Las Vegas, ja oder nein?

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  • Ich fand es lohnenswert, ja.


    Hier, das hatte ich damals nach Hause berichtet:


    Salt Lake City hat mir dann wieder gut gefallen. Die Stadt ist sehr großzügig angelegt (der Tourguide neulich sagte, das Maß sei gewesen, dass ein Vierspänner Ochsen einen U-Turn machen konnte? Oder auch zwei?). Durch die Lage im Tal neben den Bergen kann man in Downtown an der Kreuzung stehen und hat quasi der Berge vor der Nase, das ist ziemlich cool. Die Innenstadt selbst kam mir eher flach und fahrradfreundlich vor. Es gibt teilweise extra breite Bike Lanes, teilweise haben Räder Vorfahrt. Es gibt mehrere Radstationen, wo man CityBikes mieten kannt. Downtown ist die Tram wohl kostenlos. Autoverkehr ist viel weniger als ich dachte. Das hatte ich alles so nicht erwartet. Ich bin aber, von zwei Bustouren abgesehen, alles gelaufen. Übrigens haben die meisten Fußgängerampeln akustische Signale, und zwar je nach Himmelsrichtung, in die man sich bewegt (Ost/West- oder Nord/Süd-Achse), zwei unterschiedliche Vogelstimmen. (-: Da fühle ich mich als Marburgerin doch gleich zuhause. ;)


    Die Latter Day Saints sind natürlich sehr präsent mit ihren Einrichtungen, die oft echt schön sind. Der ganze Tempelkomplex ist unheimlich aufwändig gestaltet, mit großen Blumenbeeten, Bäumen und Wiesen. Die Blumen werden wohl wegen des Klimas alle paar Wochen ausgetauscht. Überall im Temple Square sind hilfsbereite Freiwillige der LDS unterwegs und es gibt eine ganze Reihe kostenlose Angebote - Führungen durch das große Versammlungshaus (inklusive des mit Bäumen und Blumen und Wasserfällen bestückten Dachs mit einem schönen Ausblick), zweimal am Tag Orgelmusik, an den meisten Abenden Konzerte, zweimal pro Woche kurze Auftritte des Tabernacle Choirs, Museum... Den Tempel darf man ohne Empfehlungsschreiben des eigenen LDS-Bischofs/Priesters nicht betreten, aber alles andere schon.


    Ich habe zwei Bus-Touren gemacht, die beide ziemlich nett waren, mit sehr professionellen, unterhaltsamen Führern. Einmal durch Salt Lake City und einmal zum See. Meine einzige Kritik wäre, dass für manches noch mehr Zeit hätte sein können, zum Beispiel um im See zu baden. Der See enthält ziemlich viele Brine Shrimp, die am Ufer verenden und dann von Fliegen aufgefressen werden, die wiederum von Spinnen aufgefressen werden. Entsprechend appetitlich sind Ufer und Wassersaum... aber ich glaube, wenn man weiter raus watet, wird es etwas besser. Ich war nur bis zu den halben Waden im Wasser, für richtiges Baden hätte ich persönlich mehr Zeit gebraucht (und Flipflops sowie einen Eimer Frischwasser am Ufer, denn zum Ganzkörper-rinse off war es ziemlich weit über Kies, und das Salzwasser brannte etwas unangenehm auf meinen rasierten Beinen, sobald es trocknete). Wegen der Brine Shrimp riecht es auch nicht so gut dort...

  • OT, aber das hier

    Übrigens haben die meisten Fußgängerampeln akustische Signale, und zwar je nach Himmelsrichtung, in die man sich bewegt (Ost/West- oder Nord/Süd-Achse), zwei unterschiedliche Vogelstimmen. (-: Da fühle ich mich als Marburgerin doch gleich zuhause.

    kann ich dir nachfühlen. Wir standen mal auf Klassenfahrt in München als komplette Klasse an der grünen Fußgängerampel - bis jemand bemerkt hatte, dass wir ja gehen können, war sie fast schon wieder rot #freu

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ja, ich war tatsächlich angepiekst. Und zwar über die Reaktion, die ich oben auch zitiert habe.

    Das, in Kombination damit dass ja gerade wieder Semsterferien bei uns sind und man daher die Frage "Fährst du weg?" und für den Sommer sowieso "Wo fährst du hin?" und die ständigen Reaktionen "Wow, toll!" "Klingt schön" etc... ehrlich, hört ihr irgendwo dass jemand NICHT begeistert reagiert? Und das ist ein gesellschaftliches Problem und ja, es piekst mich an! Wir müssen an so vielen Stellen unser Verhalten ändern damit unsere Kinder überhaupt noch eine Welt haben (von der sie dann zwar vielleicht nicht mehr so viel sehen werden wie wir, aber immerhin leben können), und es wird schwer. Und es wird nur mit "steter Tropfen höhlt den Stein" funktionieren also ist es nicht verkehrt, es dazuzusagen. Weil sonst, wenn man das nicht dazu sagen darf entsteht genau die Schublade, die du anmaßend findest: wer hier rein liest, liest nur dass alle das toll finden. Und die eine kritische Stimme wird gleich mit "nicht zielführend" und diese Reaktion mit "danke!" kommentiert.

