Homeschooling? Wie läuft es bei euch?

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  • Hallo,

    na, wie war die erste Woche bei Euch? Ich bin grad ziemlich ernüchtert. Hier ist es sehr sehr viel, was die Schule an Aufgaben über Moodle aufgibt. Einen schönen Tagesstrukturplan haben wir bekommen. Danach sollen 4 Stunden Lernzeit pro Tag stattfinden. Dachte eigentlich bei meiner Tochter, sie käme mit der Zeit gut klar. Nur haben wir heute noch ganz viele Aufgaben gesehen, die irgendwann eingestellt wurden... die wir bis jetzt übersehen hatten. Wir werden den heutigen Sonntag wohl überwiegend arbeitend verbringen müssen.

    Beim Zwillingsbruder ist es so, dass er auch noch sehr viel zu tun hat. Er arbeitet schon immer sehr langsam. Wir haben noch so viel nachzuholen diese Woche. Dabei haben wir noch keine einzige Vokabel wiederholt.

    Die Zwei sind in der 5.Klasse Gymnasium.

    Habe gerade mit einer Freundin telefoniert, deren Sohn in der 7.Klasse eines anderen Gymnasium ist. Sie meinte, ihr Sohn hängt nun schon seit 5 Stunden an irgendwelchen Computerspielen. Kommunikation mit Schule sei =0. Sie wolle da morgen mal anrufen. #stumm


    Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich meine Telearbeit in der Zeit ableiste, in der die Kinder lernen. Aber das kann ich, glaube ich knicken.. Die Aufgaben sind so umfangreich und anspruchsvoll, dass die Kinder ständig Unterstützung brauchen. ich glaube, nächste Woche werde ich das Arbeiten auf die Abendstunden verlegen. Bedeutet aber für mich, dass das Thema Zeit für mich, gegen 0 tendieren wird. ich weiß nicht, wie das werden soll. Bin nur froh, dass wir zwei Wochen Ferien haben. Dann also genug Zeit für Nacharbeit oä.


    Es würde mich sehr interessieren, von vielen zu hören, wie es bei Euch so läuft.

    • Offizieller Beitrag

    Der Bereich ist ab 100 Beiträge zugänglich.


    Bei uns Klasse 8, Gymnasium, ist die Aufgabenmenge auch sehr sportlich. Ich habe das an die Klassenlehrerin zurückgemeldet. Mal schauen, wie es nächste Woche wird.

    Ich finde es auch ziemlichen Quatsch, dass alle Lehrer:innen gerade aufgefordert sind, Aufgaben zu schicken. Ich fände es sinnvoll, wenn nur in den Hauptfächern Aufgaben kämen. Und alle Lehrer:innen, die dann nichts oder wenig zu tun hätten könnten dann z.B. in Gesundheitsämtern o.ä. helfen.


    Aber so ist es klar, dass die Schüler:innen zugeschüttet werden. Als Lehrer:in befürchtet man ja Ärger, wenn man das nicht tut und damit quasi die eigenen Aufgaben nicht erledigt.

  • Ich mache hier gar nix. Ist nicht mein Job.

    Die 13jährige macht wozu sie Lust hat.


    Am nervigsten ist hier eigentlich der Part des Papas meiner Tochter. Der ist im Quereinstieg Lehramt und steht jetzt richtig krass unter Druck, seinen Job gut zu machen. Und das ganz ohne direkte Kontakte. Das fällt ihm total schwer und heißt für uns, dass er eher am Schreibtisch sitzt als Unterstzützung zu sein.

    Ich finde das grundfalsch, jetzt schulisch überhaupt irgendwas verpflichtend weiterzumachen. Es geht doch echt um anderes aktuell.

  • Ich kopiere mal noch den aktuellen Newsletter von Grolimund hier rein:


    Liebe Eltern, liebe Lehrer/innen


    die Schulen sind geschlossen, viele von uns arbeiten nun im Homeoffice.

