Waffen in Playmobil und Co.

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • . Und wenn Kinder nur Außenseiter sein sollten weil sie bestimmte Killerspiele nicht haben, dann werde ich sie davor nicht bewahren. Wir werden nicht um jeden Preis mit der Masse gehen.

    Dem zweiten Satz stimme ich zwar zu, aber ich weiß nicht, ob es nicht manchmal sinnvoller ist, manche Prinzipien nochmal zu hinterfragen, bevor man die eigenen Kinder bewusst ins Abseits schiebt. Was ist ein "killerspiel" und sind die jahrelangen echten Gewalterfahrungen, die Außenseiter oft machen müssen, wirklich besser?


    Trin: deine Gedanken kommen mir sehr bekannt vor.

    Kriegsspielzeug mag ich nicht. Aber Wasserschlachten im Sommer schon. Wo ist die Grenze und warum? Und wie bindend sollte ich mein Gefühl da für meine Kinder machen.

  • Hallo,


    Trin: deine Gedanken kommen mir sehr bekannt vor.

    Kriegsspielzeug mag ich nicht. Aber Wasserschlachten im Sommer schon. Wo ist die Grenze und warum? Und wie bindend sollte ich mein Gefühl da für meine Kinder machen.


    Genau... als meine Kinder klein und ich noch im kompletten "absolut keine Waffen im Haus - Modus" war, durften sie z.B. keine Wasserpistolen haben. Aber Tiere, die Wasser spritzten schon.


    Ich habe - für mich zum Glück - Kinder, die solche Sachen immer wieder hinterfragt haben. "Mama, was ist der Untesched? Weil es Pistole heißt? Aber es spritzt doch auch nur Wasser. Und wenn ich es der Schwester mit dem Wal ins Auge spritze, ist das doch gemeiner als wenn wir mit Pistolen nur auf den Bauch zielen..."


    Oder die oben erwähnte Frage, warum die Leute es toll finden, wenn sie stundenlang beim Schach, Bauern, Boten, Reiter usw. "töten", aber es falsch finden, wenn sie mit weichen gepolsterten Schwertern einen Schwertkampf nach abgesprochenen Regeln machen, obwohl sie wissen, daß man hinterher unverletzt wieder aufsteht.


    Ja, philosophisch veranlagte Kinder können eine ziemliche Herausforderung sein... :D #yoga

    (Und die Fragen werden mit steigendem Alter nicht einfacher.... was werde ich das vermissen, es hat mich selber sooooo viel weiter gebracht...) .


    Nicht falsch verstehen, ich möchte niemanden kritisieren, der für sich zu anderen Schlüssen kommt als ich. Jeder muss neben dem Blick auf die Wünsche und Bedürfnisse der andren natürlich auch "bei sich" bleiben. Und wenn man sich z.B. in einem Haus nicht wohl fühlt, in dem es Larpwaffen o.ä. gibt, dann ist es so. Ich hab da ja auch nach wie vor meine Grenzen, die sicher sogar enger sind als die mancher hier.


    Aber ich finde es eben wichtig, daß man sieht, daß es eben tatsächlich die eigenen Grenzen sind und keine allgemeingültigen und daß es der andere (das eigene Kind z.B.) auch anders sehen darf. und man eben gemeinsam einen für alle gut lebbaren Weg finden sollte.


    Zum Glück ist so etwas eben ein Weg, ein Prozess und selten eine "Jetzt-Entscheidung" (es sei denn das Kind wünscht sich z.B. absolut unvorhergesehen ganz dringend etwas Bestimmtes zu Weihnachten oder so)

  • Wo ist die Grenze und warum? Und wie bindend sollte ich mein Gefühl da für meine Kinder machen.

    Aber ich finde es eben wichtig, daß man sieht, daß es eben tatsächlich die eigenen Grenzen sind und keine allgemeingültigen und daß es der andere (das eigene Kind z.B.) auch anders sehen darf. und man eben gemeinsam einen für alle gut lebbaren Weg finden sollte.

    Das finde ich ganz wichtig.


