Arbeitszeiten - ein Streitgespräch

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  • Hallo,


    diese Diskussion fand ich interessant:


    https://www.zeit.de/amp/arbeit…-datenschutz-ueberwachung


    In meinem Job wird Zeit erfasst, schon weil wir idR gegenüber Kundinnen nach Zeitabschnitten abrechnen. Gleichzeitig ist die Flexibilität sehr hoch und zumindest an die Juristinnen gibt es dir Erwartung, auch selbst flexibel zur Verfügung zu stehen.

    Ich sehe das zwiespältig; die Flexibilität zu meinen Gunsten ist natürlich schön; als belastend empfinde ich es vor allem, wenn ich Freizeit geplant habe und es dann einen Konflikt mit Ansprüchen der Arbeit gibt. Was aber selten vorkommt. Und ehrlicherweise kann man bei uns recht leicht in Jobs mit festen Arbeitszeiten wechseln, wenn einem das lieber ist.


    Bei meiner letzten Arbeitgeberin habe ich sogar freiwillig so ein Big Brother Tool genutzt, dass meine Arbeit am Laptop und Handy mitloggte und mir daraufhin Vorschläge für die Zeiterfassung machte, das war enorm praktisch.


    Wie seht ihr das?

    Viele Grüße

    Susan

  • Ich würde eigentlich sehr gerne eine Zeiterfassung haben. Das haben wir jetzt nicht und ich merke, dass von mir immer mehr erwartet wird, als das, wofür ich bezahlt werde. Vor allem weil die meisten Kollegen Vollzeit arbeiten und, so wie ich es wahrnimme, sich ausbeuten. Ich werde für 18 Stunden bezahlt, also möchte ich auch nicht mehr arbeiten. Sonst hätte ich auch gerne die extra Stunden in mein Vertrag und auf mein Konto gehabt. Für mich persönlich, erfasse ich schon meine Arbeitszeit. Ich möchte es auch anzeigen können, wenn mal danach gefragt würde.

    Wir arbeiten auch sehr flexibel und viele Kollegen sind immer erreichbar. Mails bekommen um 23u ist keine Ausnahme. Ich mache so was nicht (es sei denn, ich habe meine Arbeitszeit abends geplant weil ich tagsüber ein krankes Kind betreut habe und nicht zum Arzt möchte für eine Bescheinigung weil das Kind eh schon wieder gesund ist). Das geht auch nur ab und zu weil die meiste Arbeitszeit sind fest geplante Termine.

    Ich habe jetzt noch alle meine Urlaubstage von 2019 übrig und nehme sie jetzt auf. Ich habe die letzte Zeit so viel extra gearbeitet (nicht auf meine Initiative, aber Frage von Kollegen), dass ich immer Tage rekuperieren könnte und nie Urlaub nehmen musste. Das ist eigentlich echt doof und jetzt merken die Kollegen das auch, weil ich mein Urlaub jetzt verpflichtet nehmen muss und längere Zeit nicht da bin.

    Ich finde, dass ein Unternehmen dafür sorgen muss, dass die Arbeit geschafft werden kann in der Stundenzahl, der im Vertrag steht. 40 Stunden heisst bei uns häufig 50 (oder bei mir: 18 Stunden und man erwartet 24-30). Ich finde das nicht ok, weil es als "normal" gesehen wird. Wenn es mal so ne Woche gibt und man es danach ausgleichen kann, ok. Aber nicht ständig.

    Auch wer flexibel arbeitet hat doch kein Nachteil daran, seine Zeit zu verfassen? Nur wer zu wenig arbeitet...

    Flämische Belgierin in Berlin (und Deutsch-Tipps sind immer noch willkommen :)).

  • In der Schweiz ist es vorgeschrieben, die Arbeitszeit zu erfassen, mit einigen klar definierten Ausnahmen. Wurde 2016 geändert. Scheints wurde belegt, dass das Nicht-erfassen zu Lasten der Arbeitnehmer:Innen geht. Genau wie von Appelstien beschrieben.


    Das gab hier im Geschäft schon etwas Grummeln, von der Leitung wie aus der Belegschaft. Neues Tool und so. Inzwischen haben sich alle dran gewöhnt.

