Über 1 Jahr und noch nicht im KiGa - wo lebt ihr und wie ungewöhnlich ist das bei euch?

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    • Offizieller Beitrag

    Nachtkerze: das hatten wir doch neulich schon mal: das deutsche System ist an so vielen Ecken und Enden so starr... kein Wunder passt das zu so wenigen Familien.

    Ich fände für mich 5 Halbtage völlig unbrauchbar, wie soll ich da vernünftig arbeiten? Drei ganze Tage passen hingegen gut in unser Familiengefüge.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Talpa so hatten wir es in den USA auch, wie viele andere Familien. Eben auch, weil wir so Mama und Papa Arbeitstage haben konnten und da uns voll auf uns oder voll auf die Kids konzentrieren konnten.


    In Frankreich war das System starr, aber wenn man das Kind nicht brachte, dann passierte nix. Hier wird einem gedroht, dass man den Platz verliert, wenn man zu frueh abholt oder nicht jeden Tag bringt...

  • Da scheint sich ja in den letzten Jahren viel verändert zu haben.

    Hier gehen Kinder oft mit zwei in den Kindergarten, vorher zur Tagesmutter. Da gibt es jetzt auch viele Plätze, das war bei uns nicht so. Da musste man entweder richtig Glück haben einen U 3 Platz zu bekommen oder ihn teuer selbst bezahlen.

    Da ich damals wieder schwanger war kam letzteres nicht in frage. Aber auch die städtisch subventionierten Plätze sind im u 3 Bereich so teuer dass es sich nur lohnt wenn man ordentlich verdient oder eben ganz mies verdient (Transferleistung oder wenig drüber ) weil dann die Gebühren entfallen.

    Hier waren viele bis ca 3 Jahre zu hause oder haben so wenig gearbeitet dass der Partner die Betreuung übernehmen konnte.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)



  • Ja, ich finde das auch doof.


    Ich hätte mir zb jetzt beim Mini gern den Platz geteilt, also nur 3 Tage die Woche oder so. Geht aber nicht. Entweder ganz oder gar nicht. Bei zu vielen Fehlzeiten kann der Kindergarten Probleme bekommen, man kann also auch nichts mauscheln.

    • Offizieller Beitrag

    Ich verstehe vor allem das Problem nicht: jeder Tag wird doch separat behandelt. Im Hort meiner Tochter ist Montags und Freitags weniger Personal da, Donnerstag ist full house... In der Krippe war es ähnlich.

    Das ist doch verwaltungstechnisch einfach zu handeln?


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Talpa , bei uns ist das wie gesagt möglich. DAS deutsche System gibt es bei der Kinderbetreuung nicht, es hängt einfach stark von der Kommune ab.

    War hier auch so. Land, Kommune, Gemeinde...es ist sehr variabel....

    • Offizieller Beitrag

    Mein Eindruck ist auch etwas, dass wenn die KiTa Plätze sehr schwierig zu ergattern sind, die Kommunen strikter sind. Aber auch das ist ein Eindruck, den ich nur ueber Freunde und Familie habe.

  • Hier (Bayern) würd ich sagen es ist sehr durchwachsen. Vorm ersten Geburtstag sind nur sehr wenige Kinder in Betreuung. Zwischen 1 und 3 sinds gefühlt knappe 50 % in der City und um die 30 % im Dorf. Deckt sich auch mit den statistischen Zahlen (die ich eben aus Neugier ob meine gefühlten Zahlen stimmen können gegoogelt hab): https://www.destatis.de/DE/The…df?__blob=publicationFile

    Das ist interessanter Link :)

    Wir sind unter zehn Landkreisen mit niedrigster Betreuungsquote für unter 3 Jährigen, ca 14% der Kinder in diesem Alter werden betreut... Das entspricht dem was ich gedacht habe - ich kenne eigentlich nur ein Kind, der ab ca 1 Jahr (von unserer Tagesmutter) betreut wird. Andere Dorfkinder kommen mit ca 3 Jahre in die "7:30-13:30" Kindergarten...

