Hörscreening auffällig - und nun?

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  • Ich war heute mit dem kleinen M. beim HNO um das Neugeborenen Hörscreening nachzuholen. Links ist es gut und unauffällig gewesen, rechts nicht messbar. Dasselbe Ergebnis hatten wir auch beim Kinderarzt schon, wo wir aber davon ausgegangen sind, dass es rechts nicht geklappt hat, weil er zu sehr zappelte.

    Der Arzt heute war tiefenentspannt und meinte, wenn es sein eigenes Kind wäre würde er gar nichts weiter machen. Wenn er auf einem Ohr hört, reicht das für eine normale Sprachentwicklung und es würde dann erst später vielleicht schwieriger, wenn er das räumliche nicht so richtig wahrnehmen kann.

    Offiziell wäre der weitere Weg aber in einigen Monaten einen Termin in der Uniklinik zu machen und das Hörvermögen mit einem anderen Test zu überprüfen. Das würde dann entweder auch schlafend oder mit leichter Sedierung stattfinden.

    Tja, und nun? Ich glaube schon, dass er hört, nur wie viel kann man ja nicht überprüfen. Aber ich hab das Gefühl, dass ein weiterer Test auch nicht wirklich Konsequenzen hätte und man sich das dann auch sparen kann.


    Hat hier jemand Erfahrungen damit gemacht? Das Hörscreening ist ja wohl auch ein eher schwieriger Test, vielleicht ist also auch alles in Ordnung.

    • Offizieller Beitrag

    So war es bei uns auch, nur mit dem linken Ohr. WIr waren dann mit 4 Monaten in der Pädaudiologie, wo so ein BERA Test gemacht wurde. Ergebnis war Innenohrschwerhörigkeit mit 40dB Hörschwelle. Gemacht wurde nichts, eben weil rechts normal war.


    Bei den Kontrollen gab es dann zusätzlich oft Probleme mit Paukenergüssen, aber bevor irgendwas gemacht wurde, war es dann immer von selber weggegangen.


    Man konnte im Kindergartenalter schon merken, dass ihm Richtungshören schwer gefallen ist. Also wenn in einer größeren Gruppe jemand ihn gerufen hat, hat er nicht gewußt aus welcher Richtung das kam. Sprachentwicklung war nach verspätetem Start aber sehr gut. Wobei wir öfter Situationen hatten, wo er ein Wort falsch ausgesprochen hat und wenn ich ihm dann den richtigen Buchstaben gezeigt habe konnte er es richtig ausprechen (Nutella statt Mutella z.B)


    Ab Schulalter wurden die Ergebnisse der Hörtests immer besser, vermutet wurde, dass das mit dem Wachstum der Gehörgang weiter wurde. Jedenfalls ist auch das Richtungshören nicht mehr auffällig.


    Ich glaube, wenn wir nicht eh so viele gesundheitliche Baustellen mit Arzt- und Therapieterminen gehabt hätten, wäre ich da mehr hinterhergewesen. Eine Anfangsdiagnostik würde ich euch auf jeden Fall empfehlen. Aber wenn links normal ist nimmt das schon viel Zeitdruck weg.

  • Wir wurden mit dem Kleinsten damals auch ins KH in die HNO-Ambulanz geschickt, weil der Test auf einem Ohr kein Ergebnis brachte. Dort war dann alles in Ordnung.

  • Danke für euren Erfahrungen.

    Dieser BERA-Test ist der irgendwie unangenehm fürs Kind?


    Ich glaube wenn jetzt nicht gerade Corona-Zeiten wären, würde ich es auf jeden Fall überprüfen lassen. Obwohl Uni-Klinik für uns dann schon einen ganz schönen Aufwand bedeutet.


    Achje Kuekenmama Das Gedankenkarussel könnt ihr ja jetzt gar nicht gebrauchen!