  • ich ärgere mich so unglaublich über das gequadder der journäillöse aus dem text, dass ich den bluthochdruck hier erst mal loswerden muss.


    vertrauensarbeitszeit ist das allerletzte und nutzt nur faulen AN, die sich eiskalt in "unbeobachteten" momenten über gebühr absetzen ("für sich sorgen") oder natürlich dem arbeitgeber, da niemand in den ruch kommen möchte, genau einer der vorgenannten AN zu sein.


    ich bin voll bei dem vater. und eben gerade da, wo er sie zurechtweist, dass sie aus ihrem privilegierten gedüddel heraus nicht wirklich weiß, wie es bei total ausgelutschten leuten im mittleren management so zugeht und er halt die ahnung hat, über jahrzehnte erwirtschaftet.


    ebenso finde ich es auch elementar wichtig, arbeit und freizeit abzugrenzen. und zeiterfassung ist diese abgrenzung. selbst WENN ich nachts noch arbeite oder im urlaub oderoderoder: mit der erfassung wird sofort eine linie gezogen. ich finde es wichtig, ein alternativleben zu haben, was immer die oberhand gegenüber dem berufsleben hat. denn der job ist schneller weg wie 5 mark, wie man so schön sagt.


    und die graubereiche, die gibt es überall. dafür müssen AG und AN mündig und aufmerksam sein. im konzern muss man sich ausstempeln, wenn man rauchen geht. hier nicht. aber es sprechen auch viele MA über dienstliches beim rauchen und klären dinge auf dem kurzen weg.


    dann dieses "artikel lesen" bzw. networking vom sofa zu hause aus. da muss AN selbst wissen, wo arbeit anfängt und aufhört und das im zweifel darlegen können. aber in dem moment, in dem die arbeit anfängt, sollte der "start"-button geklickt werden.


    es ist natürlich immer ein abwägen, ein geben und nehmen, außer in wirklich streng regulierten berufen. aber das spricht absolut nicht gegen die zeiterfassung.



    lg patrick

  • Auch wer flexibel arbeitet hat doch kein Nachteil daran, seine Zeit zu verfassen? Nur wer zu wenig arbeitet...

    Genau das. Ich bin ein großer Fan der Zeiterfassung. Als ich zB noch Vollzeit gearbeitet habe, habe ich um 6 Uhr morgens angefangen, 2 Stunden meine Ruhe gehabt und wirklich was wegschaffen können und wenn ich dann am frühen Nachmittag gegangen bin und mein dämlicher Kollege jedes Mal "gehen Sie schon" hinter mir hergerufen hat, da hab ich mir immer gedacht, wie froh ich bin, dass ich stemple, weil sonst würde sicherlich behauptet werden, dass ich ja immer schon so früh abhaue und sicher nicht auf meine Stunden käme.


    Flexibel ist das Modell ja trotzdem, eigentlich umso mehr, weil der Chef nicht drauf achten muss, dass wirklich alle da waren und man dem Chef auch nichts beweisen muss, meiner konnte zB ja im System sehen, dass ich schon um 6 da war.

    Diejenigen mit "Vertrauensarbeitszeit", die ich kenne, arbeiten durch die Bank länger, ich selbst tendiere im Homeoffice auch dazu mir nicht alle Stunden aufzuschreiben, weil ich ja nebenbei auch mal was anderes gemacht habe (hätte ich im Büro aber auch).

  • ich HASSE obligatorische zeiterfassung. ebenso wie diese unsägliche qualitäts-hysterie, bei der jede aktivität anschliessend mit kreuzchen bewertet werden soll. und zwar von beiden seiten: als bewertende ebenso wie als bewertete.


    meiner meinung nach töten diese massnahmen jegliche motivation ab, etwas um der sache willen so gut wie möglich zu machen. und jegliche kreativität gleich mit.


    ausserdem finde ich es datenschutztechnisch schwierig. ich erfasse meine zeit ganz grob in form eines zettels, auf dem ich aufschreibe, wenn ich halbtageweise drüber oder drunter bin. die details gehen nämlich imho weder microsoft noch facebook noch apple noch die hr-abteilung meines arbeitgebers was an. letzteres jedenfalls, so lange ich meine arbeit zufriedenstellend erledige.

    ko_nijntje mit muck (2004), mogli (2006), miep (2007) und mimir (2011)

  • ich HASSE obligatorische zeiterfassung. ebenso wie diese unsägliche qualitäts-hysterie, bei der jede aktivität anschliessend mit kreuzchen bewertet werden soll. und zwar von beiden seiten: als bewertende ebenso wie als bewertete.


    meiner meinung nach töten diese massnahmen jegliche motivation ab, etwas um der sache willen so gut wie möglich zu machen. und jegliche kreativität gleich mit.


    ausserdem finde ich es datenschutztechnisch schwierig. ich erfasse meine zeit ganz grob in form eines zettels, auf dem ich aufschreibe, wenn ich halbtageweise drüber oder drunter bin. die details gehen nämlich imho weder microsoft noch facebook noch apple noch die hr-abteilung meines arbeitgebers was an. letzteres jedenfalls, so lange ich meine arbeit zufriedenstellend erledige.