    Die Antwort hätte doch auch lauten können: "Es stimmt, dass Flugreisen nicht toll für die Umwelt sind. Wir haben es uns länger überlegt und wollen diese Reise trotzdem machen. Und damit sie sich dann zumindest wirklich lohnt wollen wir jetzt wissen, was man noch alles sehen sollte, wenn man schon mal dort ist."


    Und ich weiß, dass ich nicht super korrekt lebe. Aber ich habe kein Problem wenn das angesprochen wird. Im Gegenteil, es würde mir schwerer fallen, Schritt für Schritt was zu ändern und da dran zu bleiben, wenn mein innerer Gemütlichbär nicht ständig mit der Nase darauf gestoßen werden würde.

    Deshalb, wie gesagt: es ging mir nicht um die Reise an sich, sondern um die Reaktion auf die Kritik. Und wäre es mein "Schweinebratenstrang" wäre meine Reaktion auf die Frage, ob es keine vegetarische Alternative gibt ein interessiertes "Diesmal wird es Schweinebraten, aber wenn du ein spannendes vegetarisches Alternativrezept hast bitte posten!" Ich muss schließlich noch zigtausend mal kochen...

  • Obstsalat Für mich ist das eine Grundfrage der Kommunikation. Ich platze nicht in Gespräche und und gebe meinem Senf dazu, nach dem nicht gefragt ist. Das ist hier im Forum doch nichts anderes.


    Es gibt zig Stellen, an denen es um Klimaschutz geht, er ist dauer präsent, was ja auch gut ist (!). Und in einem Strang, der beispielweise lautet "Wohin sollen wir in den Urlaub?", finde ich es einen angebrachten Einwand, wenn es um Flugreisen geht. Aber NICHT, wenn das Reiseziel feststeht und man Tipps für eben dieses will. Es wäre auch ein angebrachter Einwand, dass Las Vegas eine Umweltkatastrophe ist und man deshalb nicht dazu rät, dorthin zu fahren usw.

    Meiner Meinung nach gilt das immer, egal wie wichtig und dringlich das Thema ist. Wenn zwei Freundinnen sich über ihre Lieblingsserie unterhalten, unterstehe ich mich tunlichst anzubringen, dass Streaming schlecht fürs Klima ist. Das kann ich an anderer Stelle den Zweien aber natürlich erzählen, z.B. wenn sie fertig damit sind. ;) Wenn ich die Leute mal wieder unnötigerweise "googeln" sehe, bringe ich mein Wissen gerne an...


    Deinem steten Tropfen stimme ich zu, allerdings gehört er für mich an die richtige Stelle. #flehan

  • Weil ich jetzt mehrfach gelesen habe, dass Las Vegas eine Umweltkatastrophe wäre:


    So ganz kann man das nicht stehen lassen. In LV wird viel getan um der Wasserverschwendung zu begegnen.

    Die Wasserflächen der Kasinos werden mit aufbereitetem Wasser gefüllt - nicht mit Trinkwasser.

    Es gibt Gesetze gegen Wasserverschwendung - und die werden auch kontrolliert.

    Es gibt Zuschüsse, wenn man seinen (Vor-) Garten von Rasen auf Wüstenpflanzen umstellt. usw. usf.


    Aber natürlich braucht eine Großstadt viel Wasser. Zum Duschen, leben und um die Swimmingpools zu befüllen. Da unterscheidet sich LV aber nicht von LA oder San Diego.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Ich hatte das eher als Beispiel gemeint, ohne es belegen zu können. :) Entschuldige.

  • Für mich ist der Unterschied zum Gespräch zwischen zwei Freundinnen aber die Außrnwirkung und der Kreis der potentiellen Zuhörerschaft. Und da unterscheidet sich das Forum von einem Gespräch. Solange es nicht via PN ist, darf man davon ausgehen dass hier viele Leute reinlesen. Ev. auch Leute, die das nicht so wie Rasselbande sowieso schon vorhaben sondern erst durch den Strang angefixt werden (egal ob jetzt bzgl Vegas direkt oder eben USA ansich). Und DAS kann ehrlich gesagt nicht unser Interesse sein.