Lernverhalten Grundschüler - für Rabinnen mit Fachwissen

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  • Ich kann nur von meiner Arbeit im Grundschulbereich berichten (ich bin keine Lehrerin) und finde das jetzt nicht so ungewöhnlich.


    Zumal er ja scheinbar mit anderen Dingen beschäftigt ist.

    Also wenn er das Gedicht auswendig lernt, bleibt ja nicht viel fürs lesen üben....


    Ich hab hier ja auch so ein Kind, was einen großen Wissensschatz hat und alles mögliche in kurzer Zeit speichert, nur für Schule reicht es da kaum noch....


    Ich persönlich würde noch etwas warten und das natürlich beobachten.

    Was für viele Kinder eine Motivation ist, wenn sie die Aufgabenstellung selber lesen können.

    Oder sowas wie Merkzettel, Einkaufszettel usw.


    Also wenn es primär garnicht darum geht lesen zu lernen, sondern das in den Alltag zu integrieren.


    Kannst du mal kurz lesen, was da steht?

  • Was mir noch einfallen würde wäre ein Rezept oder eine Anleitung oder ähnliches, was leicht ist.


    Und dann darum bitten, dass er liest, was als nächstes kommt, wieviel Zucker man braucht usw.

  • Lesen lernen ist eben schwer ... er ist ja auch erst in der 1. klasse. Ich kenne viele Kinder, die erst Ende der 1. klasse kapiert hatten, wie Lesen geht. Das spricht natürlich nicht dagegen, es "abklären" zu lassen.

    Die anderen Sachen - Schach, über 100 Saurier + Information dazu, filigrane Comics, hochkomplexe Gespräche, Wortschtz ... klingen absolut nach Hochbegabung.

    Eben, für mich klingen die anderen Fähigkeiten auch nach einem sehr gut begabten Kind.


    Mein Spezialist brachte sich mit drei Jahren alle Buchstaben bei, lernte aber erst im Lauf der ersten Klasse, sie zu Worten zusammenzuziehen. Der Grund dafür waren Hochintelligenz und Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen, geholfen hat Ergo zur sensorischen Integration.


    Wir hatten damals echt Mühe, das Problem verständlich zu machen, denn es ist normal, dass ein Erstklässler zu lesen lernt, aber nicht normal, dass ein hochbegabtes Kind gut drei Jahre um diese Fähigkeit kämpft, bevor es endlich klappt. Wenn also das Lernverhalten hakt, woran auch immer, holt Euch Termine, aber nehmt es gelassen: Bobby ist zeitlich komplett im Normalbereich.


    Und wenn es der Bobby aus diesem Strang sein sollte, hat er eh ein anderes inneres Kurrikulum als der Durchschnitt und findet seinen eigenen Weg.

  • Ich würde einen Termin zur Abklärung ausmachen, das dauert meistens eine ganze Weile, falls sich das Problem bis dahin erledigt hat kannst du den Termin wieder absag

    Das finde ich ehrlich gesagt schwierig. Wenn das alle machen, wachsen die Wartelisten ins Unermessliche und die Kinder, die dringend eine Diagnostik brauchen, müssen ewig warten. Wenn du, Ohnezahn, jetzt kein total schlechtes Bauchgefuhl hast und auch die Lehrerin keine Auffälligkeiten sieht, würde ich die erste Klasse wirklich abwarten. Wenn sich bis vor den Sommerferien keine Verbesserung zeigt, kann man ja immer noch einen Termin abmachen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es als Laie sehr schwer zu beurteilen. Ich habe per Ehrenamt mit 1 und 2 Klässlern lesen geübt und bei einigen, wo ich schon Bedenken hatte kam wirklich irgendwann dieser Klick und es ging problemlos weiter (durchaus auch erst nach Ostern). Bei anderen hingegen, wo ich anfangs dachte, da fehlt ja nicht mehr viel tat sich auch in der 2ten Klasse noch nichts.

    Das finde ich ehrlich gesagt schwierig. Wenn das alle machen, wachsen die Wartelisten ins Unermessliche und die Kinder, die dringend eine Diagnostik brauchen, müssen ewig warten.

    Wenn du den Termin wieder absagst ändert sich doch an der realen Wartezeit für die anderen nichts?

