Tagsüber nur Trage/nachts ab vier wach...

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  • Huhu,

    ich wollte mich mal umhören, ob es anderen auch so geht wie uns. (Wo man draußen in der Welt scheinbar nur entspannte Babies sieht...#crying). Zunächst: ich bin spontan und gewünscht schwanger geworden, war mega happy mit neuen Job und entspannt dabei, irre (noch recht frisch) verliebt in den Freund, wir haben auch noch hochschwanger geheiratet, Geburt nach Einleitung aber dann sehr schnell und schön, wir beide leben sehr gesund, nur frisches Bioessen, sind fröhlich und lustig und absolut ruhige Menschen. Unser Kind nicht so recht :P Von Tag 5 an hat er abends Einschlafprobleme gehabt, schnell kam er tagsüber nicht mehr zur Ruhe, dass er einfach mal im Bettchen einschlief ist vielleicht drei mal passiert, dann aber nie lang. Ruhe habe ich vielleicht mal gehabt, wenn er auf mir schlief. Dann half die Trage. Dann plötzlich nur der Kinderwagen (nur in Kombi mit neuem Schnuller). So bin ich mittags (nachdem er morgens nur geweint hat, weil er nicht in den Schlaf fand) los und bis 6 Uhr abends unterwegs gewesen, wo er dann schlief. Jetzt (am 30. wird er genau drei Monate alt) mag er auch den Wagen seit über 2 Wochen nicht mehr, ich muss ihn STÄNDIG tragen, damit er schläft. Er wacht dennoch ständig auf. Braucht aber seinen Schlaf, sonst weint er nur. Ablegen? Hahahaaa! An guten Tagen jetzt mal 10 Minuten unter seinen Spielbogen oder Mobilee. Mit der Trage muss ich mich übrigens ständig bewegen und muss auch meist raus. Sprich: ich schaffe es kaum, mich auch nur anzuziehen. Tagsüber was essen, einkaufen, normale Dinge tun? Nein. Zudem habe ich schlimme Rückenprobleme (Titanstange im Rücken, vor 2 Jahren operiert) und dürfte ihn eigentlich kaum tragen. Nun mache ich das mindestens 6 Stunden täglich. Nehme mittlerweile Ibuprofen wegen der Schmerzen... nachts: nach 1-3 Stunden Schreien abends schläft er ein, wacht alle 3 Stunden auf und ab vier schläft er gar nicht mehr: seine Verdauung geht los und er kämpft um jeden Pups und möchte gerne in die Windel machen, was fast nie klappt der Arme (zu verkrampft dann). So bin ich natürlich monstermüde und kaputt, nachts kaum Schlaf und tagsüber NUR herumlaufen. In den „sonnigen“ Minuten wo er entspannt ist, da ist er ein Goldstück und lacht mega gerne und erzählt. Aber er ist einfach immer müde, aber findet dann kaum in den Schlaf. Daher so grantig oft... einen schiefen Hals hat er auch, waren drei mal bei nem Osteopathen, danach war er meist sehr viel entspannter-aber das hält nie lange leider. Was kann ich denn nur tun? Mein Mann hilft wo er kann, aber er muss einfach auch arbeiten (nimmt sich teils schon unter der Woche jetzt Tage unbezahlten Urlaub, weil ich einfach nicht mehr kann...).#confused

    P.S.: wir haben alles: Hüpfball, Hängesessel, der Schaukeln und Hüpfen kann, Babyhängematte, Babywippe. Nur der Hängesessel beruhigt ihn (aber schläft auch nur kurz im Arm ein), die Hängematte mag er 5 Minuten. Alles andere gar nicht...

  • Du Arme, das klingt mega-anstrengend! #knuddel. Erst einmal das Wichtigste: Es ist nur eine Phase. Es wird vorbeigehen, auch wenn es sich jetzt nicht so anfühlt.


    Ideen:

    Zu den Verdauungsproblemen:

    - Fliegergriff

    - Bauchmassage mit Kümmelöl ("Pupsöl")

    - Abhalten

    - Wärme auf den Bauch

    - Bauch an Bauch kuscheln

    - Baden

    - evtl. Sab simplex probieren

    - Stillst du oder gebt ihr Fläschchen? Wenn 2. vielleicht andere Milch ausprobieren?


    Kann es sein, dass dein Baby empfindlich auf Reize reagiert? Dann:

    - abgedunkelte Räume

    - wenig neue Reize

    - evtl. Weißes Rauschen

    - in der Trage das Gesicht etwas abdecken (natürlich so, dass es gut atmen kann!)


