Rußland Raben vor!

fallls es bis heute abend zeit hat, frag ich meinen freund, der kommt aus tadschikistan

war da nicht was mit väterchen frost?

Hallo,

komm zwar nicht aus Rußland habe aber mal einen total spannenden Bericht darüber gesehnen.

Die Geschenke bringen die Heiligen Drei Könige erst im Januar und es gab eine Menge traditioneller Süßspeisen, die in speziellen Formen mit christlichen Symbolen gefertig wurden.

Vorweg: ich bin nicht gläubig und habe diese Traditionen selbst nie gelebt. Meine Kentnisse stammen aus der russischen klssischen Literatur, meinen Unterhaltungen mit Gläubigen und aus den Zeiten, wo ich dachte, Kirche wäre was für mich.

In Russland wird Weihnachten am 7. Januar gefeiert (das entspricht dem 25, Dezember nach dem "alten" julianischen Kalender).

Da dieses Fest 70 Jahre verboten war, haben die Menschen die Traditionen und Bräuche auf das Feiern des Neuen Jahres übertragen: das Schmücken eines Tannenbaums, Geschenke vorbereiten, schön Essen und es gilt als Familienfest. Die Geschenke bringt Ded Moroz (Väterchen Frost) am Morgen des 1. Januars.

Adventskalender und Advent im deutschen Sinne gibt es nicht. Dafür bereiten sich die gläubigen Menschen in den 40 Tagen vor Weihnachten mental vor: sie sind aufmerksamer zu anderen, versuchen die eigenen Werte noch mal zu überdenken, es wird gern gesehen wenn in der Zeit aufs TV und Co verzichtet wird, es wird auch körperlich gefastet, in der Zeit ist auch das Fleisch verboten.

Am 6. Januar ist dann HeiligAbend und da gehen Menschen in die Kirche. Der Gottesdienst dauert die ganze NAcht, die Kirchen werden schön geschmückt.

Vom 7. bis zum 18. Januar sind "Svjatki", Das ist eine volkstümliche Tradition, in diesen Tagen werden mehrere Heiligen (Svjatye) gefeiert. Und die Menschen verkleiden sich, ziehen vom Haus zu Haus, singen Weihnachtslieder, bekommen dafür was geschenkt oder werden zum Essen gebeten (das heißt "Koljadki"). Aus der Tradition heraus wurden in dieser kalten Jahreszeit die Armen, Kranken, Obdachlosen besonders gut behandelt. Also der Sinn von Koljadki war nicht möglichst viel Süßes abzustäuben, sondern die anderen an die GEburt von Jesus zu erinnern.

die russisch-orthodoxe Kirche versucht diese Traditionen mit allen Mitteln wiederzubeleben und viele Menschen gehen da mit. Aber genauso viele, wenn nicht noch mehr haben den Sinn dieser Traditionen nicht mehr auf dem Schirm und freuen sich einfach über einen zusätzlichen Feiertag

Wenn ihr noch mehr fragen habt

Kein Russlandrabe, aber trotzdem:
- Weihnachten wird ist Tag nach den heiligen drei Königen (früher, zu sowjetzeiten teilweise am 1.1.) (hängt mit den unterschieden der Kalender zusammen - julianischer und gregorianischer Kalender)
- es gibt keinen Weihnachtsmann, sonder "Djed Moros" (=Väterchen Frost) und das Schneemädchen, diese kommen in einer von drei Pferden gezogenen Kutsche.
- Geschenke und Weihnachtsbaum gibts wie bei uns auch. Allerdings sind die Weihnachtsbäume meiner Erfahrnung nach ehr weiß geschmückt.

Ich habe früher mal ein einfaches russisches Neujahrslied gelernt:

Malenkoj jolotschke cholodno simoi,
Is lessu jolotschku wsjali mui damoi.
(derm kleinen Tannenbäumchen ist es kalt im Winter,
aus dem Wald nehmen wir das Tannenbäumchen mit nach Hause.)

Wstajem pod jolotschkoi w druschni charawod.
wetsela, wetsela wstretjem nowi god.
(Wir stehen unter dem Tannenbäumchen in freundschaftlichem Kreis.
Fröhlich, fröhlich begrüßen wir das neue Jahr.)

(Das ist die erste und die letzte Strophe. Die anderen kenne ich nicht und kann sie nicht übersetzen. Den Kyrillischen Originaltext findest du hier )

Und hier ist noch ein Video dazu.

Margarita hat es schon ganz toll beschrieben. So in etwa kenne ich das auch, bin auch teilweise in Rußland aufgewachsen.

Ich wollte nur ergänzen, daß es noch eine typische Süßspeise gibt: Kutja, so eine Art Weizenbrei mit viel Honig, Rosinen, Nüssen,...
Kutja wird zu vielen Anlässen gekocht, u.a. auch am Abend vor Weihnachten (Sotschelnik) und mit in die Kirche zum Absegnen genommen.