  • Hier, Kleinstadt im Osten, sind fast alle Kinder ab dem ersten Geburtstag in der Krippe. Übrigens auch, wenn nicht beide Elternteile arbeiten. Dementsprechend gibt es hier auch keinerlei Angebote für Kinder über eins.

    Was positiv ist: Man muss nicht bis zum nächsten Schuljahr warten, sondern die Kinder können das ganze Jahr über eingewöhnt werden.


    Ich habe mich diesmal auch dazu entschieden, das Baby schon mit 18 Monaten in die Kita zu geben und nicht, wie die beiden Großen erst mit 2,5. Einfach, weil es wirklich schwer ist, die Kinder zu Hause entsprechend bei Laune zu halten, wenn man den ganzen Tag allein ist. Auch nachmittags treffen ist schwer, weil die Alterskameraden nach dem Kindergarten auch einfach müde sind.

    Das fand ich auch erstmal erstaunlich. Ich hab eine Freundin in Leipzig, die nicht berufstätig ist und ihre Kinder sind von morgens bis halb fünf am Nachmittag bei der Tagesmutter bzw. im Kindergarten. Ich westsozialisierter Mensch war doch etwas irritiert als ich das hörte. Dafür war sie geschockt, dass wir unser Kind schon um eins abholen müssen und es da noch nichtmal Mittagessen hatte. Da prallen dann schon Welten aufeinander :D

  • Was ich interessant finde, ist die Aussage "unrabiges Umfeld" - darauf hin frage ich mich, was ist das - oder was ist "rabig".

    Ist sein Kind nach 6 Monate in der Krippe bringen, unrabig?

    Ich finde das nicht. Ich finde, das ganz bewusst schauen, was du und was dein Kind braucht, rabig ist. Aber dass es dafür keine klare Richtlinien gibt "Wer das macht, ist unrabig".

    Das ist jetzt keine Antwort auf deiner Frage, aber ich finde es schon sehr interessant.

    Eine ältere Dame erzählte mir zufällig gerade mit Tränen in den Augen von der Wende, und davon, dass sie von den Westfrauen dann alle Rabenmütter genannt würden und als schlechteste Mutter verurteilt worden sind, weil sie arbeiten gegangen sind. Geht's bei den Rabenmütter hier dann nicht genau darum, so was nicht zu tun?

    Flämische Belgierin in Berlin (und Deutsch-Tipps sind immer noch willkommen :)).

  • das ist doch viel zu pauschal :)

    ein Kind hat ja doch oft 2 Elternteile :)


    Was mir einfach oft auffällt bei Kindern mit wenigen Monaten von 8 bis 17 Uhr in einer Kita sind: Die Eltern können oft so gar nicht mit den Kindern.... also das was ich als nerviges normales Kleinkindhandeln sehe, bringt diese Eltern ganz oft an den Rand des Nervenzusammenbruchs überspitzt ausgedrückt.

    Wenn sie dann mal länger Zeit mit den Kindern am Wochenende / Urlaub verbringen. Das ist manchmal schwer anzuschauen.


    Und an dem Punkt würde ich dann doch noch mal die Bindung zu den Eltern hinterfragen.

    Überall liest man - Bindung braucht Zeit - Ehepaare brauchen Zeit miteinander. Meine das gilt dann auch für Kinder / Eltern :)


    Ich habe auch einige Erwachsene getroffen, die bei Kindermädchen / Oma aufgewachsen sind. Das waren dann eben wichtige Bezugspersonen, die Eltern nicht wirklich wichtig.


    So und deshalb ist für mich rabig zu ganz ehrlich zu schauen, was braucht das Kind und wie können wir das gut gestalten. Nicht mehr und nicht weniger ;)

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Die Kitas sagen uns sowieso, dass es schwer ist, über 2 jährige noch unterzubringen.

