Anziehen lernen - Tipps gesucht

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  • Ich habe keine Zwillinge, aber die "Kleinen" sind genau ein Jahr auseinander und ganz ehrlich, im Alltag, also mit morgendlichem Wecken und pünktlich bei der Arbeit sein müssen, wäre ich nicht auf die Idee gekommen sie in dem Alter alles alleine machen zu lassen 8o Das hätten meine Nerven nicht ausgehalten. Dem Erstklässler helfe ich noch immer, wenn Schule ist (also im Moment nicht ;)), zumindest bin ich mit im Bad und greife zu. Der Mittlere will auch manchmal, aber eher weniger. Wenn keine Schule ist, ziehen sie sich in aller Ruhe oder auch sehr zügig - je nach Motivation - komplett selbst an. Sie können es ja.


    Ach, wenn ich mich erinnere, was vom Kindergarten alles wann erwartet wurde #rolleyes

    Ich gebe ja zu, meine Kinder haben bis heute keine Schnürschuhe. Sie können die Schleife binden, aber die Zeit und den Frust möchte ich uns ersparen... Bin da echt sehr pragmatisch.


    Caroline Witzig, so macht das eines meiner Kinder noch immer, nur leider ist die Jacke mittlerweile so groß, dass sie immer jemand ins Gesicht kriegt im engen Flur #haare

  • wichtig finde ich das 'üben' wenn Zeit und Ruhe dafür ist.

    Also eher am Wochenende morgens ne Jogginghose geben und ausprobieren lassen.


    Mein Grundschulkind wird wenn es morgens müde ist auch noch angezogen.


    Und im Kita Habe ich ganz schnell klar gemacht, dass wenn ich meinem Kind nach einem langen Kita Tag die Schuhe anziehen möchte es auch tun werde. (Und da konnte sie es sogar schon lange selbst)


    Mach dir keinen Kopf....das wird in den nächsten Jahren Von alleine kommen und 2 ist noch sooooo klein

    Wie ein Quadrat in einem Kreis,
    eck ich immer wieder an.....




  • Haha, ich lese Mal mit aber für den 4,5 Jährigen #rolleyes Wann sollen diese Autonomiebestrebungen kommen?


    (Ehrlicherweise muss man sagen, dass das Kind sich eigentlich schon anziehen könnte, aber einfach nicht macht und ich werde wahnsinnig.)

    Auf diese Autonomiebestrebungen warte ich bei meinem 4jährigen auch schon länger ...


    Er lässt sich fast immer an- und ausziehen. Er kann es durchaus auch selbst. Das reicht mir zu wissen.


    Manchmal macht er es zusammen mit seinen Schwestern. Aber meistens ist er zu müde. Egal ob abends oder morgens. Ich habe bei meinen größeren Kindern auch manchmal gedacht, dass sie es nicht können. Im Kindergarten ging es dann aber doch. Schuhe, Jacke ... Weil man es zuhause dann doch oft in der Hektik und im Drei-Kinder-Gewusel selbst macht.


    Mit 2,5 Jahren haben sich meine Kinder aber alle nicht regelmäßig selbst angezogen. Ich würde das auch nur mal in ganz entspannen Momenten üben. Wie Kuekenmama schreibt: Mal beim Schlafanzug anfangen, wenn man viel Zeit und Nerven hat.


    Wenn der Kindergarten das möchte, dann können sie es den Kindern gerne beibringen. Das klappt bei unserem Kindergarten sehr gut. Klar ist das für die praktisch, wenn die Kinder das selbst können. Deshalb bringen sie es den Kindern auch bei, oder die großen Kindern helfen den kleinen, wenn sie selbst schon fertig sind. Es haben noch alle irgendwann angefangen, sich selbst anzuziehen.


