Onkologinnen hier?

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  • Liebe Raben,


    Ich kann nur ganz nüchtern dazu schreiben, weil ich es sonst nicht aushalte.

    Der Sohn meiner Freundin wird an Krebs sterben. Ursprünglich war es ein Sarkom in der Hauptvene des Abdomens, stark metastasiert in Leber und Lunge.


    Die Metastasen in der Lunge kriegen sie nicht in den Griff, der Rest scheint weg zu sein.

    Nun ist er austherapiert, der Junge hat kommende Woche ein Gespräch mit der Palliativmedizinerin. Es ist so unfassbar....



    Was ich nicht verstehe, aber womit ich die Familie durch Fragen nicht belästigen will:

    Wenn derzeit "nur" die Lunge betroffen ist, warum kann man es nicht mit einer Spenderlunge versuchen? Er ist derzeit verhältnismäßig fit, hat sich nach einer Reha gut erholt. Ist also zur Zeit kein Pflegefall.

    Gibt es da überhaupt Erfahrungswerte? Liegt es an dem Spendermangel, dass man sozusagen die wenigen Organe lieber Menschen mit höherer Überlebenschance überlasst? Oder liegt es an den Immunsuppressiva?


    Ich kann noch nicht verdauen, dass es keinen anderen Weg geben soll.

    Danke.

  • Weil er mit einer Krebserkrankung nicht auf der Transplantationsliste gelistet wird. tut mir leid. Das ist ein Ausschlussgrund für eine Transplantation, seine Prognose mit einer Krebserkrankung ist zu schlecht.


    Es tut mir sehr leid für den Sohn deiner freundin und für Deine Freundin. Gut dass Du für sie da bist, aber verlier Dich selbst dabei nicht aus den augen, es ist unendlich schwer sowas zu begleiten.

  • Die Wahrscheinlichkeit, dass er außerhalb der Lunge noch Tumorzellen hat (selbst wenn man die nicht finden kann), ist recht hoch. Nach einer Transplantation würde er Immunsuppressiva bekommen, die seine Abwehr auch gegen den Krebs schwächt.


    Meines Wissens ist die einzige Krebserkrankung, mit der man möglicherweise ein Spenderorgan bekommt, ein Leberzellkarzinom. Aber auch nur dann, wenn es noch nicht gestreut hat.


    Ich wünsch Dir, Deiner Freundin, ihrem Sohn und der ganzen Familie viel Kraft!

  • Danke für eure Antworten, @Kiwi und Frau Frosch . Ich hatte es schon befürchtet, dass es ein Ausschlusskriterium ist.

    Es ist so schwer zu akzeptieren. Das die Prognose sehr schlecht ist, war leider von Anfang an klar. Aber das Therapieende kam dann doch sehr überraschend. So schnell....

  • Kanin es ist eigentlich schon alles inhaltlich gesagt...

    Meine Schwiegermutter hatte Leberkrebs (eigentlich Gallengangskrebs, aber der hatte die Leber befallen) und mein Mann hatte sich als Lebendspender angeboten für die Leber (Teil). Aber es wurde uns gesagt, dass es bei systemischen Erkrankungen nicht transplantiert wird, weil das Organ dann eben wieder aufs neue befallen würde.

    Wir hätten so gern was getan für sie, irgendwas. So konnten wir nur ihr Sterben begleiten.

    Ich wünsche euch allen viel Kraft!

  • Es ist so eine verdammte Scheisse....



    Danke für eure Erklärungen. Man klammert sich an jeden Strohhalm und manchmal sehen ja auch Ärzte den Wald vor lauter Bäumen nicht.

    Dieser Gedanke hat sich schon seit Wochen in mir eingewurzelt und ich konnte im Netz nichts dazu finden. Nun weiß ich, dass es nicht geht und dass die Familie zurecht in die Ärzte vertraut. Tatsächlich werden sie wirklich toll von KH begleitet, zum Glück scheinen sie auf der Kinderonkologie doch anders zu arbeiten als im Durchschnitts-Gesundheitssystem.

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Kanin, ich kann fachlich nichts beitragen, aber dir sagen dass ich an dich denke. Es tut mir so leid. Was für eine unfaire riesengroße Scheiße.

  • Es gibt ein Kinderhospiz in der Nähe.

    Ich denke, die Palliativversorgung wird gut sein. Die entsprechende Ärztin wurde schon sehr früh vorgestellt und mit einbezogen.


    Ich habe Angst vor dem, was ihn erwartet. Keine Luft mehr zu bekommen....

    Ich weiß, dass er dann sediert wird. Aber die Vorstellung bleibt furchtbar. Und wie sollen die Eltern und der Bruder danach wieder ins Leben finden. Zum Glück haben sie sich gegenseitig und es ist wirklich eine tolle Familie. .. Sie haben schon so ungerecht viel durchgemacht, es ist nicht der erste Schicksalsschlag. Aber davor gab es immer noch die Kurve zurück ins Leben. Mit Traumatisierung, aber sie hatten es geschafft.

    Bis der Arschlochkrebs kam.

  • Damit er nicht Schmerzen oder Luftnot leidvoll erleben muss, gibt es das Palliativteam. Noch lange vor einer möglichen Sedierung kann viel Lebensqualität erhalten bleiben mit Medikamenten.


    Ich wünsche der ganzen Familie einen guten Weg, dieses scheußliche Schicksal annehmen zu können.