    Hier haben Geschwisterkinder Vorrang. In den KiTas die eine Krippe gaben werden in die Kindergartengruppen auch nur Kinder aufgenommen wenn bereits alle Kinder der Einrichtung die von der eigenen Krippe wechseln untergebracht sind.


    Daher ist es für ältere Kinder oft mal schwieriger.


    In unserem direkten Umfeld (östl. Nds., eher gutsituiert) gibt es diverse Konstellationen.

    Die Betreuung unter einem Jahr ist eher die Ausnahme.

    Ein großer Teil (ich denke 60-70%) geht ab dem ersten Geburtstag zu den Großeltern oder einer Tagesmutter, ein kleinerer Teil in die Krippe.

    Ab dem zweiten Geburtstag werden fast alle fremdbetreut.


    Für unsere - auch extrem schnell überreizte - Tochter haben wir die Einrichtung sorgsam ausgesucht und die Erzieher sind im Allgemeinen sehr darauf bedacht auch darauf einzugehen sofern es möglich ist.

  • Hier (Hamburger Nordwesten) beobachte ich auch eher gemischte Phänomene:


    So ziemlich jede der Mütter in meiner Firma, ob studiert oder im Assistenzbereich, war nach einem Jahr nach der Geburt wieder da. Sehr, sehr selten waren es mal 18 Monate. Dahinter stehen die unterschiedlichsten Familienkonstellationen - von Mutter als Hauptverdienerin bis zweites Gehalt nötig für die Aufrechterhaltung des Lebensstils, der vor dem Kind herrschte, ist alles dabei. Die meisten liegen dazwischen und pendeln sich bei 30 h Teilzeit ein.


    Im Umfeld gibt es durchaus auch Fälle wo 2 bis 2,5 Jahre daheim geblieben wird. Und ich frage mich ehrlich interessiert und ohne Wertung, wie das finanziell geht. Angebote für Kinder unter 3 gibt es in Hamburg einige, da würde man auch Spielpartner finden.


    Krippenplätze sind da, aber das System des Kitagutscheins ist, meiner Meinung nach, inzwischen völlig darauf eingeschossen, dass die Kinder 12 oder max. 18 Monate sind, wenn sie kommen. Interessanterweise bekommt man sogar eher einen Platz, wenn man Vollzeit (aka 10 h) braucht, als wenn man nur 6 h haben möchte oder das kostenlose Angebot von 5 h nutzt. Es wurde mir so erklärt, dass die Kitas froh sind, wenn mal jemand Vollzeit braucht, denn auch Erzieher:innen arbeiten durchaus ihre 40 Stunden und sind nicht alle in Teilzeit angestellt.

    Mir sind beim Klinkenputzen an den Kitas viele verzweifelte Mütter aufgefallen, die für ihre Kinder über 3 einen Kitaplatz suchten und einfach keinen bekamen, weil das System nun mal so ist, wie es ist. Das ist eine ziemlich traurige Entwicklung...


    Und für uns persönlich: Ich wäre gerne 18 Monate mit meinem Sohn zuhause, weil Kalaf schnell von allem überfordert ist (ich hatte ja den Thread dazu). Aber das Gehalt von Herrn Libretto reicht nicht aus, ohne dass ich ab dem 15. nächtliche Schweißausbrüche hätte, weil noch so viel Monat übrig ist. Wir wohnen jetzt auch nicht gerade luxuriös, aber unser Kleinwagen fährt halt auch nicht mit Luft und Liebe und irgendwer muss meinen Teil der Miete stemmen und die Rentenversicherung bezahlen. So kommt er nun mit 14 Monaten in die Krippe. Auch nicht unsere Wunscheinrichtung, aber es wird schon werden. Wir hoffen das Beste.


