Schlechtes Schriftbild, falsche Stifthaltung - 5. Klasse - Erfahrungen?

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  • Liebe Raben,


    Meine Tochter wird im Sommer 11 und seit dem Kindergartenalter hält sie den Stift falsch, d.h. er liegt nicht auf dem Mittelfinger, sondern dem Ringfinger auf. Leider haben wir am Anfang verpasst etwas zu unternehmen, in der Grundschule fühlten sich weder Lehrer noch Kinderarzt zuständig und sie selbst würde es ändern, meint aber es tut weh, wenn sie es versucht.


    Unsere (neue) KiÄ hat uns letztens indirekt von Ergotherapie abgeraten, weil es langwierig wäre und nur was bringt, wenn wir die Termine wirklich regelmäßig wahrnehmen würden. Ich denke wenn ich drauf bestehe, stellt sie uns aber das Rezept aus.


    Das Schriftbild ist wirklich grottig, sie schreibt sehr ungern und ich hoffe irgendwie, dass durch Ergo und besseres Schriftbild ihre Abneigung gegen Schreiben und Rechtschreibung (nächste Baustelle, LRS wurde schon ausgeschlossen) geringer werden könnte.


    Hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Umgewöhnen der Stifthaltung in diesem Alter? Macht das überhaupt noch Sinn?


    Viele Grüße,

    C.

    One day, I would like to turn on the News and hear "There's peace on earth".


    C. mit #female 06/2010, #male 06/2014 & #female 02/2017

    • Offizieller Beitrag

    Meines Wissens gibt es verschiedene richtige Stifthaltungen. Korrigiert werden muss nur, wenn es Probleme gibt. Nun ist die Frage, ob es bei euch an der stifthaltung, Verkrampfung, oder anderen Problemen liegt. Eventuell kann da ein guter Ergotherapeut durchaus weiterhelfen. Aber es braucht viel Üben und Mitarbeit.


    Meine Schrift wurde erst dann besser, als ich mit 13/14 Kalligraphie kennenlernte und übte und da viel zu stifthaltung und Formung von verschiedenen alphabeten lernte. Das war für mich damals augenöffnend.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Etwas anders gelagert, aber eine gewisse Ähnlichkeit: mein Sohn hat sich in der 4. Klasse mit Hilfe einer auf Linkshändigkeit spezialisierten Ergotherapeutin auf links schreiben umgestellt. Er hatte davor mit rechts auch eine sehr verkrampfte Stifthaltung. Seine Linkshändigkeit ist dummerweise nicht früher erkannt worden.


    Dafür hatten wir 1x in der Woche einen Termin mit der Theapeutin und er musste täglich üben. Also schon am Ball bleiben, was bei dem Kind echt anstrengend war. Ergebis: gute Schreibhaltung, weiter Sauklaue und die RS Probleme sind auch nur marginal besser geworden.

  • Bei meinem Sohn 5.Klasse ist Stifthaltung trotz Ergo und Krankengymnastik immer noch komplett falsch.


    Ich habe den Eindruck, dass es seit der weiterführenden Schule aber keine Rolle mehr spielt.

    Zudem wird auch schon viel getippt in der Schule.

    Ich werde ihm dann nächstes Jahr zum 10-Finger-schreiben bringen und damit ist es gut für mich.

  • bei meinem Großen genau so, Ergo dann erstes Halbjahr 6.Klasse. seit dem deutlich besser. Seit dem Gymnasium (hier ab 7.Klasse) muss er viel mehr schreiben, dadurch hat es sich mehr stabilisiert. Die Osteopathin hat nach der Ergo auch nen Unterschied bemerkt. Beim Mittleren müssten wir da jetzt auch ran, der verschliess ca 1 Füller im Monat. Jetzt im Homeschooling lasse ich ihn mit Kuli oder Bleistift schreiben.

    • Offizieller Beitrag

    Millionen Menschen schreiben weltweit mit Kugelschreibern. Da gibt es auch bessere und schlechtere. Viele Menschen schreiben sogar wesentlich besser mit modernen Kugelschreibern.

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    Pierre Marc Orlan


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  • Füllhalter fand ich immer nervig. Ist es wirklich nötig, die Handhaltung und Bewegungen an die Einschränkungen

    dieser alten Technik anzupassen ?


    Moderne Kugelschreiber / Tintenroller sind meilenweit entfernt vom alten Schrott, und schreiben mit minimalem Druck.

    Gerade die Produkte aus Japan sind oft sehr gut, da sie auch für filigrane Schriftzeichen lesbare Ergebnisse geben müssen.


    In meiner Hosentasche sitzt ein Mitsubishi / Uni Jetstream SXN-150C (weniger als EUR 2). Ich kann damit schnell und

    ermüdungsfrei schreiben. Der Stift ist schlank, sollte also auch für kleine Hände passen.


    Ab ins Schreibwarengeschäft, und ausprobieren...

  • Tintenroller ist aber auch was ganz anderes als Kuglschreiber. Die finde ich auch absolut ok und mein Sohn schreibt mit einem Tintenroller, der mit normalen Füllerpatronen bestückt wird.

  • Aviva Mit Kuli würde ich kein Kind mit Schreibproblemen schreiben lassen. Das ist der beste Weg sich die Schrift endgültig zu versauen.

    Meine Schrift war und ist mit Kugelschreiber immer noch lesbarer als mit Füller.