    Und ich schließe mich kaeptnleela an: Nur, weil man es kann, muss man es nicht selbst machen. Das habe ich schon vor Jahren hier im Forum gelernt. Wir freuen uns ja auch oft, wenn uns z. B. jemand einen Kaffee mitmacht, auch wenn wir ihn uns selbst machen und holen können. Aber wenn ich müde bin, dann tut mir mein Mann gerne den Gefallen und sagt nicht, dass ich das in meinem Alter doch schon selbst können und machen müsste.


    Genau so mache ich das bei meinen Kindern auch, wenn es mir möglich ist.

  • Ich kann ganz bequem bei den Antworten unterschreiben und mag Dir noch dalassen: Lass Dich bloß nicht nicht stressen. Du machst das toll. Sie sind noch so klein und werden es auf jeden Fall lernen bis sie von zu Hause ausziehen ;).

  • Vielen Dank auch euch!
    Stress mache ich mir nicht :) sie wollen ja, ich behindere sie dann eher mit meinen Hilfestellungen *hust*

    Da fand ich Trin die Anregungen super mit der Markierung! Mit den Ärmeln beim Pullover und so haben sie keine Probleme beim Anziehen :)

    Und ich hab mitgenommen, dass es legitim ist, schrittweise vorzugehen (eigentlich schön blöd - alles machen wir mit immer weniger Hilfestellung und beim Anziehen solls dann plötzlich sofort gehen? #hammer )

  • Vielleicht kannst du ein Spiel draus machen? Zum Einstieg sowas wie: Du steckst einen Kopf in den Pulloverärmel... und brauchst Hilfe. Wollt ihr Mama mal den Pullover anziehen? Und dann können sie versuchen, dir einen schlabbrigen Pulli überzuziehen, während du am Boden sitzt. (Du könntest dich dabei reichlich dumm anstellen, das mochte mein Kind immer ;)

    Dann können sie dir zeigen, wie besser geht... solche Spielchen mochte meine immer gern. Es reicht ja schon, zu Anfang das richtige Loch für den Kopf zu finden - jeden Fortschritt feiern! Vielleicht gibts auch noch andere Kinder, die Dinge gern lernen, um Mama zu zeigen, wie man es richtig macht ;)

  • Hallo,


    Hat der Kindergarten tatsächlich kritisiert, daß sie sich noch nicht komplett alleine anziehen können oder war es eher eine Bemerkung beim Durchgehen des Entwicklungsbogens?


    Im Entwicklungsbogen stehen ja viele Sachen drin, die die Kinder bis zu einem bestimmten Zeitpunkt können sollten (je nach Bogen z.B. bis zum Kindergartenende), was aber nicht heißt, daß sie es mit noch nicht mal 2 1/2 schon bringen müssen.


    Wenn man den Bogen so runterliest "X kann das Kind schon, Y kann es nicht, Z kann es so halb..." kann dann der falsche Eindruck entstehen, daß man es zum jetzigen Zeitpunkt erwartet, dabei ist es einfach nur eine Feststellung des Ist-Sanden, das noch gar keine Wertung beinhaltet, maximal ein "das könnten wir vielleicht in nächster Zeit mal angehen".

    Wenn es ungeschickt formuliert wird, kann es aber als Kritik oder "da sehen wir ein Defizit" wirken...


    Es kann aber natürlich auch sein, daß sich die Erwartungen verschieben. Mir ist schon mehrmals aufgefallen, daß man von Kindern, die in einem Bereich sehr fit sind (z.B. Sprache oder Feinmotorik oder auch die reine Körpergröße) automatisch verführt ist, auch in anderen Bereichen mehr zu erwarten. Das Kind spricht wie ein Dreijähriges? Warum malt es dann nicht auch so oder kann dies und das und jenes noch nicht? Tja, weil es halt noch nicht Drei IST. Und auch Dreijährige ihr ganz eigenes Tempo haben.


    Das Gleiche kann passieren, wenn in der Gruppe ein Kind ist, daß im gleichen Alter oder gar jünger XY schon kann. Das verschiebt den Blick und es kann passieren, daß das Kind zum "Standard" wird, an dem andere "gemessen" werden.


