“Frauen sind mitgemeint” / Streit zwischen Justiz- und Innenministerium

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  • Hallo in die Runde,


    ihr habt es bestimmt mitbekommen?


    Das Justizministerium hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, welcher in der rein weiblichen Form verfasst ist. Das Innenministerium meldet Bedenken an und weist das Gesetz zurück - so wie ich es verstehe, weil die Sorge besteht, dass es die Rechtsunsicherheit geben könne, ob es nur für Frauen gelte?


    Ich schwanke zwischen Fassungslosigkeit und Lachen.


    Lest mal auf Twitter dazu - es tun sich Abgründe auf, finde ich. Abstruseste Begründungen, warum die Seehoferin völlig Recht hat und ob die Justizministerin nichts wichtigeres zu tun habe?


    Was sagt ihr dazu? Ich bin echt geplättet....!

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

  • ich finde die Debatte deshalb interessant, weil es doch jahrzehntelang immer so war, dass Frauen bei den männlichen formen mitgemeint waren und das war ja DAS Argument, weshalb gegenderte Sprache unnötig sei... komisch, dass sich Männer bei weiblichen Formen nicht mitgemeint fühlen, wenn das doch im Disclaimer explizit steht.


    Unser Kinderschutzkonzept vom Träger ist auch in der weiblichen Form gehalten

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ich musste auch lachen, weil es auch deutlich macht, wie es ist: Bei der männlichen Form fühlt man eher Frauen als mitgemeint.


    Z.B. gibt es eine nette Buchreihe, so Mitmachbücher sind das: Der Insektensammler, Der Wolkensammler und so. Das würde man wohl auch einer Frau schenken. Würde man aber einem Mann ein Buch schenken, auf dem irgendwie steht, dass er eine Frau ist?


    Und: Diskriminiert man eigentlich Männer, wenn man die männliche Form auch Frauen zuschlägt? Diskriminiert man Männer, wenn sie sich bei der weiblichen Form nicht mitgemeint fühlen? Oder diskriminiert man Frauen?


    Für mich weist der Vorgang nur auf den Status Quo hin.


    Sinnvoll hielte ich geschlechtsneutrale Gesetzestexte, oder als Minimum Texte, in denen Männer und Frauen grammatisch gleichermaßen angesprochen werden, mit der Grundlage, dass i.d.R. ein genetisches Geschlecht zugeordnet werden kann (gibt es Menschen, die kein genetisch eindeutiges Geschlecht haben, dann würde ich das noch mal überdenken?). Kommt immer auf die angelegten Parameter an.


    Ich finde es sehr nett, dass es so formuliert wurde.#super

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Ich hab das gestern auch gelesen, SPON oder Focus oder so. Irgendwo plöppte da der Artikel auf.

    Mein erster Gedanke zu folgendem Punkt:

    Das Innenministerium meldet Bedenken an und weist das Gesetz zurück - so wie ich es verstehe, weil die Sorge besteht, dass es die Rechtsunsicherheit geben könne, ob es nur für Frauen gelte?

    war, dass das doch der totale Bullshit ist. In der weiblichen Form ist die männliche Form doch sowieso enthalten. In "Klägerin" ist doch "Kläger" schon drin. Andersrum wäre es doch viel nachvollziehbarer, dass Frauen eben NICHT mitgemeint sind, weil die weibliche ja in der männlichen Form gar nich drinsteckt.

    Ja ne...also ich find das einen Schritt in die richtige Richtung. Klar, dass da jetzt erstmal der Aufschrei erfolgt von männlicher Seite, aber ich wette mit euch, in ein paar Jahren hat sich das so etabliert.

    Dieser Beitrag kann eine eigene Meinung enthalten. Im Idealfall ist es die des Verfassers. :evil:

  • Also die “Männerwelt” entlarvt sich ja brutal selbst. Das, was sie “uns” zumuten: stellt euch nicht an, ist doch überhaupt kein Problem, ihr seid doch mitgemeint!! Gilt für sie selbst auf gar keinen Fall.... und es ist sogar einen so öffentlichkeitswirksamen Streit wert.


    Viel schlauer wäre doch gewesen, es einfach durchzuwinken, darauf zu setzen, dass die allermeisten Texte eh “generisch maskulin” formuliert sind und gut ist’s....


    Eigentlich muss ich der Seehoferin danken :-). Danke, du Gute!

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

    • Offizieller Beitrag

    Also die “Männerwelt” entlarvt sich ja brutal selbst. Das, was sie “uns” zumuten: stellt euch nicht an, ist doch überhaupt kein Problem, ihr seid doch mitgemeint!! Gilt für sie selbst auf gar keinen Fall.... und es ist sogar einen so öffentlichkeitswirksamen Streit wert.

    Wahrlich!

    Eigentlich muss ich der Seehoferin danken :-). Danke, du Gute!

    #lol#lol#lol

  • Aber wieso denn? Es ist doch nur zu unserem Schutz! Wir Frauen werden geschützt! Wir sollten DANKBAR sein. Nicht, dass dann das Ganze noch so verstanden wird, als wären nur die Frauen gemeint, und uns dadurch Nachteile entstehen...#flehan

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

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    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Naja, das das nicht durch kommt war klar. Trotzdem fand ich den Versuch gut, einfach um klar zu machen was dann passiert.


    Mein Standardsatz zum generischen Maskulinum lautet übrigens "Ich will mit genannt und nicht mitgenannt werden".

  • Also die “Männerwelt” entlarvt sich ja brutal selbst. Das, was sie “uns” zumuten: stellt euch nicht an, ist doch überhaupt kein Problem, ihr seid doch mitgemeint!! Gilt für sie selbst auf gar keinen Fall....

    Genau das war heute früh, als ich es las, mein Gedanke.

    Nun doch männlich

    #sauer


    Aber daraus darf ich dann wohl schlussfolgern, dass die ganzen anderen Gesetze nicht für mich gelten?

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Guter Vorstoß. Das generische Femininum sei "sprachlich noch nicht anerkannt" #rolleyes . Na, dann wird's mal Zeit, dass sich die Lese- und Hörgewohnheiten ändern. Ich bin ja erklärtermaßen kein Fan der gönnerhaft mit genannten *innen und -frauen. Noch selten stößt man aber doch hie und da aufs generische Femininum. Schade, dass sich diese Fassung des Gesetzentwurfs nicht durchsetzen konnte. Ich hoffe wirklich sehr, dass es in Zukunft öfters solche Versuche gibt. Immer wieder.