GKV oder PKV?

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  • enfj-a Klar, nach dem derzeitigen System. Aber ich habe nicht gehört, dass es in BY auch umgesetzt werden soll. Da werden ja gerne eigene Süppchen gekocht.



    Grundsätzlich wäre ich gerne in der GKV geblieben und war da auch sehr zufrieden, aber ganz ehrlich, ob ich die 830€ Höchstbeitrag im Monat ganz alleine zahle (bei den ganzen Berechnungen hier im Thread wurde die Pflegeversicherung unterschlagen, die man ja auch zahlen muss ;))

    oder weniger als 400€ für mich und drei Kinder. Das macht in einer Fünfköpfigen Familie schon was aus. Das war wirklich DAS Argument bei uns.


    Unter den Umständen bei dir, Callas, ist vermutlich GKV dann genauso teuer/günstig.

    Ich muss aber dazu sagen, dass bei uns in der Familie keine ernsthaften Krankheiten vorherschen. Das Risiko zu erkranken ist zwar immer da, aber da gibt es auch genug, die in der GKV kämpfen.

    Und da die Beihilfe ja 70-80% zahlt, wird ein Großteil der Kosten ja sowieso übernommen.

    • Offizieller Beitrag

    Grundsätzlich wäre ich gerne in der GKV geblieben und war da auch sehr zufrieden, aber ganz ehrlich, ob ich die 830€ Höchstbeitrag im Monat ganz alleine zahle (bei den ganzen Berechnungen hier im Thread wurde die Pflegeversicherung unterschlagen, die man ja auch zahlen muss )

    oder weniger als 400€ für mich und drei Kinder. Das macht in einer Fünfköpfigen Familie schon was aus. Das war wirklich DAS Argument bei uns.

    :D das ist genau unsere Rechnung. (Das Grinsen, weil sich die Parameter so exakt entsprechen, nicht weil ich es so dolle finde, in der PKV zu sein, das überhaupt nicht. Aber das ist einfach ganz schön viel Geld.)


    Die PKV meines Mannes hat übrigens seine KH- und Medikamentkosten während der Erkrankung weitgehend problemlos gezahlt, Ausnahme war eine Therapieform, die noch nicht als für die Krankheit zugelassen galt. Letztlich kam es zu einer Einigung von KK und KH, also nicht zu unseren Lasten. Aber es war und ist viel Papierkram.

  • GKV/ PKV finde ich so furchtbar.


    Mein Vater hat mich mit aus der GKV genommen, ich hätte in der Zeit als ich dann zwischen durch nichtselbständig tätig war zurückwechseln können und habe mich vom AG bequatschen lassen wegen der Kosten (im Nachhinein so ein Unsinn, ich war einfach zu jung und habe das nicht gecheckt) und nun bin ich schon ewig selbständig und als solches PKV versichert und es nervt mich unendlich.


    Zum Glück sind Mann und mit ihm die Kinder inzwischen GKV und ich werde mir da auch noch eine Lösung suchen, sprich eine (befristete) nichtselbständige Tätigkeit und in der Zeit die Selbständigkeit zurückfahren, damit ich mich danach freiwillig gesetzlich versichern kann.


    gerade muss ich für einen beihilfeberechtigten Verwandten die KV/ Beihilfe Abrechungen abwickeln, es ist nur furchtbar.


    Ich tute also auch ganz laut ins Horn: GKV


    btw: darf man als Beamter bei Beginn der Tätigkeit immer wählen, ob GKV oder PKV auch wenn man da schon älter (aber noch unter 55) ist? (Stichwort: kommunale Wahlbeamte)

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Noch eine Stimme für GKV.


    Wenn mit einem der Kinder was ist, wird das schnell a) nervenaufreibend und b) viel Papierkram und c) u.U. auch teuer.


    Oder das bereits erwähnte sich hinterher rumstreiten, ob die Behandlung XY nun wirklich notwendig war (und somit übernommen wird).


    PKV ist fein, wenn man jung und gesund ist, in allen anderen Fällen: eher nicht.

  • Ich weiß nicht recht, vielleicht ist es in der Stadt anders, aber hier auf dem Land konnte ich die Erfahrung machen, das man eher oder überhaupt einen Facharzttermin bekommt, wenn man privat versichert ist.

