"Der ist jetzt tot" (im Spiel,aus KiGa "mitgebracht"),wie damit umgehen??

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  • Hallo ihr Lieben,


    wir brauchen mal Denkhilfe.
    Unser Sohn,fast 4, sagt neuerdings im Spiel immer wieder so Sachen wie" der ist jetzt tot", fährt Legomännchen mit dem Zug "tot" und so weiter.
    Er sagt,der K. aus dem Kindergarten spiele das auch immer.
    Und wir wissen irgendwie nicht,wie wir darauf jetzt eingehen,bzw. damit umgehen sollen.
    Ignorieren will ich das nicht,denn ich will nicht,das hier jemand "tot gemacht wird"
    Aber wie sollen wir ihm das erklären?
    Wir haben kein Ereignis oder so,auf das wir "zurückgreifen " können,zum Glück.
    Aber ich will ihm jetzt auch nicht groß und breit den Tod erklären und wohlmöglich Angst machen,oder gleich ein Buch dazu holen,das würde ich erst,falls wirklich jmd. gestorben wäre,oder?
    Bis jetzt habe ich gesagt,das ich nicht möchte,das hier jmd. tot gefahren wird,denn wenn man tot ist,ist man nicht mehr da #weissnicht


    Wir sind ein wenig hilflos,denn er weiß ja einfach noch gar nicht,was tot bedeutet,und kann so auch nicht nachvollziehen,warum wir nicht wollen das er sowas spielt.
    Oder sollen/dürfen Kinder das ?Gehört das zur Entwicklung dazu?Ist es eine Phase und geht vorbei? #confused

  • Es ist eine Phase, wann sie wirklich vorbei ist? #weissnicht
    Ob er wirklich nicht weiß, was es so ungefähr heißt, wäre ich mir nicht so sicher. Mein großer hatte das ganz massiv mit ungefähr 2,5 Jahren. Da war ich dann immer tot und wenn ich Einwände dagegen hatte, hat er mich halt schnell wieder lebendig gemacht. Inzwischen sind unsere größer und wir reglementieren insofern, dass wir nicht auf uns schiessen lassen.
    Ich habe den Eindruck, dass es ganz viel mit (All-)machtsphantasien zu tun hat und einfach Faszination ausübt auf die Kinder. die wird gewiss größer, desto mehr (negative) Beachtung man dem ganzen schenkt.


    Wenn du das mit deinem Sohn besprechen möchtest, dann frag ihn doch einfach, was es für ihn heißt, wenn ein Legomännchen tot ist. Da braucht es kein Buch o.ä.


    Viele Grüße,
    Hilda

  • Hier ist tot auch gerade voll angesagt. Seit einigen Monaten. Neulich habe ich ihm mal erklärt, dass ich das nicht spielen mag, er kann es ja tun, aber ich mag das nicht mitspielen, ich will mir nicht vorstellen, dass jemand tot ist, weil mich das traurig macht. Da seine toten Männchen sowieso nach wenigen Minuten wieder leben "der ist tot. und jetzt lebt er wieder." habe ich ihm vorgeschlagen, dass sie stattdessen bewusstlos sind. Er nimmt das tatsächlich an, zumindest wenn ich mitspiele. Dann sind alle Männchen bewusstlos und dann wachen sie wieder auf.

  • Darf ich mal fragen, was Ihr so schlimm daran findet, wenn Eure Kinder "tot sein" spielen? Ich muss gestehen, dass es für mich überhaupt kein Problem darstellt. Mein Großer geht in den Waldkiga, wir wohnen auf dem Land, hatten Haustiere - hier gibt es immer wieder tote Tiere zu sehen und die Kinder finden das sehr faszinierend. Dann wird der Käfer umgedreht, festgestellt, dass er sich nicht mehr bewegt und für tot erklärt. Manchmal wird im Garten ein Vogel beerdigt oder im Gartenhaus eine tote Maus gefunden. Davon bekommt hier keiner Alpträume, es wird nicht groß thematisiert, das ist halt einfach so. Im Spiel setzen sich die Kinder mit Themen auseinander, die sie beschäftigen. Ich weiß nicht, ob es so sinnvoll ist, ihnen das zu verbieten, weil man als Erwachsener ein Problem damit hat.

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"

  • ehrlich gesagt hab ich sowas nur ein einziges mal life erlebt, bei einer vierjährigen, die ich betreut habe und das war, als sie mehrmals "prinzessin mononoke" gesehen hatte.
    als ich mich (eigenmächtig, die eltern fanden das voll okay) geweigert habe, den film nochmal zu zeigen, hat es recht schnell aufgehört.


    also, ich denke schon, daß da was verarbeitet wird und das thema tod gehört ja auch nunmal zum leben. ich finde aber, man kann schonmal gucken, von welcher quelle das ins leben eines kindes kommt.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • @veggie Mama: darum frage ich ja hier nach,weil ich unsicher bin,wie ich damit umgehen soll ;)
    Ich weiß,der Tod gehört dazu,aber da es hier eben im wirklichen Leben noch keine Berühungspunkte gab(also seit wir ein Kind haben),ist es auch für mich neu.
    Wir haben noch nie tote größere Tiere gesehen,obwohl wir viel draußen sind,und tote Fliegen oder Käfer fand er bisher eher uninteressant.


    Hilda und Bioschnitte:
    Danke euch für eure Antworten. Also scheint es ein "normales Thema" in den Alter zu sein.
    Ich denke,wir werden mal gucken,wie sich das weiter entwickelt.
    Die Legomännchen leben auch schnell wieder,das ist hier auch so.
    Aber ich möchte nicht gerne tot sein im Spiel,das kann ich ihm vielleicht so erklären.


