Autorenlesung mit Bücherkauf in der schule

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  • Dem schließ ich mich mal voll und ganz an.


    Klar, es geht "nur" um ein Buch, aber selbst wenn es "nur" um ein Spielzeugauto oder ein Filly oder was weiß ich was ginge, das ganze hat einen negativen Beigeschmack aufgrund des Alters der Kinder und der Gesamtaktion (alle kaufen, also kauft Kind auch).


    Und jetzt guck ich mir das Buch genauer an, meine Tochter ist auch in der zweiten Klasse. Bestimmt kauf ich's, wenn ich's für gut befinde. ;)

  • Ich finde den Grundsatz fragwürdig.


    Im Grunde finde ich eine Leseförderung gut, aber muss man dafür in eine Autorenlesung mit anschließendem, kollektiven Kauf"druck" gehen? Dieser Druck ergibt sich ganz automatisch und einige Kinder werden dann automatisch in eine Außenseiterposition gedrückt, wenn sie kein Geld dabei haben.


    Inakzeptabel! Ich würde das definitiv auf dem nächsten Elternabend kritisieren!


    Auch dieser Konsumdruck, der damit einherläuft, .... sehr fragwürdig!


    Warum kann man nicht in eine Stadtbücherei gehen, die führen auch Gruppenlesungen durch???

    Alles was schön ist, bleibt schön, auch wenn es welkt. Und unsere Liebe bleibt Liebe, auch wenn wir sterben.


    Maxim Gorkij

  • Und so geht es mir heute noch. Ein Buch, das ich aus der Hand des Autors bekommen habe, ist mir wertvoller, als eines, das ich in der Buchhandlung gekauft habe.


    Aber versetze dich doch mal bitte in die Rolle der Mitschüler, deren Eltern sich so ein Buch nicht leisten können und die dann eben nicht so etwas Besonderes haben, obwohl sie es gerne hätten und deren Mitschüler das dann auch noch mitkriegen! Es geht um den sozialen Druck zum Konsum, der da aufgebaut wird, nicht darum, dass es nicht toll ist für die Kinder, die sich eins kaufen können - es geht um die anderen, bzw. darum, dass eine schulische Gruppenveranstaltung daraus gemacht wird. Wenn ICH mit meinen Kindern zu einer Lesung gehe, dann suche ich die vorher doch auch sorgfältig aus, weil ich weiß, dass ich im Anschluss sicherlich gerne das Buch vom Autor mit Widmung oder Autogramm kaufen möchte. Aber so hat die Veranstaltung so etwas Gleichgültiges, bei dem es nicht um individuelle Vorlieben, sondern nur um Konsum geht.

    Wenn man Kinder ans Lesen hinführen möchte, dann meine ich, dass es über solche Aktionen am Besten gelingen kann. Und das halte ich für wichtig.

    Das halte ich für ein Gerücht, es gibt viel mehr Wege, wie man das erreichen kann (angefangen beim Vorlesen z.B.). Dies mag EIN Weg sein, aber in meinen Augen nicht der Wichtigste. #weissnicht

    LG von Sosh - dem weiblichen Viertel unserer Familie #yoga

  • Huch - wie oft ich schon Dinge gekauft habe, weil mir die Werbung gut gefallen hat oder weil alle meine Freunde das hatte. Öhm, oder ja, weil das Kaufen so viel Spaß macht #schäm ... ist das unreif?

    Natürlich nicht.
    Geht mir schließlich auch so - das kann nicht unreif sein #super
    Dennoch finde ich, dass 10€ für ein 6-7-jähriges Kind ein zu großer Betrag sind, um sie spontan in einer solchen Situation umzusetzen oder eben zu behalten, weil das Interesse am Produkt doch nicht groß ist.



    Denn ob jetzt die Autorin ein Buch vorliest oder die Lehrerin - ich glaube, das ist den Kinder egal, es ist so oder so ein Gruppenerlebnis.

    Das würde nicht gerade für die Autorin sprechen.
    In Kinderlesungen wird idR nicht viel gelesen. Wichtiger für die Kinder ist das, was die Autorin über das Autorensein und über das Büchermachen erzählen kann, die Fragen, die man ihr stellen kann usw. Eine reine Lesung ist für Kinder doch sehr langweilig.
    Jutta Richter wird z.B. vermutlich den Hund aus dem Buch mitbringen - da kann eine Lehrerin nicht mithalten. ^^

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Achja, ich habe aber auch den Blick in ihr Katzenbuch gewagt und das gefällt mir als Katzenhalterin genauso wenig als Kinderbuch. ;)

    "Ich bin hier nur die Katze" ist trotz ähnlichem Titel und derselben Illustratorin nicht von Jutta Richter.


