Kopfdämonen zügeln die Freude aufs Baby, noch jemand betroffen?

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  • Huhu, hier war es ähnlich, wenn auch etwas anders gelagert. Ich habe gerade mein viertes Kind geboren.


    Ich erzählte das meiner Hebamme und sie sagte: „was war denn mit Dir [als Baby in der Zeit], was war da?“ ZACK! Das paßte das konnte ich sofort beantworten.

    Ich denke es macht immer Sinn da mal zu gucken. Umso besser, wenn man dann nichts belastendes findet :)

  • Ich habe hier auch lange auf eine Schwangerschaft gewartet und jede Schwangere sehnsuchtsvoll bewundert. Und dann war ich schwanger. Ich hab mich wirklich mega gefreut, aber, ich gebe es gerne zu, ich war nicht besonders gerne schwanger.


    Das ist vielleicht auch etwas, worüber nicht oft geredet wird. Es hatte nicht viel gemeinsam mit diesem glückseligen Zustand, den ich mir vorher ausgemalt hatte.

    Klar. Ich habe ganz glücklich meinen Bauch gestreichelt und mit dem Baby geredet und mir mit meinem Partner die Zukunft ausgemalt, etc.

    Aber es war auch doof. Ich war müde, mir war schlecht, ich wurde langsam, unbeweglich, launisch, etc. Und dann immer diese Überlegungen, ob wohl alles in Ordnung ist. Dann diese Vorsorgeuntersuchungen, die ich eigentlich mochte, aber auch doch nicht. Dann diese ganze (entschuldigt bitte) nervige Zeit, bis dann endlich die Geburt los ging. Dieses nicht planen können, dieses alles "unter Vorbehalt" zusagen, etc.


    Tja.


    So muss es dir ja nicht gehen. Aber ich möchte damit sagen, dass Schwangerschaft nicht zwangsläufig ein Zustand absoluter Glückseligkeit sein muss #zwinker

    Und es ist normal, dass du dir Sorgen machst.


    Mir hat eine ordentliche Portion Gottvertrauen geholfen. Vielleicht hast du etwas ähnliches? Es war der Gedanke, dass ich es am Ende nicht ändern kann. Es wird, wie es wird. Ich kann nicht (oder nur sehr marginal) beeinflussen, wie sich das Baby entwickelt. Es ist einfach so.

    Diese Akzeptanz der Situation hat mich unglaublich entspannt und mir viele Befürchtungen genommen. Vielleicht kannst du dir ähnliche Gedanken machen?

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Die anderen haben es ja auch schon geschrieben, dass solche Sorgen ganz oft kommen.

    Ich hatte auch Angst, ob ich das Kind überhaupt so doll lieben könnte, wie meinen Mann?.

    Ich verrate es schonmal.... Ja-das geht. Es ist eine andere Art von Liebe (meine Kinder und mich verbindet eine unzerstörbare, starke Liebe).


    Mir haben damals mehrere Dinge geholfen. Unter anderem der Gedanke:ich kenne das Kind ja noch gar nicht. Weiss nicht, wie es, aussieht, wie es riecht. Wie soll ich jetzt schon jemanden lieben, den ich gar nicht richtig kenne??

    Nach der Geburt hatte ich auch nicht dieses überbordende Gefühl von Glück. Es fühlte sich eher so an, als ob mir im Kreißsaal ein Baby gegeben wurde und mein erster Gedanke, als ich unseren Sohn sah, war: aha, das bist Du also.

    Er ist abends geboren, lag nachts im Bettchen neben mir und wenn ich mir heute die Fotos ansehe, liegt er sogar in meinen Armen nicht ganz nah an mir.

    Die Liebe wuchs erst. Aber dafür unglaublich stark und unendlich ?. Deswegen ist das Bonding und Stillen so wichtig.

    Bei meinem zweiten Kind war es anders. Da kannte ich das Gefühl der Mutterliebe schon und es war sofort da. Das Baby hat auch nicht im Bettchen, sondern in meinem Bett auf meinem Kopfkissen geschlafen. Ich hätte es gar nicht weglegen können.

    Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen!

  • Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!