    Ich will jetzt halt auch nicht ein riesen Thema draus machen (mit meinem Sohn),wo vielleicht kein Bedarf ist.
    Ich glaube auch nicht,das ihm das Thema,jetzt Angst macht oder so,es ist einfach ein Spiel,er hat Spaß dabei.
    Vielleicht einfach spielen lassen,und wenn ich mit einbezogen werde,sage ich eben,das ich nicht tot sein möchte.Wenn es dann für ihn ok ist,gut,wenn nicht,vielleicht ergibt sich dann ein Gespräch.


    Expliziet etwas verbieten will ich ja auch eigentlich nicht.
    Das Thema kam jetzt halt so plötzlich "aus dem Nichts" irgendwie,und wir waren etwas überumpelt...


    edit: @Madrone:Woher es kommt sagt er ja:Von K. aus dem Kindergarten,der macht das halt da (z.B. Legomännchen tot fahren).
    ich denke unser Sohn weiß einfach noch nicht so ganz was das bedeutet..Ich denke,er hat einfach was von einem größeren Kind aufgeschnappt,und findet es "cool" das jetzt auch zu spielen. #weissnicht

  • Meine Tochter spielt und erzaehlt auch oft vom Tod. Manchmal ist auch ihre unsichtbare "Freundin" Elisabeth tot.


    Eigentlich macht sie das schon seit sie 2 Jahre alt war oder so. Da ist der Sohn von der Freundin gestorben und auch unser Meerschweinchen.... und dann gab es immer wieder auch bei uns Beruehrungenspunkte mit dem tot.


    Ich find das ueberhaupt nicht schlimm. Wie Veggie-Mama schon sagt, gehoert ja auch dazu.


    Wir hatten mal so ein ganz schoenes Buch zum Thema Tod aus der Buecherei. Da waren lauter kurze Geschichten drin, einmal war der Opa gestorben, einmal die Nachbarin, dann ein toter Vogel. Das hat meine Tochter total gern gelesen....

    An angel opened the book of life and wrote down my babys birth,
    then she whispered as she closed the book: "Too beautiful for earth".




  • Ist bei uns grade auch so. Was ich aber unterbinde ist, wenn er die Stofftiere, Männchen etc. totmacht/ totschießt etc. Das will ich schlicht nicht, ich finde das grausam, auch wenn es "nur" Stofftiere sind.


    Kommt bei uns auch ganz klar aus dem Kiga.

  • Für mich ist " du bist tot" ebenso ein Spiel wie Heiraten, Kinder kriegen, Doktorspiele oder ähnliches.
    Ich greife da nicht ein.
    Meine 3 Jährige weiß noch garnicht was das bedeutet,spielt es derzeit aber auch.Erst ist man Tot,dann wieder aufgewacht,--- ist doch schön :)


    Ein Kind kann einen Erwachsenen immer drei Dinge lehren:


    grundlos fröhlich zu sein,


    immer mit etwas beschäftigt zu sein


    und nachdrücklich das zu fordern, was es will.


    Der Fünfte Berg, Paul Coelho

    2 Mal editiert, zuletzt von La_Luna ()

  • Ich weiß nicht, ich kann das nicht schön finden. Weil ich weiß, was es bedeutet. Er nicht, aber ich versuche dann, ihm das zu erklären.

  • Tod ist bei uns seit ca 2 Jahren immer wieder ein Thema. Allerdings gab es auch schon diverse Todesfälle: von Haustier über Nachbarn bis zur Uroma. Ich tabuisiere das nicht, sondern beantworte alle Fragen inklusive: "stirbst du auch mal, Mama?"


    Mein Mann und meine Mutter sind der Ansicht, dass ich zuviel drauf eingehen würde und daher das Thema so interessant für die Jungs ist #weissnicht .


    Jedenfalls hatten wir auch echt üble Phasen: z.B. wenn die Jungs vorm Mittagsschlaf sich drüber unterhalten haben, wie sie die anderen Kindergartenkinder quälen und am Schluss töten 8I : "Dann kneifen wir den L.. Und dann treten wir ihn. und dann schließen wir ihn tot und dann werfen wir ihn in eine Loch!" 8I  
    Ist nicht so, als wenn die Jungs irgendwelche Aktionfilme mit Freigabe ab 18 Jahren gesehen hätten, obwohl es sich so anhörte #augen .


    Ich hab schon immer gesagt, dass ich das aber gar nicht gut finde, weil der arme L. dann doch bestimmt weint usw. Hat wenig Eindruck gemacht. Aber irgendwann war die Phase der Gewaltphantasien vorbei. zumindest vorerst...

  • Ui,so viele Antworten und Denkanstöße,vielen Dank.


    Da kann ich auf jedenfall schon mal was für uns von mitnehmen.
    Schonmal gut zu wissen,das es oft im etwa selben Alter scheinbar eine Phase ist.War ja hier bei einigen auch so,das es aus dem Kindergarten kam,wie bei uns.


    Dann denke ich,das es einen Unterschied macht,ob ein Kind sowas spielt um ein Erlebnis zu verarbeiten,oder eben einfach etwas Aufgeschnapptes nachmacht,wie bei uns.
    Beim Spiel um Erlebtes zu verarbeiten würde ich ganz anders mit umgehen als wie es jetzt bei uns ist.


    Wenn Fragen kommen werde ich die versuchen zu beantworten.
    Bis jetzt kamen noch keine,und ich denke ich werde jetzt auch von mir aus nicht das Thema darauf lenken.
    Ich denke,ich werde das weiter beobachten,und gucken,wie weit ich mich dabei wohl fühle.Und wenn es mir zu viel wird,das sagen,und wenn es gefordert wird,versuchen zu erklären warum.