Un saludo solidario, Ernesto.
Ernesto Cardenal ist gestorben
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Das hat mich heute auch berührt.
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Ich verehre ihn schon seit meiner Teenagerzeit. "Das Buch von der Liebe" habe ich schon zigmal verschenkt. Eins meiner Lieblingszitate daraus ist das hier:
Wir wollen Gottes Stimme klar; und das ist sie nicht. Sie kann nicht klar und leichtverständlich für unsere Sinne sein. Aber sie ist tief. Es ist eine tiefe, feine und unerklärbare Stimme. Sie ist eine tiefe Beklemmung auf dem Grund unseres Seins, dort wo die Seele ihre Wurzel hat. Es ist eine Stimme in der Nacht. Berufung heißt Ruf und eine Stimme in der Nacht. Eine Stimme ruft und ruft. Man hört etwas und sieht doch nichts. Wir wollen sie klar wie den Tag, und sie ist doch tief wie die Nacht. Sie ist tief und klar, aber von einer dunklen Klarheit wie Röntgenstrahlen. Und sie dringt bis auf die Knochen.
Unvergessen auch seine lateinamerikanischen Psalmen. Oh Mann, er fehlt mir jetzt schon.
Ruhe in Frieden, Ernesto.
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Ich bedauere heute einmal mehr , vor zweijahren nicht die Gelegenheit genutzt zu haben ihn live zu erleben als er die Ehrendoktorwürde der Uni Wuppertal erhalten hat.
Er ist eine symbolfigur meiner Jugend und ein Vorbild an aufrichtigkeit.
Schoko
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ich durfte ihn zweimal erleben. Beide Male fand ich sehr berührend. Meine Klassen müssen auch immer wieder mal was von ihm kennenlernen, z. B. Auszüge aus dem Canto general:
The united fruit company
Als die Trompete ertönte, war
alles vorbereitet auf der Erde
und Jehova verteilte die Welt
An Coca-Cola Inc., Anaconda,
Ford Motors und andere Verbände:
Die United Fruit Co.
sicherte sich das Saftigste
Die zentrale Küste meiner Erde,
Die süße Taille von Amerika.
Taufte aufs Neue ihre Ländereien
als “Bananenrepubliken”,
und über den schlafenden Toten,
über den unruhigen Helden
die die Größe eroberten,
die Freiheit und die Fahnen,
begründete sie die fauchende Oper
Gab den Willen fort
schenkte Kronen von Cesar
holte den Neid hervor, lockte an
die Diktatur der Fliegen
Trujillos-Fliegen, Tachos-Fliegen,
Carías-Fliegen, Martínez-Fliegen,
Ubico-Fliegen, feuchte Fliegen
von bescheidenem Blut und Marmelade,
betrunkenen Fliegen, die surren
über den Volksgräbern,
Zirkusfliegen, kluge Fliegen
die sich in Tyrannei verstehen.
Zwischen den bluttrinkenden Fliegen
geht die Fruchtgesellschaft an Land
den Kaffee und die Früchte einebnend,
auf ihren Schiffen, die wie auf dem Präsentierteller
den Schatz von unseren versunkenen Ländereien
gleiten lassen.
Währenddessen, durch die
gezuckerten Abgründe der Häfen,
fielen verschüttete Indianer
im Morgendunst:
ein Körper rollt, ein Ding
ohne Namen, eine gefallene Nummer
ein Büschel toter Frucht
Verschüttet in der Mistgrube.
Pablo Neruda: “La United Fruit Co.” vom Canto General (1950)
(Inoffizielle Übersetzung, Carla)
LA UNITED FRUIT CO.
Letra de Pablo Neruda (1904-1973), Canto general, 1950
Cuando sonó la trompeta, estuvo
todo preparado en la tierra,
y Jehova repartió el mundo
a Coca-Cola Inc., Anaconda,
Ford Motors, y otras entidades:
la Compañía Frutera Inc.
se reservó lo más jugoso,
la costa central de mi tierra,
la dulce cintura de América.
Bautizó de nuevo sus tierras
como "Repúblicas Bananas,"
y sobre los muertos dormidos,
sobre los héroes inquietos
que conquistaron la grandeza,
la libertad y las banderas,
estableció la ópera bufa:
enajenó los albedríos
regaló coronas de César,
desenvainó la envidia, atrajo
la dictadora de las moscas,
moscas Trujillos, moscas Tachos,
moscas Carías, moscas Martínez,
moscas Ubico, moscas húmedas
de sangre humilde y mermelada,
moscas borrachas que zumban
sobre las tumbas populares,
moscas de circo, sabias moscas
entendidas en tiranía.