    Es gibt für solche Sachen keine Festlegungen, nur ungefähre Erfahrungen, wann Kinder dies und das und jenes können. Man kann - zu recht - in keinem Buch absolute Angaben nachschauen: "Im Alter von XY Monaten sollten sie sich einen Pulli anziehen können, mit Z Monaten die Hose..."...

    Und im Berufsalltag vergleicht man eben mit dem, was man gerade vor Augen hat, also mit dem Kind selber in verschiedenen Entwicklungsbereichen oder mit anderen ähnlich alten Kindern.

    Das kann gut sein, damit einem nichts "durchrutscht" - man kann aber eben auch grandios danebenliegen und vergessen, daß das durchs Vergleichen Erwartete keineswegs "allgemeiner Standard" ist.


    Von daher:


    Nicht so viel drüber nachdenken und die Kinder da unterstützen, wo sie gerade SIND. Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht. Im Gegenteil, das macht nur die Wurzeln (z.B. des "selber wollens" und des "Das schaff ich!" ) kaputt. Man kann ihm aber gute Wachstumsbedingen geben, so daß es in seinem eigenen Tempo wachsen und stark werden kann.

  • Trin Dankeschön!

    Es kam schon als "Da sollten sie gefördert werden, weil sie dort ihren Altersgenossen hinterher sind" an, wurde auch auf Nachfrage meinerseits so bestätigt.

    Wir sind die Entwicklungsbögen nicht einzeln durchgegangen. Die Mädels sind in einer Doppelgruppe, sind intern aber nicht Erzieherin X zugeordnet, sondern Erzieherin Y (kann/ will die Kinder nicht auseinanderhalten, ist extrem defizitorientiert und trotz Bitte kam über ein viertel Jahr kein Gespräch zustande). Erzieherin X ist das Gegenteil und wusste von meinen Bedenken gegenüber Y, die nun auch seit 2 Wochen krank war, und es war die letzte Woche von X, die jetzt leider die KIta verlassen hat. Sie hat uns quasi noch "reingequetscht", wir haben uns deshalb darauf verständigt, dass wir die Entwicklungsschnecke nicht in jeder Kleinigkeit durchgehen, sondern haben grundsätzlich darüber gesprochen, was die Kinder gut können und (weil ich es gern wissen wollte) wo sie eher Defizite im Vergleich zu den Altersgenossen haben (sie waren Frühchen, sind sprachlich eher Spätzünder). Von der Grundeinschätzung waren wir uns total einig und sie hat auch betont, dass die Mädels gut und richtig sind, wie sie sind. Es war also kein defizitorientiertes Gespräch.

    Und ich mach mir eben auch gar keine Sorgen, dass sie sich schon selbst anziehen können müssen. Es ist eher, dass mir das Gespräch bewusst gemacht hat, dass ich ihnen grad beim Anziehen auf dem Wickeltisch auch einfach die Chance nehme, selbst mehr zu helfen als sie bisher tun. Sie wollen ja. Ich selbst hab aber überhaupt keine Ahnung und mächtige Knoten im Kopf, wie ich sie am besten unterstütze in ihrem Wollen.

    Wir haben jetzt 2 Wochen Urlaub, da macht es ja Sinn, sich dafür auch Zeit zu nehmen. Ich hab ihnen heute Morgen Unterwäsche und Socken angezogen und dann sind wir auf den Boden auf meinen Schoß umgezogen. Und ich hatte wie bei allen vorherigen Versuchen einfach nur Knoten im Kopf, wie ich jetzt die Kleidung am besten halte und so.

  • Hallo,


    Ich habe schon in Kindergärten und Krippen gearbeitet und finde die Erwartung, daß sie es in dem Alter alleine können, schon ziemlich hoch gesteckt. Einzelne Sachen oder mit Assistenz ja, aber komplett?



