Arbeitszeiten - ein Streitgespräch

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  • Ich muss Ruhezeit von mind.10 Stunden einhalten, nur 10 Stunden am Tag, nicht vor 6 nicht nach 22 uhr etc.


    Bisher habe ich Projekt- und Wochpläne erstellt. Wenn die Tagarbeit erledigt ist, ist sie erledigt, ich hatte Freizeit. Jetzt muss ich die Zeit absitzen, bis 7:48 rum sind, das macht mich fertig. Ich könnte weiterarbeiten, das verschiebt das Problem ja aber nur. Ich könnte Arbeitszeit reduzieren, dann kriege ich ja aber nur halb soviel Geld für diesselbe Arbeit. Ich kann einfach nicht ineffizient arbeiten, das macht mich wahnsinnig. Meine Kollegin starrt stundenlang bewegungslos in ihren Bildschirm, ein anderer pennt und schnarcht(!), viele quatschen dauernd... Klar, die müssen alle Zeit totschlagen. Ich kannte das bisher so gar nicht...

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Ganz konkret zum Artikel: Die Frau wirkt auf mich leider sehr unsympathisch. Während der Mann aus der Perspektive der vielen benachteiligten Arbeitnehmer argumentiert obwohl er selber offenbar gut ausgebildet ist, scheint sie nicht wirklich in der Lage zu sein mal über ihren privilegierten Tellerrand hinauszudenken. Eher peinlich...

  • Ich arbeite im öffentlichen Dienst und erfasse per Chip meine Zeiten.

    Finde ich völlig ok.

    Was bleibt, sind die Erinnerungen...
    schlaf gut, schlaf ruhig
    Ich werde dich nie vergessen und immer vermissen

    1976-2003-2013


    »Das Staunen ist der Anfang der Erkenntnis.«
    ― Platon

  • Ganz konkret zum Artikel: Die Frau wirkt auf mich leider sehr unsympathisch. Während der Mann aus der Perspektive der vielen benachteiligten Arbeitnehmer argumentiert obwohl er selber offenbar gut ausgebildet ist, scheint sie nicht wirklich in der Lage zu sein mal über ihren privilegierten Tellerrand hinauszudenken. Eher peinlich...

    Ich muss gestehen, ich kann das gut nachvollziehen, was die Frau schreibt. Ich finde eher ihn überheblich, dass er sie als privilegiert bezeichnet und so gar nicht zulassen will, dass "Arbeit" heutzutage auch anders sein kann.


    Ich verstehe, dass es bei zeitbezogene Arbeit (Sprechzeiten, Öffnungszeiten, Fließband) durchaus Sinn macht nach Zeit zu bezahlen. Im kreativen Bereich (da gehört Wissenschaft, also Forschung, durchaus dazu), macht das aber einfach keinen Sinn. Man wird in der Diss dazu erzogen, sich (vernünftig) selbst einzuschätzen, effizientes Zeitmanagement zu üben etc, nur um das dann im Job über Bord zu werfen?


    Edit: fürs Protokoll: ich bin für die Abschaffung der Erwerbsarbeit zum Lebens(unt)erhalt (zugunsten von Sicherung der Grundbedürfnisse), ich denke, dass das alleine schon eine Menge Druck aus rausnimmt.

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • ich habe erlebt, wie ein "wir vertrauen uns" umschlagen kann, wenn es der Firma finanziell schlecht geht.

    Daher: pro Zeiterfassung!



    Langversion: Vertrauensarbeitszeit mit der Verpflichtung, die Zeiten aufzuschreiben und dem Vorgesetzten vorzulegen.

    Hab ich natürlich gemacht. Gut 1/2 Jahr lang. Bei jeder Unterschrift war der Chef genervter, weil "wir vertrauen uns doch!". Ich bräuchte das nicht immer abzeichnen zu lassen, er glaubt mir. Aufgeschrieben habe ich natürlich weiterhin, nur nicht mehr unterschreiben lassen.

    In dem halben Jahr hatte fast 70 Stunden zu viel. Und der Chef wies darauf hin, dass ich abbauen soll. Da gabs noch Gleittage, weil die Projekte gut kalkuliert waren, gut liefen und genug Projekte da waren. Andererseits ließ sich wegen guter Auftragslage und Projekten mit Reisezeiten wenig Zeit abbauen.