    Und dann hast Du ein Projekt, wo Du Dein bestes gibst, es aber aufgrund von widrigen Umständen außerhalb Deiner Macht nicht klappt. Und arbeitest mehrere Wochen lang bis 22:00 damit etwas halbwegs brauchbares bei rauskommt.

    Oder der umgekehrte Fall: Ein Mitarbeiter ist so geschickt im Delegieren, dass er mittags Feierabend macht, sich am nächsten Tag aber mit den Erfolgen brüstet, die seine Kollegen eingefahren haben.

    Oder Du machst spät Feierabend, hast auf dem Heimweg einen Wegeunfall. Und die Berufsgenossenschaft zweifelt das an, denn so spät arbeitet doch sonst keiner - oder hast Du handfeste Beweise wie ein Stechuhr-Log?

  • Wir können unsere Arbeitszeit eher freihändig erfassen: wir tragen selbst ein, wann wir gearbeitet haben. Da bin ich froh drum. Auch wenn ich mal zu Hause arbeite, zwischendurch nach dem kranken Kind sehe oder so: dann schreib ich halt auf, was ich finde, hab ich wirklich gearbeitet. ((oder auch mal ein paar Minuten weniger eintragen, wenn ich zwischendurch hier im Forum unterwegs war #schäm))


    Hatte es anderswo mal so, dass der Computer automatisch die Arbeitszeit erfasste. Heisst: im Gang noch auf eine Frage geantwortet, mindestens fünf MInuten aufs Starten des Computers gewartet (ist schon länger her) - alles verschenkte Zeit.

  • Und dann hast Du ein Projekt, wo Du Dein bestes gibst, es aber aufgrund von widrigen Umständen außerhalb Deiner Macht nicht klappt. Und arbeitest mehrere Wochen lang bis 22:00 damit etwas halbwegs brauchbares bei rauskommt.

    nichterfassung heisst ja nicht automatisch (selbst-)ausbeutung.


    aber ich gebe gern zu, dass es ohne arbeitszeiterfassung einigermassen faire anstellungsbedingungen braucht.


    arbeitszeiterfassung hat halt auch ihren preis, den ich persönlich gern vermeiden möchte. ich arbeite einfach in bürokratischen organisationen mit grossem administrationsapparat schlechter und bin deutlich unzufriedener, als wenn ich freiheiten habe. und behaupte, ich bin da nicht die einzige. kommt vielleicht auch auf den job und die branche und den betrieb (grösse etc.) an.


    beim drüber-nachdenken fällt mir nämlich auf, dass ich als arbeitnehmerin (hochschulbereich) gerne freiheiten habe, es mir auf der anderen seite als arbeitgeberin (reinigungs- und haushalthilfe) hingegen wichtig ist, jede viertelstunde mehraufwand fair zu bezahlen.

    ko_nijntje mit muck (2004), mogli (2006), miep (2007) und mimir (2011)

  • Ich hätte sehr gerne als Lehrerin eine Arbeitszeiterfassung...

    Letzte Woche war ich trotz Teilzeit an vier Nachmittagen in der Schule und habe das Wochenende davor und danach auch am Schreibtisch gesessen.

    Und heute erreicht mich eine Mail von Eltern ich möge für das im Zeugnis erbetene Elterngespräch doch bitte 3 Nachmittagstermine zur Auswahl anbieten, weil sie arbeiten müssen. Der eine Termin, den ich nachmittags hätte ermöglichen können, konnten sie nicht. Also muss ich wohl oder übel einen Babysitter bezahlen...

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • ich HASSE obligatorische zeiterfassung. ebenso wie diese unsägliche qualitäts-hysterie, bei der jede aktivität anschliessend mit kreuzchen bewertet werden soll. und zwar von beiden seiten: als bewertende ebenso wie als bewertete.


    meiner meinung nach töten diese massnahmen jegliche motivation ab, etwas um der sache willen so gut wie möglich zu machen. und jegliche kreativität gleich mit.

