. Der ist allerdings zwar schon 89, aber sehr gesund.

    Mir ist zu dieser Frage gerade noch was aufgefallen.


    Das hängt natürlich auch mal wieder vom Bundesland ab. Bei meinem Vater wurden die Beihilferegelungen mehrmals nach unten korrigiert. Die Beihilfe zahlt da inzwischen nichts mehr, was die GKV nicht auch zahlen würde. Die Angebote von der PKV müssen jeweils aufgrund der Änderung der Beihilferichtlinien gewesen sein.


    Was mich wundert ist die Sache mit den

    erhöhtem Kurtagegeld,

    Ich habe schon mehrmals von privat versicherten Eltern gehört, dass eine Kur mit ihrer Versicherung nicht gehen würde. Also: Gar nicht. Ist ein Kurtagegeld der Ersatz für etwas, was die GKV einfach komplett bezahlt?

  • Wenn deine Kinder Ergo haben und das noch länger kann es sein, dass die PKV nicht zahlen will. Wir haben nach 10 (!!!) Stunden damals ein nettes Schreiben bekommen, dass ohne Gutachten und Testung sie keinerlei Kosten mehr übernehmen werden. Die Testung hat dann sie mehr gekostet als die Stunden ??‍♀️

  • Ja genau...bei der PKV muss man darauf achten das Kuren mitversichert sind. Und sofern man dann auch noch wenig dazuzahlen möchte muss man erhöhte Kurtagegelder versichern. Das schlägt sich dann natürlich in den monatlichen Beiträgen nieder.

  • Nova - vor solchen Dingen habe ich ehrlichgesagt eine Menge Angst - neben Kindern, Haushalt, 30 Stunden in einem anstrengenden Arbeitsfeld kann und will ich keine Zeit für Streiterein mit der PKV verschwenden.

  • GKV. Immer. Mal davon abgesehen, dass ich das ganze System scheiße finde, sehe ich grad die Nachteile ganz intensiv.


    Ich habe keine Vorteile, die Terminvergabe erfolgte ohne Blick auf die Versicherung.

    Im Krankenhaus liegt meine Tochter zusammen mit den Kassenpatientinnen im 2-4Bett-Zimmer.

    Psychotherapie finden war ein Krampf, da niemand privatpatienten haben wollte.


    Das Einreichen an sich finde ich unkompliziert: ich habe eine App, scanne die Rechnung ein und das Geld ist in der Regel da, bevor die Rechnung fällig ist. In Vorleistung gehen muss ich also eigentlich nur bei Medikamenten.


    Aber: während däbei Kassenpatienten relativ klar ist, was gezahlt werden muss, ist bei der Privaten alles ein Kampf und auslegungssache.

    Ich telefoniere jede Woche wegen irgendwas mit der Versicherung.

    Künstliche Ernährung? 10 Briefe hin und her.

    Hilfsmittel? Halten wir nicht für notwendig.

    Kur? Gibt’s nicht.

    Selbst über die Art der Narkose mussten wir streiten.

    Und dann wird von vielem nur 80% übernommen. (Psychotherapie, Physiotherapie, Ergotherapie, Hilfsmittel, manche Medikamente). Mir bricht das in manchen Monaten fast das Genick.



    Wenn man gesund ist und nur ab und an mal einen Augenarzt-kontrolltermin ohne Vorlauf braucht, dann mag die private super sein.

    Wenn man jedoch tatsächlich schwer/chronisch krank ist, ist es ein Krampf. Dann geht es aber auch nicht mehr um nettere Zimmer und hübschere Sessel im Warteraum, sondern um die Existenz.



    Falls du dich für die private entscheiden solltest ein Tipp: Rate deinen Kindern auf jeden Fall zu Studienbeginn davon ab, so einen Wisch zu unterschreiben, der sie in der privaten Kasse hält. (Befreiung von der Krankenversicherungspflicht im Studium). Das wurde mir zum Verhängnis.


    Ot Eiche meine Apotheke hat für das teure biological beantragt, mit der Kasse direkt abzurechnen. So wie auch der stationäre Aufenthalt im kh direkt abgerechnet wird. Das gilt dann jeweils nur für ein Medikament, aber für regelmäßig verordnete teure Mittel durchaus sinnvoll. Vielleicht eine Möglichkeit für eure onkologiepatienten?

