Kranken Teenager von Schule abholen

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  • Fährt alleine nach Hause, nachdem mir telefonisch Bescheid gegeben wurde und ich dabei anmerke er kann-darf-MUSS alleine.

    Kann keiner was gegen haben, weil alternativlos #weissnicht

    What the world needs now is love, sweet love

    It's the only thing that there's just too little of.

    What the world needs now is love, sweet love

    No, not just for some, but for everyone.

  • Dann sind unsere Teenager sehr unterschiedlich. Meinem kann ich das zutrauen.

    Es ist aber für das Lehrpersonal und die Sekretärinnen sehr schwierig einzuschätzen, wie das Einschätzungsvermögen des jeweiligen Teenagers ist.

    Deshalb natürlich in Kommunikation mit mir.

    Es wird heutzutage ja auch von den Eltern so viel geklagt. Das ist ja das Problem.

    Erst heißts "Ja, ist ok, kann alleine heim!" Und wenn dann was passiert - oder wenn das Kind nur daheim angekommen schlechter ausschaut als die Mutter es sich vorgestellt hat - kommt oft ein "Mir wurde nicht gesagt WIE schlimm es ist, sonst hätte ich selbstverständlich anders entschieden.....!"


    Ist ja selsbt bei meinen Tageskindern so. Ich ruf die Eltern an weil Kind Fieber hat/spuckt/weint und sich ans Ohr fasst/.... - und wenn sie kommen meckern manche entweder, warum ich überhaupt angerufen hab, das klang so dramatisch, Kind schaut doch gar nicht so schlecht aus.... oder warum ich nicht gesagt hab dass es SO schlimm ist, dann hätten sie den Opa geschickt der doch gleich fünf Meter weiter heute nen Termin hatte und das Kind hätte nicht warten müssen bis sie selbst den langen Arbeitsweg zurückgefahren waren....


    Im Kiga von Sohni hab ich exakt diese Sachen auch regelmäßig mitgekriegt oder erzählt bekommen. Auch von Kolleginnen von mir. Das scheint echt üblich zu sein. Einige wurden auch schon versucht zu verklagen weil kein Krankenwagen geholt oder weil Krankenwagen unnötig geholt .....


    Wer nicht dabei ist kann sich immer rausreden mit "es wurde mir anders geschildert, sonst hätte ich doch....".

    Grade wenn was passiert muss ein schuldiger gefunden werden für die Verarbeitung bei manchen. Oder auch wenn nix passiert ist, aber passieren hätte können muss ein SChuldiger gefunden werden damit sowas auf keinen Fall nochmal passiert....

    Die Klagewut wird nicht weniger. Erzieher/Leherer/Tagesmütter usw. müssen quasi jederzeit damit rechnen trotz bestem Wissen und Gewissen angeklagt zu werden. Deshalb lieber mal zu viel absichern als zu wenig.



    Ich weiß gar niht mehr, wies damals bei uns in der Realschule war. Grund- und Hauptshcule war klar. Solange das Kind noch einigermaßen laufen konnte, wurde es in Begleitung von nem anderen Kind heimgeschickt .War ja alles Fußläufig erreichbar. Bzw. wies mit den paar Schulbuskindern die wir hatten war weiß ich nicht, da hab ich nicht drauf geachtet.

    Aber in der Realschule, wo alle mit den Öffis kamen? Ich kann mich nciht dran erinnern, dass ich oder meine zwei engsten Freundinnen da mal während dem Unterricht heim gegangen wären/abgeholt worden wären. #gruebel Die eine weiß ich, hat sich regelmäßig einmal im Monat spuckend durch den Unterricht gequält (die hatte irgendwelche Tabletten gegen Regelschmerzen, die zwar geholfen hatten, aber Übelkeit verursacht haben - oder nur die SChmerzen wegnehmen konnten aber nicht die Übelkeit die sie durch die Regel hatte, keine Ahnung was da das Problem genau war). Aber ich glaub die hat trotzdem immer irgendwie durchgehalten. Ich selber bin auch mehr als einmal nach Schulschluß fiebrig mit dröhnenden Kopfschmerzen heimgefahren - hatte aber vorher nicht drum gebeten abgeholt zu werden oder heim zu dürfen sondern hab mich einfach irgendwie durchgeschleppt.