    Sehr Vieles ist neu an dieser Situation: Eltern, die bisher im Büro sassen, sollen plötzlich von zu Hause aus arbeiten und dabei gleichzeitig die Kinder betreuen und sie beim Lernen begleiten.


    Gift wäre jetzt vor allem Eines: Zu hohe Erwartungen an uns und unsere Kinder. Wir werden nicht gleich produktiv sein können, wenn wir zu Hause arbeiten und gleichzeitig die Kleinen betreuen müssen. Und der Nachwuchs wird wahrscheinlich nicht gleich von Anfang an problemlos, motiviert und selbständig sein Pensum abarbeiten. Den meisten Kindern werden die gewohnte Struktur, die Anleitung durch die Lehrperson und ihre Freunde als Motivationsquelle fehlen.

    Je mehr wir uns erlauben, unproduktive Tage zu haben, Erfahrungen zu sammeln und dazuzulernen, desto weniger zusätzlichen Stress bürden wir uns auf.

    Jetzt sollte es nicht in erste Linie darum gehen, «mitzuhalten», um «ja nicht ins Hintertreffen» zu geraten und ängstlich-gestresst mit den Kindern vor ihren Arbeitsblättern zu sitzen, sondern sich Zeit zu lassen und ein wenig zu experimentieren. Dabei können unsere Kinder Dinge lernen, die ihnen das Lernen lebenslang erleichtern.

    Sie können zum Beispiel Antworten finden auf Fragen wie:

    - Wie muss mein Arbeitsplatz aussehen, damit ich mich wohlfühle?

    - Bin ich der Typ, der mit Musik lernen kann, oder benötige ich Stille?

    - Welche Lernstrategien sind hilfreich, um sich Textinhalte zu erarbeiten?

    Als Eltern könnten wir uns fragen:

    - Wie werden mein Kind und ich zu einem guten Team?

    - Was motiviert mein Kind? Was demotiviert es?

    - Warum liest mein Kind so ungern mit mir – und was bräuchte es, um das zu ändern?

    - Heute lief es wunderbar – was war die Zauberzutat?

    Gerade jetzt könnten wir uns mehr auf den Lernprozess fokussieren und mit Neugier und Offenheit Experimente wagen, gemeinsam Antworten auf Fragen suchen, uns näherkommen und uns etwas besser kennenlernen. Und wenn es hakt, können wir uns und unseren Kindern bewusstmachen, dass wir im selben Boot sitzen, weil wir alle vor einer ähnlichen Herausforderung stehen: unser Lernen und Arbeiten neu zu organisieren und einen guten Weg zu finden.

    Wir haben für diese besondere Zeit eine Seite zum Thema "Lernen zu Hause"

    aufgeschaltet, die wir regelmässig erweitern und aktualisieren. Viele Materialien stehen dort jederzeit zur Verfügung.

    Wir freuen uns sehr, wenn ihr anderen Eltern oder Berufskolleginnen darauf hinweist.

    https://app.getresponse.com/cl…30W6&u=nR4&y=1&z=EG9LJMK&

    In unserer neuesten Episode der Filmserie "Und was denkst du?" berichten Jugendliche, wofür sie ihren Eltern dankbar sind.

    https://app.getresponse.com/cl…30W6&u=nR4&y=X&z=EGsuGWq&

    Vielleicht gehört ihr auch zu all den Mamas und Papas, die völlig unterschätzen, wieviel sie ihren Kindern tagtäglich mitgeben und wie wichtig sie -auch in der Pubertät- noch bleiben, auch wenn es manchmal schwierig ist? Dann nehmt euch doch gleich jetzt einen Moment Zeit, um euch selbst auf die Schulter zu klopfen. Ihr macht eure Sache gut. Da sind wir uns sicher!

    Herzlich

    Stefanie und Fabian

    Akademie für Lerncoaching, Albulastrasse 57, 8048, Zürich, Schweiz

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin verwundert - nein, als eine dieser im "unnötigen Bereich" Beschäftigten eigentlich nicht wirklich - wie schnell der Ruf laut wird, "Unnützes" auszusortieren.