    Mir gefällt gerade das, was du "erwachsenorientiert" findest.
    Ich mag es, wenn Kinderbücher ernsthhaft geschrieben sind (ernsthaft =/= humorlos), betont kindliche Sprache finde ich persönlich kaum zu ertragen.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Das habe ich übrigens auch gedacht... #yoga


    Der Veranstalter ist uebrigens das Stuttgarter Jugenhaus e.V. http://www.hanser-literaturver…/termine.html?autor=25147 , aber da ist der Vorstand sicher mindestens mit den Eltern der ortsansaessigen Buchhandlung ver-schwipp-schwaegert und ist prozentual am Umsatz beteiligt.


    Kennt man ja bei den Schwaben, alles Vetternwirtschaft & Seilschaften #augen


    Knallgrau,


    Paul Maar hat mir damals den Zylinder und das Kaninchen das rauskommt vorne ins Buch gemalt ^^ .

    Frueher eine Tina & immer noch in den Low-Land's unterwegs ;)


  • Nein, Du bist nicht die Einzige. Ich sehe das auch so und kann die Aufregung nicht ganz nachvollziehen.

    LG
    rotesPesto mit ♂ Frühling '10, ♂ Sommer '06 und ♂ Herbst '12

  • Knallgrau,


    Paul Maar hat mir damals den Zylinder und das Kaninchen das rauskommt vorne ins Buch gemalt


    Ich war bei dem nicht. Ich hab mir den Achim Bröger angeschaut - da mussten wir uns entscheiden. Damals gab es glaub ich das Sams auch noch gar nicht. Oder nur das erste Buch... Jedenfalls sagte mir "Oma und ich" mehr zu.
    Aber meinst Du, der hat nur die eine Lesung gehalten und wir waren an derselben Schule???


    Ich kann die Einwände schon verstehen, aber ich finde, dass man da einen anderen Kompromiss finden müsste, als so was nicht zuzulassen. Ich denke, ich hätte mit der Lehrerin geredet, ob die Klasse das Buch nicht kaufen könne (oder die Schülerbücherei zwei Bücher) und die Kinder sich dieses dann eben ausleihen könnten. Das Geld könnte aus der Klassenkasse genommen werden. Oder vom Elternbeirat, der so eine Aktion wichtig findet. Oder vom Förderverein.


    Bitte... so was kann man alles regeln


    edit: Oh, schön, AnneK! Da fühl ich mich gleich nicht mehr so alleine. Ich finde jedenfalls ganz klar, dass die Vorteile überwiegen. Für alle. Denn natürlich soll ein Autor mMn auch Werbung machen dürfen und seine Bücher verkaufen dürfen.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

    Einmal editiert, zuletzt von knallgrau ()


  • Nein, Du bist nicht die Einzige. Ich sehe das auch so und kann die Aufregung nicht ganz nachvollziehen.


    Verstehe ich gar nicht, daß Ihr das so akzeptabel findet. :S #gruebel


    Seit wann sollte Schule mit Konsum vermischt werden? :stupid: Wie leben doch eh schon in einer Konsumgesellschaft, da sollten Konsum und Bildung getrennt werden, bzw. eher zu einem sinn+ maßvollen Konsumverhalten angeregt werden. Aber naja, die Wirtschaft muss wohl angekurbelt werden. #augen Die Autorin reibt sich wohl schon die Hände über den tollen Deal.


    Ich finde auch, daß man die Lesung und den Kauf trennen könnte, dann hätten die Kinder immer noch ein gutes Erlebnis. Sie könnten dann ja zb eine Info mitbekommen, wo das Buch gekauft werden kann - wenn es so einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben sollte, machen die Eltern sich bestimmt auf den Weg und kaufen es.


    Immer nur dieses Konsumieren, je schneller verfügbar, desto besser. Nervt total!
    (Bin echt froh, daß meine Tochter auf einer alternativen Schule ist, da würde sowas nie passieren!)

    Alles was schön ist, bleibt schön, auch wenn es welkt. Und unsere Liebe bleibt Liebe, auch wenn wir sterben.