    Ich möchte auch noch unterschreiben, dass es normal sein kann wenn sich die mütterlichen Gefühle nicht sofort einstellen. Ich dachte in den ersten Stunden auch mehr "Aha. Und wenn sie mir jetzt stattdessen ein anderes Baby bringen würden wäre mir das wahrscheinlich auch egal" und ich hatte wahnsinnig Angst, ihr im Schlaf was zu tun (drauflegen vor allem, oder aus dem Bett drängen). Zum Glück musste ich nur ca. 17 Stunden auf die Hormone warten und wusste, dass das vorkommen kann. Da kam plötzlich das Gefühl "Niemals wird dir etwas passieren, wenn du bei mir liegst" und ich hätte die Ärztin, die ihr das UV-Bett verordnet hat am liebsten erschlagen dafür, wie sich meine Tochter darin vor Sehnsucht nach Körperkontakt gewunden hat!!!

    Ich weiß aber von Frauen, die viel länger auf die Gefühle warten mussten (das Maximum das ich gehört habe waren 8 Tage, das fiel dann schon mit den Heultagen zusammen und wurde nur durch eine wirklich gute Hebamme keine massive sondern nur eine leichte Postnatale Depression). Das muss bei dir überhaupt nicht so sein! Gerade wenn du dir aber Sorgen darüber machst könnte es dich sehr schrecken, falls es anfangs so ist und sich alles mechanisch und kopfgesteuert anfühlt, deshalb ist es vielleicht gut zu wissen, dass das sein kann. Und weg geht. Aber nicht mit "Zwang" sondern mit Zeit.

    Und dass es auch danach Momente geben darf, wo frau die Mutterschaft bereut. Dann ist es wichtig, gut auf sich zu achten. Ausgeschlafen konnte ich sie wieder freudestrahlend in die Arme nehmen, auch wenn ich sie ein paar Stunden zuvor am liebsten mit einem Schild "zu verschenken" auf die Straße gestellt hätte :P

  • Liebe Kika,

    Die meisten haben es ja schon gesagt, aber es ist normal! Bei mir hat es dieses Gefühl von Kontrollverlust erschwert, im Nachhinein erkenne ich das. Wir mussten gar nicht lang üben und eigentlich habe ich sehr gehibbelt. Meine erste Reaktion auf den Test war dann "Oh." Es war ganz plötzlich unaufhaltsam und real. Unsere Kontrolle ging dann soweit, den harmony Test zu machen, da ich mit behinderten Kindern arbeite und uns klar war, dass wir das nicht leisten könnten. Dann der Gedanke an die Geburt, Kopf ausschalten, loslassen - oh Gott!!! Ich habe wenig Verbindung in der Schwangerschaft gespürt, fand es komisch mit meinem Bauch zu reden. Als er dann da war (nach einer zugegeben schweren Geburt), hatte ich auch nur den Gedanken "aha", wir waren von der Geburt einfach alle fertig. Trotz Bonding fiel es mir so schwer, mein Mann hat sich die ersten Tage am meisten gekümmert, ich konnte aufgrund des Kaiserschnitts nicht.


    Lange Rede kurzer Sinn: im Gegensatz zu den Zeiten, die hier genannten wurden, habe ich persönlich über zwei Monate gebraucht, Muttergefühle zu entwickeln.

    Ich habe mich gekümmert, ihn versorgt, gebondet, das Gefühl und diese überschwengliche Liebe blieben aus. Also auch falls du nicht nach zwei Tagen in Liebe versinkst: es ist ok! Auch das Gefühl von Überforderung ist okay. Die Angst ist okay und die Sorge und es ist auch okay um das alte Leben zu trauern, egal ob direkt nach Geburt oder später.


    Ich empfinde es auch so, dass Mütter darüber oft nur wenig reden, dass oft alles toll ist, die Geburt vielleicht schwer aber lohnenswert und wenn sie nur einmal lächeln (sobald sie lächeln)...! Wie oft habe ich schon gedacht: ne sorry, aber dein Lächeln macht es jetzt auch nicht besser*. Sich darüber Gedanken zu machen und sich zu fragen, ob man das eigene Kind ausreichend liebt und umsorgt ist am Ende auch ein Zeichen einer guten Mutter. Auch wenn du nicht gleich in Liebe zergehen solltest. Umso schöner natürlich, sollte das passieren. Ich wünsche es dir auf jeden Fall #herz und höre damit auf zu schwafeln...


    Liebe Grüße :)



    *Inzwischen ist er fast 5 Monate und so wie er strahlt muss die Nacht schon sehr schlecht gewesen sein, um es NICHT besser zu machen :D