    Z. B. Ich habe wegen einer Hauterkrankung einen Hautarzt gesucht. Nächstmöglicher Termin in ca. 6 bis acht Wochen.

    Oder ich wäre zu einem der sehr zahlreichen privaten Ärzte gegangen. Da geht's ganz schnell mit dem Termin.

    Sowas ärgert mich sehr.

  • ilmur


    Hier kleine Großstadt und da war das früher (80er/90er) auch so inkl. z.T. gesondertem, schickem Wartezimmer für PKV Patienten, die dann auch nicht warten mussten, sondern vorgelassen wurden bei brechend vollem Wartzimmer für GKV Patienten #hammer


    Mann, Kinder und meine Mutter sind GKV versichert, ich PKV und ich kann mittlerweile schon lange keinen Unterschied mehr feststellen bei Terminvergabe oder sonstiger Behandlung und wir waren in den letzten Jahren bei den verschiedensten Fachärzten, die Kinder hatten/ haben Physio, hatten OPs, meine Mutter musste zum Kardiologen, lässt gerade ihre Hüften "machen", bei Psychotherapie sind die GKV Pateineten sogar deutlich besser gestellt...

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Ich finde es total spannend, wieviele hier doch auch als Beihilfe-Berechtigte in der GKV sind.

    Ich bin auch in der GKV geblieben, damit unter meinen Kolleg:innen die absolute Ausnahme.

    Gründe: aus Prinzip - Solidaritätsprinzip, und die Rechnung, dass es insgesamt keine "bessere Leistung" für weniger Geld über einen Gewinn-orientierten Anbieter geben kann! Da gefällt mir das gesetzliche System doch viel besser.

    Und - ganz "un-uneigennützig": meine totale Abneigung und Schludrigkeit bei Papierkram, zusammen mit der Einsicht, dass ich in unserer Familie noch für lange Zeit die einzige bin, die sich darum gut kümmern könnte. Wenn es mir mal richtig schlecht geht, ich also auf die Leistungen der KK angewiesen bin, dann gibt es hier niemanden, der das zuverlässig und richtig erledigen kann.

    Der Preis ist tatsächlich durchaus hoch, den kompletten Beitrag plus Pflegeversicherung, ohne jeglichen Zuschuss vom Arbeitgeber. Ein Modell, wie im Eingangspost beschrieben wäre wirklich super!!!!! Da würde ich keine Sekunde überlegen und die GKV wählen. Solche Zuschüsse gibt es hier aber nicht. Andersherum denke ich mir, wenn ich schon so gut verdiene, dass ich über der Beitragsbemessungsgrenze liege, dann leisten wir uns die GKV halt. Wir profitieren ja auch von der Familienversicherung.

    lg martita

  • Nur Interessehalber: Ist PKV für Beamte wirklich so viel günstiger? Die Beiträge fallen ja auch wenn man nur Teilzeit arbeitet in derselben Höhe an.

    hier: ja. deutlich.

    Ich arbeite nichtmal 50% und würde in der GKV monatlich 100€ mehr zahlen, als ich derzeit in der PKV inkl. Pflegeversicherung zahle. Die käme bei der GKV auch noch dazu.

    Und ich habe sogar eine Risikozuschlag in der PKV drauf.

    Mit jeder Stunde, die ich meine Arbeitszeit erhöhe, wird die Differenz noch größer.

    Sollte ich Vollzeit arbeiten, wären es über 400€ monatlich plus Pflegeversicherung, die ich in der GKV mehr bezahlen müsste als in der PKV.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Das ist mir tatsächlich auch schon dringend (von Ärzten) empfohlen worden: die Chefarztbehandlung im Krankenhaus nicht anzukreuzen, weil man a) ewig warten muss und b) oftmals die Chefärzte diejenigen sind, die am wenigsten auf dem aktuellen Stand sind.

    Man kann sich das aber eben aussuchen, ob man das Kreuzchen macht oder nicht.

    Das Krasse ist, es gibt immer noch Leute, die halten das für einen Vorteil und ein Privileg, z.B. mein Vater (pensonierter Beamter und PKV)

    Er hat für mich damals, als ich dann (weil zu alt und fertig mit Ausbildung) von der PKV in die GKV gewechselt bin, eine Zusatzversicherung abgeschlossen für Chefarztbehandlung und war völlig verständnislos, dass ich das gar nicht wollte.


