Arbeitsausfall durch Periode

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  • Liebe Rabinnen,

    ich brauche Euer Schwarmwissen! #hilfe

    Es geht um meine Arbeit. Ich arbeite in einem Betrieb, der ein Gemisch aus Gastronomie sowie Wein- und Feinkostladen ist.

    Eine unserer Mitarbeiterinnen (seit August auch Auszubildende) leidet sehr unter ihrer Periode und fällt nahezu in jedem Zyklus bis zu zwei Tagen aus, je nachdem ob die Periode in der Woche oder am Wochenende liegt.

    Das ist natürlich schwierig, da es im allgemeinen sehr kurzfristig passiert und dann im täglichen Betrieb plötzlich eine Person fehlt, die meistens so schnell nicht ersetzt werden kann.

    Ihre Mutter ist eine sehr gute Heilpraktikerin und hat da bisher auch noch keine Lösung gefunden.

    Jetzt soll ich mich mit dieser Kollegin zusammensetzen und nach Lösungen suchen. Ehrlich gesagt bin ich da ziemlich ratlos.

    Kennt Ihr dieses Problem vielleicht und habt Ideen, was man tun kann? Oder sonstige Informationen? Ich bin für jeden Tipp dankbar. Sie leidet ja auch sehr unter dieser Situation, da ihr das Fehlen natürlich auch unangenehm ist.


    Herzlichen Dank für Eure Hilfe!

    Katrin (1977), Marie (2002), Jakob (2005) und David (2013)

  • Oh je, das arme Mädchen.. War sie schon beim Frauenarzt? Hat sie evtl Endometriose?? Das macht unter Umständen starke Blutungen und starke Schmerzen.

    "Erstens, ich wollte dich nicht wegschicken, sondern töten. Zweitens, weißt Du, wie man Kaffee kocht?" Simon, TWD

  • Mir fällt als erstes ein, dass unerkannte Endometriose starke Unterleibsschmerzen verursachen kann. Aber das ist natürlich ein ganz heikles Thema, Krankheiten als AG anzusprechen.

    Hat sie denn, neben ihrer Mutter, eine gute Arztpraxis wo sie ihre Beschwerden abklären lassen kann oder wo es ggf. Tipps zur Linderung gibt?

  • Ich finde es ja völlig schräg, dass du da "Lösungen" suchen sollst. Ich würde wohl fragen, ob es Dinge gibt, die es besser/schlechter machen (also sitzen vs. stehen z.B. oder zu starke Kühlung oder so, dass man die Aufgaben anpassen kann) und ansonsten hat dasmMn nichts beim AG verloren. Auf privater Ebene kannst du - wenn ihr euch so nah seid - noch empfehlen das Thema in die Hände eines/einer fähigen Gyn zu geben, da gehört das doch am ehesten hin.

  • Keine angenehme Situation, weder für euren Lehrling noch für euch - ich würde ihr definitiv einen Besuch beim Frauenarzt nahelegen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es ja völlig schräg, dass du da "Lösungen" suchen sollst. Ich würde wohl fragen, ob es Dinge gibt, die es besser/schlechter machen (also sitzen vs. stehen z.B. oder zu starke Kühlung oder so, dass man die Aufgaben anpassen kann) und ansonsten hat dasmMn nichts beim AG verloren. Auf privater Ebene kannst du - wenn ihr euch so nah seid - noch empfehlen das Thema in die Hände eines/einer fähigen Gyn zu geben, da gehört das doch am ehesten hin.

    Ich finde das auch sehr schräg. Dass ihre Ausfälle in Periodenproblemen begründet sind, ist Teil der Diagnose und geht den AG gar nichts an.

  • Ich finde es ja völlig schräg, dass du da "Lösungen" suchen sollst. Ich würde wohl fragen, ob es Dinge gibt, die es besser/schlechter machen (also sitzen vs. stehen z.B. oder zu starke Kühlung oder so, dass man die Aufgaben anpassen kann) und ansonsten hat dasmMn nichts beim AG verloren. Auf privater Ebene kannst du - wenn ihr euch so nah seid - noch empfehlen das Thema in die Hände eines/einer fähigen Gyn zu geben, da gehört das doch am ehesten hin.

    Lösungen finden war vielleicht falsch ausgedrückt. Tatsächlich geht es darum, die Situation für alle erträglicher zu machen. Zum Beispiel Dein Tipp mit Sitzen vs. Stehen wäre eine Anregung.

    Sie hat mir vor einiger Zeit allerdings gesagt, dass sie dann mi Krämpfen auf dem Sofa liegt und zu nichts mehr in der Lage ist.

    Katrin (1977), Marie (2002), Jakob (2005) und David (2013)

  • Ich finde es ja völlig schräg, dass du da "Lösungen" suchen sollst. Ich würde wohl fragen, ob es Dinge gibt, die es besser/schlechter machen (also sitzen vs. stehen z.B. oder zu starke Kühlung oder so, dass man die Aufgaben anpassen kann) und ansonsten hat dasmMn nichts beim AG verloren. Auf privater Ebene kannst du - wenn ihr euch so nah seid - noch empfehlen das Thema in die Hände eines/einer fähigen Gyn zu geben, da gehört das doch am ehesten hin.

