Seit meine Kollegin Ende 2018 bei uns im Büro angefangen hat, klagt sie über gesundheitliche Probleme, wie Erschöpfung, Haarausfall oder Nasenbluten. Da wir in einem DDR-Plattenbau mit alten Einbauschränken als Pressspan sowie (älteren) Teppichböden sitzen, ließ sie einen Test auf Formaldehyd machen. Das Testgerät war ein kleines Einweggerät, das über einen Farbcode ausgewertet wird. Der Indikator zeigte nach der Messung eine Farbe, die zwischen einem noch akzeptablen Wert und einem nicht mehr akzeptablen Wert lag - also am Grenzwert. Die Aussage des Mitarbeiters, der die Messung vornahm, dazu war, dass man im Zweifelsfall immer den geringeren Wert nehmen würde. Also hieß es, dass keine Belastung vorliegt und das Thema war für unseren Arbeitgeber vom Tisch.
Aufgrund weiterer gesundheitlicher Probleme hat sich meine Kollegin nun ein "richtiges" Messgerät ausgeliehen und auf eigene Faust eine Messreihe durchgeführt. Sie kam auf Werte von bis zu 0,34 mg/m³ (HCHO) - zulässig sind Werte bis maximal 0,1 mg/m³
Sie stellte auch fest, dass es durch Lüften deutlich besser wird. Leider können wir nicht allzu oft bzw. lange lüften, weil direkt vorm Fenster eine stärker befahrene Straße sowie eine Eisenbahnstrecke mit häufigem Güterverkehr verläuft. Den Krach hält man nicht lange aus ...
Ich bin entsetzt Ich selbst leide sehr oft unter Erschöpfung, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, bin schrecklich infektanfällig, daher oft krank, habe Asthma und hatte 2018 Hautkrebs an einer Stelle, die sich kein Mediziner erklären konnte. Die beiden anderen Kolleginnen im Büro klagen komischerweise nicht über Probleme. Doch auch von anderen Mitarbeitern im Gebäude habe ich von Beschwerden gehört, seit wir hierher gezogen sind. Ein Raum wurde sogar schon saniert - Schränke und Teppich mussten raus, weil die Werte im ungesunden Bereich lagen.
Meine Kollegin hat jetzt ihrer Gesundheit zuliebe gekündigt Das kommt für mich allerdings nicht infrage.
Aber was mache ich denn jetzt? Fühle mich so ausgeliefert ...