Suche Montessoriaufgaben für 10er Übergang

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  • Ich suche Montessori Aufgaben für die 1. Klasse, speziell zum 10er Übergang. Farbige Montessori Perlen und so eine Treppe mit je 10 Stangen unterschiedlicher Längen sind vorhanden, aber ich habe keine Aufgaben mit denen das Kind sich selbst mit wenig Anleitung damit beschäftigen kann.


    Gibt es sowas kostenlos? Sonst gerne auch Tipps, wo ich etwas kaufen kann.

  • Völliges OT, aber damit schubse ich ja auch: Ich dachte gerade wie cool es ist dass es auch Montessorimaterial von Klasse 10 nach 11 gibt #zwinker

  • Hallo,


    Eine Methode: 9 Perlen und eine Zehnerstange, dazu ein Brettchen mit 9 dicht beieinander liegenden Mulden (oder zur Not ein Stück Pappe mit aufgemahlten Punkten, dann gehen Chips besser, die rollen nicht weg...


    8 + 1


    8 Perlen legen, dann eine , dann abzählen - klappt.


    Nun 8 + 3


    8 auflegen und dann 3 dazu - ups, die Mulden reichen nicht.

    Na klar, denn aus zehn Einzelnen wird ja etwas Neues - eine 10ner-Stange. Also tauschen wir die 10 einzelnen gegen die Stange aus. Nun ist noch eins übrig - also 10 und 1 = 11.


    Klingt erst mal komplizierter als es ist,d as mit dem tauchen haben die Kinder fix raus.


    Andere Variante: Hunderterbrett oder das Zwanzigerfeld (kann man beides ausdrucken oder schnell selber zeichnen, vielleicht hat das Kind ja Lust, es nett und bunt zu gestalten - bei einem Kind muss es ja nicht ewig halten).


    8 Chips auflegen, dann 3 dazu - oh, die Reihe ist ja zu Ende, also muss ich bei der nächsten weitermachen. eine volle Zehnerreihe und 1 dazu - wieder 11.


    Gut ist es, wenn die Kinder die Zahlenfreunde (Familien, Häuser, wie acuh immer man es nennt) bis zur 10 sicher können.


    2, 3 und 5 gehören zusammen (2+3=5, 3+2=5, 5-2=3, 5-3=2und das mit allen Zahlen varienten bis zur 10).Dann können die erstens leicht auf die 10 auffüllen (8 habe ich, also passen bier zur 10 noch 2 rein) und leichter erkennen, was noch übrig bleibt (3 soll ich addieren, 2 habe ich gebraucht,um zur 10 aufzufüllen, also hab ich noch 1 übrig) .


    Für viele Kinder ist dieses "Ritual" ganz wichtig, um es zu verstehen:

    Bis zu 10 brauche ich..., bleiben mir von meinen ursprünglichen ... also noch,. Die zur 10 ergibt ... Erst ausgesprochen, dann verkürzt zu 7+5= "Bis zur 10 (brauch ich) 3, (dann) bleiben (mir von 5 noch) 2, also 12. "


    Wenn das gut automatisiert ist, lässt es sich auf andere Übergänge übertragen, denn genau so kann man dann Zehner auf Hunderter auffüllen usw.


    Wichtig ist darum, daß die Kinder es wirklich so lange legen dürfen, bis sie sich ganz sicher sind und es von alleine nicht mehr möchten. Also kein "Versuch es doch schon mal im Kopf" sondern "Toll, wie sicher du mit dem Material bist!"


    Meine Tochter erzählt mal, daß sie bestimmte Sachen aus der Grundschule immer noch als Bild im Kopf hat und gar nicht rechnen muss, sondern sofort darauf zugreifen kann und es so auch sehr leicht übertragen kann. Ihr war immer klar, daß rechnen mit Hundertern, Tausender... im Grunde nichts Schwereres ist als das rechnen mit Einern und Zehnern".


