Seebrücke Aktionstag am 5. April

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  • Seebrücke ruft am 5. April dazu auf, leerstehende Unterkünfte, Häuser und andere Orte aufzusuchen, wo Menschen aus Moria untergebracht werden könnten.

    Es geht um die Evakuierung der Lager in Griechenland.

    Laßt Spuren dort, wo Menschen wohnen könnten. Spuren in Form von Kreide, Schuhen, Zetteln, Stoffbannern oder ähnlichem mit dem Satz "Hier wäre Platz für Menschen aus Moria" (ausdrücklich ohne das Gebäude zu beschädigen, also keine Graffitti). Macht Fotos davon und verbreitet es auf sozialen Netzwerken. Wenn deine Stadt noch kein "Sicherer Hafen" ist, wende Dich an den/die Bürgermeister*in und an die Fraktionssprechenden im Gemeinderat.


    #savethem

    #LeaveNoOneBehind


    https://seebruecke.org/leavenoonebehind/aktionen/

  • Schön!


    Es stehen doch haufenweise Hotels leer.

    Und die werden auch weiterhin leer stehen, denn es werden auch in den nächsten 12 Monaten nicht mehr so viele Menschen reisen wie vor Covid19.


    Ich fände es schön, wenn man da an die Menschen in Moria denkt. Schließlich gab es ja bereits die Zusage.

  • Seerose, steht heute in der taz (wohlgemerkt: heute, nicht am 1. April... ich dachte zuerst aber auch, das kann doch nicht wahr sein):


    Unterbringungen für Geflüchtete müssen pro Wohneinheit eine Kochgelegenheit vorweisen. Eine Hotelinhaberin hat deshalb in jedes zweite Zimmer einen Kühlschrank und zwei Kochplatten gestellt (Anschaffung auf eigene Kosten). Dennoch wurde es ihr nicht gestattet, Geflüchtete darin einzuquartieren, mit der Begründung, es fehle ein Backofen.

    „Überspitzt gesagt müsste ich also einem minderjährigen Flüchtling, der gerade mehrere tausend Kilometer zu Fuß hinter sich gebracht hat, derzeit mitteilen: Ich kann Sie leider nicht aufnehmen, weil wir keinen Backofen haben.“


    Quelle: https://taz.de/Pandemiebedingt…5673434&s=hotel+backofen/


    Unklar ist auch, wer das bezahlen soll. Es gibt da keine gesicherten Zuschüsse vom Bund oder vom Land. Die Kommunen wollen es auch nicht tragen.


    Und die Hotels selber können es auch nicht einfach so möglich machen ohne Bezahlung. Ich arbeite selbst im Hotelgewerbe. Das Gästehaus, in dem ich die Zimmer richte, steht fast leer, seit drei Wochen. Meine Chefs stehen kurz vor der Pleite, mein Minijob ruht, uns allen fehlt das Geld. Ich würde die Zimmer ja auch ohne Bezahlung putzen, aber wer deckt die laufenden Kosten wie Wasser, Strom, Bettwäsche, und wie sieht es versicherungstechnisch aus, wenn was kaputtgeht etc.?

    Es braucht eine politische Lösung, unbedingt.

  • #blink


    Oh Mann! Kein Backofen.......



    Ich dachte ehrlich gesagt an eine Win-Win-Situation. Den Hotelbesitzern wird vom Staat unter die Arme gegriffen (also nichts mit privat Kühlschränke besorgen und umsonst putzen) und die wartenden Flüchtlinge in Moria haben endlich eine Perspektive.


    Ich meine, hey, die Zusage wurde doch schon gegeben, dachte ich?! #hmpf

  • wo ist denn da bitte win-win?


    das wäre eine ähnliche Kurzschlussreaktion wie 2015. Es geht schließlich nicht um die nächsten Wochen / Monate sondern um die nächsten Jahrzehnte. Um die Geschlossenheit der EU oder überhaupt um den Fortbestand. Die Grenzen sind zu. Was wäre das für ein Signal?

    Aber mir ist klar, dass wir da anderer Meinung sind.


