Warum erst Druckschrift dann Schreibschrift?

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  • Almarna Wetten, dass deine Druckschrift völlig anders geschrieben wird als das jemand machen würde, der NIE Schreibschrift gelernt hat? Meiner Meinung nach macht man bei einer typischen Erwachsenen Handschrift die Verbindungen der Schreibschriftvoft immer noch quasi unsichtbar über dem Papier. Daher ist eine Schreibschrift ja auch immer nur aus Ausgangsschrift zu betrachten und es ist gar nicht, das Ziel sein Leben lang so zu schreiben.


    Ich finde es übrigens bei beiden Kindern auch faszinierend zu sehen, dass bei Druckschrift Wortanfang und Ende ganz oft überhaupft nicht zu erkennen sind weil die Buchstaben einfach nahtlos im immer gleichen Abstand aneinandergereiht werden. Sobald Schreibschrit geschrieben wird, ist das überhaupt kein Thema mehr.

  • Wobei die Schreibschrift, die heutzutage gelehrt wird doch nur ein trauriges amputiertes Überbleibsel "unserer" Schreibschrift der 90er ist. Ich finds schade :(

    Es ist ja tatsächlich im Gespräch, die Schreibschrift ganz abzuschaffen. Dann weine ich aber.

    Hier wird keine Schreibschrift mehr gelehrt und ich bin heilfroh, dass dieser alte Zopf abgeschnitten wurde. Das hat eigentlich zu meiner Zeit schon keinen Sinn gemacht. Der Sinn der Schreibschrift ist, dass man die Feder (und nicht den Füller!) nicht absetzten muss. Wer bitte schrieb/schreibt noch mit Feder und Tintenfass?

  • @Malaga Ich bin da absolut anderer Meinung und ich denke, dass man damit sehr viel kaputt macht wenn man diesen Zopf abschneidet. Es ist nachgewiesen, dsss man beim Schreiben mit Schreibschrift Dinge ganz anders im Gehirn verankert als mit Druckschrift. Tiefes Denken funktioniert auch heute noch besser mit Papier und Stift.

  • Ich finde es übrigens bei beiden Kindern auch faszinierend zu sehen, dass bei Druckschrift Wortanfang und Ende ganz oft überhaupft nicht zu erkennen sind weil die Buchstaben einfach nahtlos im immer gleichen Abstand aneinandergereiht werden. Sobald Schreibschrit geschrieben wird, ist das überhaupt kein Thema mehr.

    Witzig. ICh dachte, Sohni ist der Einzige, der das Problem hat. Abstand zwischen den Wörtern war bisher auch ein Kampf. Jetzt bei den ersten Schreibschriftübungen komisherweise gar nicht. 8o

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • . Wer bitte schrieb/schreibt noch mit Feder und Tintenfass?

    Ich in der Realschule. Meine Lehrer haben mich dafür gehasst. #nägel Also mit Gänsefeder nur kurz, war in der Schule unpraktisch, aber mit Federhalter und Tintenfaß lange und gerne (angefangen eigentlich als Prä-Teenie-Rebellion nachdem ich neben der Schlaghose auch den alten Federkasten meiner Mutter gefunden hab - bin dann mit Schlaghose und Federkasten am nächsten Tag in die Schule marschiert #lol und dabei festgestellt, dass mir das echt gefällt).

    Da fällt mir ein - hab ich in den letzten Jahrzehnten voll vergessen. Jetzt wo Sohni den Füller hat, hats mich heute früh schon in en Fingern gejuckt den auch zu benutzen und wusste gar nicht warum ich da so positive Gefühle damit verbind. Jetzt wo ich das les fällts mir wieder ein.

    Mein geliebter Federhalter!

    Ich brauch dringend wieder einen. 8o

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • @Malaga Ich bin da absolut anderer Meinung und ich denke, dass man damit sehr viel kaputt macht wenn man diesen Zopf abschneidet. Es ist nachgewiesen, dsss man beim Schreiben mit Schreibschrift Dinge ganz anders im Gehirn verankert als mit Druckschrift. Tiefes Denken funktioniert auch heute noch besser mit Papier und Stift.

    So manch einer bekommt Schreibschrift einfach nicht hin.


    Und ich halte diese Menschen mit der "Sauklaue" nicht für Einzelfälle. Und für weniger intelligent eigentlich auch nicht. Wahrscheinlich sind das eben einfach nicht gerade künstlerisch-feinmotorisch hochbegabte Menschen....


    Ich bin auch sehr froh, dass sowas wie Schönschrift und eben das Beharren drauf, dass in der Schule gefälligst Schreibschrift genutzt wird nicht mehr so ausgeprägt vorhanden ist wie vor ein paar Jahrzehnten.