    Dann wurde die Auftragslage schlechter und die wenigen Projekte wurden vom Vertrieb deutlich unter dem nötigen Preis verkauft, indem dem Kunden weniger Stunden bei gleicher Leistung zugesagt wurde (wir schaffen ds auch in 100 statt 120 Stunden, die Kollegen haben da unnötig Sicherheit einkalkuliert) und es wurden zu wenig Projekte akquiriert.

    Trotzdem liefen weiterhin Überstunden an in den laufenden Projekten. Denn die Projekte waren mitnichten mit Sicherheiten kalkuliert!

    Gleittage wurden irgendwann aufs Projekt statt auf Kostenstelle geschrieben (eigentlich korrekt!) statt wie bisher die Projekte zu schönen, indem die angefallenen Überstunden über Kostenstelle abgefeiert wurden (ich hatte Kollegen mit 3 regelmäßig Gleittagen pro Monat auf Kostenstelle! Mehr als 3 waren nicht erlaubt.).

    Die Projektleitung war verantwortlich für den Deckungsbeitrag und hat somit keine Gleittage aufs Projekt genehmigt (oder der Chef, wenn man selbst die Projektleitung hatte). Und damit liefen immer mehr Stunden an.

    Nach 3 Jahren war's obereng, nix zu tun, keine Projekte, und der Geschäftsführer ordnete Zwangsurlaub an.

    Nach Rücksprache mit dem Betriebsrat wollte ich statt Urlaub Überstunden abbauen. Und bekam vom Geschäftsführer zu hören "mehr als 35 Stunden können Sie gar nicht haben, gemäß Betriebsvereinbarung wird am Monatsende auf 35 Stunden abgeschnitten!"

    5 Monate später bin ich in Mutterschutz gegangen mit theoretisch gut 200 Überstunden (von denen ich immerhin die Abrechnung der gut 70 unterschriebenen Stunden hätte erzwingen können.)!

    Als ich nach 1 Jahr Elternzeit wiederkommen wollte, hatte man keine Arbeit für mich (ich war ja nun nicht mehr flexibel und konnte nicht mehr mal eben schnell in Teilzeit zum Kunden fahren - zumal unsere Hauptkundschaft sich mittlerweile in Indien und China befand) und man legte mir nahe, statt einem Teilzeit-in-Elternzeit-Antrag doch lieber die Kündigung abzugeben....

    (Der Standort wurde kurz darauf aufgelöst, nach 2fachem Firmenübergang war der neue AG zwar groß genug und willig mir

    Teilzeit möglich zu machen, nur leider befand er sich 200km von unserem Wohnort entfernt.)

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Ich weiß was du meinst, ich arbeite selbst auch in der Wissenschaft - aber ich finde er hat Recht damit dass man Regelungen für das worst-case Szenario braucht und nicht für diejenigen, die auch ohne klarkommen.


    (Wenn meine Uni die Arbeitszeit der Mitarbeiter erfassen müsste, wäre sie innerhalb kürzester Zeit insolvent.)

  • Ich weiß was du meinst, ich arbeite selbst auch in der Wissenschaft - aber ich finde er hat Recht damit dass man Regelungen für das worst-case Szenario braucht und nicht für diejenigen, die auch ohne klarkommen.


    (Wenn meine Uni die Arbeitszeit der Mitarbeiter erfassen müsste, wäre sie innerhalb kürzester Zeit insolvent.)

    Da stimme ich dir völlig zu. Aber wenn das dann eben "übergestülpt" wird, wo es nicht passt, macht es das dort auch nicht besser...

    Wenn ich meine Arbeit in tatsächlicher Zeit abrechnen würde wäre ich arm, obwohl ich sehr viel geleistet habe in jener Zeit.

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • (Wenn meine Uni die Arbeitszeit der Mitarbeiter erfassen müsste, wäre sie innerhalb kürzester Zeit insolvent.)

