Hallo,
ich bin schon mein Leben lang weitsichtig und habe mich ehrlich gesagt nie großartig damit beschäftigt, ich kam mit Brille und Kontaktlinsen zurecht.
Jetzt scheint sich aber meine Sehstärke rapide zu verschlechtern, und ich würde es doch gern besser verstehen.
Kann mir jemand, der sich auskennt, die Grundlagen erklären und ein paar Fragen beantworten?
Im Internet finde ich entweder extrem ausführliche oder nur ganz knappe Erklärungen.
Meine Werte lagen immer so um 6 Dioptrien, das linke Auge war bedeutend besser als das rechte. (Nicht so sehr von den Diptrien her, aber es war einfach das "stärkere" Auge.)
Ich habe (ich glaube nur einseitig) irgend eine Besonderheit, ich kann mir nie merken was, etwas mit der Achse?? oder dem Zylinder?? - dadurch kann ich z.B. nicht 3D sehen und die Kontaktlinsen kann ich nicht von der Stange kaufen.
Meine letzten Werte, gemessen beim Optiker, sind vom Mai 2020, da hatte er schon eine leichte Verschlechterung festgestellt zu den Vorwerten, ich hatte aber noch keine Beschwerden.
Die Werte waren: rechts +6,25 (Cylinder -2,00, Achse 140); links +5,75 (Cylinder -0,50, Achse 70).
Im Kontaktlinsenpass (Werte sind aber schon älter) steht: rechts +7,0 (Cylinder -1,75, Achse 130; links +7,0 (Cylinder -0,75, Achse 50).
In den letzten Wochen hatte ich schon öfter Kopfschmerzen, v.a. schon früh beim Aufwachen, und so einen Stirndruck und kaltes Gefühl auf der Stirn.
Letzte Woche habe ich dann auf der Arbeit gemerkt, daß es sehr unangenehm ist, immer den Blickzu wechseln von in den Raum schauen, zum Patient, von Patient auf PC, auf meine Schreibsachen und wieder zurück. Es war richtig anstrengend, jeweils zu fokussieren und machte Kopfschmerzen, es "ging" auch tw, gar nicht richtig zu fokussieren, aushaltbar war es eigentlich nur, wenn ich den Blick "unscharf" gestellt lies.
Daraufhin war ich im Kontaktlinsenstudio, die meinten dann, das wäre jetzt die Altersweitsichtigkeit (juhu) und dadurch, daß es dem Auge schwerer falle, zwischen nah und fern umzuschalten bzw. die Sehhilfe für die Nähe nicht mehr ausreicht, kämen die Beschwerden.
Neue Linsen wurden bestellt.
Seitdem nehme ich die Beschwerden viel mehr wahr und es ist echt belastend. ich wache meist mit Kopfschmerzen auf, ich habe diesen Stirndruck/Stirnschmerzen und das Kältegefühl (es hilft etwas, sieht aber bescheuert aus, ein warmes Tuch um die Stirn zu binden) mehr oder weniger den ganzen Tag, besser wird es nur, wenn ich lange den Blick nicht wechsel, z.B. länger lese, länger Autofahre, spazieren gehe usw. Aber im Alltag ist halt sehr viel Nah-Fern-Wechsel, da reicht ja schon der Blick aufs Handy. Es geht auch besser, wenn ich abgelenkt bin, bzw. sehr konzentriert auf etwas. Aber es nervt, echt.
Mit Brille ist es etwas besser als mit den Linsen, aber absolut nicht beschwerdefrei.
Nun meine Fragen:
1. Was könnte das für eine "Besonderheit mit meinen Linsen sein, deren Name ich mir nie merken kann?
2. Wie funktioniert das (für Laien erklärt) mit der Anpassung des Auges, Zusammenziehen der Muskeln beim Nahsehen usw.?
3. Wie genau definiert man Nahsehen und Weitsehen, bis wieviel Entfernung ist es noch Nahsehen? Ich dachte früher Lesen, PC, TV ist alles Nahsehen, und sowas wie Autofahren ist Fernsehen, oder ist nur ganz nah, also Lesen & PC & Schreiben nahsehen?
4. Stimmt es, daß die typische Altersweitsichtigkeit bei sowieso schon Weitsichtigen noch früher kommt?
5. Die Brille wurde ja erst vor einigen Monaten neu ausgemessen - kann sich das so schnell verschlechtern?
6. Was genau macht die Kopfschmerzen - die Wechsel von Nahsehen zu Weitsehen? Oder die schlechte Sehfähigkeit in der Nähe? Kann ich das beim Gucken irgendwie beeinflussen, langsamer wechseln oder so?
7. Warum habe ich beim Aufwachen Kopfschmerzen, nachts sind doch die Augen zu?
8. Besteht eine Chance, das mit Brille und Kontaktlinsen auszugleichen? V.a. letztere brauche ich für mein Wohlbefinden wirklich sehr, nur noch Brille wäre echt schlimm für mich.
Vielen Dank, falls jemand mir da weiterhelfen kann und die Zeit hat, mir das zu beantworten!
Liebe Grüße, Seda