Die Klimakatastrophe

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  • Ein Wissenschaftler hat mal gesagt, man solle seine Kräfte dritteln.

    Ein Drittel selbst bei sich etwas ändern nachhaltig leben ( das braucht auch Kraft) , ein Drittel dazu nutzen , sein privates Umfeld auf die Klimakatastrophe aufmerksam machen und aufklären, und das letzte Drittel politisch aktiv werden, auf kleiner Ebene in den Kommunen, oder im Land oder im Bund.

    Ich denke, am effektivsten ist momentan die politischen Aktionen.

    Das ist der Dreh und Angelpunkt, der so viel ändern kann und muss.

    Da Versuch ich mich jetzt überwiegend zu konzentrieren.

    Auf Gespräche mit Freunden hab ich keinen Bock mehr, das kostet mich viel zu viel Kraft und zieht mich runter.

    Ich konzentrier mich auf Politiker , die ebenso ticken , wie ich und versuche sie zu unterstützen, wie es halt geht.

    Egal ob Bezirk, Abgeordnetenhaus oder Bundestag.

    Heißt , das Gespräch suchen mit denen, die man nicht überzeugen muss, um Unterstützung anzubieten, und dann das Gespräch mit denen führen, die blockieren oder die Klimakrise einfach noch nicht begriffen haben.

    Ob es nützt…? Wer weiß das schon …


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

  • Das Überzeugen von Freunden/Familie finde ich auch extrem zermürbend. Ich hab auch nicht das Gefühl, dass das viel bringt. Ich gebe höchstens noch Ratschläge und ermutige, wenn mich Menschen direkt fragen, z.B. wie das ohne Auto geht. Aber auch da: Was soll ich ihnen raten, wenn der ÖPNV hier auf dem Land halt einfach weiterhin ein Witz ist...

    Aber manche machen zumindest kleine Schritte. Der Partner meiner Mutter hat sein Leben lang bei Lufthansa gearbeitet und ist dementsprechend auch gerne mit günstigeren Flügen in den Urlaub geflogen. Jetzt im Ruhestand hat er das komplett aufgeben und macht plötzlich Fahrrad und Camping Urlaub. Da freue ich mich dann immer sowas zu sehen.

  • Unsere Familie hat einen sehr niedrigen ökologischen Fußabdruck - lange durch wenig Haushaltseinkommen und seit das gestiegen ist, haben wir nur bei den Lebensmitteln umgestellt (mehr Bio, vegan). Außerdem sehe ich mit meinen Schulfächern als Multiplikatorin. Ich habe schon das Gefühl, dass sich bei der nächsten Generation was tut, aber es ist auch frustrierend (auch für die Kinder). Vor allem, wenn ich meine Schul- und Studienzeit mit reinrechne. Wie wenig ist erreicht worden, wie zäh und mühevoll alles ist.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Nachbar platscht mit Hochdruckreiniger wild und unprofessionell und wasserverschwendend herum.... und ich hab bei jedem Gemüsewässern, weil alle 5 Regentonnen mittlerweile leer, ein schlechtes Gewissen. #cryingneu

  • Jupp, 1 h schon durchgängig, den 10 Meter Steinweg von der Haustür bis zur Straße. #yoga Da waren vermutlich ein paar Algen vom Winter drauf. Ich gehe da immer dran vorbei. Mir war kein grober Schmutz aufgefallen. Aber mein Vorgarten ist ja auch verkommen (Holunder, Wildrosen, Haselnusstrauch und Walderdbeeren... 4 x "Unkraut" plus Uraltwaschbetonplatten).

  • Schon deshalb ist es keine gute Idee, auf Atomkraft zu setzen, übrigens. Denn die braucht Kühlung, üblicherweise durch Flusswasser. Im Sommer muss man jetzt schon in Frankreich die Leistung der Kraftwerke extrem drosseln (Kühlwasser-Knappheit) - das ist dann nämlich auf einmal keine verlässliche Energiequelle mehr.


    Wir überlegen jetzt an Regentonnen-Systemen herum, weil der Regen unsere Tonne nicht schnell genug auffüllt, es aber eigentlich in unserer Region übers Jahr genügend regnet - nur nicht dann, wann es soll.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • ich habe vorhin irgendwo einen Artikel gelesen über die Wassermengen, die die Industrie quasi zum Nulltarif verbraucht. Da fasst man sich auch nur an den Kopf...

  • Wir sind sowas von am Arsch.... #angst #crying


    Der Lobbyismus ist schlimmer als in dem "Kapital Macht Politik"-Buch beschrieben, was ich vor einigen Jahren mal gelesen hatte. Und da waren es nur die dokumentierten Sachen...


    (Man kriegt den Eindruck, dass es gut wäre, die Industrie vor die Wand zu fahren. Aber am Ende sind eh nur wieder die Arbeitnehmer am A...)