    Ich bin gerade sehr froh um die Lehrpersonen meiner Kinder, die sie weiterhin Musik und Kunst machen lassen und so etwas Abwechslung in die 4 Wände bringen.

    Ich bin auch froh um all die Kunstschaffenden, die gerade unglaubliches auf die Beine stellen, um Kunst und Kultur zu Euch nach Hause zu bringen.


    Ich mag befangen sein, aber ich empfinde das als genauso wichtig wie das kleine 1x1.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Da verstehst Du mich ganz falsch. Ich finde diese Dinge gar nicht unnütz. Ich finde aber, diese Dinge könnte man den Familien und den Kindern überlassen. Also wenn Familie Meyer gerne musiziert, dann sollen sie das tun, während Familie Graupel lieber malt. Zur Zeit sollen ja alle Kinder das tun, was ihnen geschickt wird, ganz egal, ob sie das gerne machen oder nicht. Ich finde das nicht sinnvoll. Wer sich in Musik nur rumquält, kann das gerade getrost weglassen. Sport ebenso und Geschichte. Und zig andere Fächer.


    Ich hatte aber durchaus schon denselben Gedanken wir du und dachte, es wäre schön, wenn die Lehrer der Nebenfächer was Schönes vorbereiten und dann zur freiwilligen Bearbeitung rumschicken.

    • Offizieller Beitrag

    #weissnicht

    Da steckt wohl auch ein etwas anderer Blick auf die Schule und die Situation hinein: hier ist nur das Schulgebäude zu, die Bildungspflicht besteht weiterhin - und die gilt für alle Fächer. Gerade im Sinn der Chancengleichheit fände ich es furchtbar, dass nur privilegierte Kinder in den nächsten Wochen (Monaten) in den Genuss von diesen Fächern kommen - und beim Rest reicht es, wenn sie das absolut nötigste lernen...


    Ich weiss, das ist extrem überspitzt, aber es verdeutlicht vielleicht, wie ich es meine.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, gerade für die Chancengleichheit wäre es viel besser, es mit den Aufgaben nicht zu übertreiben. Diejenigen, die eh schon alle Chancen haben, machen oftmals alles ganz gewissenhaft. Die mit problematischem Elternhaus haben keine Unterstützung und kommen nach Schulöffnung völlig abgehängt wieder in die Schule.


    Und sehr viele kommen gefrustet wieder, weil sie sich durch Themen gequält haben, zu denen sie keinen Zugang finden konnten, die dann aufgegeben haben. (In der Schule hätte die Lehrkraft das bemerkt und einen anderen Zugang ermöglicht.)


    Ich habe etwas Hoffnung, dass digitaler Unterricht mit der Zeit immer besser klappt und die SuS sich dran gewöhnen, auch zu Hause eigenverantwortlich zu lernen. Im Moment sind die meisten das noch gar nicht gewöhnt.

  • Talpa,

    die Schule meiner Kinder bietet auch ganz vieles für Kreativ- und Bewegungszeit an. Allerdings ist der verpflichtende Schulpart so viel, dass wir da nicht mal reinschauen müssen. #stumm meine Kinder wollen auch manchmal einfach nur spielen.


    Allerdings habe ich mir gerade die Rückmeldungen an den Deutschlehrer angeschaut : 12 Kinde antworteten, die Aufgaben seien genau richtig, nur 2 es sei zu viel.


    Vielleicht ist mein Kind zu langsam für diese Welt #confused


    naja, weitere 14 haben ja nicht geantwortet. Vielleicht arbeiten die alle noch. :D



    und ja, ich würde mir auch mehr Zeit als Familie wünschen, nicht nur, dass ich sie antreiben muss, schneller zu arbeiten, damit ich auch noch irgendwann zum Telearbeiten komme.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, die Lehrpersonen müssen sich auch erst mal reinfinden - das dauert ein bisschen, bis sich das eingespielt hat.

