Kita: „Wir dürfen nur mit Verordnung des Arztes...“

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ich hatte manchmal den Verdacht, unser KiGa nutzte das damals als Ausrede für "wir wollen keine Mehr-Arbeit machen". Da wurde auch bei Kindern ab einem bestimmten Alter die noch gewickelt werden mussten drastisch die Beiträge für den Mehraufwand erhöht.


    Bei den Pfadfindern und bei der Ferienfreizeit wo mein Sohn regelmäßig mitfährt fülle ich einen Zettel aus und fertig ist der Lack. Bei der Freizeit dokumentieren die Betreuer dann noch die Bisse. Also da ist dann ein Umrissbild und ein Kreuz an der Stelle wo die Zecke wann saß. Finde ich jetzt noch ganz sinnvoll, vor allem weil das Kind ja eine längere Weile weg ist, bei den Pfadfindern teilte mir die Gruppenleiterin das einfach mündlich mit.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • husky: die Rechtslage ist nicht eindeutig, also ist das innerhalb eines Landes durchaus unterschiedlich.

    Möwe Danke. Ich sprach das mit dem landesweit einheitlich an, weil ich, wie Nachtkerze früher, in Frankreich lebe und hier solche Reglungen oft landesweit gelten. Deshalb war ich neugierig, ob es in diesem Fall so ist. Ist aber OT, gebe ich zu.

  • Darf ich mal fragen, wie das bei Sonnencreme rein praktisch funktioniert, wenn die Einrichtungen nicht cremen dürfen?


    In unserer KiTa sollen wir die Kinder morgens möglichst schon eingeschmiert abgeben, damit es beim Rausgehen nicht so lange dauert, bis alle startklar sind. Aber vor dem zweiten Rausgehen am Nachmittag werden die Kinder alle von den Erzieherinnen nachgeschmiert. So lange (und über einen Mittagsschlaf hinweg) hält der Lichtschutzfaktor doch gar nicht bzw. ist der letzte Rest Creme längst in die Bettwäsche gerieben. Da wäre es ja Körperverletzung, die Kinder nachmittags draußen spielen zu lassen, wenn man sie nicht eincremen dürfte.

    (Wegen Allergien: Bei uns muss jedes Kind seine eigene Sonnencreme mitbringen und beschriftet am eigenen Garderobenplatz lagern.)

    Die Kinder kommen eingescheschmiert, gehen morgens in den Garten. Es gibt viele Schattenplätze. Mittags gehts bei viel Sonne oder Hitze wieder rein.

    Ist natürlich nicht jeden Tag so. Manchmal sind sie auch länger draußen - oft sogar. die "Großen" schmieren sich selber ein. Helfen sich auch gegenseitig.

    Es wird außerdem sehr großer Wert auf Sonnenhut und Co gelegt.

    Offiziell schmieren di ErzieherInnen nie (inoffiziell wird natürlich geholfen beim cremen, aber eigentlich schmieren die Kinder selber nach)

  • Leslie Winkle ich verstehe noch nicht, was die BG mit Deinen Handlungen am Kind zu tun hat? Die BG ist doch dafür da, Deine eigenen gesundheitlichen Schäden durch die Berufstätigkeit abzudecken?

    Oder meinst Du die Berufshaftpflicht?

    Jeder Ersthelfer ist über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert, wenn im Rahmen der ersten Hilfe etwas passiert.

    Wenn in einem solchen Fall eine Schädigung entsteht wird die Unfallversicherung aber sehr genau schauen, ob es sich tatsächlich um erste Hilfe handelt oder ob jemand seine Kompetenzen einfach überschritten hat.

    • Offizieller Beitrag

    Ich vermute, der entscheidende Punkt ist der, den Ohnezahn erwähnt hat: Im Zweifelsfall klagen die Krankenkassen.


    Da hat es dann nicht mehr viel mit "entspannten" Umgang zu tun, sondern das sind reale und nachvollziehbare Ängste der Anbieter.


    Das ist ja auch die Krux, bei der Geburtshilfe, dass seit der Reform, nicht mehr unbedingt die Eltern, sondern die KK klagen. Und zwar systematisch, sobald ein bestimmter Kostensatz erreicht ist.


    Und unterm Strich ist es völliger Käse, weil dadurch viele Möglichkeiten eingeschränkt werden oder verschwinden.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

    ---

    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Bei uns in der Einrichtung wird es auch immer schlimmer. Verordnungen brauchen wir für alles wirklich alles. Selbst für Kochsalzlösung zum inhalieren.


    Wenn sich ein Bewohner ein frei verkäufliches Medikament kauft muss er es selbst nehmen wir dürfen es nicht verabreichen. Kann er dies nicht braucht er eine Verordnung....

    Bedarfsmedikation muss nun genau so geschrieben werden dass alle Symptome erfasst werden müssen. Wenn der Bewohner Ibuprofen als Bedarf hat gegen Schmerzen darf ich es nicht gegen Fieber geben.
    Bepanthensalbe brauche ich eine Verordnung drüber......Und zwar genau!


    Unsere Bewohner sind erwachsen haben in der Regel aber eine gesetzlichen Betreuung. Auch die dürfen uns keinen Freibrief ausstellen.

  • Wenn man sich vor Augen führt, was bei otc-präparaten alles falsch laufen kann erscheint es fahrlässig, das nicht zu überprüfen. Und nachdem die ErzieherInnen nicht dafür da sind, kontraindikationen zu überdenken finde ich solche Regelungen echt vernünftig.


    Ich gehe davon aus, dass du Xenia sehr gut weißt, was du tust. Aber nachdem recht hemmungslos immer wieder auch Aspirin in Kinder gekippt wird oder ibuprofen trotz Magenproblemen oder bei völlig kaputter Niere geschluckt wird ist eine konsequente Kontrolle da durchaus sinnvoll.


    Erwachsenen medizieren gerne ihre Kinder mit dem, was ihnen hilft. Und das ist nicht immer das richtige.

  • Ich kenne es schon seit 15 Jahren so, dass Betreuer den Kindern quasi nix mehr geben dürfen. Kein Pflaster, keine Creme, kein Medikament. Damals war ich "nur" Betreuerin bei Kinderfreizeiten und da war das schon Thema. Mitbekommen habe ich das auch schon viel von anderen Einrichtungen und kann auch die Erzieherinnen/Lehrerinnen verstehen, die sich da dran halten. Eben aus Angst am Ende verklagt zu werden, ggf. von der Krankenkasse.


    Trotz allem bin ich dankbar, dass da sowohl Kindergarten als auch Grundschule hier sehr entspannt damit waren. Im Kindergarten waren Pflaster kleben Alltag, genauso wie Zecken ziehen. War ein Draußenkindergarten und wäre anders auch gar nicht möglich gewesen. Probleme gab es da zum Glück nie welche. Nur zweimal mussten Eltern ein Kind abholen, aber das eine hatte eine sehr tiefe Schnittwunde im Finger und das andere ein gebrochenes Bein...

    In der Schule gibt es auch Pflaster und co, da ist die Sekretärin gleichzeitig auch noch "Krankenschwester" (zu allem, was sie sonst noch macht, DIE Stellenbeschreibung würde ich echt gern mal sehen...) und verarztet Kinder, die sich irgendwie weh getan haben. Da wird man eigentlich auch nur bei größeren Unfällen angerufen.