Warum erst Druckschrift dann Schreibschrift?

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  • blick über die grenze: in der schweiz wird in den meisten (deutschschweizer) kantonen inzwischen die basisschrift gelehrt. das ist eine unverbundene schrift, die dann individuell verbunden wird. ohne, dass die kinder eine neue schreibweise für jedes schriftzeichen lernen müssten.


    das ist ein bruch mit der tradition -- die war bislang auch, erst eine unverbundene schrift und dann eine verbundene schrift zu lehren. der wechsel ging aber erstaunlich glatt, weil die vorteile auf der hand liegen. (ich persönlich finde die schrift auch wesentlich schöner, aber darüber liesse sich wahrscheinlich trefflich streiten, weil geschmachssache).


    beispiele und infos: https://www.basisschrift.ch/

    ko_nijntje mit muck (2004), mogli (2006), miep (2007) und mimir (2011)

    • Offizieller Beitrag

    blick über die grenze: in der schweiz wird in den meisten (deutschschweizer) kantonen inzwischen die basisschrift gelehrt. das ist eine unverbundene schrift, die dann individuell verbunden wird. ohne, dass die kinder eine neue schreibweise für jedes schriftzeichen lernen müssten.


    das ist ein bruch mit der tradition -- die war bislang auch, erst eine unverbundene schrift und dann eine verbundene schrift zu lehren. der wechsel ging aber erstaunlich glatt, weil die vorteile auf der hand liegen. (ich persönlich finde die schrift auch wesentlich schöner, aber darüber liesse sich wahrscheinlich trefflich streiten, weil geschmachssache).


    beispiele und infos: https://www.basisschrift.ch/

    Das finde ich sehr sinnvoll! Vielen Dank dafür ko_nijntje . Nicht, dass das meiner Erstklässlerin jetzt noch wahnsinnig viel helfen würde, aber so ganz Grundsätzlich finde ich die Idee sehr gut und hoffe, dass sie irgendwann zu uns rüberschwappt. :)

  • Danke für den Hinweis auf die Basisschrift! Das finde ich interessant und nahe an dem, wie z.B. ich faktisch meistens schreibe. (Obwohl ich noch zuerst Schreibschrift gelernt habe und mich gerade auch ein bisschen mit Kalligraphie beschäftige).

  • "hier" war sie schon rübergeschwappt, nennt sich "Grundschrift". Meine 2 Großen haben sie gelernt (2012 und 2014 jeweils in der 2. Klasse) und schreiben beide (siehe weiter vorne) jetzt nur noch Druckschrift.

    Ich fand die Idee anfangs auch toll, den "Erfolg" dadurch zu einer individuellen, verbundenen (!) Schrift zu kommen bei 0 von 2 Kindern (ich weiß, keine repräsentative Gruppe...) aber eher ernüchternd.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

    • Offizieller Beitrag

    Laut Lehrplan ist das Ziel die "Entwicklung einer individuellen, flüssigen und lesbaren Schrift". Verbunden darf sie sein, muss sie aber nicht, wichtig ist, dass sie für die Person passt.


    Soviel zur Theorie... in der Praxis kämpft mein kleines Linkshänderchen gerade etwas mit den unterschiedlichen Vorstellungen der Lehrpersonen, wie diese Schrift auszusehen hat.


    Die österreichische Schreibschrift (immerhin meine zweite Schrift, die ich lernen musste), der Füllerzwang und die Schönschriftnoten haben mir Linkshänderin in der Grundschule ganz schön Kopfzerbrechen gemacht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Schließe ich mich leider an.

    Ist bei uns eher eine Katastrophe...

  • die Schönschriftnoten

    Die gibt es zum Glück nicht mehr!

    Aber eben leider die unermüdlichen Bemühungen der LehrerInnen, die SuS dazu zu bringen, dass es so aussieht wie es soll. Sie bekommen nicht unbedingt eine schlechtere Note, wenn es nicht fein-säuberlich hübsch ist, aber Kommentare wie "achte auf ein ordentliches Schriftbild" oder "schreibe noch fünf Zeilen, damit dein Schriftbild klarer wird".


    Ist ähnlich motivierend wie die vier in Schönschrift.