    Maxim Gorkij

    Einmal editiert, zuletzt von Milch&Schokolade ()

  • Hallo Knallgrau,


    nein ich glaube wir waren sicher nicht auf der gleichen Schule #freu und klar hat er mehr als eine Lesung gehalten. Mir war nur entfallen, dass ich auch schon mal bei Paul Maar war und Dein Posting hat mich dran erinnert ;) .


    Das ging mehr in die Richtung "danke fuer's dran erinneren".


    LG Tina

    Frueher eine Tina & immer noch in den Low-Land's unterwegs ;)

  • Die Autorin wird vom Veranstalter für die Lesung bezahlt und verdient dazu pro verkauftem Buch vielleicht 50cent (wovon die ihre Kosten decken muss), und damit wesentlich weniger, als der Veranstalter pro verkauftem Buch einnimmt.
    Ich weiß auch nicht, warum es verwerflich sein soll, jemanden für seine Arbeit zu bezahlen.


    Ich verstehe den Ärger, ich finde es auch blöd, wenn Schulausflüge mit so kleinen Kindern zu Verkaufsveranstaltungen führen - zumindest, solange das nicht vorher auf dem Elternabend besprochen wurde und alle Eltern sich dafür entschieden haben.


    Aber die Autorin kann da echt am wenigsten für, die macht ihre Arbeit und hat sicher nicht die Möglichkeit, vorher beim Veranstalter nachzuhaken, ob die Eltern der Schulkinder von den Lehrern um ihre Meinung gefragt wurden.
    Vermutlich geht sie nicht mal von eine Verkauf aus, wenn sie weiß, dass sie vor einer Klasse liest. Es ist wie gesagt eher unüblich, dass die Kinder mit Geld losgeschickt werden.
    Manchmal wird für die Klassenbücherei ein Buch gekauft, meist wird VORHER mit den Eltern abgestimmt, ob das Buch gekauft wird - und zwar für alle Kinder. So kenne ich das. Regelungen wie: Ihr könnt das Buch bei der Lesung kaufen, wenn ihr wollt, kenne ich aus der weiterführenden Schule und da sehe ich das Problem nicht mehr, denn da sind die Kids weit genug, um zu sagen, dass sie es nicht kaufen wollen.

  • Ich finde die Aktion weiterhin nicht ok, mein Mann meinte gestern abend noch, das hätte w von ner Kaffeefahrt :)


    Genau das war mein erster Gedanke... Autorenlesung besuchen und alles finde ich toll, aber dass dann den Kindern Geld für das Buch mitgegeben werden "kann", das ist einfach blöd.

  • Die Autorin wird vom Veranstalter für die Lesung bezahlt und verdient dazu pro verkauftem Buch vielleicht 50cent (wovon die ihre Kosten decken muss), und damit wesentlich weniger, als der Veranstalter pro verkauftem Buch einnimmt.
    Ich weiß auch nicht, warum es verwerflich sein soll, jemanden für seine Arbeit zu bezahlen.


    Natürlich soll sie für ihre Arbeit bezahlt werden. Das meinte ich damit nicht. Sondern, daß sie damit "gesichert" ihre Bücher verkaufen wird in dieser Lesung. Ich will der Autorin jetzt keine Raffgier unterstellen, aber ich finde diese Aktion einfach voll daneben!


    Für mich passt Schule und Konsum einfach überhaupt gar nicht zusammen, das sollte separiert werden! Lesen an sich bedeutet ja nicht gleich kaufen.


    Man könnte ja zb auch die Stadtbücherei unterstützen etc.

    Alles was schön ist, bleibt schön, auch wenn es welkt. Und unsere Liebe bleibt Liebe, auch wenn wir sterben.


    Maxim Gorkij

    Einmal editiert, zuletzt von Milch&Schokolade ()

  • Natürlich soll sie für ihre Arbeit bezahlt werden. Das meinte ich damit nicht. Sondern, daß sie damit "gesichert" ihre Bücher verkaufen wird in dieser Lesung. Ich will der Autorin jetzt keine Raffgier unterstellen, aber ich finde diese Aktion einfach voll daneben!

    Da kann sie aber wie schon gesagt, nichts für.
    Sie macht die Veranstaltung nicht, sie erfüllt da nur ihren Job.


