Zentralabitur - bitte um Input

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  • ich hab Zentralabi im Saarland gemacht, sprich, ich kenne es gar nicht anders, kann also ein vorher-hinterher gar nicht richtig vergleichen, so wird es denen aus BW und Bayern vielleicht auch gehen und du wirst jetzt vielleicht hier wenig Beiträge aus diesen Ländern lesen.


    Bei uns war das jedenfalls früher so, dass wir eine Erst- und eine Zweitkorrektur hatten, die erste der eigene Lehrer, die zweiter ein fremder Lehrer, um eine bisschen objektivere Komponente ins Bewertungssystem zu geben; wenn die beiden Noten damals um mehr als sounsoviel Punkte (3?) von einander abgewichen sind, dann musste man ins Mündliche. Das war bei mir gleich in 2 Fächern so und ich fand es nervig, noch extra Prüfungen reingedrückt zu bekommen.


    (Vielleicht fantasier ich das jetzt, aber ich hab das auf jeden Fall so in Erinnerung.)


    Bei mir war das Abi 92 und umgekehrt von Trüffel ein schweres Jahr und das wussten wir auch schon vorher, dass wir ordentlich eins vor der Latz bekommen würden. Das hemmt ganz schön, wenn man das von vorne herein schon so weiss.

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • "Bei mir ist kein Unterschied zwischen Leistungskurs und Grundkurs!" #angst Das war anstrengend)


    Es ist ja auch unpraktisch, wenn man beide Kurse nebeneieinander hat und dann unterschiedlichen Kram vorbereiten muss ;) - da machen wir doch dasselbe und ziehen im GK nur ein bisschen dran. (Die ersten Durchläufe im NRW-Zentralabitur waren dann aber tatsächlich im GK und LK fast gleich festgelegt, inzwischen ist das anders, und ich muss sagen, meine GKs der letzten jahre sind besser als die LKs, aber 2 Stunden weniger Wochenarbeitszeit sind es doch).


    Nein, schlimm oder irgendwie einschränkend fand ich es nicht. Manche Fächer wie Informatik waren ja immer noch dezentral, sowas ist ja überhaupt nicht einheitlich.


    In NRW sind alle Fächer zentral (schriftlich) und dezentral (mündlich).

  • Wieso weißt du das? Also, äh, das dürfte ich meinen Schäfchen nicht sagen, Dienstgeheimnis...


    Das sehen die Schüler doch bei der Einsichtnahme, oder nicht? Wobei wir hier alle mit Rot korrigieren - erkennen können sie es höchstens an der Schrift, die sie den auf dem Mantelbogen genannten Lehrern zuordnen könnten.


  • Bei euch sieht der Zweitkorrektur die Korrekturen des Erstkorrektors? Hier darf das nicht sein, und meine Tante(Oberstufenlehrerin) findet das auch immer umständlich. Meist erst mit Bleistift korrigieren, dann das Gutachten schreiben. Ich vermute mal sie kopiert dann die Arbeit. Da müsste ich glatt mal nachfragen, ich weiß nur dass sie sich mal darüber beschwert hat :)



    Edit weil überschnitten:

    In NRW sind alle Fächer zentral (schriftlich) und dezentral (mündlich).


    Wow. Wie unterschiedlich das alles ist!

    Liebe Grüße,
    Liara

    Einmal editiert, zuletzt von Liara ()

  • Also, ich wusste das, weil ich meinem Lehrer zutiefst misstraute. Er hat mich 6 Punkte schlechter korrigiert als der Zweitkorrektor. Letztendlich hat der Drittkorrektor wie der Zweitkorrektor entschieden. ich habe das gesehen, weil ich Einsichtnahme gefordert habe.


    Das mit dem alternierenden hast du richtig verstanden. Das war ein offenes Geheimnis. Natürlich war das in Wirklichkeit nicht so ;) und manchmal hatten sie das "richtige" Niveau mal gut getroffen, dann wurde der Anspruch nur 2-3 Jahre schleichend höher, bis dann irgendwann der Schnitt wieder so mies war... nun ja. Meine Schwester hatte mit ihrem Mathe-Abi total Pech, 3 Jahre vor mir, die bekamen meine persönliche Horrorfunktion, wo manche Leistungskursler schon die erste Ableitung verbaselt haben. Also so viel dazu.