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben da echt sehr viel Glück mit der Lehrerin. Vielleicht liegt es daran, dass sie selber ein Kind mit ADHS hat und daher weiß wie das ist, aber unsere Große muss nur dann Verbesserungen schreiben, wenn man das von ihr geschrieben wirklich nicht lesen kann. Dafür gibt es dann viele Sticker, wenns mal (für ihre Verhältnisse) sehr ordentlich ausschaut.

  • Wir haben da echt sehr viel Glück mit der Lehrerin. Vielleicht liegt es daran, dass sie selber ein Kind mit ADHS hat und daher weiß wie das ist, aber unsere Große muss nur dann Verbesserungen schreiben, wenn man das von ihr geschrieben wirklich nicht lesen kann. Dafür gibt es dann viele Sticker, wenns mal (für ihre Verhältnisse) sehr ordentlich ausschaut.

    Ich glaube da kommt es sehr auf die Motivation der LuL an, was man "wirklich nicht mehr lesen kann"


    Das artet schnell in Schikane aus, wenn man einen ästhetischen Menschen als LuL hat (oder eben jemanden, für den alles seine Ordnung haben muss...oder man sich nur Mühe geben muss, dann geht das schon)

  • Ist ähnlich motivierend wie die vier in Schönschrift.

    och, ich hatte in der 4. Klasse in Schönschrift eine 1 #top

    und gleichzeitig eine Beschwerde der Lehrerin an meine Mutter, dass mein Aufsatz quasi unlesbar sei. #hammer

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • bin Jahrgang 74, Westdeutschland und habe erst Schreibschrift gelernt.

    und vorher ein ganzes "Schwungheft" mit Bögen, Schwüngen, usw. vollmalen müssen.

    Zumindest 4 Jahre nachher war das immer noch Standard.

    Es gab Erstlesebücher in Schreibschrift usw.


    lg martita

  • Ich bin 1973 eingeschult, und mein Jahrgang war mit beiden Schriften zugleich konfrontiert. Druckschrift zum Lesen und Schreibschrift zum Selberschreiben.

    Fürs Protokoll, man sagt, ich habe eine äußerst charaktervolle Handschrift - wie 3 Ärzte, wenn sie übereinanderschreiben :D und diverse Buchstaben sind völlig anders geformt als das, was unsere Azubis je als Schreibschrift bei anderen Personen gesehen haben. Ich kann das prima lesen.

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • mich würde interessieren, in welchem alter ihr eure handschrift entwickelt hattet. bei mir dauerte das nämlich bis fast 20.


    Soviel zur Theorie... in der Praxis kämpft mein kleines Linkshänderchen gerade etwas mit den unterschiedlichen Vorstellungen der Lehrpersonen, wie diese Schrift auszusehen hat.


    Die österreichische Schreibschrift (immerhin meine zweite Schrift, die ich lernen musste), der Füllerzwang und die Schönschriftnoten haben mir Linkshänderin in der Grundschule ganz schön Kopfzerbrechen gemacht.

    ich bin ja auch linkshänderin. und diese schreibschriften mit den ganzen (von links geschobenen) schlaufen, kringeln und schnörkeln sind für linkshändige menschen imho einfach nur folter :D.


    ein grund, weshalb ich auch heute nur eine teilverbundene schrift schreibe. und trotz jahrelanger übung an wandtafeln und whiteboards (und früher an hellraumprojektoren) regelmässig verzweifle. visualizer hingegen finde ich so richtig gut.

    ko_nijntje mit muck (2004), mogli (2006), miep (2007) und mimir (2011)

  • mich würde interessieren, in welchem alter ihr eure handschrift entwickelt hattet. bei mir dauerte das nämlich bis fast 20.

    Ich bin nicht mal sicher, ob sich die Schrift nicht selbst innerhalb des Studiums - also so bis Mitte 20 - noch verändert hat. Und selbst danach entwickelte sie sich ständig weiter. Ich schreibe heute sivhe anders als vor 20 Jahren - die Schreibanlässe haben sich aber auch deutlich geändert.

  • Meine Schrift hat sich durch viel (und schnell) schreiben-müssen bis jetzt immer weiter verändert, auch mit eigenen Abkürzungen, die sich so ergeben haben, bis hin zu "Verschlüsselung = Sauklaue" :D (Ich konnte es meist nach einer Weile wieder halbwegs entziffern)