Tiefe Schnittwunde - wie lange dauert die Heilung?

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  • Ich hab mich vor vier oder fünf Wochen (weiß ich nicht mehr genau) mit ner Metallkante (Rand von ner kaputten Magnettafel, die ich aus dem Rahmen fädeln wollte und dabei abgerutscht bin ) tief in den Handballen geschnitten. So, dass mir eigentlicht klar war dass genäht hätte werden müssen - aber dank Corona-Regeln (ich darf mit den Tageskindern nicht mit den Öffentlichen fahren, betreten von Arztpraxen usw. mit den Kids ist auch verboten und ich hätte auch gar nicht gewusst, wie ich die Kinder mit der tropfenden Hand angezogen bekomm - und transportiert, Krippenwagenschieben fällt damit ja aus) hab ichs mit Pflaster und Druckverband probiert. Unser Klammerpflaster war natürlich für irgendwas verwendet und nicht nachgekauft worden #yoga - also fachlich ne absolute Nullnummer, ich bereus jetzt immer noch, in der Situation war ich aber absolut überfordert. Grade erst wieder normale BEtreuung angefangen mit tausend Corona-Sonderregeln, gleichzeitig Tageskinder, die ganzen Sonderregeln, Eingewöhnung und Homeschooling managen, in dem Moment auch noch nur schnell schauen wollen dass ich das Essen fertig krieg weil die Kids schon absolut übermüdet waren - da konnte ich mich um mich selbst nicht auch noch kümmern, ich musste einfach in dem Moment funktionieren, was anderes hat mein Hirn nicht verarbeitet gekriegt in dem Moment.

    Ganz klasse war: das normale Pflaster hält an der Stelle ja auch nciht dauerhaft und schon gleich gar nicht die Wundränder fest zusammen. Wär ja noch die Alternative gewesen um ne eingermaßen schöne Narbe und schnelle Wundheilung zu kriegen. Aber das war trotz Druckverband zusätzlich nicht hinzukriegen. ....


    ... naja, lange Rede, kurzer Sinn: es ist trotzdem erstaunlich schnell zusammengewachsen. Aber - noch immer hab ich bei falschen Bewegungen (aufstützen z.B.) das Gefühl, es würde sich alles auseinanderdehnen und die Narbe gleich wieder auf gehen. Obwohls von außen schon längst verheilt aussieht. Der Schnitt ist noch leicht unter Hautniveau und außenrum minimal hellrötlich wie halt immer um heilende Wunden, aber absolut reizfrei und der Schnitt selbst sieht schon wieder nach intakter Haut aus. Schorf ist schon längst keiner mehr zu sehen - aber wenn ich mit den Finger vorsichtig drüber streich fühlt es sich an, als wäre da ein noch festhängender, an einzelnen Stellen aber schon lockerer Schorf. Also ein Gefühl, das mir sagt "Finger weg sonst reißts wieder auf". Teilweise auch, wenn ich mit der Stelle irgendwo dran komme.


    Jucken tuts die letzten Tage auch immer wieder so, als wäre der Schorf grade erst am Ablösen.


    Ist das normal nach der langen Zeit? Wie lange dauert sowas im Schnitt (tolles Wort in dem Zusammenhang fällt mir grade beim nochmal-durchlesen auf #hammer) , bis es auch in der Tiefe verheilt ist? (bzw. dazwischen, wenn ich mir das richtig gemerkt hab - doanka , Du bist die Expertin - ist es ja so, dass es oben granuliert und dann von unten zuwächst, oder ? )

    Fühlt es sich nur so an, oder sollte ich tatsächlich noch alles wo Zug drauf kommt (z.B,. drauf abstützen eben) ne zeitlang (wie lange?) vermeiden damits nicht wieder aufgeht? Wie lange muss ich mit dranstoßen an der Oberfläche noch aufpassen (oder mit kratzen wenns juckt wie jetzt grade)?

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Zur Heilung kann ich jetzt nicht so viel sagen

    Aber zur Narbenpflege kann ich Hyaloronsäure empfehlen. Und kannst es Pur kaufen, kannst aber auch ne Gesichtscreme von d*iadermine mit Hyaloronsäure nehmen.

  • Wirst Du jetzt nicht hören wollen, aber: Mein Mann hat sich Mitte Februar sehr tief in den Finger geschnitten (also sicher kleiner als deine Handballengeschichte) und er sagte gerade, dass er es immer noch seltsam spürt und dieses Gefühl von "es reißt wieder auf" hatte er mindestens 8 Wochen.


    Ich hab ihn damals übrigens ins KH gefahren weil er keinen Tetanusschutz mehr hatte, nähen konnten sie nicht weil so nah am Nagel.


    Dass irgendetwas noch drin ist kann nicht sein?


    Gute Besserung Dir!

  • Jucken ist gut, da wird grad umgebaut.


    So eine Wunde wird ja erstmal mit Granulationsgewebe quasi chaotisch zugeschüttet, bisschen Epithel drüber und gut is.

    In der Folgezeit, bei so tiefen Sachen sicher zwei Jahre, wird dann innerlich umgebaut. Differenziertes Bindegewebe mit ordentlichen Fasern eingebaut und so.