    Alleine und spielerisch, wenn da Prinzip verstanden wurde (bis dahin braucht das Kind Begleitung und Anleitung, es heißt ja "Hilf mir, es selbst zu tun"...) :


    Würfeln lassen und die erwürfelten Zahlen in ein vorgegebenes Kästchen einschreiben. Dann die Aufgabe auflegen, das Ergebnis kontrollieren und hinter die Aufgabe schreiben.


    Anfangs kann man + und = als Strukturhilfe schon mal vorgeben, später das Kind selber schreiben lassen. Tipp: Von Anfang an darauf achten, daß bei einstelligen Ergebnissen an Stelle des Zehners ein freies Kästchen bleibt, so daß am Ende alle Einer untereinnder und alle Zehner davor stehen. Das zeigt optisch, was Thema ist und ist für spätere Rechenwege (schriftlche Addition) wichtig..


    Oder eine Zahl vorgeben und nur die zweite erwürfeln. (Ist es 3x hintereinander kann man sich über so viel Glück freuen und auch die Tatsache, daß in der Mathematik bei gleichen zahlen in der Regel gleiche Ergebnisse herauskommen ist eine wichtige Erkenntnis).


    Ähnlich könnte man 2 Kartensets mit Zahlen von 1 bis 9 schreiben und "losen". Dabei fehlt allerdings die Selbstkontrolle.


    Typisch für Montessori wären für die Anfangsphase Aufgabenkärtchen, bei denen vorne die Aufgabe ohne Lösung und hinten die Aufgabe mit Lösung steht. Und es wäre auch überhaupt nicht schlimm, wenn das Kind erst auf die Lösung schaut und dann erst beim handeln mit dem Material feststellt: Ui, stimmt ja!


    Viel Spaß!

  • Hallo,


    Völliges OT, aber damit schubse ich ja auch: Ich dachte gerade wie cool es ist dass es auch Montessorimaterial von Klasse 10 nach 11 gibt #zwinker


    Gibt es tatsächlich.


    Meine Kinder waren bis Klasse 10 auf einer Montessorischule, seit einer Weile führt die Schule auch bis zum Abi. Bei den älteren verändert sich das Material natürlich in Struktur und Form. Weniger kindlich wirkend, mehr zum selber einlesen, Anleitung zum strukturieren und wissenschaftlichen Arbeiten usw., aber gerade für neue mathematische Inhalte gibt es sehr wohl auch ganz praktische Materialien, genau so wie für Geschichte, Bio... eigentlich alle Fächer.


    Es geht ja beim Material vorrangig um die Isolierung der Schwierigkeit (also die Herausstellung des konkreten Lerninhaltes), die Hilfe zum selber tun und so weit es möglich ist auch die Selbstkontrolle.

  • Trin Vielen Dank für deine Erklärung. Angesichts der aktuellen Situation hätte ich aber gerne etwas, wo ich meinem Kind das Prinzip erkläre, ihm dann aber in irgendeiner Form schriftlich die Aufgaben mit Kontrollmöglichkeit geben würde, so dass ich selbst arbeiten kann während Kind damit übt.


    Ich habe jetzt das hier gefunden. Ist das so eine Aufgabensammlung zu diesen Perlenstangen?

  • Hallo,


    Ich weiß nicht, ob das so funktionieren wird. "Einfach selber üben" kommt ja erst dann, wenn das Kind das Grundprinzip verstanden hat, darum gibt es auch bei Montessori ja zu jedem Material eine Einführung und Begleitung.

    Neuer Stoff inhaltlich von Anfang an weitestgehend allein erarbeitet - das kann sicher bei manchen Kindern klappen, vor allem, wenn sie es "eigentlich" schon können und es nur noch in die passende "Schul-Form" bringen müssen, aber für wirklich neues finde ich Klasse 1 da für die meisten Kinder sehr früh.