  • Aber oft kommt so das Gefühl hoch, alleine gegen Windmühlen zu kämpfen. Was nützen meine kleinen Anstrengungen, wenn wir weiter in Kohle machen, die Wälder abholzen, Flurverdichtung betreiben... wahhhhhhh!


    Meine Teenies stellen mir diese Frage auch häufig. Ich sage: Ich will zumindest sagen können, ich habe versucht meinen Teil beizutragen.

    So sehe ich das auch. Die Drittelung, die Nele anführt, halte ich auch für gut.


    Ergänzen möchte ich noch, daß ökologisches, sozialverträgliches und im weitesten Sinne politisches Alltagsleben auch ein großes Stück Lebensqualität mit sich bringt. Es ist ja nicht (nur) Verzicht, es ist enormer Zugewinn und Glück.


    Wir können uns leckeres, gesundes vegetarisches oder veganes Essen kochen, wir bewegen uns viel auf dem Fahrrad (das ermöglicht unseren Kindern heir sehr viele Freiheiten, die sie nicht hätten, wenn sie mit dem Auto chauffiert würden), und wenn wir mit anderen auf eine Demo gehen, ist das immer auch ein tolles Event.


    Also ja, wir tun das alles schon auch, um etwas zu bewirken, aber auch für uns selbst, als ein Ausdruck von Selbstfürsorge, einfach weil es uns gut tut, so zu leben. Und wenn es uns gelingt, dieses Lebensgefühl anderen zu vermitteln (durchs Vorleben, nicht durchs Erklären), ist schon viel gewonnen. Manchmal glaube ich, sogar mehr, als wenn ich über die nötige Mobilitätswende oder die Problematik von Milchviehhaltung rede.

    Liebe Grüße von Tikaani (früher: Casa)

  • Ja, das ist definitiv so. Ich habe mein eigenes Verhalten auch nur reflektiert, weil es Menschen gab, bei denen ich andere Verhaltensweisen beobachten konnte. Ich denke auch, ein positives Beispiel zu sein, hilft oft mehr, als zu schimpfen.

    Wir haben unser Auto abgeschafft. Niemand in der Familie konnte das verstehen. Aber wir sind seitdem um ein ganzes Stück freier und zufriedener geworden. Und das sehen sie. Dass es nicht "schwer und unlösbar" ist, sondern uns glücklich macht.


    Apropos Mobilitätswende. Ich war gestern Abend auf einer Lesung von Katja Diehl. Für den Fall, dass ihr von ihr noch nie von ihr gehört haben solltet, sie setzt sich aktivistisch für eine menschengerechte Mobilität ein. Ihr Buch "Autokorrektur" ist inzwischen ein Spiegel-Bestseller und ich möchte es euch dringend ans Herz legen. Aber Vorsicht: Nach der Lektüre wird eure Welt eine andere sein!

    Ich kann inzwischen nicht mehr ohne diese Brille durch die Welt laufen. Vielleicht hat es mich sogar ein wenig radikalisiert. ;)

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Wir haben unser Auto abgeschafft. Niemand in der Familie konnte das verstehen. Aber wir sind seitdem um ein ganzes Stück freier und zufriedener geworden. Und das sehen sie. Dass es nicht "schwer und unlösbar" ist, sondern uns glücklich macht.

    dass man ein Auto abschafft kann ich gerade noch verstehen


    Aber wie wird man dadurch freier und zufriedener? Macht euch glücklich?

    Das finde ich jetzt doch schwer nachvollziehbar. Magst Du das mal erklären? Ich messe "unserem" Auto da einfach keine so große Bedeutung zu.

    Bzw. müsste ich auch auf viel verzichten, was definitiv nicht zu meinem Glück beitragen würde....


    Neugierig bin...



    was Katja Diehl schreibt ist ganz spannend - greift in manchen Dingen aber zu kurz finde ich

    bzw. halt wie immer - schöne Vision und an den Details happert es dann

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Das ist wahrscheinlich extrem vom persönlichen Empfinden abhängig...

    Eine Demo wäre sowohl für mich als auch für meine große definitiv kein tolles Event, sondern extremer Stress.

    Durchgehend vegetarisch/vegan leben (wir essen wenig Fleisch, ich bekomme aus 400g Rinderhack 7-8 Portionen Essen hin) - ich vertrage weder Soja noch Hülsenfrüchte in größeren Mengen gut. Die einfachste Variante in weitgehend unverarbeitet ist damit schon mal schwierig.

    Veganer Ersatz ist überwiegend irgendwelches Fertigzeug mit Zwiebeln drin (vertrage ich erst recht nicht). Das schränkt zusammen mit der Tatsache, dass ich vieles an einheimischem Gemüse nicht mag und s. Sehr ausgewählt isst, extrem ein, wenn ich auch noch tierische Produkte ausschliesse (s. Liebt z. B. Tomate-Mozzarella, Mozzarella ist nicht vegan und Tomaten im Winter nicht regional. Aber damit isst das Kind wenigstens rohkost und eiweiss).