  • wundere mich gerade, dass ihr alle schon so früh in die Abklärung gehen würdet #confused ich würde hier noch eine Weile zuwarten und ggf. mal mit der Lehrerin Rücksprache halten, wie sie das einschätzt.

    Leider sehr schlechte Erfahrung gemacht mit KiGa und GS-Lehrkräften, de viel zu lange gemeint haben, dass alles noch im grünen Bereich ist obwohl ich schon lange ein schlechtes-Bauchgefühl habe. Trotz Therapie ab Ende Klasse 2 kann das betreffende Kind auch in der 7. Klasse noch nicht wirklich lesbar schreiben. Aus heutiger Sicht hätte ich früher versucht, das Thema anzugehen.

  • wundere mich gerade, dass ihr alle schon so früh in die Abklärung gehen würdet #confused ich würde hier noch eine Weile zuwarten und ggf. mal mit der Lehrerin Rücksprache halten, wie sie das einschätzt.

    Leider sehr schlechte Erfahrung gemacht mit KiGa und GS-Lehrkräften, de viel zu lange gemeint haben, dass alles noch im grünen Bereich ist obwohl ich schon lange ein schlechtes-Bauchgefühl habe. Trotz Therapie ab Ende Klasse 2 kann das betreffende Kind auch in der 7. Klasse noch nicht wirklich lesbar schreiben. Aus heutiger Sicht hätte ich früher versucht, das Thema anzugehen.

    Jette,

    klar, da hast Du natürlich Recht, dass man sich nicht immer drauf verlassen kann, was Lehrer so einschätzen.


    Aber hier im Beispiel, ich denke, der Anteil der Kinder, die in der ersten Klasse kurz nach Weihnachten, flüssig lesen können, wird deutlich überschätzt. Deshalb würde ich hier einfach mal von der Lehrerin wissen wollen, wie sie den aktuellen Stand des Kindes einschätzt.

    Dann würde ich weitersehen, ob ich etwas abklären lasse oder nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Auch bei mir, allerdings mit Lehrpersonen, die ich weiterhin als sehr gut bezeichnen würde: zwei Kinder, die durch ihre Lese-Erwerbsverzögerung Probleme haben/hatten, die nicht nötig gewesen wären.

    Und diese Diskrepanz zum sonstigen Lernverhalten/Fertigkeiten fällt mir bei diesem Kind auf. Und da würde ich heute in der Rückschau lieber früher hinschauen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Vielen Dank euch allen.

    Ich habe gerade der Lehrerin mal einen sehr ehrlichen Stand der Dinge per Mail geschrieben. Das liest sich echt gar nicht mehr entspannt. Als mir bewusst wurde - Ich erkenne mein Kind nicht wieder - musste ich erst mal ne Runde heulen gehen.

    Das Kind macht derweil Homeschooling in Kunst. Er soll eine Mona-Lisa zeichnen oder neu interpretieren. Sie ist jetzt Woman of Color und trägt eine Glatze. ^^ (Ah, nein, umentschieden. Raspelkurz in Dunkelrot. Passend zum Lippenstift.)


    Bin gespannt, was die KLassenlehrerin sagt. Bislang hieß es immer nur: Er muss mehr üben. Ich habe aber einfach keinerlei Fortschritte festgestellt. #weissnicht


    Silbermöwe , es ist der Bobby aus dem Strang, ich hab nur den #cool. Allerdings wurde aus diesem Wuselwind etwa zum KIndergartenstart das entspannteste Kind der Welt. Zugänglich, nett, kompromissbereit. Eher von der vorsichtigen Sorte: erst denken, dann handeln. (Aus der Aktion mit Papas Auto hat er wirklich was gelernt.)


    Wie genau kann man sowas denn "abklären lassen"? Wer ist da Anlaufstelle? Mit der Großen hat der Kinderarzt uns erst zum KInderpsychater überwiesen (was eine Katastrophe war - da gehe ich nie wieder hin!) und danach ins SPZ. Da startete dann ein Diagnostik-Marathon, der über Monate ging und uns mit einer Empfehlung nach Hause schickte, die nicht umzusetzen war, weil es diese Therapieform innerhalb der nächsten Jahre offenbar nicht mehr in erreichbarer Nähe gab #gruebel

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
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  • Ich habe die anderen Posts nicht gelesen aber schreibst Du von meinen Jungs?