    Ich kann leider nichts Hilfreiches beitragen, lasse dir aber den hier da: #knuddel

    Wir sind irgendwie noch relativ entspannt ... mein Mann witzelte sogar schon "Ach, auf den rechten Ohr taub, dann kann er ja zur Polizei gehen" #rolleyes Nunja, ich will auf jeden Fall noch eine Freundin fragen, die auch nur auf einem Ohr hört, wie so ihre Erfahrungen sind. Bei ihr hab ich das übrigens erst sehr spät erfahren. Man kommt damit dann wohl doch ganz gut zurecht.

  • Unserer Erfahrung nach ist ein BERA-Test überhaupt nicht unangenehm. Idealerweise schläft das Kind dabei, damit es möglichst still liegt. Das Personal in einer Uniklinik ist typischerweise sehr erfahren damit. Das Kind bekommt so eine Art Kopfhörer auf und dazu Elektroden auf den Kopf geklebt, das ist wirklich nicht schlimm, die sind wie kleine Pflaster.


    Ich würde den Termin machen. Absagen könnt Ihr ihn immer noch aber wenn Ihr in ein paar Monaten den Termin wahrnehmen könnt, schadet das ja auch nicht.

    Bis dahin hat sich die Corona-Lage in den KKH vielleicht auch wieder etwas enstpannt (also von wegen Frühling und Impfungen).


    Alles Gute Euch, so eine Aufregung kann man ja grad echt nicht gebrauchen #knuddel.

    • Offizieller Beitrag

    Dieser BERA-Test ist der irgendwie unangenehm fürs Kind?

    Das Kind bekommt so eine Art Elektrodenhelm aufgesetzt, das fand meiner eigentlich unproblematisch. Nur sollte er dann am besten einschlafen, was schwierig war. Ich bin dann mit ihm in der Trage rumgewandert, bis es geklappt hat und dann wurde die Messung gemacht, ohne dass er aufwachte. In den Haaren war dann so was wie Fettcreme, was nervig zu entfernen ist.

  • Ich würde es unbedingt weiter untersuchen lassen. Aber einfach aus Erfahrung mit meinem 05er und auch nicht nur einmal und abhaken unter „erledigt“ wenn es dann jetzt ok ist.


    So war es nämlich bei uns auch.

    Hörscreening im KH nach der Geburt - durchgefallen —> gehen sie zur Kontrolle zum HNO ist bestimmt nur Fruchtwasser im Gehörgang

    Hörscreening beim HNO - 1. mal durchgefallen —> Ach, bestimmt Fruchtwasser im Gehörgang, in 3 Wochen wiederkommen

    Hörscreening beim HNO - 2. mal gerade so durch gekommen —> passt alles, muss nicht mehr kontrolliert werden, Kind war bestimmt zu zappelig für genaues Ergebnis


    ICH dachte es damit wäre es ok, Kind hört gut.

    Sprachentwicklung usw dann auffällig, zwischendurch einmal einen Hörtest gemacht, wie er den bestehen konnte ist uns immer noch schleierhaft. DANN bei der Vorschulunterschung bei der erst regulär der nächste Hörtest anstand der Schock, Kind ist schwerhörig, beidseitig —> keine 3 Wochen später hatte er die ersten Hörgeräte.

    Kommentar vom Kind damals „Mama, jetzt weiß ich erst mal was die von mir wollen!“ nachdem er das erste mal damit im Kiga war.

    Jetzt ist er 15, trägt seit über 10 Jahren Hörgeräte, anfangs war es komisch, jetzt gehört es einfach dazu, wie seine Brille halt auch.


    Beim 08er waren wir von Anfang an dahinter, da bin ich z.B. mit der Vorgeschichte nicht zum HNO sondern gleich in die Pädaudiologie.

    Das würde ich dir auch ans Herz legen, schau wo die nächste Pädaudiologie ist bei euch. Die haben in der Regel wirklich Erfahrung auch mit Hörtests aller Art und bei jeden Altersstufen (wir waren dort von Geburt bis etwas 7/8 Jahre und wurden dann „entlassen“ mit Gratulation, das 2. Kind hört wunderbar, der Große wird mal ein Kandidat für ein CI). Da haben wir auch die BERA machen lassen bei beiden Kindern, völlig problemlos, ist gar kein Ding.