    In der Berufsschule (war ein Teil noch unter 18) dagegen wars dann regelmäßig so, wenn gewisse Dozenten am Nachmittag da waren (allen voran unser verhasster Anatomie-Dozent, der Mensch war menschlich einfach ein Totalausfall), war der halbe Kurs "rein zufällig" in der Mittagspause bei Mc Doof und hatte danach plötzlich akute Übelkeit und musste deshalb uuuunbedingt sofort heim. (Version für den Dozenten - in echt liefs so ab, dass schon vor der Mittagspause absgesprochen wurde dass man die Leute entschuldigen soll mit dieser Begründung). Hat nie jemand auch nur angerufen und gefragt ob alles ok ist.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ich werde mit der Schule das Gespräch suchen und gucken, ob sich mit einer schriftlichen Erlaubnis o.ä. meinerseits was machen lässt, um solch doofe Situationen nicht häufiger zu haben. Und glaubt mir, ich kann da durchaus meinem Sohn vertrauen, dass er sich gut einschätzen kann. Es geht hier auch nicht um Sportverletzungen o.ä., sondern halt auch was - leider - weder seltenes, noch ungewöhnliches für ihn. Nur dass er dieses mal nicht mehr am Unterricht teilnehmen konnte, war echt doof für ihn.

  • Grade wenn was passiert muss ein schuldiger gefunden werden für die Verarbeitung bei manchen. Oder auch wenn nix passiert ist, aber passieren hätte können muss ein SChuldiger gefunden werden damit sowas auf keinen Fall nochmal passiert....

    Und das halte ich - ganz unabhängig vom hier gerade geschilderten Fall – für eine sehr, sehr seltsame (um es freundlich auszudrücken) Entwicklung in unserer Gesellschaft. Sieht man ja auch bei anderen aktuellen Themen #nägel: statt sachlich zu argumentieren, wird mit moralischen "Argumenten" und der "Schuldfrage" operiert.


    Edit: Und eben auch halt (lernen) auszuhalten, dass es eben nicht immer jemanden/es gibt, der der/das schuld ist, sondern so manches nicht beherrschbar/vorhersehbar ist im Leben.

  • Oder die Mädels mit den Kreislaufproblemen in der Pubertät. Die stehen gerade noch vor einem und reden und im nächsten Moment drehen sich die Augen nach oben und sie Kippen um.

    Ist mir zum Glück erst einmal passiert und sie stand dann auch wieder auf.

    Aber was, wenn die Ohnmacht an oder auf der Straße kommt? Am Bahnsteig?!

    Etwas OT: Warum nur die Mädchen? Ich habe in meiner Jugend nur einen Jungen gekannt, der solche Kreislaufprobleme hatte, dass er regelmäßig den 200m langen Schulweg (mit Überquerung einer großen Straße) nicht geschafft hat.

  • Oder die Mädels mit den Kreislaufproblemen in der Pubertät. Die stehen gerade noch vor einem und reden und im nächsten Moment drehen sich die Augen nach oben und sie Kippen um.

    Ist mir zum Glück erst einmal passiert und sie stand dann auch wieder auf.

    Aber was, wenn die Ohnmacht an oder auf der Straße kommt? Am Bahnsteig?!

    Etwas OT: Warum nur die Mädchen? Ich habe in meiner Jugend nur einen Jungen gekannt, der solche Kreislaufprobleme hatte, dass er regelmäßig den 200m langen Schulweg (mit Überquerung einer großen Straße) nicht geschafft hat.

    In meiner Erinnerung waren die Jungs später dran. Die Mädels hatten am Anfang der Pupertät Kreislaufprobleme, v.a. in den Jahren um Periodenbeginn. Die Jungs waren da eigentlich noch alle fit. Die haben angefangen umzukippen als wir Mädels dann schon wieder stabiler waren - meistens wenn sie ihre Wachstumsschübe hatten. Erst Kreislaufprobleme, dann plötzlich drei Köpfe größer als vorher gefühlt.

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  • Menschen sind unterschiedlich..... sieht man doch hier wieder so schön. Und ich denke, da ist es für eine Schule schon schwer, da eine gute Lösung zu finden. Ich habe meine Kinder noch nie von Schule und Kindergarten abgeholt.

    Deswegen, wenn ich jetzt angerufen werden würde, würde ich nie wollen, dass die Kinder allein heimfahren.

    Weil das hier, was Mondschein schreibt:



    Ich finde es eher komisch, wenn Kinder oder Jugendliche so krank sind, dass sie nicht mehr in der Schule bleiben können, dann aber alleine über 1 Stunde mit Bus und Bahn nach Hause fahren.

    Da hätte ich einfach zu große Bedenken. Und ich habe mich auch schon von meinem Mann abholen lassen - bei Migräne... oder wenns mir wirklich nicht gut ging.