    Was hilft dir?

    - Kannst du auf dem Rücken tragen? Dann geht zumindest der Haushalt in Bewegung.

    - Kann dir dein Mann Pausen verschaffen, indem er abends mit dem Baby spazieren geht? Oder in der Wohnung auf und abläuft?

    - Lärmentlastung (Ohrenschützer für dich)

    - du hast wirklich schon viel versucht, vielleicht muss dein Baby tatsächlich an dich gekuschelt seinen Ärger und Frust herausschreien. Versuch, gelassen zu bleiben. Dein Baby darf seinen Unmut rauslassen, du bist bei ihm.

    - Kinderwagen fand mein Kleiner erst gut, als er auf dem Bauch liegen und sich hoch stützen konnte

    - Achso, von selbst einschlafen ist meinem Sohn genau einmal passiert, seitdem nie wieder (und er wird jetzt 3 Jahre alt)...


    Pass gut auf dich auf, die Anfangszeit mit Baby ist so wahnsinnig anstrengend und Rabenmütter vergessen dann gerne, dass sie für sich sorgen müssen, damit es dem Baby gut geht! #ja

  • Bringt es Dir was zu wissen, dass es viel und wenig schlafende Kinder gibt?

    Ich habe die beneidet, deren Kinder abends um 7 schliefen und erst morgens um 8 wieder aufwachen und vielleicht mal um 2 Wachwerden.

    Solche Kinder hatte ich nie.

    Egal wo wir gelebt haben, wann die Sonne auf oder unterging, wie viel wir am Tag gemacht haben. Sie haben haben wenig geschlafen. Über Tag mal ein bisschen im Tuch, im Ergo und nachts nicht mehr als 2h am Stück. Ab 4 Uhr (später 5!) gar nicht mehr. Dafür gegen 9 das erste Nickerchen.

    Das ist hart, aber ich habe für mich gelernt: ich kann mich dran aufreiben und mich ärgern und dann läuft nichts mehr, oder ich richte mich drauf ein.

    Wenn die tagsüber für ne Stunde geschlafen haben, lag ich daneben.

    Du „darfst“ das!


    Die Schlaftabellen haben bei uns noch nie gestimmt.

  • Hey! Ich bin mit zwei solchen Kindern gesegnet, und hab den gleichen Rücken wie Du. Für mich geholfen hat:

    - eine gute Trage, gut eingestellt! Je nachdem wo deine Versteifung beginnt (Also wenn du keine Beckenanker hast), solltest du so viel Gewicht wie möglich auf den Hüftgurt nehmen. Die Träger also so lang, dass das Kind zwar gut gestützt und nah an deinem Körper ist, aber das Gewicht auf dem Hüftgurt liegt. Das entlastet sehr.

    - so früh wie möglich das Kind auf den Rücken

    - täglich Sport. Du bist ja noch in der Rückbildung, da ist das eh wichtig. Und da solltest du etwas finden, was auch den (unteren) Rücken und die Schultern entspannt. Ich bin bei Cantienica gelandet, vielleicht ist das für dich auch gut - bei YouTube gibt es dazu gute Videos.


    Zum Kind muss ich leider in die gleiche Kerbe hauen wie der Rest: es ist normal, es geht vorbei... Aber ich weiß wie das ist wenn der Rücken leidet, da fühlt sich die Tragezeit an wie eine Ewigkeit... Aber wenn deine Muskulatur mit der Zeit wieder besser wird, auch nach der hormonellen Umstellung, wird es vermutlich leichter. Zumindest war es bei mir bei beiden Kindern so.

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Mein Kind war auch so.



    Was mir damals geholfen hätte:


    Du bist nicht schuld. (ignoriere alle Sprüche, die implizieren, es liegt an dir)


    Es liegt nicht daran, dass du etwas falsch machst oder nicht tiefenentspannt genug bist.


    Hole dir alle Hilfe, die du kriegen kannst. Es ist ganz wichtig, dass du mal eine Stunde lang in Ruhe duschen, essen und ein Nickerchen machen kannst. Auch wenn du jemanden dafür bezahlst - dieses Geld ist sehr gut investiert.


    Eher weniger als mehr "machen", um das Kind zu beruhigen.


    Schau mal nach "emotioneller erster Hilfe" in deiner Nähe. Vielleicht wäre das etwas für euch.