    Nicht nur bei diesem Thema, sondern auch allgemein, aber ich habe das Gefühl, dass gerade das Thema Waffen dafür prädestiniert ist, diesen Aspekt leicht mal aus den Augen zu verlieren.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • oolong deine Kinder werden den Kontakt zu "Waffen und Killerspielen" bei Freunden haben.


    Da ist halt die Frage, wie du da dann mit umgehst.


    Also verbietest du ihnen dann den Kontakt, in der Hoffnung sie halten sich daran oder redest du dann mit ihnen darüber.


    Sie scheinen ja eher klein zu sein.


    Aber irgendwann weißt du garnicht mehr so genau wo sie sind und was sie da machen.

    Was ja auch richtig so ist.


    Ich bin überzeugt davon, dass es dann besser ist, wenn sie mit dir reden können und nicht denken, sie müssten Dinge verheimlichen, weil du sie nicht akzeptabel findest.


    Das ist nur meine Meinung dazu.


    Und meinen Kindern erlaube ich auch nicht alles.

    Aber sie können mir alles erzählen, was sie (vermutlich zum Glück #yoga) nicht machen.


  • Das (und speziell das von mir rot markierte) finde ich das allerwichtigste!

  • oolong ich finde es gut, dass Du hier gefragt hast - und Du hast ja auch ganz viele Antworten bekommen. Ich selbst erkenne mich sehr in Dir wieder, bevor ich die von Trin bereits wunderbar beschriebene Wendung genommen habe.

    Das kann bei Dir anders sein, aber Du musst das ja auch gar nicht jetzt und mit dem Kopf entscheiden. Lass Dir doch einfach noch ein bisschen Zeit, beobachte Deine Kinder und ich bin mir sicher, ihr werdet Euren Weg finden. Jetzt schon zu unken, dass Deine Kinder mal Außenseiter werden, weil sie keine Waffen haben ist vielleicht verfrüht - auf der anderen Seite kommen sie ganz sicher bei anderen in Kontakt, dass stimmt schon. Aber lasst Euch ruhig Zeit für einen gemeinsamen Weg. Und vielleicht erinnerst Du Dich dann an die Diskussion zurück, und dass von diesen Kindern viele schon groß sind, und keinen "Schaden" genommen haben. Ich lerne bei solchen Fragen immer ganz wunderbar, dass es nicht den einen Weg gibt #blume

    Doubt kills more dreams than failure ever will #sonne

  • Gewaltbetontes Spiel geht auch ohne Waffen. Ja natürlich, aber das werde ich nicht dulden. Wann immer die Kinder gewaltbetont spielen erklären wir warum wir das nicht möchten. Und was man stattdessen tun kann, Alternativen. Unsere Abgrenzungen werden sich da finden... körperlich spielen, raufen usw. okay, gewaltbetont spielen nein.


    Und für mich macht es schon einen Unterschied ob sie sich einen Stock zum Schießen selbst suchen, oder ob ich ihnen bewusst eine Nerf gebe.

    magst du erklären, was du mit gewaltbetontem spiel meinst?

    ich kann mich an nichts dergleichen bei meinen 3en bisher erinnern.


    und was ist der unterschied mit dem stock und der nerf?

    warum nimmst du den stock nicht weg, ab dem moment, wo er wie eine waffe genutzt wird?


    ich habe gerne "killerspiele" am PC gespielt (habe aber generell wenig am pc gespielt),

    weil es im team mir echt spaß machte; weil es eine faulere variante eines fange-spiels war und natürlich

    auch nochmal ganz anders :D

    ich denke, du vermischst da auch ganz viel. die hoffnung, dass du jetzt etwas abblocken kannst und

    dann x und y gar nicht erst entsteht. das wird m.M. nach nicht funktionieren.

    viel wichtiger ist m.M. nach, wie ihr solche sachen zuhause thematisiert.

  • aber das werde ich nicht dulden. Wann immer die Kinder gewaltbetont spielen erklären wir warum wir das nicht möchten. Und was man stattdessen tun kann, Alternativen.