    Der Artikel in der taz würde ich auch mal ganz vorsichtig genießen: Die Hotelchefin will 40 Geflüchtete in den Zimmern im 4. Stock unterbringen. Das Hotel hat 65 Zimmer. Da kommt dann auch nur sie zu Wort. Die Gegenseite quasi nicht. Nun sind auch die Zimmer monatsweise zu mieten. für 900 EUR im Monat. Ich erkenne da viel Geschäftssinn und den Kampf ums Überleben (und ja das ist bitter), das jetzt aber als reine Wohltätigkeit hinzustellen finde ich sehr scheinheilig.


    Zum Thema sicherer Hafen habe ich das hier gefunden auf Wikipedia


    Viele Deutsche Städte und Gemeinden bekennen sich per Stadtratsbeschluss als Sicherer Hafen. Sie bieten nach eigenen Angaben aus Seenot geretteten Menschen Schutz und Aufnahme und unterstützen die Seenotrettung aktiv.[17] Der Bund muss jedoch weiter den Großteil der Kosten für die aufgenommenen Flüchtlinge übernehmen und auf die Städte kämen nur geringe Mehrkosten zu.[18]


    und das ist ja wohl echt Augenwischerei. Sich erklären, dass man Schutz und Aufnahme bietet und zahlen tut jemand anderes.


    Das die Flüchtlingspolitik, für die Moria ja ganz besonders steht ein großes Armutszeugnis für die EU ist, da sind wir uns glaube ich einig.

    Als Politiker wüsste ich nicht was jetzt zu tun ist. Und so wird es denn Politikern wohl auch gehen, sonst hätten sie schon viel früher Maßnahmen ergriffen.



    https://www.zeit.de/politik/au…and-gefluechtete#comments


    ich lass mal noch den Artikel oben da. Ich lese ja vor allem auch gerne die Kommentare.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Zum Thema sicherer Hafen habe ich das hier gefunden auf Wikipedia


    Viele Deutsche Städte und Gemeinden bekennen sich per Stadtratsbeschluss als Sicherer Hafen. Sie bieten nach eigenen Angaben aus Seenot geretteten Menschen Schutz und Aufnahme und unterstützen die Seenotrettung aktiv.[17] Der Bund muss jedoch weiter den Großteil der Kosten für die aufgenommenen Flüchtlinge übernehmen und auf die Städte kämen nur geringe Mehrkosten zu.[18]


    und das ist ja wohl echt Augenwischerei. Sich erklären, dass man Schutz und Aufnahme bietet und zahlen tut jemand anderes.

    Wieso jemand anderes? Wer ist denn "der Bund", wenn nicht wir, die wir Steuern zahlen?

    Und es geht bitte auch hier nicht nur ums Geld. Menschen in einer Kommune aufzunehmen, heißt nicht nur für sie zu zahlen, sondern ihnen eine Heimat zu geben - ja, da stimme ich Dir zu: nicht für Wochen, sondern für lange Zeit - ihnen hier medizinische und therapeutische Fürsorge angedeihen zu lassen, ihnen Lernmöglichkeiten zu geben und Arbeitsmöglichkeiten. Das tun Menschen vor Ort, nicht "der Bund". Eine Stadt, die sich als "sicherer Hafen" deklariert, erklärt sich dazu bereit, all das zu leisten.

    Und versteht bestenfalls, daß es dabei nicht nur ums Geben geht, sondern daß da auch was zurückkommt von dem Menschen. Auch wenn sich das nicht mit Geld messen läßt.


    Und hey, was uns das finanziell kosten würde, ist ein Klacks gemessen an dem, was grade aufgewendet für die Wirtschaft.


    Es kotzt mich an, daß es jetzt immer heißt, wir müssen solidarisch sein und alles tun, um Menschenleben zu retten. Aber gemeint sind nur bestimmte Menschen.


    Deutschland ist ja nicht mal bereit, Italien zu helfen (Stichwort Euro-Bonds) und die EU hat Griechenland schon mal hängenlassen.


    JETZT Menschen aus Moria bei uns aufzunehmen, wäre auch ein Signal, daß wir es ernst meinen mit der vielbeschworenen Solidarität und mit der "EU". Griechenland gehört immerhin noch dazu.

  • iwr haben schon die halbe Stadt angemalt heute und Transpis aufgehängt.


    #leave no one behind


    #herz

  • wo ist denn da bitte win-win?


    das wäre eine ähnliche Kurzschlussreaktion wie 2015.