    Sternchenthemen, ich hab umgekehrt erst jetzt verstanden, dass das was "besonderes" ist, für mich war das direkt zusammenhängend, dass man natürlich eine Auswahl hat, und jeder Lehrer zwar einen gewissen Standard macht, aber darüber hinaus tun und lassen kann wie er will, und zentral auch nicht bedeutet, dass alle das gleiche schreiben müssen.


    Nochmal zur Korrektur: Ich habe keinerlei Korrekturen gesehen, weil in der Arbeit selbst nur der Drittkorrektor kritzeln darf. Erst- und Zweitkorrektor müssen Anmerkungen auf separaten Blättern machen (das ist mir eben erst wieder eingefallen). Die Tatsache, dass ich einen Drittkorrektor hatte, bewies schon, dass es gravierende Differenzen zwischen Erst- und Zweitkorrektur gegeben haben muss (und nein, die wissen jeweils nicht, was der andere wie gewertet hat). Ich bin mir grade gar nicht mehr sicher - ich glaube, mein Deutschlehrer hatte mir irgendwann gesagt, wie viel Punkte er mir gegeben hatte (5 übrigens), und bekommen hab ich im Endeffekt 11 Punkte, und bei der Einsichtnahme wurde mir irgendwie mitgeteilt, dass sich der Drittkorrektor dem Zweitkorrektor angeschlossen habe....


    ...genau weiß ich nicht mehr, wie es ablief. Es ist 12 Jahre her... #angst

    Einmal editiert, zuletzt von Trüffel ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich frag mal dazwischen - ihr habt noch GK und LK in NRW? (Hach, ich liebe Abkürzungen). Die gibt es hier nicht mehr.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Ich habe schon 1988 in Bawü das Zentralabi geschrieben und auch da war es schon so, dass z.B. in Deutsch verschiedene Themen zur Auswahl standen und man sich eines aussuchen konnte. Auch sonst kommt mir die Beschreibung von Trüffel auch für mich recht zutreffend vor - soweit ich mich an das Abi überhaupt noch erinnern kann. Ich fand es als Schüler gerecht und vernünftig, das jede Schule ihr eigenes Süppchen kocht, wäre mir sehr komisch vorgekommen.

  • Ich habe 1987 in Bayern Abitur gemacht (also Zentralabitur) und kann mich ehrlich gesagt nur noch an sehr wenig erinnern. Was aber definitiv gut war: gerade in Mathe, einem meiner LK-Fächer, konnte man sich mit Hilfe der alten Abituraufgaben wunderbar vorbereiten; es war sehr gut absehbar, was einen erwartet. Im Prinzip wird das vermutlich für alle naturwissenschaftlichen Fächer so sein.

  • Zweitkorrektoren gibt es hier auch. Falls die um mehr als 2 Punkte voneinander abweichen, muss ein dritter korrigieren. Ist auch ok. Aber da menschelt es natürlich hinten und vorne. Gerade Korrekturen sind ein heikler Punkt.
    Ich merke das in der Englisch-Fachschaft extrem. Es ist schwer, sich auf komplett gleiche Standards zu einigen. Viele Englischlehrer sind überkorrekt, da lachen sogar viele englischsprachige Lehrer drüber. Sie klammern sich daran, oft sogar an nicht ganz richtige "Regeln". Und das bezieht sich nur auf die Beurteilung der sprachlichen Richtigkeit. Bei Inhaltsfragen und Interpretationen hilft manchmal nicht mal ein ausführlicher Erwartungshorizont, damit die verschiedenen Korrektoren dieselben Punkte vergeben.


    Aber auch da wäre es sicher hilfreich, man würde den Schulen detaillierter Vorschreiben, wie bewertet werden muss. Dann würde man sich vielleicht ab und an auch ärgern, aber die Last der Verantwortung wäre etwas geringer. Und dann könnte ich mir Fremdkorrektoren auch vorstellen.

  • Das sehen die Schüler doch bei der Einsichtnahme, oder nicht? Wobei wir hier alle mit Rot korrigieren - erkennen können sie es höchstens an der Schrift, die sie den auf dem Mantelbogen genannten Lehrern zuordnen könnten.


