Hallo Raben,
Mein viertes Kind wurde im September eingeschult. Er ist Asperger Autist, hat Sonderpädagogischen Förderbedarf, eine Schulbegleitung, Hochbegabung und ADHS. Das ist ein ganzes Päckchen und ich habe mir gewünscht ein Elterngespräch mit der Lehrerin zu führen. Schon in der zweiten Schulwoche habe ich mich um ein Termin bemüht. Widerwillig hat die Lehrerin eingewilligt und den Termin 10 Tage später geschwänzt. Nachfragen ist schwierig, wir dürfen den Schulhof nicht betreten, Elternsprechstunde hat sie nicht. Den nächsten vereinbarten Termin hat sie abgesagt.
Sie ist neu in der Schule ( Montessori Privatschule) und die Schulbegleitung und ich verzweifeln an ihr. Sie ist chaotisch, hat die Klasse nicht in Griff, kommt immer zu spät - sie sollte um 7:45Uhr in der Klasse sein und die ankommenden Schüler begrüßen. Die ersten Kinder sind immer bis 8 Uhr unbeaufsichtigt in der Klasse, inklusive mein Sohn. in den anderen Klassen werden die Kinder begrüßt und beaufsichtigt, da finden schon Unterricht statt.
Wenigstens dürfen die Kinder jetzt reingehen, bisher standen sie draußen von verschlossener Tür. Das war ein kleiner Sieg meinerseits. Sich an den Elternbeirat zu wenden hat nichts genützt. Der Elternbeirat vertritt die Meinung dass wir froh sein müssen überhaupt Unterricht zu haben, da müsste man ein Auge zudrücken und die Bedingungen ertragen. Nein, finde ich nicht.
Ich habe eigentlich keine Lust mehr mein Kind zur Schule zu schicken, ein Klassenwechsel geht in diesem Schuljahr nicht. Ich habe auch keine Lust mit ihr konstruktive Gespräche zu führen. Ich finde sie inkompetent, autoritär und unfreundlich. Sie hält jeden auf Abstand und versucht ihre Fehler zu vertuschen. Sie holt sich keine Hilfe, sie zieht lieber die ganze Klasse in den Abgrund. Die Schulbegleitung erzählt dass es sehr laut und unruhig ist. Sie hat keine Tagesplanung und arbeitet sichGestern war sie krank und es war eine Vertretung da. Die Klasse hat ruhig und konzentriert gearbeitet. Die gleichen Kinder die sonst immer unruhig und laut sind wurden gut in die selbstständige Arbeit begleitet und konnten arbeiten. Jeder wusstet was er zu tun hatte und es war eine gute Atmosphäre sagte man mir.
Ich muss diese Woche ein Elterngespräch vereinbaren und weiß gar nicht wie ich nett und freundlich sein kann. Ich habe so eine Wut im Bauch. Ich bin kurz davor mein Kind aus der Schule zu nehmen und Zuhause zu unterrichten, das ist aufgrund von Corona bei uns auch noch teilweise möglich. Mein Kind würde mitmachen aber da bekommt unsere tolle Schulbegleitung kein Geld. Sie ist alleinerziehend und braucht jeden Cent d.h das kann ich nicht machen. Selbst wenn er krank ist hat sie Lohnausfall, das ist nicht fair, sie gibt sich große Mühe und wir möchten sie nicht verlieren.
Was mache ich nun und wie schaffe ich es trotzdem ein nettes Gespräch zu haben?
Es geht um folgende Themen:
- mein Kind ist nicht geistig behindert, er wird Zielgleich beschützt und hat bisher 6 Zahlen und 6 Buchstaben „ eingeführt bekommen“ andere Kinder bekommen schneller diese Einführungen und ich habe das Gefühl er wird links liegen gelassen.
- er hat eine Störung der Feinmotorik und kann schlecht schreibe, bisher hat er nie gemalt. D.h aber nich5 dass er die Buchstaben nicht lernen kann. Er wird schneller lesen lernen als schreiben
- es hilft nicht ihn zeilenweise A und a schreiben zu lassen, davon lernt er das nicht schneller, es frustriert ihn nur noch schneller. Man kann auch mit den vorhandenen Montessorimaterialen arbeiten anstatt stupide Buchstaben abzuschreiben. Problem ist dass sie die Materialien nicht kenn5 und deswegen nicht anwenden kann.
- mein Kind braucht einen Tagesablauf den er abarbeiten kann. Wenn da steht nach Schreiben machen wir Mathe und er sich gerade dafür die Materialien bereitlegt und gerade angefangen hat zu arbeiten kann sie nicht einfach kommen und sagen: „ L. Ich lese jetzt mir Dir, mach das mal wann anders“ Er blockiert und macht dann gar nichts mehr. Sie hat ihn dann gezwungen zu lesen und das Ergebnis war miserabel weil er überfordert war.
Sie soll angeblich schon mit behinderten Kindern gearbeitet haben, das merkt man nicht.
Was ich von Euch will? Was soll ich tun? Wie bereite ich mich auf das Gespräch vor wenn ich schon so geladen bin? Das bringt uns nicht weiter das weiß ich.