    Ich stolper auch über das "gewaltbetont" - was genau ist das, was macht für dich den Unterschied, ob ein Spiel gewaltbetont ist oder nicht?

    Und das zweite ist schlicht die beschriebene Durchführung - "nicht dulden" kann man nur etwas, solange man gerade Einfluss nehmen kann.

    Und ich kenne noch kein Kind, das etwas, das es reizvoll findet, konsequent lässt, nur weil es weiß, warum die Eltern es nicht wollen und Alternativen kennt.


    Trin: Stimmt, Kinder, die solche eigenen Prämissen argumentativ zerlegen, sind Fluch und Segen zugleich.

  • Ja, es ist auch eine Frage des Alters. Als meine Kinder klein waren, waren Waffen oder Nerfs oder Swat undenkbar und ich hätte alle Kinder, die das durften, für "falsch" erzogen gehalten.

    Und dann kommt das, was Mondschein schreibt. Die Kinder spielen alleine draussen, gehen alleine zu Freunden und spielen da alleine. Sie lernen diese Sachen kennen. Sie kriegen Taschengeld oder Geld von Oma und kaufen dafür stolz die erste Nerf. Als ich meinen Kindern kein Swat Kostüm kaufte, lotsten sie Opa ins Geschäft, liessen es sich kaufen und versteckten es vor mir.

    Weil sie das unbedingt haben wollten! Und je mehr tolle Argumente ich dagegen hatte, desto dringender wurde der Wunsch der Kinder.#zwinker


    Und irgendwann fragt man sich: Sind die Kämpfe es wert? Mache ich dieses Spielzeug nicht dadurch noch interessanter, weil es bei mir verboten ist?

  • Ich war auch so. Inzwischen haben wir Nerfs, mein Sohn spielt Fortnite und auch auch PlayStation Spiele die nicht unbedingt seine Altersklasse haben. Warum? Weil er mir sehr gut erklären konnte warum er das will.


    Sein Argument: Mama, ich weiß das man mit Waffen Menschen töten kann. Aber Nerfs töten niemanden und auch im Spiel töte ich niemanden, das ist ein Spiel, es ist unecht. Er spielt online mit seinen Freunden und sie quatschen dabei auch, hecken Strategien aus usw. Und: er tut es nicht ausschließlich, er ist auch anderweitig kreativ. Da ich zB ziemlich gut schießen kann machen wir Zielschießen mit einer Softair und machen das quasi als Wettkampf mit Punktezählen etc.


    Was ich damit sagen will: Waffen töten keine Menschen, Menschen töten Menschen. Das hat aber nichts damit zu tun ob man als Kind mit Waffen gespielt hat oder dergleichen. So etwas hat GANZ andere Gründe.


    Ich hätte nie Waffen aussortiert oder dergleichen, aber das alles ist ein Prozess. Als er noch sehr klein war hatte ich da ziemlich unrealistische Ansichten und „Erziehungsziele“. Inzwischen hat mich das Leben mit diesem Kind gelehrt das ich immer wieder mal einen Schritt zurück treten muss und mich selber hinterfragen muss, nicht ihn oder die Gesellschaft, denn was die Macht ist mir relativ egal. Es muss für uns passen.


    Zu dem Argument das es Kinder gibt die Selbstbewusst erklären können das sie Waffen ablehnen, ist das WIRKLICH ihre Meinung oder die ihrer Eltern die sie oft genug gehört und adaptiert haben?

    Warum mir aber in neuester Welt Anarchie gar so gut gefällt? Ein jeder lebt nach seinem Sinn, das ist nun also auch mein Gewinn! Ich laß´ einem jeden sein Bestreben, um auch nach meinem Sinn zu leben.

    Johann Wolfgang v. Goethe



  • ich kenne so einige pazifisten, die mit großer freude paintball u.ä. spielen :)


    die zusammenhänge zu wirklicher gewalt sind meiner meinung nach ganz woanders zu suchen.


    Mistress, bei dir kann ich auch komplett unterschreiben