    Als ältere Jugendliche/junge Erwachsene fand ich es auch völlig dämlich (ich glaube, Susan hat das weiter oben geschrieben), dass mein Vater jeglichen Arztbesuch von mir mitbekommen hat (ist toll, wenn die Eltern mitkriegen, wenn man sich genau 1x im Leben die "Pille danach" holt oder panisch bei einem nachfragen, was denn los war, warum man denn letztes Wochenende in der Notaufnahme war... #hammer)


    Ich hab auch den Wechsel live miterlebt von der PKV in die GKV bei mir (Handgelenk gebrochen, noch in der GKV, da musste ich drum KÄMPFEN, dass die OP nicht mit Vollnarkose gemacht wurde, und natürlich Chefarztbehandlung und viel, viel Brimborium... (es wurde übrigens sauschlecht operiert und ist absolut krumm und schief zusammengewachsen, trotz (wegen?) Chefarztbehandlung, und dann fiel während der Nachbehandlung der Wechsel von der PKV in die GKV, da war auf einmal nix mehr mit unnötigem Herumschwarenzeln um mich herum...)



    und ich erlebe es heute noch bei meinem Vater, wie er völlig empört und verständnislos reagiert, wenn er nicht SOFORT einen Behandlungstermin bekommt oder trotz Termin mal zwei Stunden warten muss ("aber ich bin doch privatversichert und habe ein Recht auf Chefarztbehandlung" (ja, Papa, aber es können einfach nicht mehr Termine vergeben werden, als medizinisches Personal im Einsatz ist... und wenn der Chefarzt, auf den Du so bestehst, eben gerade im OP steht, dann musst Du halt auf den Chefarzt warten, bis der wieder aus dem OP raus ist...)

    Da ist aber auch kein Einsehen, er sieht es als Vorteil und als Privileg an, schließlich bezahlt er ja auch dafür, und nicht zu knapp)


    Ich bin froh, dass ich damals zur GKV wechseln konnte und würde mich niemals nicht privat versichern lassen.

    Bekomme es bei mir im Kollegium mit, die Kindkrank-Regelung bei Beamten ist sch...ße, Mutter-Kind-Kur ist ein Problem... ich sehe wenig Vorteile.

  • Ich zahle 400 Euro für mich und die Kinder.

    In Bayern kann nun auch das Krankenhaus mit PKV und Beihilfe direkt abrechnen!


    Ansonsten geht das Einreichen für die Beihilfe online. Foto machen, hochladen.

    Erstattung dauerte längstens 10 Tage. PKV dauert derzeit länger. Der kürzeste Zeitraum waren 24h.

    Das reicht, um nicht vorstrecken zu müssen (außer bei Medikamenten) .


    PKV geht per App. Foto und ab damit.


    Ich brauch allerdings bald ne Beratung wegen der Mittleren. Sie wird voraussichtlich ein Jahr krank sein... Und da ist auch der BfD vorbei. Gesetzlich wird 5x so teuer.

    Ich muss wirklich bei der Beihilfe-Stelle anrufen.

  • Ich selbst war 21 Jahre privat versichert, dann bisher 22 Jahre gesetzlich und habe nur wenig Unterschiede gemerkt....


    ....dann ist mein Mann, gesetzlich versichert, an Krebs erkrankt und wurde extrem gut versorgt, kein Papierkram etc..... dennoch war ich genervt von den Sprüchen meiner Mutter und Schwester, wie anstrengend doch der ganze Papierkram der PKV sei etc.... für mich war das Jammern auf hohem Niveau....


    ..bis meine Mutter, privat versichert mit Beihilfeanspruch, an Krebs erkrankte und starb. Jetzt. 4 Monate nach ihrem Tod, habe ich die letzten Rechnungen beglichen, es war ein total frustrierender Papierkampf...


    ...und ich bin total froh, gesetzlich versichert zu sein

  • Ich habe gestern zu dieser Diskussion das Statement "die privat Versicherten finanzieren das System für die gkvs mit- beim Einkassensystem würde alles zusammenbrechen" gehört und kann das nicht glauben, aber auch nicht widerlegen. Hat da eine von Euch zufällig Zahlen?

