Hallo in die Rabenrunde,
hier tummeln sich doch so viele erfahrene und professionelle Rabinnen aus allen möglichen Bereich, sodass ich mal wieder Euer Wissen anzapfen möchte.
Ja, ich weiß, der Zeitpunkt mitten in der Corona-Krise ist denkbar ungünstig, aber ich grüble für die Zeit nach Corona bereits daran herum, meinen Arbeitsalltag zu verändern.
Bisher hat mein Arbeitgeber, der in DE registriert ist und mich fest angestellt hat, auf einer völligen Präsenzkultur bestanden, wofür es auch wirklich gute Gründe gibt (allerdings auch einige dagegen, aber das ist jetzt erst einmal egal).
Mit dem ersten Lockdown im März 2020 wurden wir alle ins Home Office geschickt (wo es eben möglich war, das ist nicht bei 100% der MA der Fall, da viele eben auch technisch arbeiten und entsprechende Arbeitsumgebung benötigen) und bisher kommt das Unternehmen erstaunlich gut durch die Corona-Krise und die Geschäftsführung hat gemerkt, dass vieles remote & online besser läuft als vorher gedacht. Das setzte ein Umdenken in Gang, was zu einer Betriebsvereinbarung "Mobile Work" für die Zeit nach Corona geführt hat. Diese BV besagt, dass man eben nicht mehr 5 Tage im Büro sein muss, wenn man die Arbeit in der gleichen Qualität auch an einem anderen Arbeitsort erbringen kann, sondern nur noch 3 Tage/Woche. Man kann auch 3 Wochen lang für 5 Tage im Büro sein und dann eine Woche am Stück von anderswo arbeiten. Sie gewährt also eine gewisse Flexibilität in der Terminierung der nicht-Büro Tage.
Allerdings ist all dies auf Deutschland beschränkt.
Ich regte an, diese Regelung auch auf die EU auszuweiten und, damit es nicht zu überfordernd für das Unternehmen ist, pro Mitarbeiter und Jahr eine einmalige Zeitspanne von maximal 3 Wochen am Stück zu gewähren, in dem ein MA z.B. vom Ferienhaus in Dänemark, Campingplatz in der Bretagne oder Hotel auf Mallorca aus arbeiten darf.
Das wurde abgelehnt mit dem Hinweis auf "unterschiedliche Regelungen in bezug auf Versicherungs- und Steuerthemen (z.B. Unfallversicherung, etc.) innerhalb der EU".
Das war allerdings so schwammig, dass mich das noch nicht zufrieden stellt. Ich habe nochmal nachgehakt, aber so richtig an Substanz kam dabei nichts rum.
Ich würde gern mit etwas mehr Substanz erneut an unsere Geschäftsleitung herantreten, aber bisher finde ich nicht wirklich etwas Belastbares dazu in den Weiten des Internets und manche Infos sind auch schon etwas älter, sodass ich nicht weiß, ob sie überhaupt noch gültig sind.
Und nun die Frage an Euch Expertinnen in europäischen Sozialversicherungs- und Steuerfragen und auch an alle, die so etwas bereits schon heute leben:
Ist das wirklich so?
Das Recht auf "Freizügigkeit" und die 183-Tage-Regel sollten meinen bisherigen oberflächlichen und laienhaften Recherchen zufolge eigentlich keine Hindernisse sein, oder wie seht Ihr das?
Danke für's Lesen bis hierher und auch schon einmal vorab für Eure Gedanken dazu.
Liebe Grüße,
Anne
PS: Und wer fragt, wie ich auf diese Idee komme: Mehrere Artikel über "Workation" (Work + Vacation) haben mich drauf gebracht.
Warnung an alle diejenigen, denen das nichts sagt: Bitte sucht nicht danach, wenn Ihr gerade ganz dolles Fernweh habt, sonst geht es Euch vielleicht wie mir und Ihr brecht in Tränen aus vor lauter Sonnensehnsucht