    Meine 2 die so waren/sind wie Du beschreibst sind Asperger Autisten, haben ADHS, der Große eine schwere Legasthenie, Hochbegabung aber in Lesen und Schreiben eben diese Teilleistungsstörung.


    der Kleine ist gerade in der ersten Klasse und hat die Gleichen Probleme. Das Verwechseln von kleinen p, d und b ist aufgrund einer Raum und Lage Koordinationsstörung sagt die Ergotherapeutin, das passt gut zu den Diagnosen.

    Der Kleine hat nur eine Asperger Diagnose, wir behandeln ihn aber so als ob er die anderen Diagnosen auch schon hat.


    wir haben hier im Forum den Tipp Gelsen die Fibel von Volk und Wissen, heute Cornelsen zu besorgen. Mit dem Förder und Arbeitsheften dazu klappt es echt gut. Auch wir haben und seit dem 18.12 von dem Material der Schule unabhängig gemacht und lernen jetzt zuhause bedeutend besser. Unsere Sonderschulpädagogin unterstützt mich, die Klassenlehrerin ist sauer.


    Was ich Dir raten würde: einen Termin bei einem Kinder und Jugendpsychiater zu machen um eine Diagnose anzustreben. D.h IQ Test,, Konzentrationstests und andere Tests, nicht im Spsz und auch nur in einer Praxis die Dir empfohlen wurde. Man kann da an blöde Leute geraten die mehr stören als helfen. Hatten wir auch schon durch beim Großen.... andere Geschichte, hat uns 2 Jahre gekostet und das Kind 2 Jahre länger leiden lassen.

    Ergotherapie zur Untertützung des Leseprozesses.


    Möglicherweise hat dein Kind kein Autismus oder ADHS und nur eine Hochbegabung mit einer Leseschwäche. Auch da könnte euch Sonderpädagogischen Förderbedarf zustehen. D.h das das Kind einzeln in der Schule von einem Sonderpädagogen gefördert wird und ihr vielleicht bald alles nachholen könnt. Unser Kleiner wird die erste Klasse wiederholen. Wir wollen auf diesem Wege die Lehrerin loswerden und hoffen dass er in der Zeit die Buchstaben so gefestigt hat dass kein Raum mehr für Verwechslung und Ratespielen gibt.


    dieses Wörterraten kenne ich nur zu gut. Zum Teil machen die anderen Kinder das auch, das ist der erste Schritt vom automatisierten lesen, d.h das ganze Wort wird erkannt und gelesen. bei unseren Kinder ist das aber nicht der Fall. dieses Raten ist eine schlechte Strategie und man kommt da später ganz schlecht wieder davon ab. Die Kinder leiden drunter weil oft Sätze und Arbeitsanweisungen falsch gelesen werden oder keinen Sinn ergeben. Mein Großer ist jetzt in der 7ten Klasse und macht das immer noch zu oft. GenU lesen kann er inzwischen, hat aber sehr viel Leid und Lerntherapie gekostet.

    • Offizieller Beitrag


    dieses Wörterraten kenne ich nur zu gut. Zum Teil machen die anderen Kinder das auch, das ist der erste Schritt vom automatisierten lesen, d.h das ganze Wort wird erkannt und gelesen. bei unseren Kinder ist das aber nicht der Fall. dieses Raten ist eine schlechte Strategie und man kommt da später ganz schlecht wieder davon ab. Die Kinder leiden drunter weil oft Sätze und Arbeitsanweisungen falsch gelesen werden oder keinen Sinn ergeben. Mein Großer ist jetzt in der 7ten Klasse und macht das immer noch zu oft.

    #ja

    Genau!


    Meinem Sohn hat das sehr gründlich die Fremdsprachen verdorben.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Wie genau kann man sowas denn "abklären lassen"?

    Wir haben genau die umgekehrten Erfahrungen.
    SPZ eher schlecht, Kinder- und Jugend-Psychiater super. Aber das liegt halt auch immer an den Menschen, auf die man trifft.
    Grundsätzlich machen auch Ergotherapeuten und Logopäden einzelne Testungen. Falls euer Kinderarzt da aufgeschlossen ist, Verordnungen auszustellen.
    Wir waren auch öfter schon nur 2-3 Stunden zur Diagnostik und Beratung da.