    Also würde ich rückmelden und erst mal abwarten, wie die Lehrperson reagiert - es ist ja nicht so, dass dies nur für die Eltern neu ist ;)


    Hier klappt es erstaunlich gut, das Pensum ist auch für mein Träumerle gut zu schaffen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hier klappt es ganz gut, aber auch nur, weil wir beide unsere Arbeit hintenan stellen. Tochter ist in der ersten Klasse und braucht entsprechend viel Hilfe, um die Aufgaben abzuschreiben. Und in französisch müssen wir viel helfen, weil die Texte viele Wörter beinhalten, die wir alle nicht kennen oder die zumindest das Kind nicht kennt (Vorschiff, bronchitis, Backbord mal als Beispiel). Zudem ist für französisch auch viel diktat und Wörter schreiben, die die Eltern vorlesen.


    Naja, und damit der kleine dann nicht immer dazwischenfunkt, spielt währenddessen dann der zweite Erwachsene mit ihm. In den Pausen spielen die Kinder im Garten und wir kochen bzw beantworten die wichtigsten Mails und machen die nötigsten Arbeiten.


    Seit Freitag bin ich jetzt auch noch krank, so dass auch am Wochenende keine liegengebliebene Arbeit weggeschafft werden konnte. Aber bei uns ist es nicht so dramatisch, da wir auch mal was ne Woche später fertig haben können, es gibt kaum Deadlines bzw die wichtigsten sind für uns schon vorbei.

  • mein Luxusproblem: ich hoffe die Lehrer achten nicht drauf wann die Rückmails abgeschickt werden #hammer

    Meine Söhne haben heut Nacht um 1 ihre Arbeitspläne hochgeladen 8o

    Wo Furrina drauf steht ist in dem Fall Carrrie drin #evil


    und immer noch mit Chaosfamilie :D

  • Furrina : das wundert mich genauso wie diverse Kommentare, dass Video-Unterricht nicht ginge, weil das Zimmer des Kindes so unordentlich sei.

    Lehrer sind Menschen. Und haben studiert, was für viele einfach heißt, dass sie es sehr gut kennen, nachts am Schreibtisch zu sitzen.

    Die werden, wenn es ihnen überhaupt auffällt, höchstens grinsen.


    Talpa: vermutlich hängt die Meinung auch einfach sehr von den Umständen ab. Manche Lehrer scheinen jetzt ja eher eigene Versäumnisse auf die Eltern zu schieben und schicken viel zu viel. Auf der anderen Seite gibt es Eltern, die allein die Idee, sie sollten ihr Kind zu Hause (!) überhaupt zum lernen (!) anhalten, schon nachgerade unverschämt finden.

    Ich fänd es sehr gut, wenn es mehr gäbe, wir bekommen nur was für die haupfächer. Warum nicht auch Kunst, Musik, sachunterricht? Etwas Sport?

    Das in halbwegs sinnvoller Menge mit einem “gucken Sie, was mit dem Kind in Ihrer Situation zu Hause geht“, wäre super.

  • Möwe

    Der Zustand des Zimmers wäre hier echt egal. Dank professioneller Ausstattung samt Greenscreen sieht mal da eh nix #freu

    Ein Vorteil müssen Gamer und Youtuber ja auch mal haben #nägel

    Wo Furrina drauf steht ist in dem Fall Carrrie drin #evil


    und immer noch mit Chaosfamilie :D

    • Offizieller Beitrag

    Gestern kam der detaillierte Wochenplan als Stundenplan. Etwa gleich wie sonst Präsenzschule. #kreischen (Oberstufe). Ich finds wahnsinnig viel.

    Klein-Talpo hat auch ca gleich viel Aufgaben/Stoff - er findet aber, dass er zuhause viel schneller vorwärts kommt.

    Ihm liegt das System zum Glück sehr.


    Liebe Grüsse


    Talpa