    In NRW darf man erst nach 10 Jahren Einsicht nehmen. In welchem Bundesland hast du Abi gemacht? Da ging das sofort? Wieder was gelernt.


    ei euch sieht der Zweitkorrektur die Korrekturen des Erstkorrektors? Hier darf das nicht sein, und meine Tante(Oberstufenlehrerin) findet das auch immer umständlich. Meist erst mit Bleistift korrigieren, dann das Gutachten schreiben. Ich vermute mal sie kopiert dann die Arbeit. Da müsste ich glatt mal nachfragen, ich weiß nur dass sie sich mal darüber beschwert hat :)


    Wir korrigieren offen da rein. Und sehen die Korrekturen des Vorkorrektors. Absprachen sind unzulässig, klar.


    Nochmal zur Korrektur: Ich habe keinerlei Korrekturen gesehen, weil in der Arbeit selbst nur der Drittkorrektor kritzeln darf. Erst- und Zweitkorrektor müssen Anmerkungen auf separaten Blättern machen (das ist mir eben erst wieder eingefallen). Die Tatsache, dass ich einen Drittkorrektor hatte, bewies schon, dass es gravierende Differenzen zwischen Erst- und Zweitkorrektur gegeben haben muss (und nein, die wissen jeweils nicht, was der andere wie gewertet hat). Ich bin mir grade gar nicht mehr sicher - ich glaube, mein Deutschlehrer hatte mir irgendwann gesagt, wie viel Punkte er mir gegeben hatte (5 übrigens), und bekommen hab ich im Endeffekt 11 Punkte, und bei der Einsichtnahme wurde mir irgendwie mitgeteilt, dass sich der Drittkorrektor dem Zweitkorrektor angeschlossen habe....


    Welches Bundesland war das?


    Ich frag mal dazwischen - ihr habt noch GK und LK in NRW? (Hach, ich liebe Abkürzungen). Die gibt es hier nicht mehr.


    Ja, haben wir noch. 2 LKs und 2 GKs im Abitur. Soll demnächst geändert werden, das durchschaue ich noch nicht ganz. Magst du mal erzählen, wie das jetzt bei euch ist?


    Zweitkorrektoren gibt es hier auch. Falls die um mehr als 2 Punkte voneinander abweichen, muss ein dritter korrigieren. Ist auch ok. Aber da menschelt es natürlich hinten und vorne. Gerade Korrekturen sind ein heikler Punkt.


    Hier wird der Drittkorrektor erst dazugebeten, wenn eine Abweichung von mehr als 1 ganzen Nte, also 4 Notenpunkte und mehr, vorliegt, 2 ist sehr knapp, das haben wir häufiger.


    Aber auch da wäre es sicher hilfreich, man würde den Schulen detaillierter Vorschreiben, wie bewertet werden muss.


    Genau das könnte demnächst mein Job sein. Und ich weiß, wie allergisch die Kollegen auf alles reagieren, was nach "Vorschrift" aussieht. Von der generellen angst vor Veränderungen mal abgesehen... ;(

    • Offizieller Beitrag

    Zu LK und GK: Hier gibt es vierstündige "Pflichtkurse", die alle Schüler belegen müssen => Deutsch und Mathe und eine freigewählte Fremdsprache.
    Dann muss man noch je einen vierstündige "Profil- und Neigungskurs" belegen: Der Profilkurs kann eine Naturwissenschaft oder SPrache sein, der Neigungskurs kann dann zusätzlich noch Kunst, Musik, Geschichte, GK, Sport, Reli sein - you get the picture.


    Schriftliches Abi ist in den drei Pflichtkursen und einem der beiden anderen.


    Zweistündig Pflicht sind hier:
    Geschichte
    GK/EK/Wirtschaft
    Musik oder BK
    Reli/Ethik
    2 Naturwissenschaften
    Sport


    Und natürlich fällt das Fach raus, dass man als vierstündiges hat.

  • Als Waldorfschüler kann ich das Zentralabatitur nur begrüßen. Ich muss mich immer noch mit dem Vorurteil "du hast dein Abitur ertanzt" herumschlagen.

  • In NRW darf man erst nach 10 Jahren Einsicht nehmen. In welchem Bundesland hast du Abi gemacht? Da ging das sofort? Wieder was gelernt.