    Ohne begleitete Einführung und der gemeinsamen Übung mit dem praktischen Material wird es nicht gehen (Nicht umsonst gibt es auch bei Montessori Lehrerinnen bsz. Lernbegleiterinnen...) , erst danach, wenn das Wissen da ist und nur noch automatisiert werden muss, käme das allein mit dem Material arbeiten, dann die Bearbeitung der beschriebenen Aufgabenkarten mit Selbstkontrolle (Vorne Aufgabe, hinten Aufgabe + Lösung, nie nur die Lösung), und erst danach kann man zur Festigung andere spielerische Übungen machen, bei denen das Kind nur noch durch nachzählen/nachrechnen kontrolliert.


    Falls die Zahlenfamilien noch nicht sitzen, kann man auch da ähnlich arbeiten, Einführen, mit Material legen (z.B. konkret anfassbare Zahlenkarten mit Farbpunkten auf der Rückseite) und dann erst Übungsaufgaben.


    Das Problem ist, daß die üblichen Arbeitsblätter, Lück-Kastenhefte usw. eigentlich eher Kontroll- und keine wirklichen Lehrmaterialien sind, auch da muss erst mal das Grundwissen vorhanden sein, wenn es keinen Frust geben soll.


    Das Schlangenspiel kommt bei Monte erst deutlich später dran, wenn die Kinder sicher sind bei einzelnen Aufgaben bis 100 und durch das "Schlangerechnen" eine neue Heausforderung finden. (Da rücken sie beim rechnen tatsächlich mit einer Klammer o.ä. eine "Schlange" entlang und kommen am Ende nach vielen Einzelaufgaben - hoffentlich - beim richtigen Ergebnis an)


    In eurem Fall wäre eventuell tatsächlich ein Programm am PC/Tablett eine Variante, das für auch das erklären und kontrollieren übernimmt. Da die Grundschulzeit meiner Kinder aber schon lange her ist, weiß ich nicht, was es da aktuell gutes gibt.

  • Als Montessori-Tante, die Mathe-Didaktik studiert hat #zwinker, schließe ich mich Trin an, das ist dann nicht so ganz sinnvoll ohne Einführung und Begleitung. Wenn du Lust hast, dich in der Homeschooling-Zeit einzulesen, dann schau dir mal die Seiten von Kira und dem Deutschen Zentrum für Lehrerbildung Mathematik an.


    Hilfreich kann vielleicht Material wie Dienes sein oder eine Schütteldose. Schau mal beim Betzold-Verlag, das mag ich.

    Trillian grüßt






    “Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?“ (Douglas Adams)

  • Hallo,


    eine weitere spielerische Umsetzung wären Schiffchen, mit genau 10 Sitzplätzen. Das kann man aus einem Brettchen aussägen oder aufmalen und mit Halmafiguren o.ä. spielen.


    Immer bevor ein Schiffchen losfahren darf, muss es voll sein, also wird immer zuerst des erste aufgefüllt, ehe ins zweite eingestiegen werden darf. Gleiches Prinzip wie oben, nur noch spielerischer umgesetzt. (Dann könnte man noch auszählen, wie viele noch zusteigen können und so schon mal ansatzweise auf 20 "auffüllen" üben)


    Im ersten Schiff sitzen 7 Leute, 6 wollen noch mitfahren. 3 passen ist erste Schiff, 3 bleiben übrig und müssen ins zweite, also 10 und 3 ... also 13.

    Aber dazu braucht es auch vorbereitete Aufgabenkarten oder Würfel für die 2 Personengruppe o.ä. .


    Aber auch da muss mMn der Übergang vom Spiel zur "mathematischen Darstellung" und zur Abstrahierung begleitet werden. Vor allem weil hier im Gegensatz zu den Perlen und Stangen usw. optisch nicht so wirklich deutlich wird, was genau Einer und Zehner sind und was passiert, rein optisch sind es ja einfach nur zwei Mal Einermengen in zwei Booten.


    Und ich denke, damit wird sich kein Kind freiwillig stundenlang am Stück beschäftigen (meine wären zu Hause definitiv spätestens nach 5 Minuten eher auf Abenteuerfahrt gegangen... :D Oder hätten alle Leute in ein Boot gequetscht, damit keiner aufs nächste warten muss... Oder... )