    Hier wäre auch der schulpsychologische Dienst ein möglicher Ansprechpartner zur Diagnostik.


    Wichtig: Es gibt nicht die LRS Diagnostik, weil dabei nie genau nach der eigentlichen Baustelle gesucht wird.
    LRS ist eine Lese-Rechtschreib-Leistung unter der xten Perzentile bei normalem IQ.
    Aber ob es ein phonologisches Problem (Hörverarbeitung), der visuellen Wahrnehmung oder der Blicksteuerung ist, wird dabei nicht geprüft.

    Zur Übernahme spezieller Therapie muss die Diagnose ärztlich gestellt sein. Also SPZ oder KJP.

  • Klingt ein bisschen nach meinem Kind.

    Ich kann dir nur raten so schnell wie möglich eine Diagnose anzustreben. Kinder haben da ganz schnell den Ruf als Querulant und Störenfried weg.


    Hat er eine Brille ? Wenn nein, braucht er vielleicht eine ? Lesen ist deutlich besser geworden seit dem J. eine Brille hat. Wegen dem Rest sind wir jetzt in der Diagnostik.

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    Liebe Grüße von Michaela


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  • Wie genau kann man sowas denn "abklären lassen"? Wer ist da Anlaufstelle?

    Die Wahrnehmungsstörungen meines Spezialisten fand ein hervorragend guter Ergotherapeut. Die Therapie wurde allerdings nicht wegen der Schreibschwierigkeiten verschrieben, sondern wegen anderer Probleme.

    Das SPZ in der niedersächsischen Landeshauptstadt half uns kaum; die Kinderpsychiatrie einer Nachbarstadt stellte korrekte Diagnosen für die anderen Besonderheiten des Spezialisten, aber für den Umgang mit seinen Sinnen, der Reizverarbeitung und Motorik war die Ergo das einzig Wahre.

    Allerdings wurde aus diesem Wuselwind etwa zum KIndergartenstart das entspannteste Kind der Welt. Zugänglich, nett, kompromissbereit. Eher von der vorsichtigen Sorte: erst denken, dann handeln.

    Das klingt weder nach ADHS noch nach Autismus, passt allerdings zu hervorragenden Begabungen.


    Ich würde ihn auf die Warteliste setzen bei einer Ergotherapiepraxis, die auch Dyslexie- und Legasthenie-Diagnostik anbietet. Rezepte zur diagnostischen Abklärung kann jede Kinderarztpraxis ausstellen. Außerdem würde ich bei einem guten Optiker vorbeischauen und die Augen messen lassen, das kostet da nichts. Dem Kind würde ich sagen, dass wir herausfinden wollen, mit welcher Methode er am besten lernt, und dazu untersuchen wollen, wie seine Sinne funktionieren, weil das bei allen Menschen ein wenig unterschiedlich ist.


    Und ich würde einem Kind, das an einer wichtigen Stelle Misserfolge verknusen muss, so viele andere Erfolgserlebnisse wie möglich vermitteln, damit das Selbstwertgefühl keinen Knacks bekommt. Schließlich ist Bobby ein Erstklässler, der gerade zu lesen lernt: ganz normal und gut so.

    Das Verwechseln von kleinen p, d und b ist aufgrund einer Raum und Lage Koordinationsstörung sagt die Ergotherapeutin

    Das kann tatsächlich auch aufgrund einer besonderen Begabung für räumliches Denken passieren. Für mich ist es immernoch derselbe Buchstabe, auch wenn ich seit der 4. Klasse nicht mehr daran drehe, und ich bin an dieser Stelle begabt, nicht gehandicapt. Buchstaben waren für mich immer wie Drahtgebilde, die man vor dem inneren Auge drehen und wenden kann, weshalb ich über Kopf nur wenig langsamer lese als richtig herum und auf Schaufensterscheiben geklebte Worte von innen wie von außen lese.

    d b

    q p - das ist einfach eine Spiegelung an zwei Achsen.

  • Macht die Lehrerin denn einen kompetenten Eindruck? Alles Gute für Bobby!

    Das schon, wenn sie auch eher auf der Schiene "Dann müssen Sie dies üben, dann müssen Sie das Spielen!" ist. Mir fällt aber in jedem Gespräch auf, wie wenig sie ihn kennt.