Entre las moscas sanguinarias
la Frutera desembarca,
arrasando el café y las frutas,
en sus barcos que deslizaron
como bandejas el tesoro
de nuestras tierras sumergidas.
Mientras tanto, por los abismos
azucarados de los puertos,
caían indios sepultados
en el vapor de la mañana:
un cuerpo rueda, una cosa
sin nombre, un número caído,
un racimo de fruta muerta
derramada en el pudridero.
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Oder das "Gebet für Marilyn Monroe". Als ich es das erste Mal gelesen habe, konnte ich nicht aufhören zu weinen.
Herr
nimm auf dieses Mädchen, in der ganzen Welt bekannt als
Marilyn Monroe,
wenn das auch nicht ihr wirklicher Name war
(doch Du kennst ihren wirklichen Namen, den Namen des kleinen Waisenkindes, das mit neun Jahren vergewaltigt wurde,
und der Verkäuferin, die mit sechzehn Selbstmord versuchte)
und die nun vor Dir steht, ohne Schminke,
ohne ihren Presseagenten,ohne Fotografen und ohne Autogramme zu geben,
allein wie ein Astronaut vor der Nacht des Weltraums.
(...)
Herr,
in dieser Welt, verpestet von Sünde und Radioaktivität,
sprichst Du nicht eine Verkäuferin schuldig,
die wie alle Verkäuferinnen davon träumte, ein Filmstar zu sein.
Und ihr Traum wurde Wirklichkeit (die Wirklichkeit in Technicolor).
Sie hat nur nach unserem Drehbuch gespielt
– dem unserer eigenen Leben –, und das Buch war absurd.
Vergib ihr, Herr, und vergib auch uns
für unsere 20th Century Fox,
für unsere Monster-Super-Produktion, an der wir alle gearbeitet haben.
Sie war hungrig nach Liebe, und wir boten ihr Beruhigungsmittel.
Weil sie traurig war, keine Heilige zu sein, empfahl man ihr Psychoanalyse.
Denke, Herr, an ihre wachsende Angst vor der Kamera
und an den Haß auf die Schminke – sie bestand vor jeder Szene auf neuem Make-up –,
und wie das Entsetzen zunahm
und die Unpünktlichkeit in den Studios.
Wie jede Verkäuferin
träumte sie davon, ein Filmstar zu werden.
Und ihr Leben war unwirklich wie ein Traum, interpretiert und archiviert von einem Psychiater.
Ihre Romanzen waren Küsse mit geschlossenen Augen,
bei denen man, wenn man die Augen aufschlug,
ins Scheinwerferlicht starrt, und dann gehen die Scheinwerfer aus.
Und man baut die beiden Wände
ab (es war eine Filmszene),
während der Regisseur mit dem Drehbuch fortgeht, weil die Szene nun schon gedreht ist.
(...)
Der Film ging zu Ende ohne den Kuß im Finale.
Man fand sie tot in ihrem Bett, ihre Hand am Telefon.
Und die Detektive fanden nicht heraus, wen sie anrufen wollte.
Es war,
als habe jemand die Nummer der einzigen freundlichen Stimme gewählt
und nur die Stimme vom Band gehört, die sagt: wrong number.
Oder als habe jemand, von Gangstern überfallen,
die Hand nach dem unterbrochenen
Telefon ausgestreckt.
Herr,
wer immer es auch war, den sie anrufen wollte
und den sie nicht erreichte (und vielleicht war es niemand
oder jemand, dessen Nummer nicht im Telefonbuch von Los Angeles steht)
antworte du Ihrem Anruf!
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Als er Kultusminister war, wurde jemand, den ich persönlich kennengelernt habe, damals 15 jährig, in ein Foltergefängnis gesteckt. Er hatte in seiner Schule mit Kreide an die Tafel geschrieben: Recht auf Bildung für alle! Nein zum Militärdienst!
Cardenal war nicht persönlich dafür verantwortlich.
Aber auch 1984 hätte jeder, der nicht die Augen und Ohren fest zugemacht hat, sehen können, was für ein Verbrecher Ortega war und ist.
lg martita
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Ja, Cardenal hat sich von Ortega distanziert.
Ich glaube (hoffe? ) daß er der integre Mensch war für den ich ihn immer gehalten habe.
Schoko