    Wir haben jetzt 2 Wochen Urlaub, da macht es ja Sinn, sich dafür auch Zeit zu nehmen. Ich hab ihnen heute Morgen Unterwäsche und Socken angezogen und dann sind wir auf den Boden auf meinen Schoß umgezogen. Und ich hatte wie bei allen vorherigen Versuchen einfach nur Knoten im Kopf, wie ich jetzt die Kleidung am besten halte und so.


    Das klingt prima. Denn wie schon geschrieben, machst du es ja dann im Grunde so, wie sie es selber machen werden. So kannst du schrittweise dazusagen, was ihr macht und sie dazu auffordern dies und jenes mitzumachen. Das wird erst mal länger dauern als es alleine zu machen, aber das ist ja bei fast allem so. (Ich könnte die HA meiner Hortkinder auch schneller ausrechnen und dann vorsagen, aber lasse sie es machen, auch wenn es dauert, weil sie es ja lernen sollen #zwinker)


    Kreuzchen im Bund war hier wirklich hilfreich, bei Strumpfhosen gabs irgendwann den Sprich: 2 Striche zu den 2 Pobacken, ein Strick zu dem einen Bauch". Aber wich weiß gar nicht, ob Strumpfhosen heute überhaupt noch so gemacht sind, meine sind dann recht schnell auf (nicht zu enge) Leggins umgestiegen. Socken in der Übephase lieber 1, 2 Nummern größer, das flutscht besser.


    Bekleidung für "obenrum" dem Kind auf die Beine legen, so wie sie es anziehen sollen, Hosen auf den Boden vor das Kind, so daß es nur noch den Bund nehmen und die Beine reinstecken soll. Dabei helfen, daß die Beine sich nicht verheddern...


    Ich hab übrigens vorhin Mist geschrieben, das Kreuz beim Hemd und Pulli muss ja HINTEN sein, wenn man es zum über den Kopf ziehen zwischen den Händen halten soll! Bei Unterhosen und Leggins dagegen am Bauch.


    Manchmal macht man sich gar kein Bild davon, WIE schwierig das für kleine Kinder sein kann. All die vielen verschiedenen Löcher... Bewusst geworden ist mir das, als mir beim ersten Klettern gehen jemand den Klettergurt hingelegt hat und gesagt hat : "Zieh den schon mal an". Ähm... OK... Wie? Welche Schlaufe wohin? Und wie rum? Was fange ich mit diesem Verschluss an?

    Das war nicht mal böse gemeint, für die Person war es von Kindheit an Routine, die Vorstellung, daß das kompliziert wäre und man das nicht können könnte, daher einfach gar nicht präsent.


    Und immer im Kopf behalten, daß man sie auf der Schulabschlussfahrt sicher nicht mehr anziehen muss und bis dahin ist noch so viel Zeit...


    Zum Entwicklungsgespräch:


    Ich würde immer schauen, ob das Kind einzelne Sachen nicht kann, einfach, weil es für das Kind oder die Eltern bisher kein Thema war und es dafür bei anderen Dingen in dem Bereich gut dabei ist - oder ob das "nicht können" eine ganze Gruppe betrifft. Wenn ein Kind, daß sich nicht selber anziehen kann, aber normal altersgerecht alleine isst, andere Handlungen altersgerecht ausführt, würde ich davon ausgehen, daß es insgesamt im Bereich Selbständigkeit normal gut dabei ist. Wenn es bei Bewegungsspielen und Alltagsbewegungen unauffällig ist, auch davon, daß die Motorik OK ist.


    Erst wenn es in mehreren Bereichen bzw. in mehren Teilen eines Entwicklungsbereiches Auffälligkeiten gibt, müsste man mal genauer hinschauen, woran es liegt. Und selbst dann kann es wie bei euch einfach ein "War einfach noch nicht unser Thema, gucken wir mal mehr mit drauf" sein.


    Ich finde es prima, daß du gemerkt hast, daß sie da wohl doch mehr selber tun wollen/können als es bei euch bisher im Alltag war und nun darauf eingehst. Damit ist doch alles Bestens. #top