    In Hessen ist die Frist auch kürzer; ich konnte nach 3 oder 5 Jahren (weiß ich nicht mehr) Einsicht nehmen.

    Als Waldorfschüler kann ich das Zentralabatitur nur begrüßen. Ich muss mich immer noch mit dem Vorurteil "du hast dein Abitur ertanzt" herumschlagen.

    Gottseidank musste ich mir das nie anhören; die Leute waren immer ausreichend beeindruckt von meiner 1,0. ^^ Aber im Prinzip sehe ich es genauso wie du.



    In Jura ist das 1. Examen inzwischen aufgespalten in einen staatlichen Teil, der vom Justizprüfungsamt vorgegeben wird, und einen universitären Teil, den jede Uni für sich bestimmt. Einerseits kann man mit dem universitären Teil einen Schwerpunkt demonstrieren. Andererseits wird die Note dafür kaum ernstgenommen, weil jede Uni ihr eigenes Süppchen kocht und die Noten ziemlich willkürlich unterschiedlich sind.

  • Aoide, ich habe meine schriftlichen Prüfungen in Englisch, Mathe und Physik geschrieben.
    Bei uns war es zB konkret so, dass unser Physiklehrer 2 Jahre lang durch den Stoff gehetzt ist, damit wir ja jedes Themengebiet abgehandelt haben, was drankommen könnte. Ständig fiel die Formulierung "Das ist abiturrelevant..."
    Irgendwie war er dennoch zu langsam gewesen, so dass wir am Ende 20% des Stoffs in 2 Wochen packen mussten, das hat er dann einfach vorne vorgelesen.


    Unser Mathelehrer hingegen war viel zu schnell, so dass wir schon am Ende der 11. Klasse völlig durch waren mit dem Abiturstoff. Dann saßen wir (auch auf Wunsch der Schüler) die gesamte 12. Klasse da und haben geübt.
    Das ist doch Quatsch.

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

  • Unser Mathelehrer hingegen war viel zu schnell, so dass wir schon am Ende der 11. Klasse völlig durch waren mit dem Abiturstoff. Dann saßen wir (auch auf Wunsch der Schüler) die gesamte 12. Klasse da und haben geübt.
    Das ist doch Quatsch.


    Naja, das hat aber doch nichts mit dem Zentralabitur zu tun; da war der Lehrer einfach einfallslos. Es gibt so viel Interessantes, das er Euch in der 12. Klasse hätte vermitteln können - und zusätzlich noch fürs Abitur wiederholen. Dann hättet Ihr die Chance gehabt, mal wirklich nicht für die Prüfung, sondern "fürs Leben" bzw. einfach fürs Vergnügen und für die Freude an der Mathmatik zu lernen, und außerdem ein super Mathe-Abi hinzulegen.

  • Auf Wunsch der Schüler war das. Wir haben abgestimmt und die Wiederholer hatten die Mehrheit.
    Am Lehrer lag es nicht, der hatte uns zur Wahl gestellt, was wir machen.

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

  • Ich hab vieles nur überflogen, vielleicht kam so etwas schon: Ein Freund hatte ohne Zentralabi ein unheimlich schweres Mathe-Abi bekommen, da er der einzige war, der die Prüfung schriftlich machte. Sein Lehrer mochte ihn überhaupt nicht und die Mitschülerin, von der er immer dachte, die macht ja auch schriftlich Abi, also wird es schon nicht fies werden, hatte es sich kurz vor der endgültigen Entscheidung noch anders überlegt.
    Ich kannte von meiner Schullaufbahn nur zentrales Abitur und muss zugeben, dass ich damals öfter dachte, dass alles andere irgendwie Abi 2. Klasse sein muss. Da gab ich dann gesehen, dass es eben auch ganz anders sein kann.

  • Dann lag es aber doch am Lehrer ;)


    Nur weil die Mehrheit fürs Wiederholen war, hätte er ja nicht das komplette Schuljahr nur das tun müssen. Er hätte die Schulstunden z.B. entsprechend des Abstimmungsergebnisses aufteilen können. Dann hätten die "Nicht-Wiederholer" wenigstens auch was vom Unterricht gehabt.


    Und ich bleibe dabei: mit dem Zentralabitur hat das nichts zu tun; klingt so, als wäre das bei einem nicht zentralen Abi genauso gelaufen.