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Das hängt natürlich auch mal wieder vom Bundesland ab. Bei meinem Vater wurden die Beihilferegelungen mehrmals nach unten korrigiert. Die Beihilfe zahlt da inzwischen nichts mehr, was die GKV nicht auch zahlen würde. Die Angebote von der PKV müssen jeweils aufgrund der Änderung der Beihilferichtlinien gewesen sein

    Und waren das dann Anpassungen im Basistarif oder im Beihilfeergänzungstarif? Eigentlich (also nach gesundem Menschenverstand) sollte man ja nur letzteren ändern dürfen, wenn sich an den Beihilferegelungen was ändert. (Aber ob das wirklich so ist, weiß ich leider nicht).

  • @Aias

    Natürlich geht das niemanden etwas an. Für die Beitragshöhe macht es aber einen sehr deutlichen Unterschied, ob jemand als (ehemals) Selbständiger in der PKV ist oder eban als behilfeberechtigter (pensionierter) Beamter. Letztere müssen nämlich nur die Differenz zur Beihilfe (d. h. zwischen 20 und 50% der tatsächlich anfallenden Behandlungskosten) des Dienstherren absichern.

  • Die PKV sind ja profitabel wirtschaftende Unternehmen, die GKV gibt die Überschüsse wieder zurück an die Versicherten, es werden keine Gewinne abgeschöpft.

    Daher bekommen die Versicherungen bei der GKV insgesamt mehr an Leistung. Durch das solidarische Prinzip und die Ungleichverteilung von Krankheit mag es für den Einzelnen natürlich trotzdem eine Minusrechnung sein. Privat kann ja ein Vertrag abgeschlossen werden der die ganzen teuren Dinge ausschließt, das ist sogar meistens der Fall, denn sonst wäre es ja gar nicht möglich dass der Beitrag geringer ist und das Unternehmen trotzdem noch Gewinn macht. Ich glaube vielen ist das gar nicht so klar wenn sie in die PKV gehen. Man geht davon aus, dass man nie ernsthaft krank wird. Und wenn es doch passiert hat man halt Pech gehabt. Mir scheint es nur, dass die Leute dann doch oft überrascht sind, wie schlecht sie versichert sind. Ich denke es wird zu wenig aufgeklärt.

  • Stulle Exakt so.


    Eine Krankenversicherung braucht man, damit man gegen Krankheiten versichert ist. Wenn man aber etwas hat (PKV), was luxuriös wirkt, solange man nicht ernsthaft krank ist, aber zu einem zum Stressfaktor wird, wenn man ernsthaft krank wird, dann ist das ein bisschen was von „Ziel verfehlt“.

  • Weiß nicht, ob der Punkt schon kam, aber weil es in einem Post so durchklang: man kann sich nicht aussuchen, bei welchem Elternteil die Kinder versichert sind (-> beim Höherverdienenden, soweit ich weiß).


    Und von Pkv kann ich nur abraten! (auch Beamtenerfahrung bei Angehörigen).


    Politisch ist das System auch einfach eine Sauerei.

  • Ot Eiche meine Apotheke hat für das teure biological beantragt, mit der Kasse direkt abzurechnen. So wie auch der stationäre Aufenthalt im kh direkt abgerechnet wird. Das gilt dann jeweils nur für ein Medikament, aber für regelmäßig verordnete teure Mittel durchaus sinnvoll. Vielleicht eine Möglichkeit für eure onkologiepatienten?

    Nein, leider nicht. Nicht, weil die PKV das nicht mitmachen würde, sondern weil die PKV die Erstattung ablehnen darf, wenn ihr Mitglied seine Beiträge nicht zahlt. Darüber darf die PKV aber aus Datenschutzgründen keine Auskunft geben. Das Risiko können Apotheken nicht tragen (bzw. wenn sie es tun, sind sie verdammt blauäugig).

    Es kommt oft genug vor, dass PKV-Versicherte aus irgendwelchen Gründen ihre Beiträge (mal) nicht bezahlen, die sind dann schlicht nicht versichert...


