Tokolyse, Wehenhemmer

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  • Hallo liebe Raben,


    vor 5 Wochen wurde eine Gebärmutterhalslänge von 2,4mm festgestellt. Krankenhaus wollte mich nicht dabehalten.
    Vor einer Woche war der GMH nur noch 1,4mm lang, gleich geblieben (27+2), noch keine Wehen. Bin seit dem im KH. Hatte Lungereifespritze, Magnesium und Partusisten (Tokolyse, Wehenhemmer) intravenös. Mir wurde seit dem schon 5 mal in die Venen ein Zugang gelegt, wobei 2 mal davon verstochen waren und 2 mal hat sichs schon entzündet (innerhalb von 7 Tagen). Jetzt liegts an der Hand und tut sau weh, wach nachts auch immer auf. Das Magnesium wurde schon abgesetzt, weil das wohl besonders brennt.


    Natürlich wollte ich wissen, was dieses Wehenhemmermittel überhaupt ist und hab gegooglet.
    Meine Ergebnisse sind, na ja wie soll ich sagen, für mich hochgradig erschreckend:
    Wehenhemmer machen Schwangere krank
    Bei drohender Frühgeburt zeigen Wehenhemmer wenig Wirkung
    Deutsche Gesellschaft für Gynäkologieund Geburtshilfe
    weiteres 1
    weiteres 2


    Zusammenfassung: Man gewinnt nur ungefähr 2 bis 7 Tage extra die die Babys in den Studien länger drinne blieben im Vergleich.
    Von einer dauerhaften Gabe wird abgeraten.
    Es kann schwere Nebenwirkungen für die Schwangere haben (Lungenembolie, irgendwelche Schäden beim Kind, ...)


    Was ich habe: Herzrasen, Panikattacken, da intravenös: Schmerzen, Kopfschmerzen
    Bekomm jeden Tag eine Antitrombosespritze.


    Na ja und jetzt soll ich noch 4 Wochen hier bleiben. Vllt hab ich das auch falsch verstanden und muss nich die ganze Zeit Tokolyse-Zeug bekommen, aber dann ist die andere Frage, ob ich nicht daheim genauso gut rumliegen kann. Der Weg ins KH sind mit dem Auto vllt 10 Minuten.
    Wie gesagt, ich hab alle paar Tage zwar mal nen harten Bauch, der wenn ich mich hinleg wieder weggeht, aber noch nie Wehen oder so.


    Bin bissl ratlos und fühl mich nach den Artikeln und Ärzte-Empfehlungen bissl unwohl.


    Viele Grüße,
    faele

    • Offizieller Beitrag

    Ist es dein erstes Kind? Beim zweiten wäre der Wert zwar wirklich niedrig, aber auch nicht so dramatisch.
    Wenn du eine Thrombophlebitis bekommst durch den Zugang ist das auch bei der Geburt NICHT lustig. Und ich würde die Ärzte mal auf Gerinnungsfaktoren ansprechen. Könnte sein, dass du schlicht Heparin brauchst und alles wäre in Butter.


    ICH würde vermutlich nach Hause gehen und mich da auf die Couch legen. Aber ich lasse mich wegen meiner Gerinnungsstörung auch nur im allergrößten Notfall stechen.

  • liebe faele, auch hier nochmal #knuddel
    ich hab ja (zum glück ) keine persönliche erfahrung, aber ich würd wohl nochmal genau nachfragen, wofür sie was machen, wie lange noch, und was wirklich nötig ist.
    dann würd ich mit dem wissen kontakt zu meiner FÄ und Hebamme aufnehmen, und mal nachfragen, was die empfehlen...
    ich würd im kh auch nochmal sehr klar auf deine beschwerden hinweisen, die du durch die medikation hast, und fragen, obs da nicht andere möglichkeiten gibt, die ausreichen, und es dir leichter machen.
    wie ist es eigentlich mit einer cerclage? wäre das auch ne möglichkeit, du hast ja keine wehen, sondern "nur " den verkürzten GMH...
    ich persönlich würd wohl immer gucken, dass ich nur das machen, was wirklich notwenig ist und auch hilft, und wenns geht nach haus gehen und da rumliegen, ist sicher entspannter als im KH #augen
    thrombosespritzen hab ich ( auch ins bein) gespritzt bekommen nach dem Kaiserschnitt eben wegen dem rumliegen, ich glaub nen anderen sinn ahben die nicht #weissnicht
    ohman, du arme #kuss
    ich hoffe, das entspannt sich alles schnell wieder, und du bleibst uns noch ne weile für februar2013 erhalten!!!!!!