    Inzwischen denke ich auch, es gibt einfach sehr reizoffene, neugierige Kinder. Mein Kind wollte ab 4 Monate auch nicht mehr im Wagen liegen, weil es da ja irgendwas hätte verpassen können. Auf ein zusammengelegtes Handtuch gelegt mit der Möglichkeit, rauszuschauen, ging es dann wieder.


    Wir lagen auf der Wiese und baumelten mit der Seele.


    Kurt Tucholsky (Schloß Gripsholm)

  • Ach super, tausend Dank für Eure lieben Nachrichten, die tun sehr gut! Das Kind auf den Rücken nehmen, da hab ich tatsächlich noch nicht dran gedacht, aber ich werde es mal versuchen! Momentan geht das allerdings nicht, weil er Schnullerverbot hat und ohne Beruhigungsnuckeln (jetzt nehme ich gerade nur meinen Finger) nicht in der Trage einschlafen/bleiben will. Er hatte gerade eine Saugverwirrung, bzw. ist er in Stillstreik getreten. Das haben wir jetzt aber schon fast komplett überwunden #applaus

    luxa-rosenburg: kannst Du denn eine Trage empfehlen, die am besten war für Deinen Rücken? Hab so ein Modell von ner kleinen Berliner Firma, was ich eigentlich auch sehr mag, aber die Belastung ist schon krass oben auf dem Nacken-/Schulterbereich. Dass so Tragebabies auch gerade bei den Eltern landen, die es mit dem Rücken haben #finger

    Heute ist er mal wieder seit EWIGKEITEN nach dem Stillen an meiner Brusr eingeschlafen und schlief auch eine Stunde weiter im Elternbett, ich konnte aufstehen. Das fand ich fantastisch. Aber weil die Nacht für ihn wieder so kurz war, ist er im Grunde den ganzen Tag müde... er schläft nämlich eigentlich gerne und viel, nur schafft er das oft nicht. Und daher ist er dann wach und am Weinen... heute ging 10 Minuten spielen, dann wurde er wieder unruhig. Ich habe langsam Angst, dass er in seiner Entwicklung zurück bleibt, weil wir höchstens ein bissel schmusen und spielen schaffen, aber von Bauchlage oder ähnlichen Dingen (sich alleine beschäftigen) sehr weit entfernt sind... der Rest des Tages ist stets: ihn versuchen, zu beruhigen..

  • Ich trage mit einer Kokadi Mei Tai. Inzwischen nur noch hinten (15 Monate). Generell ist da glaub ich eine Halfbuckle mit breitem, gutem Hüftgurt optimal, weil Du da die Träger gut variieren kannst - ich trage sie z.B. Sehr weit außen auf der Schulter, weil ich sonst Verspannungen im Nacken kriege, ich glaube das wäre mit einer Fullbuckle nicht so möglich.


    Und lass innerlich los! Du machst das super, Dein Kind wird keine Entwicklungsverzögerung kriegen weil es schlecht schläft. Im Gegenteil: es bekommt die Megadosis Bindung!

    ~~ Luxa


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  • Ich kann da ein kleines bisschen mit dir leiden. Meine Zwergin schläft am liebsten auch nur beim Tragen. Jetzt hat sie es letzte Woche geschafft tagsüber alleine einzuschlafen. Ich war stolz wie Bolle und dann kam die Impfung.

    Und es hat uns noch weiter zurück geworfen als wir bisher waren.

    Aber eines hat mir die letzten Wochen gezeigt: es geht vorbei. Wie die anderen geschrieben haben: es sind Phasen. Manchmal lange und kräftezehrende Phasen in denen man am liebsten verzweifeln möchte.


    Ich hab leider keinen schlauen Tipp für dich. Ich kann dir oder uns (Müttern die diese Situation kennen) nur mut zusprechen. Mut nicht aufzugeben oder zu denken, dass mit unseren Kindern etwas nicht stimmt.

    Ich glaube manchmal dass sie schlau sind. Schlau weil sie wissen, dass diese intensive Zeit in ihrem Leben so kurz ist und sie sie (manchmal zu unserem leidwesen) voll auskosten. Und das indem sie alle liebe und Zuwendung einpacken, um voll getankt die Welt zu ihrer zu machen.


    Es ist schwer und anstrengend aber ich glaube du wirst für euch euren Weg finden und deinen kleinen mit Liebe durch diese Zeit tragen.