    Ich schreibe nun nichts für so kleine, aber mir als Autorin wäre eine solche Situation aus den gegebenen Umständen schrecklich unangenehm, ich würde es auch kritisch ansprechen - aber ich müsste es hinnehmen, weil es Sache des Veranstalters ist. Da auch noch von den Eltern unterstellt zu bekommen, man würde sich die Hände reiben ... is blöd.


    Ich glaube, ich frage mal im Autorenforum nach, wie üblich sowas ist. Wie gesagt kenne ich das überhaupt nicht.


    Schule = konsumfrei kenne ich allerdings auch nicht. Die meisten Schulen haben doch ein Pausencafé oder sowas. Da hatten wir schon vor 25 jahren das Problem, das sich einige das Schokokuss-Brötchen und kakao leisten können und andere nur ne Wurststulle und ein Wasser.

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    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Es ist schön, dass die Kinder zu deer Autorenlesung fahren, das ist auf jeden Fall was anderes, als wenn die Lehrerin oder ich das Buch vorlese.
    Auch die Rahmenveranstaltung ist ok, es gibt ja auch öffentlich Lesungen, zu denen ich mit meinen Kinder fahren kann, aber dann bin ich anschliessend mit meinen Kindern zusammen am Büchertisch und ich bespreche mit ihnen, ob und welches Buch wir kaufen. Die Möglichkeit hat ein 7jähriger nicht, wenn er mit seinen Klassenkameraden vor dem Tisch steht. Da kauf der beste Freund das Buch und dann will mein Sohn sicher nicht hinten an stehen. Eine Widmung kann man auch auf eine Autogrammkarte schreiben, dazu muss ich kein Buch kaufen.


    Wenn die Schule gleich sagen würden, wir wollten ein Buch für die Klasse anschaffen, wäre das auch ok. Aber diese Aufforderung, "Nach der Lesung haben die Kinder Gelegenheit, ein Buch von Jutte Richter käuflich zu erwerben und dann signieren zu lassen, d.h., wer das möchte, darf dafür Geld mitnehmen" finde ich schlimm.
    Für die Kinder, deren Eltern es nicht leisten können oder es nicht möchten ist es doch total doof daneben zu stehen und zu sehen, wie die anderen die Bücher kaufen.
    Und alle, die Geld dabei haben, werden dieses auch ausgeben. In dem Alter kann man noch nichts anderes erwarten.

  • Ich habe das mit dem Hände reiben übrigens nicht geschrieben - das ist falsch zitiert...


    Was mich noch interessieren würde ist, was die Veranstaltung die Schüler an Eintritt kostet.

    LG
    rotesPesto mit ♂ Frühling '10, ♂ Sommer '06 und ♂ Herbst '12

  • Ich habe das mit dem Hände reiben übrigens nicht geschrieben - das ist falsch zitiert...

    Oh, Verzeihung, das muss beim Rausstreichen der restlichen Aussagen passiert sein, das habe ich gar nicht gemerkt #schäm

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Der Eintrtitt wird aus der Klassenkasse bezahlt, in die wir Eltern am Anfang des Schuljahres jeder etwas eingezahlt haben.

  • Nichts. Das kostete bei uns damals nichts. Und alles andere fände ich auch nicht okay.


    Aber: Für eine kostenlose Bespaßung, Hinführung zum Buch und zur Lesefreude und ein tolles Erlebnis, das in den Kinderköpfen hängen bleibt, finde ich das nun nicht verkehrt, wenn der Autor seine Bücher verkaufen darf.


    Immer noch nicht.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Nichts. Das kostete bei uns damals nichts. Und alles andere fände ich auch nicht okay.


    Aber: Für eine kostenlose Bespaßung, Hinführung zum Buch und zur Lesefreude und ein tolles Erlebnis, das in den Kinderköpfen hängen bleibt, finde ich das nun nicht verkehrt, wenn der Autor seine Bücher verkaufen darf.


    Immer noch nicht.

    Dazu:
    Auch wenn die Lesung den einzelnen Schüler nichts kostet, ist sie nicht kostenlos. (Zumindest nicht, wenn alles seriös vonstatten geht - dass es immer mal Anfragen an Autoren gibt, ob die für Umme lesen, ist traurige Tatsache, aber darauf lassen sich idR nur Selbstverleger ein. Der Autor bringt mit der Lesung eine Leistung und tut das (von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen) ebenso wenig unentgeldlich, wie ein Tischler dir für lau einen Schrank baut.)
    Der Autor wird vom Veranstalter bezahlt, egal ob die Schule das veranstaltet oder wer auch immer.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
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