    Ich finde das auch sehr schräg. Dass ihre Ausfälle in Periodenproblemen begründet sind, ist Teil der Diagnose und geht den AG gar nichts an.

    Ich möchte dazu noch sagen, dass wir wirklich total liebe Chefs haben, es geht wirklich nur darum zu schauen, ob man irgendetwas tun/helfen kann, um diese Situation für alle leichter zu machen.

    Katrin (1977), Marie (2002), Jakob (2005) und David (2013)

  • Der ewige Zwiespalt. Frauen müssen sich zusammenreißen, wenn sie allmonatlich Schmerzen haben und Kreislaufprobleme und so tun, als wären sie Männer. Am besten merkt niemand was und sie funktionieren (sic!) reibungslos und durchgängig. Und auch Frauen dürfen nicht solidarisch sein. Das heißt dann "Fürsorge" und ist "lieb gemeint".


    Ich tute auch in das Horn: Das ist keine Sache des AG, da muss der mit klarkommen. Das arme Mädchen muss auch nicht sagen, warum sie jeden Monat 2 Tage ausfällt.


    Auf freundschaftlicher oder mütterlicher/Doula-Ebene könnte die Unterstützung und Ratgebung in die beschriebene Richtung gehen, aber ich würde, verlangte mein AG von mir eine solche "Fürsorge" gegenüber einer Kollegin, gepflegt ausrasten und den Auftrag empört zurückweisen.

  • Sie braucht doch dann regelmäßig AUs, d.h. eine Ärztin weiß Bescheid und sie ist in Behandlung? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Arzt regelmäßig AUs ausstellt ohne weitergehende Behandlung. Und wenn der Arzt sagt AU, dann ist das so und daran kann mit gutgemeinten Tipps nichts geändert werden.

    Ich stelle mir gerade vor ich falle mit meiner Migräne 1-2 Tage im Monat aus und mein AG drängt mir “Lösungsvorschläge“ auf. Jemandem, die so arge Schmerzen hat, dass sie nur liegen kann, kann dann auch nicht sitzend odee nur 4h oder mit vielen Pausen oder Wärmflasche oder was weiß ich arbeiten.

  • Also abgesehen von einem Gynbesuch, der da der erste Ansprechpartner ist: Ich würde gar keine Lösung mit ihr suchen. Ich würde ihr signalisieren, dass Ihr, soweit möglich, gerne bereit seid sie zu unterstützen indem ihr die Arbeitsbedingungen anpasst, z.B. Änderungen der Haltung oder Wärmeflasche ist vorhanden oder sie kann öfter Pause machen. Ihr seid da offen für Vorschläge und sie solle sagen was sie brauche und ihr versucht das umzusetzen. Und dann Schluss.


    Alles andere ist empfinde ich s übergriffig. Das Gespräch anzusetzen ist schon grenzwertig. Starke Regelschmerzen kann man auch nicht immer mit solchen Mitteln in den Griff bekommen und zahlreiche Vorschläge machen, kann da schnell der Druck sein "Funktionieren zu müssen". Manche Vorschläge wie " Probier doch mal eine Menstasse" greifen auch schlicht sehr stark in die Intimsphäre ein. Ich möchte auch weder mit meinem Arbeitgeber noch im Bekanntenkreis meine Periode diskutieren.

  • Vielleicht ist das Hauptproblem dass die Mutter Heilpraktikerin ist?


    Ich hatte das als junges Mädchen auch so extrem und irgendwann hab ich gelernt, dass es nur eine Chance gibt: Schon bei den allerersten Anzeichen für Periode, spätestens beim ersten ganz, ganz leichten Ziehen zwei Buscupan plus (Kombi aus Paracetamol- und Entkrampfungsmittel) einschmeißen und das für die ersten anderthalb Tage regelmäßig egal wie die Schmerzen in dem Moment waren alle 6 Stunden. Hat mich in dieser Zeit funktionsfähig gemacht und danach wars gut. Hab ich zu lange gezögert (egal ob mit der ersten oder mit den nächsten) weil "geht ja eigentlich noch ganz gut" oder keine Gelegenheit grade hatte ich keine Chance mehr es in Griff zu kriegen. Dann war alles so verkrampft, da half dann weder Wärme noch sonstwas, da war ich ausgeknockt. Und das nicht nur anderthalb Tage sonder mindestens 2 oder 3, in denen ich auch deutlich mehr SChmerzmittel gebraucht hab insgesamt als wenn ichs gleich von Anfang an hoch dosiert hab.

    Unterstützend Wärme (von außen als Wärmflasche oder Wärmepflaster und von innen in Form von süßen Tees), Sitzen und Magnesium waren auch gut, haben aber allein nix gebracht. Genauso wenig wie pflanzliche Produkte.

    Mein Gyn war da auch nicht besonders hilfreich, bei ihm waren Regelschmerzen nur Einbildung. Die Apothekerin hat auf Ibuprofen geschworen oder auf Buscupan ohne Plus (also nur Krampflöser) - ebenfalls nutzlos.

