Kennt jemand Hermann Knoflacher?
Ich habe aus den drei verlinkten Interviews nur jeweils einen Gedanken raus gepickt.
An manchen Orten gibt es viel beachtete Versuche mit kostenlosem öffentlichem Verkehr. Eine gute Lösung?
Das sind trickreiche Versuche, um weiterhin das Auto zu subventionieren. Man sollte nicht den öffentlichen Verkehr kostenlos anbieten, sondern jeder Verkehrsträger sollte die Kosten tragen, die er verursacht. Kaum jemand würde dann noch mit dem eigenen Pkw fahren.
Der Mensch sieht die Welt nicht mehr so, wie er sie gesehen hat, bevor es das Auto gab. Er sieht die Welt so, wie es das Auto haben möchte. Sonst würde es draußen nicht so ausschauen. Für jemanden, der sich von der Abhängigkeit des Autos befreit hat, ist es unerträglich, was im öffentlichen Raum passiert - vor allem für Kinder. Die werden in Wien in Käfigen gehalten, wo sie spielen dürfen, und die Autos fahren um sie herum.
Was hat Ihre Vision einer autofreieren Stadt geprägt?
Die Wissenschaft. Ich bin ein absoluter Gegner von Ideologie, ich bin auch kein Verkehrsphilosoph. Ich arbeite streng nach wissenschaftlichen Erkenntnissen und diese zeigen und beweisen, was funktioniert. Zentral für mich ist, dass eine Stadt und ihre Entwicklung sich nach den Bedürfnissen der Menschen richten muss, und nicht nach denen der Autos.
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In vielen Punkten kommen wir weiter. Warum wir nicht schneller sind, ist, weil wir meist nur über Scheinlösungen für Symptome sprechen, und das bis zur Bewusstlosigkeit. Aber das Kernproblem will niemand anpacken: den Parkplatz. Es ist ein politisches und teilweise auch ein fachliches Tabuthema. Wenn wir den Parkplatz aus dem öffentlichen städtischen Raum eliminierten, lösten wir viele Probleme und könnten die Herausforderungen des Radverkehrs, Fußverkehrs und auch der öffentlichen Verkehre sehr rasch lösen, weil über diesen Hebel enorm viel Platz geschaffen werden kann.