    Als Lehrer wollte ich das auch nciht entscheiden. Selbts bei Teenies nicht. Da hätte ich zu viel Bedenken, dass doch etwas passiert.


    Falls das jetzt etwas ist, was häufiger vorkommt und gut zu handhaben ist, ist es was anderes.... aber siehe oben. Irgendwie scheint mir gerade das Vorstellungsvermögen zu fehlen. Dann sollte ja aber ein schriftliches ok der Eltern reichen.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • claraluna : Ich wurde noch nie angerufen, um mein Kind krank aus Kindergarten oder Schule abzuholen. Der Kleine blieb auch schon mit 40 Grad Fieber oder dick geschwollenem, stark schmerzendem, gebrochenen Zeh dort, weil kein Erwachsener etwas davon bemerkte und er selbst nicht äußerte, nach Hause zu wollen. Insofern wäre ich bei einem Anruf der Schule alarmiert und würde keinesfalls wollen, dass unbegleitet der Heimweg angetreten wird.


    Ein gleichaltriger Freund meines Sohnes hingegen möchte nach Hause, wenn er sich unwohl fühlt und fährt bei harmloseren Angelegenheiten dann auch alleine. Das kommt z. B. vor, wenn er in der vorherigen Nacht wegen eines Alptraumes zu wenig geschlafen hat und dann irgendwann zu müde ist, der Husten sich in sticken Räumen verschlimmert hat oder er plötzlich Halsschmerzen bekam. Hätte ich so ein Kind, würde ich wohl ebenso entscheiden wie dessen Eltern.


    Ich habe mir zu dem Thema glücklicherweise noch nie viele Gedanken machen müssen, aber verhält es sich nicht so, dass die Eltern entscheiden, wie Ihr Kind den Schulweg zurücklegt und die Schule das finden kann, wie sie will?

    • Offizieller Beitrag

    Es geht immer um Haftungsfragen.

    schon krass oder? irgendwie muss immer jemand schuld sein und zahlen. Egal, um was es geht. Seltsame Entwicklung.

    Ja, das finde ich auch beängstigend: nicht mehr das Abwägen, ob für das Kind y oder x richtig ist, sondern nur noch "kann ich belangt werden, wenn?"


    Ich bin sehr froh, dass es bei uns sehr pragmatisch abläuft, Teenager geht heim, wenn zu krank für Schule (ja, unsereins merkt das erst beim Arbeiten). Trotzdem vertraue ich den Lehrpersonen, das im Zweifelsfall zu entscheiden (und da mein Medizinstudium etwa gleich lang war: ich halte mich in der Risikoeinschätzung nicht für kompetenter).


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Es ist schon komisch, dass Ärzten eine bessere Fähigkeit angedichtet wird, den weiteren Verlauf einer unklaren Erkrankung einzuschätzen. Die können weder in die Zukunft gucken noch die ... sagen wir mal ... psychosomatische Relevanz einer akut in der Schule aufgetretenen Erkrankung einschätzen.


    Oder andersrum: wenn eine ÄrztIn merkt, dass was schlecht läuft werden das die meisten Laien auch merken. Aber ob ein Kind nach einem Zusammenstoß eine Hirnblutung erleiden wird kann doch keiner voraussehen.


    Sonst gäbe es ja auch keine Klagen über Ärztefehler. Der Verweis auf fehlende medizinische Kenntnisse ist da doch echt nur ein Ausdruck von "ich will die Verantwortung nicht übernehmen".

  • Ja, mein Teenie kann halt immer alleine gehen.

    Und ich glaube da überschätzt er sich manchmal.

    Dann sind unsere Teenager sehr unterschiedlich. Meinem kann ich das zutrauen.

    Es ist aber für das Lehrpersonal und die Sekretärinnen sehr schwierig einzuschätzen, wie das Einschätzungsvermögen des jeweiligen Teenagers ist.

    Ja eben, daher halte ich es für sinnvoll, dass die Eltern abholen müssen oder es eben schriftlich veranlassen, dass das Kind gehen kann.


    Das sag ich ja, es kann niemand einschätzen, was genau passiert.


    Hilda finde ich Klasse, dass dein Teenie in die Zukunft gucken kann. Ich werde ihn dann Mal zu den Lottozahlen befragen...


    Aber vielleicht muss man so eine Situation auch einfach Mal selbst mitbekommen haben...