    Den Tip mit dem Kombipräperat und dem äußerst rechtzeitig und großzügig nehmen hab ich von ner Vertretungs-Gyn bekommen als meiner im Urlaub war.



    Fazit: Ermutige das Mädel, sich ne GUTE Frauenärztin zu suchen bzw. wenn sie meint bei ner guten zu sein sich trotzdem mal ne Zweitmeinung einzuholen und in diesem konkreten Fall auch mal die Schulmedizin ran zu lassen und die Medikamente wenn empfohlen so zu nehmen wie der ARzt es sagt - auch wenn im Beipack weniger steht oder man lieber generell "erstmal weniger probieren " will.


    Alles ANdere ist nicht Deine Sache als Chefin.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ich muss sagen, dass ich es sehr übergriffig fände, wenn mein krankheitsbedingtes Fehlen in einem Gespräch auf diese Weise thematisiert werden würde.

    Fehlzeiten aufgrund von Krankheiten sind ja regulär nicht vorhersehbar und durchschnittlich fehlen Arbeitnehmer 18 Tage im Jahr krankheitsbedingt. Bei Eltern könnte sich das Fehlen durchaus um die KK-Tage erhöhen, wenn man keine Omma hat, die das kranke Kind nimmt. Das sind pro Kind nochmal 10.

    Ich würde überlegen zu empfehlen, den Grund gegenüber dem Arbeitgeber nicht (mehr) zu nennen und selbst an einer Betriebskultur zu arbeiten, in der dies nicht - auch nicht unterschwellig - gefordert ist.

    Als freundschaftlich verbundene Kollegin von ihr nützen vielleicht die Gesundheitstipps, die oben genannt wurden. Um jedoch arbeitsrechtliche Errungenschaften von ArbeitnehmerInnen infrage zu stellen, würde ich von einem Gespräch abraten.

    • Offizieller Beitrag

    Neben all den moralischen Problemen der Anfrage, stelle ich die Frage mal um, wenn da eine Freundin fragen wuerde, wuerde ich raten


    a) einen kompetenten FA zu finden, und nicht nur auf die Mutter mit Heilpraktiker-Ausbildung verlassen. Der kann auch gute Schmerzmittel verschreiben und da ist es wichtig, die so frueh wie moeglich zu nehmen, und nicht erst warten bis der Schmerz nicht mehr aashaltbar ist.


    b) Endometriose abklaeren


    c) eventuell erwägen die Pille auch mal ein paar Monate durchzunehmen, oder ueberhaupt zu nehmen. Im Einklang mit dem FA.


    d) ganz generell hilft immer Sport und Bewegung fuer viele körperliche Leiden


    e) manchen hilft Wärme, manche Kälte bei Krämpfen.


    f) eine Schwangerschaft #angst


    Alles Gute.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Also zuerst möchte ich mal sagen, dass ich keinen Zweifel daran habe, dass sie sehr leidet und dass das keine Einbildung ist. Meine Tante ist früher vor Schmerzen ohnmächtig geworden und ich bin schon immer sehr dankbar, dass mich das nicht erwischt hat.

    Tatsächlich war ich mir ehrlich nicht bewusst, dass das ein so brisantes Thema ist. Zu Eurer Beruhigung habe ich bei dem Gespräch, ob ich mit ihr reden könnte, gleich gesagt, dass ich da noch drüber nachdenken muss. Insofern sind wirklich alle Reaktionen sehr hilfreich.


    Da wir ein sehr familiärer Betrieb sind und ich mich mit ihr gut verstehe, könnte ich mir vorstellen, dass ich mit ihr nur auf persönlicher Ebene spreche und dabei sozusagen eure Ideen weitergebe, da sie ja auch leidet, und den anderen gegenüber einfach weiterhin ihre Position stärke.

    Katrin (1977), Marie (2002), Jakob (2005) und David (2013)

  • naja, wenn sie in der Ausbildung regelmäßig und nicht zu knapp fehlt, gefährdet das schon den Ausbildungserfolg bzw. den Abschluss. Und wenn sie mal an nicht so verständnisvolle AG gerät, ist sie eben auch zügig ihren Job wieder los.

    Ich sehe da also durchaus auch eine Fürsorgepflicht de Arbeitgebers...

  • Im Übrigen hat sie bisher jedesmal von sich aus gesagt, warum sie jetzt gehen muss bzw. nicht kommen kann. Da wurde nicht vom Betrieb aus gefragt.

    Katrin (1977), Marie (2002), Jakob (2005) und David (2013)

  • Warum sollst eigentlich du mit ihr reden? Finde das auch total seltsam

    Was soll das Ziel sein?

    Das Mädel soll zu einer guten Ärztin


    Mich Irritiert ja die Mutter Heilpraktikerin sehr


    Geht euch doch alles gar nix an


    Sie soll ihre Krankmeldungen bringen und gut

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Danke. Das ist ein sehr hilfreicher Beitrag für mich.

    Katrin (1977), Marie (2002), Jakob (2005) und David (2013)