  • Ich hab auf das gleiche angesprochen wie Kalliope, nämlich die Gerinnung. Das wäre mir persönlich zu heikel und würde es im Auge behalten und wohl auch Heparin ansprechen (hab aber auch ne sch*** Erfahrung mit Thrombosen).


    Ich wünsch Dir alles Gute und gute Nerven #knuddel

  • Ich kenne es nur von meiner Schwester, die bei beiden Kindern über mehrere Wochen an der Tokolyse hing und ebenfalls Lungenreifespritzen bekam. Beide Kinder kamen einen Tag nachdem diese abgesetzt wurde (jeweils 36. SSW); beide Kinder sind und waren topfit.

    • Offizieller Beitrag

    Könnt ihr mich über das Thrombose-Zeug aufklären? Über die Thrombosespritze hab ich mir jetzt gar keine Gedanken gemacht...
    Ist die doof, gut, schlecht? Wie was wo?


    Es gibt in der Bevölkerung relativ weit verbreitet (1 - 10%) verschiedene Gerinnungsstörungen. Die können per se sogar von Vorteil sein, weil man z.B. nicht so schnell verblutet (bei einer Geburt z.B. wirklich praktisch, so was zu haben), aber bei manchen beeinträchtigen sie die Schwangerschaft. guck mal unter www.die-thromboseneigungen.de . Das ist eine genetische Besonderheit und ich bin nur wegen deiner Thrombophlebitis drauf gekommen. Ich glaube nicht, dass die Gebärmutterhälse beeinflusst. Aber wissen tu ichs nicht.

  • Du Arme....das ist echt nicht schön, was du gerade erleben musst.


    Als "alternative" Wehenhemmer kann ich dir das Toko-Öl (Stadelmann) und bryophyllum (wala) empfehlen.


    Hast du eine Hebamme, die du kontaktieren kannst und der du deine Fragen stellen könntest?


    Alles Gute für dich!

  • So, neuster Stand:
    :arrow: Bis jetzt bekam ich immer 4μg alle 12min, seit gestern hätte ich 4μg alle 24min bekommen sollen, was aber noch nicht bei den Schwestern hier angekommen ist. Habe sie darauf hingewiesen... Kommentar: "Ah okay, eine ganz homöopathische Dosis."
    Heute Morgen war eine andere Ärztin da. Wo sie meine Akte angeschaut hat, meinte sie, die Infusion käme nach dem Wochenende ab. Ich hab ihr dann nur von meinem Leiden und schlaflosen Nächten erzählt und ob das nicht schon eher abkann, wenn das so eine geringe Dosis ist. Wir sind dabei verblieben, dass wenn eine neue Nadel gelegt werden müsste, das ganz weg kann.
    :arrow: Und ähm, wie soll ich bei dem Thrombosezeug vorgehen? Vllt ist das auch nicht notwendig, oder wie? #weissnicht
    :arrow: Meint ihr ihr sollte vorsichtshalber Toko-Öl und Toko-Tee benutzen, auch wenn ich noch nie Wehen hatte? Lässt die Wirkung dann nicht nach, wenn es ernst wird?