    Alles in allem hat hier jeder Versuch, vegan zu leben, viel Stress verursacht, anstatt das Leben irgendwie besser oder einfacher zu machen.


    Und beim Thema Auto ist es nicht viel anders... Ich musste zwischendurch ne weile ohne auskommen, das war nicht stressfrei und entschleunigend...


    Lebensrealitäten sind halt alle ganz unterschiedlich...

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Also ja, wir tun das alles schon auch, um etwas zu bewirken, aber auch für uns selbst, als ein Ausdruck von Selbstfürsorge, einfach weil es uns gut tut, so zu leben. Und wenn es uns gelingt, dieses Lebensgefühl anderen zu vermitteln (durchs Vorleben, nicht durchs Erklären), ist schon viel gewonnen. Manchmal glaube ich, sogar mehr, als wenn ich über die nötige Mobilitätswende oder die Problematik von Milchviehhaltung rede.

    Du siehst, ich beschäftige mich mit dem Thema.

    Im übrigen hätte ich irgendwie gerne den Titel geändert... ich habe jetzt für mich beschlossen, das nciht mehr Klimakrise sondern Klimakatastrophe zu nennen. Auch in meinen Gesprächen.


    Zu Deiner Aussage oben - ist das nicht etwas arrogant gedacht

    ? Wie asreileeth schon schreibt ist das sehr individuell. Warum meinst Du, dass Dein Lebensstil, der dich glücklich macht, anderen das gleiche Lebensgefühl vermittelt?

    Euch tut es gut so zu leben, mir würde es nicht gut tun.

    Mich würdest Du mit dem Kopf erreichen - hey.. ich liebe ein gutes Steak... aber mir ist sehr klar, dass Fleischhaltung eine wesentliche Stellschraube ist. Also esse ich mit gleichem Genuss gegrilltes Gemüse. Also ich wüsste jetzt ganz ehrlich nicht, warum mein geändertes Essverhalten viel zu meinem Glück beitragen sollte (außer das Bewusstsein hier richtig zu handeln)....


    Ich denke, dass sich etwas bewegt, da muss man an ganz vielen Ecken ansetzen.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • claraluna guter und wichtiger Punkt, den Titel zu ändern!


    Rabeneltern.org könntet ihr den Titel in :


    Klimakatastrophe


    ändern?


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

  • Kalliope

    Hat den Titel des Themas von „Die Klimakrise“ zu „Die Klimakatastrophe“ geändert.
  • Ich find, es geht garnicht darum, ob die Umstellungen und Veränderungen glücklich machen, oder nicht. Der eine findet es gut, der andere nicht, das ändert allerdings nix daran, dass wir uns alle umstellen müssen, egal wie weh es tut.

    Problem ist ja, dass sich viele an ihren persönlichen status quo gewöhnt haben und der Verzicht zuweilen schmerzhaft ist.

    Ich würde sooo gerne mit meiner Familie mal auf die Canaren oder Balearen, meine Kinder würden soo gern mal fliegen, Mirakoli mit veganem Hack schmeckt einfach nur halb so gut, mein Mann braucht mit den Öffentlichen doppelt so lang zur Arbeit , wie mit dem Auto, was von unserer Familienzeit abgeht und so weiter und so weiter…

    Wenn man sich aber im Gegensatz dazu ansieht, was auf uns zukommt, wenn wir uns nicht ändern, sind das Peanuts.

    Und ja, das sind alles minimale Stellschrauben, die kaum einen Effekt haben.

    Die weitaus größeren Hebel liegen in der Politik.

    Der G7 war ein Desaster, wenn politisch nicht radikal was passiert, dann können wir uns abmühen, wie wir wollen, dann ist das alles umsonst.

    Wenn dann noch solch glorreiche Menschen wie Kubicki in aller Öffentlichkeit erklären, dass er solange duscht, wie er möchte, sinkt die Bereitschaft in der Bevölkerung immer weiter. Andere sollen erstmal anfangen, dann machen wir vllt mit. Solange mein Nachbar noch einen fetten SUV fährt , verzichte ich nicht auf mein Schnitzel.


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

  • Ja … was hält uns davon ab zu handeln? Uns alle?

    Seit zwanzig Jahren reden wir vom gleichen

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Ja … was hält uns davon ab zu handeln? Uns alle?

    Seit zwanzig Jahren reden wir vom gleichen

    Ich vermute der Gedanke "übervorteilt" zu werden. Wenn ich jetzt kasteie und der Klimawandel eh im vollen Gange ist und die Quintessenz die gleiche, wozu habe ich dann kasteit?