    Geht mir auch so. Ich arbeite aktuell mit Zeiterfassung, da das Vorschrift bei uns ist. Allerdings nur in der Form, dass ich sie in einer Software selbständig erfasse. Und selbst das ist mir schon zuwider. Ich habe den Eindruck, das fördert dieses "Stift fallen lassen, es ist Feierabend". Gerade mit Projektarbeit finde ich das schwer zu vereinbaren. Ich arbeite lieber einen Tag lang, den nächsten Tag kurz, so wie es Arbeit UND Privatleben gerade erfordern, ohne immerzu mitzuprotkollieren. Ich habe an meinen Arbeitgeber und direkten Vorgesetzten immer hohe Ansprüche gehabt und habe im Zweifelsfall den AG gewechselt. Solange ich diese Arbeitsbedingungen habe, würde es MICH nicht stören, ab und zu mal unbezahlt mehr zu arbeiten - wenn ich etwas habe, wofür ich brenne oder die Firma dringend etwas braucht. Ich bin aber auch in einem Bereich, in dem ich Kündigungen von AG-Seite kaum kenne und auch nicht befürchte. Ich finde mich mehr als fair bezahlt und habe wirklich gute Arbeitsbedingungen.


    aber ich gebe gern zu, dass es ohne arbeitszeiterfassung einigermassen faire anstellungsbedingungen braucht.


    arbeitszeiterfassung hat halt auch ihren preis, den ich persönlich gern vermeiden möchte. ich arbeite einfach in bürokratischen organisationen mit grossem administrationsapparat schlechter und bin deutlich unzufriedener, als wenn ich freiheiten habe. und behaupte, ich bin da nicht die einzige. kommt vielleicht auch auf den job und die branche und den betrieb (grösse etc.) an.


    beim drüber-nachdenken fällt mir nämlich auf, dass ich als arbeitnehmerin (hochschulbereich) gerne freiheiten habe, es mir auf der anderen seite als arbeitgeberin (reinigungs- und haushalthilfe) hingegen wichtig ist, jede viertelstunde mehraufwand fair zu bezahlen.

    Kann ich alles 1:1 unterschreiben.

  • ich HASSE obligatorische zeiterfassung. ebenso wie diese unsägliche qualitäts-hysterie, bei der jede aktivität anschliessend mit kreuzchen bewertet werden soll. und zwar von beiden seiten: als bewertende ebenso wie als bewertete.


    meiner meinung nach töten diese massnahmen jegliche motivation ab, etwas um der sache willen so gut wie möglich zu machen. und jegliche kreativität gleich mit.


    ausserdem finde ich es datenschutztechnisch schwierig. ich erfasse meine zeit ganz grob in form eines zettels, auf dem ich aufschreibe, wenn ich halbtageweise drüber oder drunter bin. die details gehen nämlich imho weder microsoft noch facebook noch apple noch die hr-abteilung meines arbeitgebers was an. letzteres jedenfalls, so lange ich meine arbeit zufriedenstellend erledige.

    Hier unterschreibe ich mal dick!


    Zur Zeit habe ich zum ersten Mal Zeiterfassung und es tötet JEDE Motivation bei mir. Wie soll man denn "denken" in Stunden abrechnen oder wie soll ich meinen Kopf bitte schön klarmachen, dass er jetzt nicht denken DARF, weil die Ruhezeit noch nicht rum ist, etc. Wenn ich eine Arbeit schneller fertig habe, heißt das ja nicht, dass ich mehr machen könnte, weil das extrem schlaucht, so effizient zu sein. Dann will ich das eben auch in Freizeit ausgeglichen haben...

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Ich bin bei ko_nijntje und Frisby . Ich arbeite in der Wissenschaft und ich glaube, hier verschwimmt die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit so oft, dass es echt schwierig wird, das zu trennen. Ich kann flexibel arbeiten (natürlich nur, weil mein Chef mir 100% vertraut) und auch mal abends beim Wein mit einer Kollegin fließend wechseln zwischen Privatem und Beruflichen ohne dass ich das Gefühl habe, oh, jetzt arbeite ich aner gerade.


    Aber: Das gilt für mich, in meinem Bereich und in dieser speziellen Konstellation, die ich sehr zu schätzen weiß. Ich kann gut verstehen, dass es in anderen Branchen ganz andere Bedürfnisse gibt.