  • Liebe Faele,
    ich war mit meinem Großen auch im KKH angeblich wegen Vorwehen und hab das volle Programm intravenös bekommen ( Wehenhemmer, Antibiotikum, Betablocker ist inzwischen verboten und ein Pilzmittel), weil mir damals eine Assistenzärztin eine heiden Angst gemacht hat...
    Ich hab mich nach 5 Tagen selbst entlassen weil mich das krank gemacht hat...
    Daheim hab ichs mir auf der Couch gemütlich gemacht und von vorn bis hinten bedienen lassen.
    Den Haushalt hat mein Mann geschmissen, gekocht hat Muttern.
    Ich will dir keine Angst machen, aber mein Großer war ein 24-Std.-Baby und hat den ganzen Tag geschrien und extrem schlecht geschlafen und war die ersten Jahre sehr Krankheitsanfällig und noch einiges mehr.
    Ich bin überzeugt davon, dass dies an der Behandlung und der Geburt (wieder Wehenhemmer) lag.
    Meine zwei Kleinen haben gar nichts und ich hab während der Schwangerschaft nicht mal ne Paracetamol genommen und es waren beides Hausgeburten.
    Hör auf dein Gefühl. Eine Schwangere im KKH die sich sehr unwohl fühlt ist auch nicht das Wahre... Zuhause gemütlich und ab und zu mal vom Doc abchecken lasse ist viel entspannter.
    Ich wünsch dir noch eine schöne Restschwangerschaft.

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Hallo


    Ich lag bei meinem ersten Kind von Woche 30 bis 36 im Krankenhaus wegen frühzeitiger muttermundswirksamer Wehen. Ich hab die maximale Dosis Wehenhemmer intravenös bekommen und hatte die gleichen Beschwerden wie du. Lungenreifungsspritzen hatten wir auch. Auch mein Sohn war sehr nervös im Bauch. Psychisch war das Ganze eine sehr große Belastung für mich, und nach der Geburt war ich leicht depressiv und mit den Nerven am Ende. Mein Sohn kam mit 36+2 auf die Welt, war gesund, schläft aber bis heute nicht gut und wird schnell nervös wenn etwas nicht klappt. Ich frag mich manchmal, ob da einen Zusammenhang besteht oder nicht.
    Ich frag mich oft, ob das Ganze nötig gewesen war oder nicht. Ich weiß es nicht. Im KH hatte ich manchmal das Gefühl, dass mein Bauch nur hart wurde, wenn die Hebamme mit dem Wehenschreiber kam. Dann zeichnete der Wehen auf, und meine Dosis wurde erhöht.
    Andererseits kam mein Sohn sofort nach Absetzen des Medikamentes zur Welt. Wäre er ohne Medikament in Woche 30 gekommen???
    Bei Sohn 2 hatte ich auch wieder das gleiche Problem, bestand aber darauf, zu Hause zu bleiben. Die FÄ war einverstanden, solange der Muttermund geschlossen war. Ich bekam ein Wehenhemmer in Pillenform, die minimale Dosis, und schonte mich soviel wie möglich.Sohni2 kam mit 37+2 Wochen, auch sofort nach Absetzen der Pillen. Er schläft viel besser und hat eine größere innere Ruhe als sein Bruder. Keine Ahnung, ob das Zufall ist??

  • Nur kurz zur Thromboseprophylaxe: Die Spritzen halten - einfach gesagt - Dein Blut dünner, weil Du nicht viel Bewegung hast (und sich Thrombosen ohne Bewegung viel schneller bilden), also sind sie eigentlich gut. Wenn Du wirklich nicht mobil sein darfst. wäre zusätzlich ein Kompressionsstrumpf Klasse II sinnvoll (aber vermutlich hast Du den schon).

  • Wegen der Thrombosespritzen kann ich mich nur wegwarte anschließen.
    Bei bettlägrigen Patienten sind die in der Klinik "normal", damit es keine Thrombosen gibt wegen Bewegungsmangels.

  • Ich kann Dir nicht wirklich weiterhelfen.
    Aber: ich habe bei beiden Kindern Lungenreifespritzen bekommen, war jeweils ein paar Tage im Krankenhaus, keine Wehenhemmer, da nur Gebärmutterhals verkürzt. Bei der kleinen Tochter habe ich kurz vor der Geburt noch eine Tokolyse bekommen, die hat aber nix gebracht. Beide Kinder waren zwar Frühchen, und waren einige Wochen im Krankenhaus. Sie waren trotzdem sehr ausgeglichene Babys. Natürlich kann das alles Auswirkungen auf die Babys haben, muß es aber nicht.