  • Du Arme. Ich habe leider auch keine tollen Tipps für Dich, außer dass ich Dir erzählen kann, dass mein erstes Baby genau so war und mich absolut an meine Grenzen gebracht hat. Wir haben alles versucht und nichts hat geholfen und das hat mich noch zusätzlich belastet, weil ich mir selbst die Schuld gegeben habe.


    Mein zweites Kind hat mir dann gezeigt, dass das nicht stimmt. Das war von Anfang an tiefenentspannt, obwohl ich nichts anders oder besser mit ihm gemacht habe.


    Mein Großer ist auch heute noch sehr anspruchsvoll und braucht viel Aufmerksamkeit und deutlich weniger Schlaf als der Rest der Familie. Zum Glück kann er sich morgens inzwischen selbst beschäftigen..

    Darüber hinaus ist er ein sehr cleveres Kind, ich werde häufig auf seine soziale Kompetenz und seine Wortgewandtheit angesprochen, er ist sehr selbstständig und kommt gut klar im Leben. Entwicklungsverzögert ist er jedenfalls ganz sicher nicht.


    Ich wünsche dir, dass du nach und nach kleine Inseln findest, in denen das Kind glücklich ist und du ein wenig Zeit für dich bekommst.

    Im Nachhinein habe ich nämlich in der Zeit absolut gar nichts für mich gehabt und das war eigentlich der schlimmste Part.

  • Ihr seid toll, Danke!! #herz Wir genießen einfach auch jede Sekunde, die sonnig mit ihm ist. Da ist er auch zu süß, nur am Gucken und Lachen und super interessiert an allem... Haben Eure denn auch immer gleich geweint, wenn sie müde waren? Er schafft mit seinen fast drei Monaten tagsüber teils nicht mal eine Stunde, bis er wieder nölig wird. Aber da er dann so super schnell wieder weint komme ich auch nie recht dazu, es mal mit vorher ablegen zu versuchen. Oder soll ich ihn nach 40 Minuten schon wieder schlafen legen, damit vorm Schlaf mal kein Weinen kommt? (Funktioniert eh nicht, schätze ich :D).

  • Ich möchte nur einen Aspekt noch mal herausgreifen nachdem du schon so viele Antworten bekommen hast: du schreibst was von 3x beim Osteopathen und schiefem Hals. Es hört sich an, als wäre der Hals immer noch schief? (wobei mir nicht ganz klar ist, was du mit schiefem Hals meinst). Meine Erfahrung mit Osteopathie: wenn der Osteopathe die richtige auslösende Stelle findet (was nicht immer einfach ist und manchmal einige Stunden/Monate/Jahre dauern kann) dann hilft Osteopathie sehr sehr schnell - bei meinem Kleinen hat als Baby 1 Einheit gereicht, damit er den Kopf in beide Richtungen gedreht hat.


    Ist der Osteopathe auf Babies spezialisiert? Wenn nicht, würde ich evtl. noch mal versuchen einen anderen zu finden - idealerweise mit Physiotherapie als Grundausbildung (man kann auch als Heilpraktiker Osteopathe werden - die haben meist nicht ganz so viel Ahnung nach meinem Eindruck)

  • Irgendwie hat das Internet jetzt meine ellenlange Nachricht gefressen ?


    Also nochmal in kürze:


    Meine kleine ist mit 4 monaten und 3 Wochen noch immer nach 1,5 (nach langen Schläfchen oder dem aufstehen auch mal 2) Stunden tot müde.

    Nach etwas einer Stunde beginnt sie sich zu beschweren und das steigert sich bis sie fast nicht mehr zu beruhigen ist und weint.

    Das Thema mit dem schlafen begleitet uns schon seit Geburt. Es war schon immer schwer für sie bei Müdigkeit einfach zu schlafen.


    Meistens wir sie nach den Schläfchen einmal rundum versorgt, dann widmen wir uns ätzenden Themen wie der Bauchlage. Schlussendlich ist die größte Chance, dass sie liegend einschläft, wenn ich sie noch fit ablegen kann und sie sich müde spielt.



    ich hab allerdings noch keine Struktur gefunden, bei der ich den Eindruck hab, dass sie die Müdigkeit einfach zulassen und ihr nachgeben kann.

    Vielleicht kann man ja etwas etablieren, was ihr das Gefühl vermittelt, dass jetzt schlafen dran ist und sie los lassen kann. Allerdings haben solche Versuche bisher darin geendet, dass sie so angespannt wurde und weinen musste, dass an Schlaf nicht zu denken war.