    Ich weiß aber nicht, ob das daran liegt, dass sie ihn nicht mag oder kein Interesse an ihm hat, oder ob er sich verschließt. Das könnte ich sicher besser beurteilen, wenn ich ihn beim Bringen mal in Interaktion mit ihr sehen würde, aber das fällt ja wegen Corona alles weg.


    Augen habe ich notiert, lassen wir noch mal checken. Bisher war da alles unauffällig.


    Leslie Winkle , ich erinnere dich mal. Würde mich sehr interessieren, was du sagst, du kennst ihn ja sogar ein bisschen.


    Die schwarze Mona Lisa hat übrigens den Namen Mosa Lina bekommen. So ganz blöd ist er mit Silben ja nicht, oder?

    Außerdem hat sie eine lange Zigarette bekommen. (#blink) - Weil in Paris rauchen die schönen Damen lange Zigaretten. - Woher weißt du das? - Weiß ich halt. - Okay. Weißt du, was ein Klischee ist? - Was ist ein Klischee?

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  • Das Verwechseln von kleinen p, d und b ist aufgrund einer Raum und Lage Koordinationsstörung sagt die Ergotherapeutin

    Das kann tatsächlich auch aufgrund einer besonderen Begabung für räumliches Denken passieren. Für mich ist es immernoch derselbe Buchstabe, auch wenn ich seit der 4. Klasse nicht mehr daran drehe, und ich bin an dieser Stelle begabt, nicht gehandicapt. Buchstaben waren für mich immer wie Drahtgebilde, die man vor dem inneren Auge drehen und wenden kann, weshalb ich über Kopf nur wenig langsamer lese als richtig herum und auf Schaufensterscheiben geklebte Worte von innen wie von außen lese.

    d b

    q p - das ist einfach eine Spiegelung an zwei Achsen.

    Ach. Spannend. Schau an.

    Das geht mir ähnlich, ich muss da so losgelöst aus dem Kontext echt lange überlegen, welcher Buchstabe welcher ist. Ich sehe auch den Unterschied nicht, wenn ich mich einmal vertippt habe, und bin in der Lage, jede noch so unansehnliche Handschrift zu lesen.

    Und Jools - die große Schwester, hat irgendwann festgestellt, dass sie ohne zu üben und ohne darüber nachzudenken, Spiegelschrift schreiben kann.

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  • Die schwarze Mona Lisa hat übrigens den Namen Mosa Lina bekommen. So ganz blöd ist er mit Silben ja nicht, oder?

    Ich denke bei deinen Beschreibungen ehrlich gesagt ein bisschen Richtung Hochbegabung in Kombination mit irgendeiner Teilleistungsstörung Richtung LRS. Dazu würde das ja auch passen.


    Ich habe hier einen Burschen, der mündlich auffällig gut war seit KiGa-Alter, immer wieder für seinen großen Wortschatz gelobt wurde und auch bei so Sprachspielen recht gut war. Im Rahmen der Abklärung wurde inzwischen auch ein IQ-Test gemacht, der sowohl im mathematischen Bereich als auch im sprachlichen Bereich auffällig gut war. ABER: dieses Kind hat sehr lange zum Lesen lernen gebraucht. Das war auch ein ziemlichen Drama und letztlich ist der Knoten erst ca. Weihnachten 3. Klasse geplatzt - seitdem liest er wie ein Weltmeister, allerdings immer noch sehr flusig. Schreiben ist seit dem 1. Schultag eine echte Katastrophe. Er hat inzwischen eine isolierte Rechtschreibstörung attestiert bekommen und es wurde Ende 3. Klasse festgestellt, dass er ein unerkannter Linkshänder war (der sich offenbar im Kleinstkindalter aufgrund seiner ausgesprochen guten Beobachtungsgabe auf rechts umgepolt hat). Rückschulung auf links war aber leider nur bedingt erfolgreich, vermutlich auch weil dieses Kind unglaublich schwer zu motivieren ist.


    Das Thema Therapeuten, KJP etc. finde ich auch recht schwierig. Die erste Ergo-Praxis, in der wir waren, war überhaupt nicht gut. Den KJP, der die Abtestung gemacht hat, fanden wir auch überhaupt nicht überzeugend - vor allem bezüglich sinnvoller Handlungsoptionen. Wie man gute Therapeuten und KJP findet - keine Ahnung.