    Ich wünsche dir dass alles gut ist #taetschel

    LG Anne
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    The secret of life is to fall seven times and to stand up eight times!

  • Bei meinen drei Kindern hat es nie auf beiden Ohren auf Anhieb geklappt. Ich war zum Teil noch mehrmals beim Messen in den ersten Wochen, bis wir ein verwertbares Ergebnis hatten. Ein Ohr war immer ok, beim anderen ging oft gar nichts. Wir haben echt viel probiert. Nochmal in der Geburtsklinik, mehrmals beim Kinderarzt. Das Kind sollte schlafen, ist dann aber aufgewacht und war unruhig, dann hab ich das Kind dabei gestillt. Es sollte aber nicht so stark nuckeln und laut schlucken, wir sind dann in den Keller in einen speziellen Untersuchungsraum für etwas anderes, da war es ruhiger und wir hatten weniger Nebengeräusche. Das alles lief sehr geduldig und freundlich ab.


    Ich glaube, bei den ersten zwei Kindern hat es besonders lange gedauert, bis klar war, dass alles in Ordnung ist. Es waren allerdings alle uns gegenüber immer sehr entspannt. Aber keiner hat aufgegeben, bis wirklich ein klares Ergebnis da war.


    Diese Geräte, die für den normalen Hörtest verwendet werden, sind wohl einfach auch schwierig in der Handhabung und die Kinder spielen ja auch nicht immer so mit, wie sie sollten.


    Ich drücke euch sehr die Daumen, dass ihr bald ein eindeutiges und positives Ergebnis bekommt!

  • Danke euch für die Erfahrungen. Der Test beim HNO war ja auch schon der zweite, wobei der Kinderarzt vorher meinte, er sei eben nicht darauf spezialisiert. Der nächste Schritt wäre jetzt die Anmeldung in der Pädaudiologie der Uniklinik und dort wahrscheinlich den BERA. Ich denke, dass werden wir auch machen lassen, einfach damit wir wissen was Sache ist.


    Inzwischen haben wir auch mit unserer Freundin gesprochen, die auch nur auf einem Ohr hört und das hat uns doch beruhigt. Man muss sich eben darauf einstellen, aber man könnte gut damit leben. Hörgeräte o.ä. hat sie auch nicht.

  • Ich habe das jetzt erst gelesen, schreibe aber mal noch kurz wie es bei uns war.

    Kind ist von 2015.

    Neugeborenenscreening war auffällig. Links war gut, rechts beim HNO der bei 35 dB misst nicht ableitbar. Wir sollten dann Nasentropfen geben und waren noch ein oder zweimal dort. Ergebnis blieb gleich. Dann haben wir eine Überweisung für die Pädaudiologie bekommen. Dort wurde dann mit dem gleichen Gerät für 40 und 45 dB gemessen. Da mußte das Kind nur schlafen. War auch nichts ableitbar. Daraufhin gab es dann einen Termin für die Bera, die unter Vollnarkose stattfindet. Bei den unter ein jährigen blieb man dann eine Nacht stationär, mit zweieinhalb Jahren gab es dann anstelle der Vollnarkose eine Sedierung. Ergebnis war, links annähernd normales Hörvermögen, rechtsseitig taub. Der Schaden liegt im Innenohr.

    Damit hat das Kind kein Richtungsgehör und kann auch Störschall nicht filtern. Gruppensituationen sind so sehr anstrengend, weil er sich nicht auf einen Sprecher fokussieren kann.

    Er hat ein CI bekommen, und hört damit jetzt Töne, das Sprachverständnis ist jedoch nicht richtig entwickelt, zumindest wenn man nach den letzten Hörtests geht, aber wie weit er da richtig mit macht kann keiner sagen.

    Sprachentwicklung war verzögert, Logopädie hat er für ein Jahr bekommen und ist jetzt wieder dort.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.