    Aber das ist doch gar nicht zu vergleichen. So viel ich weiß geht es in Moria um 1600 Kinder und Jugendliche. Auch wenn es um 500 Menschen geht oder um 3000, wo ist denn der Vergleich zu 2015?


    Die Zustände sind unerträglich und es gab bereits eine Aufnahmezusage.


    D. h. sie werden so oder so kommen bzw. geholt werden. Warum nicht dafür leerstehende Hotels nützen?



    Covid19 ist auch in den Flüchtlingslagern angekommen. Ich halte die Lage für extrem explosiv und rein menschlich für nicht mehr aushaltbar. Europa schaut seit Monaten einfach zu ...:-(

  • abgesehen davon, dass ich es unmenschlich finde, Kinder von ihren Bezugspersonen zu trennen und mit dieser Maßnahme mal wieder Tor und Tür zu allerlei Mißbrauch geöffnet wird.

    Moria hat 20.000 Bewohner und ist nicht das einzige Flüchtlingslager


    ich habe das jetzt so verstanden, dass es generell um Flüchtlingslager geht - was ist denn mit den Leuten die in der Türkei feststecken?... da finde ich den Vergleich zu 2015 schon passend


    Wieso jemand anderes? Wer ist denn "der Bund", wenn nicht wir, die wir Steuern zahlen?


    JETZT Menschen aus Moria bei uns aufzunehmen, wäre auch ein Signal, daß wir es ernst meinen mit der vielbeschworenen Solidarität und mit der "EU". Griechenland gehört immerhin noch dazu.


    Deutschland ist ja nicht mal bereit, Italien zu helfen (Stichwort Euro-Bonds) und die EU hat Griechenland schon mal hängenlassen.

    Bundesfinanzen und Kommunalfinanzen sind zwei paar Schuhe. Dann soll eine Kommune aber bitte ganz allein die Finanzierung übernehmen. Da wären dann wohl einige ganz schnell wieder raus. Scheinheilig.


    Die Menschen in Moria sind nicht aus der EU. WEiß nicht wo du da die Solidarität innerhalb der EU siehst. Griechenland bekommt Unterstützung

    https://ec.europa.eu/germany/n…griechenland-migranten_de


    Dein oben zitiertes Hängenlassen ist sehr verkürzt dargestellt nicht?


    Der Dreh- und Angelpunkt sind doch eigentlich die Ayslverfahren, die da nicht vonstatten gehen. Aber das löst das Thema jetzt auch nicht.


    Statt hier zu diskutieren Kinder und Jugendliche aufzunehmen 1600! - also eine verschwindend geringe Zahl und alles andere auszublenden (dann ist ja das Gewissen beruhigt.. zynisch werd) fände ich es besser man würde nach einer ganzheitlichen Lösung suchen.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Also ich bezog mich auf das erste Posting, das der Threadstarterin. Da geht es explizit um Moria.


    Und ja, claraluna, ich frag mich ehrlich gesagt auch von wem genau die Rede ist und um was für Kinder es genau geht. Übrigens schon seit Wochen.


    Und bin ganz Deiner Meinung daß es ein Unding ist Kinder von ihren Bezugspersonen zu trennen.


    Ich finde es total undurchsichtig um was für Kinder es gehen soll. Suggeriert wird daß es Kinder gibt die vollkommen alleine in diesen Lagern sind.


    Ich dachte übrigens anfangs es ginge um "unter 18jährige", was ja nun nicht unbedingt Kinder sind.


    Dann dachte ich evtl sind Kinder gemeint die auf der Flucht ihre Eltern/Verwandten verloren haben.


    Also dies ist für mich auch ein Punkt, der nicht ganz klar ist.




    Aber insgesamt geht es doch nicht darum das Gewissen zu beruhigen. Es gibt eine Zusage und die könnte man jetzt doch mal einhalten.


    Die Flüchtlingsthematik bleibt uns sowieso. Und nicht nur noch in den nächsten fünf Jahren sondern für immer.



    Der Artikel im Link ist vom 3.3.

    Ich finde gerade jetzt mit Corona wird Griechenland vollkommen alleine gelassen.

