Die Klimakatastrophe

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  • Alle Flächen wieder renaturieren geht ja gar nicht. Das wären hier im Nordwesten riesige Bereiche, ganze Landstriche die jetzt beackert werden.

    Ich denke mir, wenn man das wenigstens in kleinen Teilen machen würde, dann wäre es ein Anfang. Bei Torfabbauflächen oder Landschaftsschutzgebieten. Extensive Weidehaltung statt dieser riesigen Ställe. Es geht nicht nur ims Klima beim Moor. Die Moore sind wertvolle Inseln für die Natur.

    Klar ist das für die Torfindustrie doof, wenn man denen die Betriebsgrundlage entziehen würde. Aber beim Braunkohleabbau ist es doch das Gleiche.


    Bei mir in der Nähe ist so ein Torfabbaugebiet. Immer, wenn ich da vorbei gefahren bin, hatte ich Tränen. Das ist nichts mehr. Eine große Fläche mit totem Moor.

  • Ich hatte auch was darüber gelesen. Da war ein Landwirt, der hat auf Wasserbüffel umgestellt, weil die in den Mooren gut zurechtkommen. Es gibt also Lösungen, aber natürlich muss man die Leute mitnehmen.

    Gruß,
    Chrisss *pling*


    Hier werden nur Zähne geputzt, keine Fenster ... #zaehne


    "Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt, wird am Ende beides verlieren." Benjamin Franklin

  • Landwirtschaft auf wiedervernässten Mooren nennt sich übrigens Paludikultur. Da wird schon einiges zu geforscht und experimientiert. Ich glaube, jemand in Greifswald ist da Vorreiter. Hier in der Nähe gibt es auch eine Versuchsfläche davon. Ich meine, da ging es um den "Anbau" und die Ernte von Torfmoosen. Leider war ich noch nicht dort und da ich schon länger nicht bei den NABU-Trefen war, weiß ich keinen aktuellen Stand. Das Letzte, was ich dazu weiß, dass es sich finanziell noch nicht lohnt, weil zu wenig Torfmosse gerntet werden können.

    Wen's interessiert, darf gern mal in dieses PDf reinschauen: Torfmooskultivierung.

  • Ich muss ja mal fragen, wozu heute noch Torf gestochen wird? (Wusste gar nicht, dass das noch gemacht wird.)

    In der meisten der verkauften Blumenerde ist Torf drin. Erst seit wenigen Jahren gibt es zunehmend Erde zu kaufen wo explizit drauf steht, dass sie torffrei ist.


    Ob das die Masse des gestochenen Torfs ist, weiß ich nicht.

  • Ich muss ja mal fragen, wozu heute noch Torf gestochen wird? (Wusste gar nicht, dass das noch gemacht wird.)

    Blumenerde zum Einen . Soweit ich weiß, geht der Großteil aber in den Gemüseanbau. Vorhin laß ich, dass wir sogar Torf importieren. Da gab es auch mal einen TV-Bericht. In Lettland oder Estland wird ganz viel Torf für den europäischen Gemüseanbau abgebaut.

  • Im Podcast meinten sie, das viele Flächen, die jetzt landwirtschaftlich (also nicht durch Torfabbau) genutzt werden, wieder renaturiert werden müssten.

    Da fehlt aber die Förderung. Deswegen ist die "Moorstrategie" gescheitert.

    Ein Freund z. B. bewirtschaftet einen Hof, dessen Land geschätzt 90% ehemaliges Moor ist (kultiviert ca. vor 100-120 Jahren) . Wenn man das rückgängig macht, hat er keine Existenzgrundlage mehr. Und Land zum Ersatz kann man nicht irgendwo herzaubern. Schwierig das Ganze.

    1. Variante Dein Freund würde entschädigt werden und ein Angebot für eine Umschulung bekommen.

    2. Variante Man findet eine landwirtschaftliche Nutzung, die mit der Wiederverwendung verträglich ist. Beispielsweise geht wohl Pferdeheu. Für eine solche Nutzung gibt es Subventionen zum Ausgleich bzw. Im Prinzip ein Gehalt für "Um die Umwelt kümmern"

    3. Variante man erklärt ein Naturschutzgebiet und Dein Freund wird angestellt für dessen Pflege.


    Man findet sicher noch mehr. Aber ich denke, man muss es wollen und mit Deinem Freund sprechen, was für ihn in Frage käme und was für Ideen er hat.

  • Positivste Prognose: Bis 2050 1,6°C Anstieg, danach zum Ende des Jahrhunderts ein langsamer Abfall, so dass es 2100 ein Anstieg um 1,4°C wäre.

    Spannend. Danke!


    Das wären ja „nur“ 30 Jahre, bis dahin.


    Ich hab immer gehört dass wenn wir JETZT gewaltig was ändern, mindestens noch 80 richtig üble Jahre vor uns liegen.


    Das tut mir dann immer so leid für die jetzige Kindergeneration ? Ein ganzes Leben :-((

  • Jetzt isses so. Wir haben es einfach verkackt.

    Es tut mir manchmal leid, dass ich je Kinder bekommen habe.

    Mir tut zwar die jetzige Kindergeneration leid, aber nie dass ich ein Kind bekommen habe.


    Denn das gleiche mußten sich ja auch meine Eltern fragen… wie konnten sie Kinder in diese Welt setzen, voller Terrorismus, bevorstehender Atomkrieg, Ölkrise, Waldsterben, no future an jeder Ecke…


    Falls es Eltern irgendwann gab die sich dachten „Volltreffer“, beste Zeit für Kinder ever, dann hat das sicher nie lange angedauert. Irgendwas war immer. Und immer gab es ein Bedrohungsgefühl. Womöglich ein winziges bißchen mehr ausgeprägt als beim Rest der Welt. Deutsche Angst und so…


    Na und dann war die Kindheit vorbei und dann kam AIDS. Da dachte die Jugend auch die Welt geht unter, also zumindest sexuell.


