Trau dich, du vergibst dir nichts, wenn ihr’s mal probiert. Ich berichte mal von uns:
Zu uns kommt ab Anfang März jemand von wellcome. Ich hab mich auch schwer getan mit der Entscheidung, bin eher der Typ “Ich schaff das, geht schon irgendwie, ist doch nur ein Baby, ich hab doch meinen Mann”. Nur durch Zufall hab ich im Familienzentrum die wellcome-Koordinatorin getroffen und wir kamen über die Neurodermitis des Kindes ins Gespräch. Sie hat mir aufgrund der Familiensituation (keine Großeltern in der Nähe, Vater 12 h täglich außer Haus, Frühchen, berufsbegleitendes Studium der Mutter) sehr nahegelegt, es mal mit der wellcome-Ehrenamtlichen zu versuchen. Vor 2 Wochen haben wir uns mal länger beschnuppert und das hat gepasst, wenn nicht, hätten wir weitergesucht. Sie wird nun 1x pro Woche mit Kalaf spazieren gehen oder spielen, das entscheiden wir jeweils vor Ort. Arztbesuche würde sie auch mit unterstützen, wenn ich es bräuchte. Ich bin da erstmal sehr zuversichtlich, mal gucken, wie es in Natura wird.
Bei euch wäre ja vielleicht eine Variante, mit beiden Kindern auf den nächsten Spielplatz zu gehen und du kannst etwas ausruhen? Die “Besonderheit” (die keine ist), das ihr “nur” das Tuch habt, kann man ja gegenüber der Koordinatoren äußern. Vielleicht ergeben sich da ja andere Lösungen wie Leihkinderwagen oder Bollerwagen...?
Es hängt, denke ich, auch davon ab, wie viel Menschenkenntnis die Koordinatoren aufbringt. Es gibt bei den Ehrenamtlichen, wie überall, eine Bandbreite. Von der Omi, die auch mal durch saugen würde, wenn es das ist, was ihr grade nötig habt (überspitzt gesagt), bis hin zu denen, die locker 4 Kinder betreuen würden, aber nirgendwo putzen möchten. Beides verständlich.
Was das Finanzielle anbelangt, kostet das Ganze hier in Hamburg 5 € pro Stunde. Wenn man es aufbringen kann, freut sich die Stiftung natürlich, da ja Unkosten dererseits entstehen. Ist das für euch finanziell schwierig, kann man sich mit einem geringeren Betrag einig werden. Man muss das auch nicht sofort begleichen, sondern es gibt nach Ende der Hilfe auf Zeit eine Abschlussrechnung.
Wichtig ist meiner Meinung nach noch:
- Es ist Hilfe auf Zeit. Unsere Ehrenamtliche bleibt uns bis Kitastart erhalten, weitere Kontakte danach wären rein privater Natur, nicht auf Basis von wellcome.
- Es ist in erster Linie Unterstützung mit/für das Baby. Das zweite Kind wäre nicht der Hauptfokus der Ehrenamtlichen, kann aber ggf. mitlaufen.
- Ihr müsst im ersten Lebensjahr damit starten, sonst seid ihr aus dem Förderpott raus.
überlege dir konkret, was du am meisten brauchst. Wenn dir der Haushalt am meisten zu schaffen macht, wäre etwas anderes langfristig sicher sinnvoller. Aber ein erster Anstoß, damit du wieder Kraft bekommst, kann es schon sein.
Alles Gute und hoffentlich findet ihr eine gute Lösung für euch!