  • Das geht mir auch so, dass ich projektbezogen it Gleitzeit arbeite. Und gerade da finde ich Zeiterfassung sinnvoll. Weil ich und auch der AG schwarz auf weiss sehen, dass ich an Tag 1 10 Stunden gearbeitet habe und dafür am nächsten Tag kürzertreten kann. Und weil automatisch Nachtzuschläge berechnet werden. Sonst läuft man nämlich eher Gefahr, am nächsten Tag doch wieder länger zu arbeiten, weil die Kollegen ja auch noch alle ausharren.

  • Ich bin bei ko_nijntje und Frisby . Ich arbeite in der Wissenschaft und ich glaube, hier verschwimmt die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit so oft, dass es echt schwierig wird, das zu trennen. Ich kann flexibel arbeiten (natürlich nur, weil mein Chef mir 100% vertraut) und auch mal abends beim Wein mit einer Kollegin fließend wechseln zwischen Privatem und Beruflichen ohne dass ich das Gefühl habe, oh, jetzt arbeite ich aner gerade.


    Aber: Das gilt für mich, in meinem Bereich und in dieser speziellen Konstellation, die ich sehr zu schätzen weiß. Ich kann gut verstehen, dass es in anderen Branchen ganz andere Bedürfnisse gibt.

    Ja das ist vermutlich wirklich jobbedingt. Ich lasse wirklich mit der Stempel Uhr mental den Stift fallen und verschwende in meiner Freizeit keine Minute an die Arbeit (außer vielleicht, wie ich da für immer wegkomme) .

  • Das geht mir auch so, dass ich projektbezogen it Gleitzeit arbeite. Und gerade da finde ich Zeiterfassung sinnvoll. Weil ich und auch der AG schwarz auf weiss sehen, dass ich an Tag 1 10 Stunden gearbeitet habe und dafür am nächsten Tag kürzertreten kann. Und weil automatisch Nachtzuschläge berechnet werden. Sonst läuft man nämlich eher Gefahr, am nächsten Tag doch wieder länger zu arbeiten, weil die Kollegen ja auch noch alle ausharren.

    Ich merke, dass meine Arbeitsumstände sehr abweichen vom normalen Arbeitsplatz. Ich bin für drei Dienststellen verantwortlich und so richtig weiß niemand, an welchem Tag ich aus welcher Dienststelle arbeite. Meinen Mitarbeitern sage ich natürlich rechtzeitig Bescheid, wann ich komme. Aber gerade mein direkter Chef sieht mich nur, wenn wir einen Termin haben. Von daher bekommt sowieso niemand mit, wann ich wo und wie lange arbeite. Da ich das ganze in Teilzeit mache, bin ich häufig sowieso die erste, die geht. Daran haben sich alle gewöhnt.

  • Ich halte Arbeitszeiterfassung für richtig und wichtig. In meiner Branche sind Überstunden die Regel. Ebenso übermäßige Arbeit im Bereitschaftsdienst. Das ganze muss bezahlt werden, dann habe ich auch weniger Probleme damit. Ausserdem gilt es sinnvoll Höchstgrenzen einzuführen. Es ist pure Selbstüberschätzung wenn wer glaubt nach 18 oder mehr Stunden noch aufmerksam zu sein wie in Stunde 1. Dennoch finden diese Marathondienste in Kliniken immer noch statt.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Ich verstehe nicht so richtig, was das mit Arbeitszeiterfassung zu tun hat bzw. wo die da das Problem ist.


    Ich erfasse ja wie gesagt auch. Wir haben dafür eine Software, in der ich im Nachhinein eintrage, wie lange ich an etwas gearbeitet habe. Alternativ kann ich auch während der Arbeit eine Stoppuhr mitlaufen lassen.


    Ruhezeiten sind dabei überhaupt kein Thema (die werden nicht erfasst), und nichts hindert mich, über ein Problem so lange nachzudenken wie ich will. #confused Heute habe ich mit Unterbrechungen für Mittagessen und einen Arztbesuch bisher gut sechseinhalb Stunden gearbeitet, gleich fahre ich einkaufen, dann setze ich mich zuhause nochmal hin.

  • Warum Zeiterfassung die Kreativität tötet, verstehe ich auch nicht.

    Auch nicht, warum es den AG nichts angehen soll, wann Angestellte arbeiten und was Facebook damit zu tun hat.#gruebel