    Ja und genau das ist doch der Grund, warum man das verpflichtend einführen will. Gerade an der Uni mit den ganzen halben Stellen, die alle Vollzeit arbeiten fürs halbe Gehalt. Das gilt auch anderswo in "Teilzeit". Sowas funktioniert dann oft wirklich nur mit Zeiterfassung, zumindest wenn es einen zeitraubenden Grund für die Teilzeit gibt.

  • (Wenn meine Uni die Arbeitszeit der Mitarbeiter erfassen müsste, wäre sie innerhalb kürzester Zeit insolvent.)

    Ja und genau das ist doch der Grund, warum man das verpflichtend einführen will. Gerade an der Uni mit den ganzen halben Stellen, die alle Vollzeit arbeiten fürs halbe Gehalt. Das gilt auch anderswo in "Teilzeit". Sowas funktioniert dann oft wirklich nur mit Zeiterfassung, zumindest wenn es einen zeitraubenden Grund für die Teilzeit gibt.

    Ja, in der Lehre wird Vor -und Nachbereitung nicht mitgezählt als "Arbeit", genausowenig wie Korrektur lesen, Gutachten oder Referenzen oder Anträge schreiben, Peer Review, etc. Das macht die eigentliche Arbeit und ist unbezahlt. (Deswegen hatte ich explizit nur Forschung, nicht Lehre erwähnt in Bezug auf Wissenschaft.) Da bleibt kaum Zeit für die eigentliche Arbeit.

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Ich bin auch Pro Zeiterfassung.

    In meinem Job bekommt man einen festen Arbeitsbereich für den man zuständig ist. Bevor man da fertig ist, kann man nicht gehen.

    Als Anfänger ist man damit heillos überfordert. Ich hatte im ersten halben Jahr locker 6 Überstunden pro Woche und das wurde auch erst nach 6 Monaten mal langsam besser.... wenn man das mal zusammenrechnen würde, was ich da theoretisch hätte abfeiern können... Der Vorgesetzte hingegen sieht es nicht so als sein Problem, wenn Anfänger halt noch nicht so eingearbeitet sind und macht die Augen zu. Theoretisch müsste man einen kleineren Arbeitsbereich bekommen als Anfänger.

    Jetzt bin ich kein Anfänger mehr. Aber wir bekommen immer mehr und mehr Aufgaben. Die Ansprüche steigen immer mehr, die Arbeit nimmt an Tempo auf. Mein Vorgesetzter findet, dass hin- und wieder mal etwas länger arbeiten bei unseren Gehältern ja wohl drin ist. Finde ich grundsätzlich schon auch, vor allem weil dafür auch keiner so genau auf die Mittagspause schaut. Aber es ist halt schon auch so, dass man an vielen Tagen die Arbeit nur schafft, wenn man maximal hochkonzentriert arbeitet den ganzen Tag und noch 30-45 min länger bleibt. Und da frage ich mich schon, ob das alles so fair ist, denn wir bekommen defacto mehr Arbeit, als in der Anwesenheitszeit überhaupt geschafft werden kann. Vielleicht würde das durch eine Zeiterfassung wenigstens mal aufgedeckt werden. Denn so kann mein Vorgesetzter das auch geflissentlich übersehen, auch wenn er es nicht böse meint, denn tatsächlich ist er nicht der oberste Chef. Da kommt dann die Verwaltung, die Druck auf ihn ausübt. Er akzeptiert aber ein aktives einreichen von Überstunden auch nicht freiwillig, gibt immer böse Kommentare. Und als Anfänger in der Probezeit wagt man es eh nicht.


    Schwieriger finde ich ja noch die Zeiterfassung im Bereitschaftsdienst. Wir arbeiten erheblich mehr, als eigentlich für Bereitschaftsdienst vorgesehen ist. Zum Dankeschön gibt es natürlich weniger Lohn, weil es ja ‚nur‘ Bereitschaftsdienst sei. Das finde ich oft ärgerlich, weil es einfach nicht der Wahrheit entspricht. Gesetzlich aber so erlaubt anscheinend.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Ich habe auch in der Wissenschaft gearbeitet, im Labor. Und manche Versuchsschritte dauern einfach nach dem Zufallsprinzip ewig lange bzw. man braucht dutzende Anläufe, was bei Kollegen direkt im 1. Anlauf klappt. Da hilft leider auch das beste Zeitmanagement nix.