    Und ich habe riesige Angst vor den nächsten Berichten die sich auf ausbrechendes Covid19 unter den Flüchtlingen beziehen werden. :(

  • @Fräulein Wunderbar #herz

    Wir haben leerstehenden Wohnraum in unserem Städtle fotografiert und mit Kreide an die Zäune geschrieben.

    Es geht auch um das Sichtbarmachen, was wir haben und teilen könnten.


    claraluna Ich verstehe nicht, warum die Kommunen das alleine finanzieren sollten. Meines Erachtens sollten sie noch Zuschüsse von Land und Bund erhalten, für therapeutische Einrichtungen, Sozialarbeit, Förderung in den Schulen, Sprachkurse etc., um die Menschen auch gut unterstützen und integrieren zu können.

  • @casa, ich versuche es nochmal zu erklären was ich mein, weiß nicht ob mir das gelingt. Für mich ist das so offensichtlich.


    Wenn in eurer Klasse Familie X sagt, wir schmeißen für die Klasse ein Fest und laden euch all ein. Alle sind schwer beeindruckt und finden das voll toll von Familie X. Dann kommt Familie X und sagt, also wir benötigen von jedem von euch Y EUR und dann helft ihr bitte noch da und da mit. Siehst Du wie schräg das ist?

    Und nichts anderes machen die Städte die sich da so hübsch listen lassen. Warum sollten sie bitteschön Zuschüsse von Land und Bund erhalten?

    Von Recht und Gesetz fange ich jetzt mal nicht. Das ist eine humanitäre Katastrophe


    https://www.tagesschau.de/ausland/fluechtlinge-eu-139.html


    und statt sich darüber zu streiten wie wer wo Kinder aufnimmt... würde ich mir sehr wünschen die Herrschaften würden sich überlegen wie man die Vollkatastrophe vermeidet. Und nein, es wird keine Lösung sein in ein paar leerstehende Häuser Flüchtlinge zu transportieren

    Und darf ich nochmal daran erinnern - Corona - keine Reisen über Ländergrenzen?


    ach und casa - war das Dein Wohnraum ja? Ganz ehrlich das macht mich gerade richtig sauer....

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • claraluna Ja, es war unter anderem auch "mein" Wohnraum (gemietet) in dem Sinne, daß auch wir im Haus bereit wären, jemanden bei uns aufzunehmen.


    Und warum ich Zuschüsse von Bund und Land an Kommunen richtig finde, habe ich oben beschrieben. Das läuft bei anderen Themen auch so. Wir haben hier in der Stadt einen Bürgerbus gegründet, was drei Jahre ehrenamtliche Arbeit war, das Fahrpersonal arbeitet ehrenamtlich, die Stadtverwaltung hat die PR-Arbeit übernommen, und ja, das Land hat den Kauf des Fahrzeugs wesentlich bezuschußt, ohne dieses Geld hätten wir den Bus nicht kaufen können. Was ist daran verkehrt?


    Und Dein Beispiel mit den Familien finde ich auch schräg. Wenn Familie X sagt, wir würden Leute bei uns aufnehmen, weil wir Zimmer frei haben, können aber nicht für alle kochen und bräuchten noch Möbel, dann finde ich es selbstverständlich, daß alle zusammenhelfen und beitragen, was sie können.

    Außerdem geht es hier echt nicht darum, eine Party zu schmeißen.


    Warum Du sauer bist, erschließt sich mir jetzt nicht.


    Aber wir beide hatten diese Diskussionen schon 2015/2016, meine ich. Von mir aus können wir sie auch in einem geschützten Bereich nochmal führen, wenn es Dir wichtig ist. Meine Intention hier im öffentlichen Rabencafé war nur, auf diese Aktion aufmerksam zu machen.


    In Berlin, Hamburg und Frankfurt wurden entsprechende Aktionen gestern übrigens polizeilich unterbunden. Da hatten Aktivist*innen leere Schuhe aufgestellt, nacheinander, mit Abstand, anstatt sich selbst da hinzustellen und zu demonstrieren. Die Schuhe und Plakate wurden von der Polizei in Müllsäcken abgeräumt. Von vereinzelt angetroffenen Aktivist*innen wurden die Personalien aufgenommen, und mit Anzeigen gedroht.

  • das ist so arm, dass mir die Worte fehlen und was sie in ffm mit der Demo gemacht haben, hat hoffentlich ein Nachspiel!