    Die Nutzung der Hirnareale, von denen du schreibst bezieht sich darauf, dass Menschen mit der Hand und nicht mit dem PC schreiben sollen. Welche Schrift sie nutzen hat damit nichts zu tun.

    • Offizieller Beitrag

    Und ich halte diese Menschen mit der "Sauklaue" nicht für Einzelfälle. Und für weniger intelligent eigentlich auch nicht. Wahrscheinlich sind das eben einfach nicht gerade künstlerisch-feinmotorisch hochbegabte Menschen....

    Das mit der Intelligenz sowieso nicht. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es da den ein oder anderen umdiagnostizierten Fall von mit Dysgraphie gibt.


    Andererseits wird kaum Feinmotorik im Kita-Alltag geuebt, zumindest hier in der Gegend nicht. Ich denke, dass das auch wirklich den Einstieg in das Schreiben heftig schwierig machen kann, wenn das Kind das vorher nicht erlernt hat.

  • Und ich halte diese Menschen mit der "Sauklaue" nicht für Einzelfälle. Und für weniger intelligent eigentlich auch nicht. Wahrscheinlich sind das eben einfach nicht gerade künstlerisch-feinmotorisch hochbegabte Menschen....

    Das mit der Intelligenz sowieso nicht. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es da den ein oder anderen umdiagnostizierten Fall von mit Dysgraphie gibt.


    Andererseits wird kaum Feinmotorik im Kita-Alltag geuebt, zumindest hier in der Gegend nicht. Ich denke, dass das auch wirklich den Einstieg in das Schreiben heftig schwierig machen kann, wenn das Kind das vorher nicht erlernt hat.

    Meinst du eine Dysgraphie im Sinne einer defizitären Rechtschreibung (also wie eine LRS)? Das glaube ich nicht - Sauklaue hat per se doch nichts mit Rechtschreibung zu tun?


    Feinmotorische Übungen in der Kita: ich finde nicht, dass das weniger ist als vor 20 Jahren. Die Kinder, die keine Lust haben zu basteln können sich jedoch besser entziehen, als es früher der Fall war, als noch alle nach Vorschrift spielen mussten. Jetzt gibt es in der Kita Angebote und keine Pflichten mehr. Das ist so gewollt und auch sehr schön so. Das reduzierte Interesse der Schule an der Schrift ist aber dann vielleicht die Konsequenz davon. Verschmerzbar finde ich.

    • Offizieller Beitrag

    Meinst du eine Dysgraphie im Sinne einer defizitären Rechtschreibung (also wie eine LRS)? Das glaube ich nicht - Sauklaue hat per se doch nichts mit Rechtschreibung zu tun?

    Dysgraphia kann mit Dyslexia zu tun haben, muss aber nicht, ebenso gibt es Kinder, die Feinmotorische Probleme haben auch auf Grund von Muskelproblemen, Arthritis etc, und dann gibt es noch Kinder, die Probleme mit Raumaufteilung haben.


    Ein Freund, malt sehr schoen, hatte als Kind irre Probleme Wörter auf Papier zu schreiben, durfte dann Tippen (vor 30 Jahren schon!), und musste auch zum Tippen erst Strategien lernen um Gedanken aufzuschreiben. Der Mensch ist schlau, studiert, promoviert. Aber schreiben geht halt nur sehr sehr schwer.


    Feinmotorische Übungen in der Kita: ich finde nicht, dass das weniger ist als vor 20 Jahren. Die Kinder, die keine Lust haben zu basteln können sich jedoch besser entziehen, als es früher der Fall war, als noch alle nach Vorschrift spielen mussten. Jetzt gibt es in der Kita Angebote und keine Pflichten mehr. Das ist so gewollt und auch sehr schön so. Das reduzierte Interesse der Schule an der Schrift ist aber dann vielleicht die Konsequenz davon. Verschmerzbar finde ich.

    Ich bin nicht im gleichen BL, in dem ich Kind war, vielleicht liegt es auch daran? Ich finde den Unterschied schon enorm.

  • Die Nutzung der Hirnareale, von denen du schreibst bezieht sich darauf, dass Menschen mit der Hand und nicht mit dem PC schreiben sollen. Welche Schrift sie nutzen hat damit nichts zu tun.

    Doch, ich meine Druckschrift im Gegensatz zu verbundener Schrift - auch da gibt es Studien dazu (habe aber keine Links parat)

    Meinst du eine Dysgraphie im Sinne einer defizitären Rechtschreibung (also wie eine LRS)? Das glaube ich nicht - Sauklaue hat per se doch nichts mit Rechtschreibung zu tun?