  • Doch, selbstverständlich! Das planst du doch mit ein und auch die Entlastung an anderer Stelle/zu anderer Zeit, wenn sich die Arbeit mal anhäuft. Das macht das (Selbst)Management doch gerade aus.#weissnicht Gerade im Labor ist das doch essentiell, frau bucht ja ein Instrument zu einer bestimmten Zeit für eine bestimmte Zeit...

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Kurze Verständnisfrage: Wird frau für "Durchführung des Experiments" bezahlt und wenn es nicht beim ersten Mal klappt, muss frau die weiteren Versuche in der Freizeit machen?


    Ich habe ja schon bei mehreren Firmen in der F&E-Abteilung gearbeitet und bei allen war es so, dass wir nach Arbeitszeit bezahlt wurden. Wenn frau irgendwann feststellt, dass der Entwurf so nicht funktioniert und frau von vorne anfangen muss, wird frau trotzdem für die Arbeitszeit des ersten Versuchs bezahlt.

  • Kurze Verständnisfrage: Wird frau für "Durchführung des Experiments" bezahlt und wenn es nicht beim ersten Mal klappt, muss frau die weiteren Versuche in der Freizeit machen?


    Ich habe ja schon bei mehreren Firmen in der F&E-Abteilung gearbeitet und bei allen war es so, dass wir nach Arbeitszeit bezahlt wurden. Wenn frau irgendwann feststellt, dass der Entwurf so nicht funktioniert und frau von vorne anfangen muss, wird frau trotzdem für die Arbeitszeit des ersten Versuchs bezahlt.

    Soweit ich es bisher erlebt habe, wird frau für die Bearbeitung der zugrundeliegenden wissenschaftlichen Fragestellung bezahlt.

    Sie wird unter anderem Experimente planen, durchführen und auswerten, um die jeweilige These(n) zu stützen/widerlegen. Es kommt auch vor, dass von "oben" ein Experiment verlangt wird.

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Für mich wäre die Einführung von Vertrauensarbeitszeit ein Grund einen neuen Job zu suchen.


    Ich frage mich auch, wie will eine Firma kontrollieren was ein bestimmtes Projekt oder ein bestimmter Auftrag an Kosten generiert, wenn sie nicht weiß wie viel Arbeitszeit dafür benötigt wird. Wie kalkuliert die Firma denn dann?


    Und dafür muss ich ohnehin aufschreiben.

  • Für mich wäre die Einführung von Vertrauensarbeitszeit ein Grund einen neuen Job zu suchen.


    Ich frage mich auch, wie will eine Firma kontrollieren was ein bestimmtes Projekt oder ein bestimmter Auftrag an Kosten generiert, wenn sie nicht weiß wie viel Arbeitszeit dafür benötigt wird. Wie kalkuliert die Firma denn dann?


    Und dafür muss ich ohnehin aufschreiben.

    Das ist nicht böse gemeint, ich verstehe diese Frage nicht: Als Mitarbeitende kannst du dich eigentlich einschätzen, wie lange du für deine Arbeit brauchst. Könntes du das nicht, hättest du ja entweder den ausgeschriebenen Job nicht angetreten, oder gekündigt oder die Probezeit nicht überstanden.

    Mit deiner Einschätzung kann das Unternehmen doch kalkulieren. Schiefgehen kann doch auch etwas mit Arbeitszeiterfassung, das muss also generell berücksichtigt werden bzw. ist es ja dann auch ein Problem.


    Oben schrieb eine, dass frau den Job verliert, wenn sie sich z.b. gegen Überstunden wehrt. In Arbeitsbereichen, wo das vorkommt, ist eine neutrale Zeiterfassung eventuell von Vorteil.


    Da das Arbeitsrecht eine halbstündige Pause vorschreibt bei 6h Arbeit, wird diese bei der elektronischen ZE automatisch abgezogen, ob sie jetzt stattfand oder nicht. Eigentlich soll das Arbeitsrecht dich ja schützen, sprich, du kannst die Pause einfordern. Andererseits fühle ich mich bevormundet, weil ich nicht selbst bestimmen kann, ob (und wann) ich die Pause will/nehme/ brauche.