    Ich würde in Deiner Situation schauen, daß DIR gut geht. Und wenn Du bei irgendeiner Sache ein blödes Gefühl hast, sag das. Und lass nicht locker. Hol Dir Verstärkung von Deiner Hebamme und evt von Deiner FÄ.

  • Das kommt mir alles sehr bekannt vor.


    Ich hab das auch durch. Einmal nur kurz Cerclage und Tokolyse (weil dann die Geburt nicht mehr aufzuhalten war - 24. Woche). Einmal lag ich 15 Wochen im Krankenhaus (von 20. bis 34. Woche) mit Cerclage, davon 10 Wochen mit Tokolyse (in zwei verschiedenen Krankenhäusern, weil ich in der 24. bis zur 28. Woche in eine Uniklinik mit besseren Möglichkeiten für ein Frühchen verlegt war).
    Beim dritten Mal dann nur noch Cerclage, ohne Tokolyse und Liegen zuhause.


    Und trotzdem weiß ich nicht, was ich Dir raten könnte. Ja, ich habe inzwischen auch von den Fragezeichen gehört, was das Partusisten angeht. Ja, auch ich hatte heftige Nebenwirkungen, Ich bekam Betablocker, damit war das Herzrasen etc. einigermaßen erträglich. Ich hatte auch das Gefühl, ich hatte mich daran gewöhnt. Wie viele Zugänge ich in den zehn Wochen gebraucht hab, kann ich nicht mehr sagen. Aber länger als 3-4 Tage hat er nur sehr selten gehalten...


    Die Thrombosespritze hat mit der Tokolyse nix zu tun. Die brauchst Du einfach, weil Du liegst.


    Ob Du daheim wirklich so Ruhe hast und liegen kannst, das kannst nur Du beantworten. Aber glaub mir, ich lag ja die dritte Schwangerschaft über zuhause: es ist nicht einfach!


    Wichtig finde ich: Frag alles nach, was Du wissen willst, was Dir nicht klar ist. Lass Dich da nicht abwimmeln!!! Und wenn Du Sorge hast, dass mit Deiner Gerinnung was nicht stimmt, dann frag nach, besteh auf einer Untersuchung.


    Liegst Du denn in einem Krankenhaus mit entsprechenden Möglichkeiten für Frühgeborene? Wäre ansonsten eine Verlegung in ein entsprechendes Krankenhaus eine Möglichkeit? Lass Dich auch da nicht abwimmeln.
    Ich kenne ja nun beides. Und es war schon ein großer Unterschied zwischen dem Feld-, Wald- und Wiesenkrankenhaus und zwei Unikliniken, die ich kennen gelernt habe.


    Ich wünsch Dir viel Gelassenheit. Wenn Du noch was wissen willst, frag nach.

    Viele Grüße aus der Tonne! muell_smilie_170.gif diogenes

    So aufgewühlt, wie mein Bett heute morgen war, kann ich es unmöglich alleine lassen!


  • Bei meinem zweiten Kind hing ich ca. 4 Wochen an der Tokolyse (28 bis 32 SSW) und heftige Wehen setzten sofort ein nachdem ich abgeklemmt wurde. Zum Glück gab's damals noch ein Internet und so war ich total gelassen wegen der Nebenwirkungen und vor allem wegen dem Partusisten. Einfach weil ich da nichts davon wusste #augen Und gesagt hat mir auch niemand was....
    Mein Sohn war aber, trotz Geburt in der 32 SSW, Tokolyse und Partusisten, ein sehr ausgeglichenes, sonniges Baby.


    Ich weiss nicht was ich tun würde wäre ich nochmal in der Situation. Es ist wirklich sehr, sehr schwierig da was zu raten.
    Wegen dem Toko-Öl und dem Tee würde ich die Hebamme fragen.



    Ich wünsche dir alles, alles Gute!

    Jedes Kind ist mein Einziges
    Miriam Gillis-Carlebach