    Ob man 2,5-jährige zuhause gut auslasten kann, kommt doch auch stark aufs Kind an. Und aufs eigene Nervenkostüm, da geb ich Claraluna Recht.

    "Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Rosine. Brenne auf mein Licht, brenne auf mein Licht, aber nur meine liebe Rosine nicht." (O-Ton Prinz Kalaf, 11/2021)


    Lilypie Third Birthday tickers

    • Offizieller Beitrag

    das ist doch viel zu pauschal :)



    Was mir einfach oft auffällt bei Kindern mit wenigen Monaten von 8 bis 17 Uhr in einer Kita sind: Die Eltern können oft so gar nicht mit den Kindern.... also das was ich als nerviges normales Kleinkindhandeln sehe, bringt diese Eltern ganz oft an den Rand des Nervenzusammenbruchs überspitzt ausgedrückt.

    Wenn sie dann mal länger Zeit mit den Kindern am Wochenende / Urlaub verbringen. Das ist manchmal schwer anzuschauen.

    Weisst Du, ich finde es auch manchmal schwer anzuschauen, wenn Eltern zwar die ganze Zeit bei ihrem Kind sind, aber so offensichtlich keine gute Beziehung zu ihnen haben sondern von jedem Pieps genervt sind...

    Um Dich bei Deinem ersten Satz zu nehmen: mir ist das zu pauschal.


    Bindung braucht Zeit - aber vor allem braucht Bindung Resourcen: wer ständig in einem Existenzkampf ist, psychische Probleme hat... der wird Mühe haben, sich einzulassen.

    Ich denke mal, hier im Forum hat das Grossteil der Kinder einen Vollzeit arbeitenden Vater - dennoch würden die meisten davon eher sagen, eine gute Bindung zu ihren Kindern zu haben, oder?

    Denn sie werden sich wahrscheinlich aktiv um diese Bindung kümmern.


    Von den Eltern, die ich nahe genug kenne, um Deine Beobachtung zu überprüfen, würde ich das nicht bestätigen, die Eltern-Kind-Bindung erscheint mir da jeweils ganz normal. "Statistisch" gesehen, sind die mir bekannten Krippenkinder länger gestillt worden und schliefen eher im Familienbett - ich glaube, da spielen andere Faktoren wie sozioökonomischer Status, Bildungsbereitschaft (will ich mich überhaupt damit befassen, was mein Kind braucht) und vieles mehr auch eine grosse Rolle.

    Dennoch stimme ich Dir völlig zu: Bindung braucht auch Zeit - die muss man sich nehmen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Und gerne auch die Berliner Raben, ist das am anderen Ende von Berlin vielleicht anders als hier in der Ecke? Generell ist ja früher schon im Osten die Fremdbetreuung früher üblich gewesen als im Westen.

    Hier das andere Ende...

    Ich habe den Eindruck, daß das hier von dem Bedarf und den Plätzen abhängt. Die sind für U3 nicht so üppig. Ich habe aber für meinen Großen umzugsbedingt hier dann mit 4 kaum einen Platz bekommen. Viele Mütter hier gehen bald wieder arbeiten, ich hatte leider keine Möglichkeit des Wiedereinstiegs. Ich hatte aber trotzdem versucht den Kleinen mit gerade 2 in die Kita zu geben. Hat aber nicht geklappt, weil er noch ein Vormittagsschläfchen brauchte und die Kita mir da nicht entgegen gekommen ist. War dann dämlich, aber auch kein Drama.

    Ich denke, es liegt daran, daß viele Mütter die beruflichen Chancen nutzen (was ich ja sehr sinnvoll finde, wenn's paßt und mich bei mir wurmt), es eine passende Infrastruktur gibt, und es dann noch zum Kind paßt, wenn das Kind noch kein 3 ist.

  • Spannend! Magst Du sagen, welches Land? Fängt Kiga bei Euch dann auch zum 3. Geburtstag an oder gibt es eine andere Regelung?

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.