    Ich will nicht verhehlen, dass auch schwer kranke GKV-Versicherte mitunter heftig zu kämpfen haben.

    Aber da wird die Kostenübernahme vor Erbringung der Leistung geprüft (üblicherweise vom Leistungserbringer, manchmal auch per Kostenvoranschlag bei der Kasse), so dass idealerweise niemand auf den Kosten sitzen bleibt.

  • Ich berate ja Menschen bei Behinderung und Pflegebedürftigkeit und das sind bei Weitem nicht alles hochbetagte Menschen. Der bürokratische Aufwand in einer Lebensphase, wo es einem sehr schlecht gehen kann, ist wirklich nicht zu unterschätzen.


    Nimm die GKV, für dich und auch aus gesellschaftspolitischen Gründen.

  • Eine Lehrerin, die ich kenne, hat gerade schwer zu kämpfen. Ernsthaft krank ist so schon schlimm, aber dann noch Stress und riesige Summen vorstrecken müssen, weil die Beihilfe nicht zahlt, ist richtig mies. Das würde ich mir nicht antun wollen.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Eiche dann haben wir wohl einfach Glück mit unserer Apotheke.

    Die Apotheke schlug das vor (vorher auf Rechnung, einreichen, bezahlen), die Kasse kannte das aber auch.

    Sorry genug ot

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Weiß nicht, ob der Punkt schon kam, aber weil es in einem Post so durchklang: man kann sich nicht aussuchen, bei welchem Elternteil die Kinder versichert sind (-> beim Höherverdienenden, soweit ich weiß).


    Und von Pkv kann ich nur abraten! (auch Beamtenerfahrung bei Angehörigen).


    Politisch ist das System auch einfach eine Sauerei.

    Jain.

    Solange die Eltern nicht miteinander verheiratet sind, kann man es sich aussuchen.

    Wenn verheiratet, kommt es auf das Einkommen an. Es gibt eine Jahresarbeitsentgeltgrenze. Sobald ein Elter darüber liegt, können die Kinder nicht über das Elternteil mit dem geringeren Einkommen versichert werden.

    Das heißt aber nicht automatisch, dass die Kinder auch in die PKV müssen, die können auch freiwillig gesetzlich versichert werden. Kostenpunkt pro Kind monatlich +/- 190 €.


    So ist die Konstellation bei uns. Mann Freiberufler in der PKV über Einkommensgrenze, ich in der GKV, beide Kinder freiwillig in der GKV.

  • Nur mal so als Tipp : ich habe seit vielen Jahren eine große Anwartschaft abgeschlossen, so kann ich wenn ich will wieder zurück in die GKV.

    Momentan ist die gkv für mich und die Kinder finanziell günstiger.

    Werden Deine Kinder trotz ergo etc. in der Pkv akzeptiert und das ohne Zuschlag?

    Manchmal wäre es mir lieber in der pkv zu sein, weil ich dann nicht Monate auf einen Termin warten müsste und Krankengymastik ohne betteln bekommen würde.

    Aber praktischer ist die gkv, fast kein Papierkram.

    Aber trotzdem bin ich der Meinung (und habe das auch im familiären Umfeld erlebt), das Privatpatienten oft intensiver betreut und behandelt werden.

  • das Privatpatienten oft intensiver betreut und behandelt werden.

    Manchmal sterben sie aber auch, weil man auf den Chefarzt warten muss, und der gerade keine Zeit hat. So auch im Familienkreis erlebt.


    (Dabei war der entsprechende überhaupt nicht privat versichert, er hatte nur eine Chefarzt-Zusatzversicherung fürs Krankenhaus.)


    Das erste „GKV“ hätte „PKV“ heißen müssen in deinem Beitrag, oder?

  • Das ist mir tatsächlich auch schon dringend (von Ärzten) empfohlen worden: die Chefarztbehandlung im Krankenhaus nicht anzukreuzen, weil man a) ewig warten muss und b) oftmals die Chefärzte diejenigen sind, die am wenigsten auf dem aktuellen Stand sind.

    Man kann sich das aber eben aussuchen, ob man das Kreuzchen macht oder nicht.