    Ich glaube, ich würde im Job, oder wenn es droht wilder zu werden, einfach die Haut mit einem Streifen Leukoplast stabilisieren, so dass außen nichts aufreißen kann. Innen muss es sich ja eh nach den Erfordernissen neu organisieren. Wenn man da nicht (vorsichtig) dehnt und belastet, kann es sein, dass die Narbe steif oder verkürzt wird.


    doanka wird mich sicher berichtigen :D#nägel

  • Auf die Gefahr, dass es dich erschreckt: Ich habe mir mit acht Jahren an einer Katzenfutterdose den Daumen auf Nagelbetthöhe zur Hälfte so tief eingeschitten, dass ich ihn aufklappen konnte.

    Die Wunde hab ich selbst versorgt und versteckt, weil es mir so peinlich war und ich nicht gemeckert bekommen wollte. (Man hatte mich ja mehrfach vor Dosen gewarnt. #hammer)

    Die Stelle fühlt sich nach 32 Jahren noch exakt so an, wie du das beschreibst, bei Reizungen fühlt es sich gern mal wie ein "Wulst" im Fleisch an, manchmal juckt es auch. Ich hab mich dran gewöhnt, aber wenn ich in Gedanken irgendwie fester drankomme, zucke ich bis heute, weil ich denke "es reißt ein".

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Das klingt fies...

    Also von unten granuliert es und oben epithelialisiert es. Das ist ja wohl alles schön passiert und gut so. Aber an einer mechanisch beanspruchten Stelle kann dieses noch nicht so stabile Gewebe tatsächlich sich noch „aufdehnen“. Hat ich schon bei Patienten, dass über 2 Wochen nach dem Fadenzug (2Wochen nach OP) noch Narben bei entsprechender Belastung aufgedehnt sind, allerdings nicht mehr richtig aufgegangen.

    Bis das Narbengewebe vollkommen „gereift“ und so stabil ist, wie es dann bleibt, vergeht bis zu einem Jahr. Der Juckreiz zeigt dir quasi auch die Aktivität, die noch da ist. Mechanische Belastung meiden würde ich, solange du dieses „es reisst auf“Gefühl noch hast, kratzen müsstest du jetzt schon seehr brutal, um noch was am Narbengewebe kaputt zu mache, aber die Epidermis freut sich schon auch, wenn du das Kratzen in Reiben oder Kühlen umlenken könntest.

    Aber wie gesagt, richtig aufreissen würde es nach 4 oder 5 Wochen nicht mehr.

    Kleb dir doch zum Stabilisieren noch ne Weile die breiten Steristrips drüber- damit hast du Stabilität und Schutz.

    Gute Besserung!

    LG Doanka

  • Ah ok. Ich dachte die bringen jetzt nix mehr. Gut zu wissen, dann besorg ich mir nochmal welche (wollte ich eh mal wieder fürn Vorrat) und kleb die noch ne Weile drauf.


    Die Zeitangaben und Erfahrungswerte beruhigen mich . #top (Drin kann nix mehr sein, war ein glatter, aber halt scharfer Rand und die Stelle ist auch absolut reizfrei).

    Schlimm ist es ja nicht, nur etwas unangenehm, aber das halt ich aus.

    Es hatte mich nur zunehmend irritiert weil ich noch nie so lang dieses Gefühl hatte

    . (So tief und an der Stelle hab ich mich aber auch noch nicht geschnitten vorher)

    Aber was ich bei Euch so les, scheint das ja eher die Regel als die Ausnahme zu sein, das beruhigt

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • OT: Weißt Du doanka , wenn ich Dich hier so lese, hätte ich Dich gern als meine Hautärztin. Ich drücke mich hier um einen Termin, weil ich beim einen erst 2021 einen bekäme, der andere irgendwie aufdringlich unangenehm ist und der dritte auch irgendwie so, ähm, uninteressiert am Gegenüber und wenn Du Glück hast, sagt er insgesamt zwei Sätze.

  • OT: Weißt Du doanka , wenn ich Dich hier so lese, hätte ich Dich gern als meine Hautärztin. Ich drücke mich hier um einen Termin, weil ich beim einen erst 2021 einen bekäme, der andere irgendwie aufdringlich unangenehm ist und der dritte auch irgendwie so, ähm, uninteressiert am Gegenüber und wenn Du Glück hast, sagt er insgesamt zwei Sätze.

    Danke #love- ich werd ganz rot. Vielen Dank für das Kompliment, für das ich das mal nehme;)

    Meine Erfüllung ist einfach, mit meinen Patienten in gutem KOntakt zu sein- dann macht mir die Arbeit sehr viel Freude. Aber da hat auch mein Chef einen großen Anteil daran, der eben die Taktung nicht soo eng setzt bei der Einbestellung der Patienten. Allerdings haben wir auch seit fast 2 Jahren (vermutlich deshalb und weil wir null Kosmetik machen und daher auch nicht anbeiten oder-preisen) Aufnahmestopp. Sehr bitter für viele Menschen.