  • Mondschein : Was soll der Scheiß? Sorry, falls das jetzt sehr deutlich ist. Nur weil mit deinem Teenager eine Regelung wie andere sie hier beschreiben (Rücksprache zw Teenager, Schule und Eltern und dann ggf. mit schriftlicher Einwilligung der Eltern, Teenager allein den Heimweg antreten lassen) bei deinem Kind nicht gehen würde, musst du derart schießen?

    Lass das bitte!

  • Mondschein : Was soll der Scheiß? Sorry, falls das jetzt sehr deutlich ist. Nur weil mit deinem Teenager eine Regelung wie andere sie hier beschreiben (Rücksprache zw Teenager, Schule und Eltern und dann ggf. mit schriftlicher Einwilligung der Eltern, Teenager allein den Heimweg antreten lassen) bei deinem Kind nicht gehen würde, musst du derart schießen?

    Lass das bitte!

    Du hast geschrieben, dass dein Teenager einschätzen kann, ob ihm auf dem Weg etwas passiert.

    Und ja das wundert mich, da das absolut niemand einschätzen kann.

    Und ich finde das dann schon komisch, wenn du schreibst: Ja, da ist meiner eben anders, als deiner....

    Niemand ist da anders, denn niemand kann das einschätzen.

  • Mondschein : Nein, mein Kind kann auch nicht vorhersehen, ob die Tram, in der er sitzen wird, in einen Unfall verwickelt wird, er gekidnappt wird oder ein Spatz vom Dach fällt. Mann ey! Aber ja, seinen Gesundheitszustand kann er in dem Fall durchaus einschätzen und was er sich in der Situation noch zutrauen kann. Ist das wirklich so ungewöhnlich? Er würde mir halt auch sagen, wenn er lieber abgeholt werden möchte, weil er sich den Heimweg nicht allein zutraut.


    Edit sagt: es kann ja auch unabhängig von der Situation wegen krank vorzeitig nach Hause, mal auf dem Heimweg was sein, dass er Hilfe braucht o.ä.

    Ich sehe mich da echt nicht als leichtfertig an, aber ich kann doch weder mich, noch meine Kinder zigfach absichern.

  • Es ist schon komisch, dass Ärzten eine bessere Fähigkeit angedichtet wird, den weiteren Verlauf einer unklaren Erkrankung einzuschätzen. Die können weder in die Zukunft gucken noch die ... sagen wir mal ... psychosomatische Relevanz einer akut in der Schule aufgetretenen Erkrankung einschätzen.


    Oder andersrum: wenn eine ÄrztIn merkt, dass was schlecht läuft werden das die meisten Laien auch merken. Aber ob ein Kind nach einem Zusammenstoß eine Hirnblutung erleiden wird kann doch keiner voraussehen.


    Sonst gäbe es ja auch keine Klagen über Ärztefehler. Der Verweis auf fehlende medizinische Kenntnisse ist da doch echt nur ein Ausdruck von "ich will die Verantwortung nicht übernehmen".

    Im Gegensatz zu Lehrern sind Ärzte gegen solche Fehler (teuer) versichert.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Mondschein : Aber ja, seinen Gesundheitszustand kann er in dem Fall durchaus einschätzen und was er sich in der Situation noch zutrauen kann. Ist das wirklich so ungewöhnlich?

    Ja, finde ich.

    Dabei bleibe ich auch.

    Aber mir ist auch schon vor Schmerzen plötzlich so schlecht und schwindelig geworden, dass ich umgekippt bin und das ist bei mir keine Standardsache und passiert oft, sondern war eine Ausnahme bei einer eigentlich harmlosen Sache.

    Und ich hab schon mitbekommen wozu sich Kopfschmerzen plötzlich entwickeln.

    usw.


    Und genau das meine ich.


    Und natürlich kann das immer passieren von jetzt auf gleich.


    Aber wenn jemand mich anrufen lässt, weil er krank ist, dann hole ich ab. Egal, ob meine Kinder, Freunde oder sonstwer.


    Aber und evtl. ist das der Unterschied, das passiert hier sehr selten.

  • Wenn man es genau nimmt sollte man seine Kinder dann auch nicht alleine in die Schule gehen lassen - wer davon ausgeht, dass ein noch ganz ok wirkendes Kind mit bisschen Halsweh plötzlich in der Straßenbahn bewusstlos zusammenbrechen kann, der sollte auch auf dem weg hin auf Nummer sicher gehen. Was, wenn Kind unterwegs symptomatisch wird und dann niemand ist, der es unterstützt?


    Ist jetzt bisschen albern, aber welche schweren Erkrankungen raffen einen sonst gesunden 14jährigen menschen denn so schnell derartig heftig dahin, dass es den Heimweg nicht mehr schafft?