  • Ich habe gestern zu dieser Diskussion das Statement "die privat Versicherten finanzieren das System für die gkvs mit- beim Einkassensystem würde alles zusammenbrechen" gehört und kann das nicht glauben, aber auch nicht widerlegen. Hat da eine von Euch zufällig Zahlen?

    Zahlen habe ich keine, es spielt sicher darauf ab, dass Ärzte bei gesetzlich Versicherten i.d.R. über Pauschalen pro Quartal abrechnen, so dass diese für Praxen oft nicht kostendeckend sind. Da können die Ärztinnen im Forum aber sicher mehr zu sagen.

  • Ich möchte nur kurz zur Qualität einwerfen, dass zwei Kolleginnen von mir an Kehlkopfkrebs erkrankten und mir ausdrücklich versichert haben, wie zufrieden sie mit der Unterstützung der privaten (Betriebs)Krankenversicherung waren. Privat muss nicht schlecht und überkandidelt sein. Auch bei ernsthafteren Krankheiten.


    (Das soll nicht heissen, dass ich zur PKV rate, das finanzielle kann ich nicht einschätzen. Mir ging es nur darum, das Bild der PKV, die einen im Ernstfall im Stich lässt, etwas zu ergänzen.)

  • Ob man von pkv zur GKV querfinanziert hängt viel davon ab, ob es viele pkv-pt gibt. Hier sind das sehr wenige, so dass das nicht ins Gewicht fällt.


    Bei der pkv kann ich als Arzt genau kalkulieren, wieviel ich für meine Leistung bekomme.


    Bei der GKV gibt es zwar pauschalen, aber man bekommt prinzipiell etwa 10-20% des Geldes nicht bezahlt. Das zieht die kv einfach ab aufgrund von diversen Algorithmen. Und es gibt ständig neue Vorgaben, was gemacht werden darf und was nicht. Das ist ziemlich unangenehm, weil es in einigen fällen praktisch unmöglich ist, vorher rauszufinden, ob zB ergotherapie bezahlt wird. Im Zweifelsfall bleibt der Arzt dann auf den Kosten für die Therapien sitzen. Oder muss die verordneten Medikamente selber zahlen.

  • PKV und GKV versuchen beide, Ihre Kosten niedrig zu halten und Leistungen möglichst NICHT zu genehmigen. Der wesentliche Unterschied ist, dass PKV und Patienten direkte Vertragspartner sind und in der GKV die Ärzt*in dazu benutzt wird, Leistungen gegenüber Ihren Patient*innen zu rationieren.


    Bei Physiotherapie ( Ergo, KG usw) kann ich unbegrenzt Privatrezepte ausstellen, evt erstattet die PKV sie den Patienten aber nicht. In der GKV werde ich als Ärztin durch Regressandrohungen verpflichtet, meine Verordnungen zu begrenzen, also u.U. auch mal welche vorzuenthalten. Was natürlich komfortabel für die Kassen ist und den Konflikt in die Arzt-Patienten-Beziehung verschiebt.

    Wie gesagt, beide Systeme haben Vor- und Nachteile.

  • hanna Darf man GKV Patienten unbegrenzt Privatrezepte (also verordnungspflichtiges Rezept, aber Selbstzahler) ausstellen?

  • Genau. Wir haben erst nach dem dritten Kind geheiratet, vorher waren die Kinder über mich mitversichert in der GKV. Größter Stresspunkt bei der Heirat war, dass die Kinder ab Heirat eigentlich zu meinem Mann in die PKV hätten wechseln müssen.

    Ich habe mich mit Händen und Füßen gewehrt dagegen (viele Gegenargumente gegen PKV wurden ja schon genannt - ich würde aus Sicht meines Mannes alle als zutreffend unterschreiben). Er ist allerdings selbständig und ohne jede Chance aus der PKV rauszukommen.


    Letztlich haben wir die Kinder alle freiwillig in der GKV versichert, Kostenpunkt 190,-/Monat und Kind. Eine Menge Geld bei 4 Kindern, aber die Beiträge sich steuerlich absetzbar und ich würde jederzeit wieder so entscheiden.