    Ich habe dazu noch nie etwas gefunden. Aus der Beobachtung meines Sohnes glaube ich, dass es durchaus einen Zusammrnhang zwischen Sauklaue und Rechtschreibproblemen geben kann. Das erklärt sicher nicht alle LRS Kandidaten, aber einen Teil. Das Problem ist meiner Meinung nach, dass man sich Rechtschreibung schlechter merken kann wenn man seine eigene Schrift nicht lesen kann. Solange man mit der Schrift an sich nicht klar kommt, kann man sich auch gar nicht genug auf Rechtschreibung konzentrieren weil der Kopf immer noch damit beschäftigt ist, wie überhaupt die Buchstaben aufs Papier kommen.


    Ich habe dazu mal einen sehr weisen Satz gelesen: "Man lernt die Buchstaben um sie zu vergessen". Erst wenn man nicht mehr darüber nachdenken muss, wie man einen Buchstaben schreibt und wie man diese kombiniert, wird der Kopf frei für Rechtschreibung und Inhalte. Daher ist es fatal, dass heute viele Kinder diesen ersten Schritt nicht frühzeitig schaffen.

    • Offizieller Beitrag

    Zu Dysgraphie gibt es im englischen sehr viel mehr Informationen, und die gehen noch viel grobschnittiger vor was Schreiben lernen angeht, als das in Deutschland der Fall ist und zumindest in den USA ist Schreibschrift in der Schule fast unbekannt (in Montessori Schulen und Waldorfschulen gibt es das noch häufiger).

  • warum sollte man seine Schrift nicht lesen können?

    *hust* ich kann durchaus so schmieren, dass ich nach einiger Zeit nicht mehr weiß, was das heißen soll.


    Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich ein umgelernter Linkshänder bin und heute weder mit links, noch mit rechts sauber schreiben kann.


    Von "sauber an Linien schneiden" mal ganz zu schweigen, ebenso malen.

    Was bleibt, sind die Erinnerungen...
    schlaf gut, schlaf ruhig
    Ich werde dich nie vergessen und immer vermissen

    1976-2003-2013


    »Das Staunen ist der Anfang der Erkenntnis.«
    ― Platon

  • warum sollte man seine Schrift nicht lesen können?

    Hast Du Dir schon mal Schriften heutiger Kinder angesehen? Schau Dir mal das an. Die Frau hat regelmäßig Handschriften von Fünft- und Sechstklässlern getestet.

  • Ich bin vor kurzem über ein Schreibheft von mir aus der 4. Klasse gestolpert, wir haben noch LAS gelernt, die ja sehr schnörkelig ist. Meine Kinder haben gestaunt, und es ist kein Vergleich zu den Handschriften heute - gut der Schwerpunkt hat sich eben verlagert.


    Schreibschrift lernen finde ich sinnvoll, weil sich eine verbundene Schrift oft schneller schreibt, auch wenn im Erwachsenenalter nicht alle Buchstaben verbunden werden.

  • Das Problem ist ja auch, dass die Kinder heutzutage viel weniger Schreibanlässe haben, als wir früher. Das liegt auch daran, dass durch die Arbeitshefte das meiste schon vorgedruckt ist und nur noch Lücken gefüllt werden müssen. So richtig freie Schreibanlässe gibt es doch nur noch recht wenig in der Grundschulzeit.

    Dabei macht es einen sehr großen Unterschied, wie geübte Schreiber die Kinder sind, wenn es an die weiterführende Schule geht und die Kinder dann Tafelbilder eigenständig in ihre Hefter übernehmen sollen oder im Unterricht Notizen sinnvoll sind. Das können viele Kinder gar nicht mehr.

    Ich persönlich denke, dass eine früh eingeführte Schreibschrift mit vielfältigen Schreibanlässen in der Grundschulzeit dabei hilft, sich in den weiterführenden Schulen mehr auf die Inhalte konzentrieren zu können, weil die Kinder dann nicht mehr so viel Anstrengung in das Schreiben investieren müssen.

  • warum sollte man seine Schrift nicht lesen können?

    Da kenne ich tatsächlich einige, deren Schrift ich nicht lesen kann und die das selbst auch nicht wirklich können. Speziell bei Jungs die Schreibschrift schreiben begegnet mir das häufig.

    Ich habe (noch) keine Statistik gemacht, aber würde geschätzt sagen, dass von "meinen" Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen (99% männlich) max. 10%, eher weniger, Schreibschrift schreiben. Von diesen 10% schreiben 3/4 ein Schreibschrift-Druckschrift-Mix mit mehr Druck- als Schreibschrift und der Rest Vereinfachte Ausgangsschrift fast in Reinform, die gut lesbar ist. Die Mix-Schrift liest sich meist auch problemlos.

    Die Druckschriften sind oft sehr schwer lesbar, sowohl für die Schreiber selbst, als auch für Andere.

    Besonders einzelne Buchstaben sind so unklar geschrieben, dass dadurch Fehler entstehen z.B. bei Rechenaufgaben oder bei Fachbegriffen.

    Bei den Mädels ist die "schwer lesbar"-Quote deutlich niedriger.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -