Gerechte Aufteilung des Geldes mit Nachwuchs - Armutsfalle / Rentenlücke bekämpfen

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  • Wir führen eine ziemlich gleichberechtigte Beziehung und ich möchte, dass sich das auch finanziell niederschlägt.


    Aktuell bekommt meine Frau Elterngeld und ich arbeite 100%.

    Momentan machen wir es so, dass ich ihr das Elterngeld auf ihr normales Gehalt aufstocke.


    Allerdings ist das Problem, dass sie dann ja trotzdem nichts in der Rentenkasse hat.

    Wenn das Elterngeld wegfällt wollen wir mein Gehalt einfach 50:50 teilen. Wobei das Problem dabei ist: Ich bekomme 100% Rentenpunkte, sie bekommt 0% Rentenpunkte.


    Also falls ich im Monat 10000 verdienen würde (man darf ja wohl noch träumen :D) bleiben nach Steuern noch ca. 5000 übrig und davon bekäme sie 2500 und ich 2500.


    Allerdings habe ich von den 5000, die an Steuern weggingen, ja ordentlich in die Rentenkasse eingezahlt und meine Frau gar nichts.


    Wie müsste eine gerechte Aufteilung aussehen, dass ich weiterhin mein Geld in die Rentenkasse einzahle, sie aber quasi bar mehr Geld bekommt, sodass sie quasi auch in die Rentenkasse eingezahlt hätte?

    Wie müsste ich diese Thematik angehen? Was sind die Fragen, die ich mir stellen müsste?
    Übersehe ich etwas?

    Vielen Dank schon mal für eure Antworten #herz

  • Man kann freiwillig mehr in die Rentenkasse einzahlen. Ihr könntet also von deinem Gehalt erstmal die gleiche Summe in die Rentenkasse für sie freiwillig einzahlen, wie für dich auch eingezahlt wird. Und danach dann teilen.

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

  • Wenn Ihr verheiratet seid, werden die Rentenpunkte zwischen Euch aufgeteilt. In diesem Fall hättet Ihr beide die halbe Rente. Für jedes Kind bekommt Deine Frau außerdem einen Rentenpunkt. Die Elternzeit/ Ehezeit selbst ist nicht das große Problem, wichtiger ist es, dafür zu sorgen, dass Ihr Beide die Möglichkeit habt, langfristig ein anständiges Einkommen zu haben und für den Fall der Trennung vorzusorgen.

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

  • Wenn Ihr verheiratet seid, werden die Rentenpunkte zwischen Euch aufgeteilt.

    Das gilt aber doch nur, wenn man sich scheiden lässt, bevor einer von beiden stirbt, oder? Jedenfalls ist die automatische Verteilung nicht so.


    Rentenpunkte für Kindererziehung sind außerdem meines Wissens normalerweise 3 pro Kind.

  • ich würde eine gleichwertige Einzahlung in die Rentenkasse solange bis die Frau das wieder komplett selbst übernehmen kann. Dazu ein Ehevertrag, der festlegt, wie lange der Mann das weiter zahlt, bzw wie lange es für beide klar ist, dass sie auch bei Trennung weiter für die Kinder zuhause bliebe.

  • @freiwillig mehr einzahlen: Die Dame bei der Rentenkasse meinte, dass sich das eher nicht lohnen würde, glaube ich

    @Versicherungsberatung: Ja aber das war für uns eher so der letzte Strohhalm, falls wir das gar nicht selbst lösen können

    @Rentenpunkte werden automatisch aufgeteilt: Hast du mir da eine Quelle? Ich finde nur den Versorgungsausgleich nach Scheidung

    @Rentenpunkte für Kindererziehung: Ah cool, das wusste ich nicht

    @Ehevertrag: Ja, sollte man mal machen #pfeif

  • beim Versorgungsausgleich werden die Punkte zusammengeworfen und pari geteilt.

    Ein Ehevertrag ist das einzige Tool, das die tatsächliche Lücke erfasst. Wenn Dein Mann nur zahlen muss, solange Ihr verheiratet seid, bist Du von der Ehe finanziell abhängig und er kann danach machen, was er für richtighält.

  • Ihr lebt ein ganz anderes Modell, als wir, was die Verteilung des aktuell vorhandene Geldes angeht. Ich versuche es trotzdem mal.


    Ich habe eine private Rentenversicherung, in die gezahlt wird.

    Vom Gehalt meines Mannes gehen alle laufenden Kosten ab.

    Außerdem der größere Teil der anderen Kosten.

    Ich bekomme das Kindergeld und zahle davon die Geschenke der Kinder.


    Falls einer von uns nichts im Portemonnaie hat, nimmt er es sich aus dem anderen, falls einer nichts auf dem Konto hat, nimmt er das des Anderen.

    Falls wir beide nichts mehr haben, müssen wir sparen.


    Sollten wir zum Renteneintritt noch verheiratet sein, dann wird es ja auch so laufen.



    Falls es für euch wichtig ist, dass jeder den gleichen Betrag auf dem Konto hat, wenn der Monat beginnt, könnt ihr eure Rente ja auch am Monatsanfang aufteilen.


    Falls es darum geht, dass ihr die Rente ausgleicht, würde ich gucken, wie ihr sparen könnt. Das muss ja nicht zwingend eine Rentenversicherung sein.

  • @freiwillig mehr einzahlen: Die Dame bei der Rentenkasse meinte, dass sich das eher nicht lohnen würde, glaube ich

    @Versicherungsberatung: Ja aber das war für uns eher so der letzte Strohhalm, falls wir das gar nicht selbst lösen können

    Na ja, freiwillige Einzahlungen lohnen sich genauso wie unfreiwillige. Da ist mehr die Frage, wie sehr man selbst an die gesetzliche Rentenversicherung glaubt.


    Ich kann es nur empfehlen empfehlen, sich .al mit einer Beraterin oder wenigstens einer Maklerin zusammenzusetzen. Mal die Zahlen schwarz auf weiß vorgerechnet zu bekommen ist nämlich schon nochmal etwas anderes.


    Zu den Erziehungszeiten:

    https://www.deutsche-rentenver…kindererziehung_node.html


    Man muss beantragen, dass sie berücksichtigt werden.


    Versorgungsausgleich gibt es in der Tat nur im Scheidungsfall. Es besteht dann u.U. Trotzdem eine Lücke, die dadurch entsteht, dass deine Frau während der Erziehungszeiten auf berufliche Entwicklung verzichtet hat und sich das später noch auf ihr Gehalt auswirkt und damit auch auf ihre Möglichkeiten, alleine vorzusorgen.


    Stirbst du in der Ehe, hat deine Frau evtl. Anspruch auf Witwenrente, was aber oft nicht so komfortabel ist.

  • Rentenpunkte für Kindererziehung sind außerdem meines Wissens normalerweise 3 pro Kind.

    Natürlich 3 Rentenpunkte pro Kind. Ich hab einen halben Satz vergessen, sorry.

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

    • Offizieller Beitrag

    Falls das relevant ist - mir wurde gesagt, dass man das nur beantragen kann, wenn die Kinder in Deutschland geboren wurden und dort auch in den ersten 3 Lebensjahren lebten.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Wenn Ihr verheiratet seid, werden die Rentenpunkte zwischen Euch aufgeteilt. In diesem Fall hättet Ihr beide die halbe Rente. Für jedes Kind bekommt Deine Frau außerdem einen Rentenpunkt. Die Elternzeit/ Ehezeit selbst ist nicht das große Problem, wichtiger ist es, dafür zu sorgen, dass Ihr Beide die Möglichkeit habt, langfristig ein anständiges Einkommen zu haben und für den Fall der Trennung vorzusorgen.

    Ich sehe die Hauptproblematik auch eher in einer etwaigen Trennung. Wie ihr das jetzt während der Ehe aufteilt ist relativ egal und Geschmackssache m.E., aber nach der Ehe hat der ohne durchgehende Berufstätigkeit wahrscheinlich mehr Probleme, wenn die Unterhaltspflicht ausläuft. Möglicherweise ist es sinnvoll, dafür Vorkehrungen zu treffen in Form eines Ehevertrages (wenn deine Frau aber nicht lange pausiert und danach wieder ähnlich verdient, gibt es nach meiner Ansicht allerdings auch nicht so viel zu regeln, dass das lohnt). Wenn ihr ohnehin private Vorsorge treffen müsst, um eine etwaige Rentenlücke zu schließen, könnt ihr das natürlich auf den Namen der Frau machen (ist vielleicht je nach Art der Vorsorge wie z.B. Riester auch sinnvoll), aber m.E. ist das eine eher kosmetische Frage, auf wen das läuft in einer Zugewinngemeinschaft.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Wie müsste eine gerechte Aufteilung aussehen, dass ich weiterhin mein Geld in die Rentenkasse einzahle, sie aber quasi bar mehr Geld bekommt, sodass sie quasi auch in die Rentenkasse eingezahlt hätte?

    Ich meine, das funktioniert so nicht so richtig, weil im Falle einer Scheidung zwischen Versorgungsausgleich und Zugewinnausgleich unterschieden würde. Barvermögen deiner Frau würde im Zugewinnausgleich berücksichtigt und deine Rentenpunkte im Versorgungsausgleich. Es würde dann natürlich beides aufgeteilt und dann hättet ihr beide wenig Rente und viel Bargeld und die große Versuchung, das Bargeld schon mal auszugeben, weil Scheidung teuer ist und das ganze Drumherum auch zu Ausgaben verleitet.


    Die Fragen, die ihr euch stellen müsst, sind im Wesentlichen:

    Wie viel Geld wollen wir als Rente zur Verfügung haben?

    Wie soll es sich auswirken, falls einer von uns stirbt (vor/nach Renteneintritt) oder wir uns scheiden lassen?


    Der Punkt von dasHuhn ist auch wichtig, betrifft aber eher noch den Unterhalt.

  • Ach so, nicht nur Trennung ist m.E. ein wichtiger Punkt, sondern auch Vorsorge für den Fall, dass ein Ehepartner stirbt oder berufsunfähig wird. Das ist über die staatliche Rente nur unzureichend abgesichert (und leider in der privaten Absicherung auch relativ teuer, zumindest Berufsunfähigkeit)

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • @freiwillig mehr einzahlen: Die Dame bei der Rentenkasse meinte, dass sich das eher nicht lohnen würde, glaube ich

    @Versicherungsberatung: Ja aber das war für uns eher so der letzte Strohhalm, falls wir das gar nicht selbst lösen können

    Na ja, freiwillige Einzahlungen lohnen sich genauso wie unfreiwillige. Da ist mehr die Frage, wie sehr man selbst an die gesetzliche Rentenversicherung glaubt.


    Ich kann es nur empfehlen empfehlen, sich .al mit einer Beraterin oder wenigstens einer Maklerin zusammenzusetzen. Mal die Zahlen schwarz auf weiß vorgerechnet zu bekommen ist nämlich schon nochmal etwas anderes.

    Wobei es auch ein bisschen Augenwischerei ist, Zahlen genau vorzurechnen, wo sich entscheidende Faktoren erst irgendwann in der Zukunft entscheiden. Das ist alles mit ziemlich viel Spekulation behaftet.


    Alles, was besser sein will als die gesetzliche Rente, funktioniert nur mit Glück. Und das „Glück“ besteht dann daraus, dass es genug andere Leute gibt, die eine Altersvorsorge gewählt haben, die sich als schlechter rausstellt als die gesetzliche Rente.

  • (...)


    Alles, was besser sein will als die gesetzliche Rente, funktioniert nur mit Glück. Und das „Glück“ besteht dann daraus, dass es genug andere Leute gibt, die eine Altersvorsorge gewählt haben, die sich als schlechter rausstellt als die gesetzliche Rente.

    Das verstehe ich nicht. Kannst Du mir diesen Zusammenhang erklären?

    Mahatma Pech, Mahatma Glück, Mahatma Ghandi ...
    B.Stelter

  • Wobei es auch ein bisschen Augenwischerei ist, Zahlen genau vorzurechnen, wo sich entscheidende Faktoren erst irgendwann in der Zukunft entscheiden. Das ist alles mit ziemlich viel Spekulation behaftet.

    Das stimmt, es ist viel Spekulation dabei. Wir wissen nicht, wie sich die Klimakrise auswirken wird, ob es weitere Kriege gibt, wie die Inflation sich entwickelt etc.


    Ein Vorteil der gesetzlichen Rente ist in meinen Augen, dass sie nicht auf Anlagen beruht, die sich volatil verhalten können, sondern aus den Einzahlungen der aktuell werktätigen Bevölkerung. Ich überlege selbst auch immer mal, ob ich nicht meine bereits vorhandenen Ansprüche weiter ausbauen will, als weiteres Standbein neben dem Versorgungswerk.