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Ab einer gewissen Gehaltsstufe ist es nicht mehr "Lohn" sondern "Schmerzensgeld".


    Ich stecke da auch in einem echten Dilamma: Im Bereich "Schmerzensgeld" bewege ich mich noch lange nicht, aber durchaus in der höchsten Entgeldgruppe und der höchsten Stufe im Betrieb. Ordentlich übertariflich. Dazu ist es wirklich mein Herzensberuf auf der Herzensstelle.

    Theoretisch werden (auch gem. Tarifvertrag) Fortbildungen bezahlt (also nicht nur die Seminarkosten, sondern auch die dazugehörige Arbeitszeit)... ich mache einfach, weil es mich brennend interessiert, und hab keinen Bock bei jedem Termin zu fragen, ob das nun für den Betrieb lohnend ist und bezahlt wird. Manchmal (bei teuren Kongressen) lasse ich mir die Gebühren vom Chef erstatten. Meine Freizeit investiere ich dafür selbst (aber ich komme jedes Mal mit leuchtenden Augen wieder und habe noch mehr Spaß im Job).

    Die Wertschätzung und Anerkennung bekomme ich sowohl von unseren Kunden als auch von der Chefetage. Das ist mir sehr viel wert. Ich komme mit meinem Gehalt gut über die Runden, die work-life-balance stimmt und die politischen Rahmenbedingungen lassen dem Betrieb auch definitiv keinen Spielraum, mich höher zu bezahlen bzw. meine echte Arbeitszeit incl. Fortbildungen einzurechnen.

    Wo hört die Arbeit auf und wo fängt der Spaß an?

  • 1.) Natürlich kann ich schätzen. Aber ich kann auch daneben liegen. Und herauszufinden, ob ich richtig oder zu viel oder zu wenig veranschlagt habe und ggf. Lernen, kann ich nur, wenn ich meine Arbeitszeit aufschreibe. Das gilt noch verschärft, wenn die Projekte komplexer werden und mehr Personen involviert sind.

    2.) Heißt Vertrauensarbeitszeit, nicht nur dass mein Arbeitgeber mir vertraut, sondern auch dass ich ihm vertraue nur so viel Arbeit auf den Tisch zu bekommen wie bewältigbar ist. Und ganz ehrlich so weit vertraue ich keinem Arbeitgeber. Das ist ein Machtverhältnis bei dem er am längeren Hebel sitzt. Da mag ich vertraglich geregelte Dinge. Arbeitszeit ist messbar. Meine Menge Arbeit nur sehr bedingt.

    Und nein ich mache nicht Dienst mach Vorschrift.

  • Kurze Verständnisfrage: Wird frau für "Durchführung des Experiments" bezahlt und wenn es nicht beim ersten Mal klappt, muss frau die weiteren Versuche in der Freizeit machen?


    Ich habe ja schon bei mehreren Firmen in der F&E-Abteilung gearbeitet und bei allen war es so, dass wir nach Arbeitszeit bezahlt wurden. Wenn frau irgendwann feststellt, dass der Entwurf so nicht funktioniert und frau von vorne anfangen muss, wird frau trotzdem für die Arbeitszeit des ersten Versuchs bezahlt.

    Soweit ich es bisher erlebt habe, wird frau für die Bearbeitung der zugrundeliegenden wissenschaftlichen Fragestellung bezahlt.

    Sie wird unter anderem Experimente planen, durchführen und auswerten, um die jeweilige These(n) zu stützen/widerlegen. Es kommt auch vor, dass von "oben" ein Experiment verlangt wird.

    Und da finde ich es wie gesagt schwierig, wenn die Messlatte ein "auswertbares Ergebnis" ist. Beispiel: An einem Tag sind mehrere aufeinander aufbauende Experimente geplant. Der dritte Schritt misslingt. Neu anfangen. Die Gerätschaften sind mittlerweile anderweitig belegt. Warteschleife bis in den Abend. Gerechtfertigte Arbeitszeit oder nicht?