    Usw.

  • Wo nimmst du jetzt die 30 Jahre her?


    Stefan Rahmstorf (Link auf die Person, nicht auf die Aussage) zum Beispiel geht davon aus, dass die Temperatur nicht weiter ansteigt, sobald wir aufhören, fossiles CO2 freizusetzen. Jedenfalls wenn wir das diesseits diverser Kipppunkte machen.


    Das Problem ist a) dass wir das im Augenblick nicht mal überhaupt versuchen und b) dass wir, wie man sieht (Waldbrände, Hitzewellen, Überflutungen) bereits jetzt (bei ungefähr 1,1 oder 1,2 Grad Erwärmung) an einer Treibhausgaskonzentration sind, bei der es ungemütlich ist.


    Die für 2100 bestenfalls prognostizierten 1,4 Grad Erwärmung gegenüber dem vorindustriellen Niveau sind schlimmer als das was wir jetzt haben.

  • offensichtlich sind wir gerade dabei, diese Kipppunkte zu überschreiten, bzw. haben sie bereits überschritten.


    Durch den Klimawandel verstärkte Waldbrände zb, die nun Unmengen CO2 freisetzen, auftauender Permafrost, der noch klimaschädlicheres Methan freisetzt.


    Das würde sich ja selbst nach Rahmstorf nicht mehr ändern und weiter das Klima anheizen.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

    ticker?TT=bdy&TT1=bdy&CL=&CT=&CG=F&O=m_chick&T=t_b14&D=2017-06-07&M1=&D1=&T2=&T1=Minizwerg&T3=&CC=0&CO=FFFFFF&CO2=&W=&TS=&R=A&SC=green

  • Die Situation verschlechtert sich so lange, wie wir überhaupt noch fossilen Kohlenstoff in Umlauf bringen.

    Der IPCC schätzt, dass wir das noch 30 Jahre lang tun werden. Wenn wir früher damit aufhören, dann wird es früher nicht mehr schlechter.

  • Jono es ging darum, dass Deutschland sich generell politisch zu langsam ändert und deswegen es mit dem Klimawandel und seinen Konsequenzen schwerer haben wird.

    Wegen Corona ging da sehr viel sehr schnell - wenn auch oft sehr seltsam überstürzt.

    Es ging da um einen Vergleich entwickelter reicher Länder. Ich fand auch nicht, dass Deutschland besonders schnell oder effektiv gehandelt hätte.

    Von Effektiv war auch keine Rede.

    Schnell war es allerdings - zumindest im Vergleich zur Reaktion auf den Klimawandel.


    Ich denke mal, wenn wir innerhalb eines Jahres, sämtliche Kohlekraftwerke und AKWs dicht machen, Inkontinantalflüge verbieten, Moore wieder aufbauen, den Individualverkehr auf das nötigste herunter fahren, dann dürfte das schon einiges bringen.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das wäre schön. Aber ob das passieren wird? Die führenden Menschen scheinen die Dringlichkeit nicht zu spüren.

  • Die FDP phantasiert doch von technologischen Lösungen für die Klimakrise. Erinnert sich noch jemand, was die gemacht haben, als sie das letzte Mal an einer Koalition auf Bundesebene beteiligt waren?


    Da gab es nämlich ein Projekt, das hieß CCS. Das wäre Technologie gewesen, die das Problem verkleinert hätte, wenn sie nicht von vorne bis hinten Mist gewesen wäre. Es wurde dann auch beerdigt. (Marco Bülow war damals noch für die SPD im entsprechenden Bundestagsausschuss und hat irgendwo aufgeschrieben, wie das damals diskutiert wurde. Kann ich versuchen rauszusuchen, falls es jemand interessiert.)


    Aber anderswo ist CCS noch nicht beerdigt, und hier könnte es wenns ganz dumm läuft auch nochmal kommen. Deswegen eine kurze und sehr schön anzuschauende Argument-Sammlung. Wenn man kein Problem mit Schimpfwörtern hat.

    Ansonsten lieber auf die „PG“-Version warten, die kommt vermutlich heute Nacht, da ist dann ungefähr in jedem Satz was ausge-piep-t.

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  • Interessant finde ich das Diagramm bei 2:42. Demnach wäre Strom nur doppelt so teuer, wenn man das CO2 hinterher wieder binden möchte. Das finde ich eine gute Nachricht, das heißt ja, dass es durchaus realistisch ist, dass wir uns irgendwann wieder ein kälteres Klima "zurückkaufen" können, insbesondere wenn die Technologie weiter verbessert und damit noch billiger wird.


    Was ich nicht verstehe ist, wieso CCS billiger ist, wenn man es für Gas macht als wenn man es für Kohle macht. Ist das nicht unabhängig vom Brennstoff? Oder waren das einfach verschiedene Forschungsprojekte und die einen haben es billiger hinbekommen?


    Aktuell gibt es auf jeden Fall sehr viel billigere und erflogsversprechendere Alternativen, wenn man die CO2-Emissionen verringern will, aber langfristig gesehen finde ich es nicht verkehrt, jetzt schon daran zu forschen, wie wir unser altes Klima zurückbekommen können, wenn wir es irgendwann geschafft haben, den CO2-Ausstoß sehr stark zu reduzieren.