    Ich hab bis zum Abi diverse Diskussionen mit Lehrkräften geführt, warum meine Schrift in Arbeiten so schlimm ist - tja, wir hatten Lehrer, die auf Füller bestanden...

  • Ich habe hier einen 7. Klassler sitzen der mit Tintenroller schreibt. Was waren wir glücklich als nicht mehr auf Füller bestanden wurde. Durch die Tintenpatronen kann er auch prima killern.#cool


    In den Sommerferien zwischen 5. Und 6. Klasse haben wir uns hingesetzt und Schreibschrift gelernt.

    Er hatte bis da nur gedruckt und das dauerte viel zu lange und war viel zu verkrampft. In der Grundschule war das nur ein Kurs und wurde dann nicht mehr verfolgt

    So richtig mit Übungsheft und allem drum und dran.

    Erst da hat er eine Vielschreiber kompatible Handschrift entwickelt.

    Er hat immer noch ne Sauklaue, aber er kann längere Texte schreiben ohne Schmerzen.

    Die Umgewöhnung war erst mühsam hat sich aber echt gelohnt.

  • Ich biete einen 3.-Klässler mit bestimmt schon 1,5 Jahren Ergotherapieerfahrung. Schreiben fällt ihm dermassen schwer und er will sich von mir da auch nichts mehr zeigen/sagen lassen. Über eine einfach nur krakelige Schrift wäre ich schon froh. Teilweise sind die Buchstaben immer noch unlesbar. Die Buchstabenverbindungen sitzen verkehrt, Schwünge an den falschen Stellen... Das Kind schafft nicht mal mit Lineal eine gerade Linie zu zeichnen. Aber so langsam sehe ich wieder etwas Hoffnung. Durch die Ergo sind jetzt wieder ein paar Fortschritte da und die Schreiben wird etwas flüssiger.

  • wurschtel

    Ich bin hier fasziniert was hier Mittlerweile alles geht.

    Die Umstellung nach der 5. Klasse ging auch nur weil eine bestimmte Lehrerin was gesagt hat was ihn beeindruckt hat. Erst da konnte er was von mir annehmen.

    Genauso mit dem Lineal. Ich habe beruflich mal technisches Zeichnen gelernt. Trotzdem habe ich selbstverständlich keine Ahnung wie sowas am besten geht. #rolleyes

    Bei ihm ist das alles anders.

    (Man konnte anhand der Zeichnung nie erkennen das er ein Lineal benutzt hat)

    Erst das zunehmende Alter, die Übung und vor allem neue Lehrer haben hier Wunder gewirkt.

  • Zum Ausgangspost

    Doch ich denke das ein Umgewöhnen der Schrift und auch der Stifthaltung auch jetzt noch geht. Bei der Frage ob Ergo oder privat muss man wissen was einem liegt.

    Mich persönlich stressen solche Termine kolossal. Allerdings gerade bei der Stifthaltung wissen die Profis auch eher Tips denke ich.

  • Also Füller oder nicht ist sicherlich Geschmackssache, aber ich hab neulich erst wieder festgestellt, wie viel leichter mir das Schreiben mit der Hand (mache ich im Alltag kaum, alles am Rechner / Handy) mit einem Füller im Vergleich zu Kuli & Co fällt - hatte den vom Kind für eine Geburtstagskarte geliehen. Als ich im Studium noch so viel geschrieben habe (damals noch echt viel von Hand, Mitschriften zB), hab ich auch so viel lieber mit Füller geschrieben, weil flüssiger. Die sind ja zT auch nicht sehr teuer.


    Stifthaltung: ich hab die bei K2 korrigiert. Den Stift mit drei Fingern zu halten anstatt mit 2 plus Stützfinger oder auf einen anderen Finger abzustützen halte ich inzwischen tatsächlich für praktischer (auch wenn es natürlich unproblematische Fälle gibt).

  • Kein Rat, aber: ich halte den Stift genauso, bei mir ist es ebenfalls erst aufgefallen, als ich mich schon daran gewöhnt hatte. Ich habe das bis heute beibehalten. Vielleicht wäre meine Schrift schöner, wenn ich mich umgewöhnt hätte, aber ich habe im Studium sehr viel von Hand geschrieben und konnte sehr schnell und auch gut leserlich schreiben.

  • Unbedingt eine gute Ergotherapeutin ausprobieren- die Unterschiede sind groß- auch in der jeweils vertretenen Philosophie.

    Und ich würde alles Mögliche an Schreibhilfen probieren- es gibt Gewichte für die Stifte, Griffverdickungen, spezielle Stifte, die man ganz anders hält.. bei uns hilft unter anderem, nicht immer in derselben Haltung zu schreiben und auch mal das Schreibgerät zu wechseln.


    Sehr schmaler Stift ist übrigens für viele verkrampfte Schreiber die total falsche Empfehlung- daher ja immer die Griffverdickungen.

  • Die Stifthaltung finde ich nicht falsch. Ich bin Kunst-/Deutschlehrerin. Gerade beim Zeichnen zeige ich den Kindern oft verschiedene Handhaltungen, da muss man ausprobieren. So wie du beschreibst, zeichnen und schreiben viele Kinder, ich achte immer viel darauf.

    Schlechte Schrift muss damit nicht zusammenhängen. Was mir in Deutsch auffällt (Klasse 5), dass viele Kinder zwischen den Buchstaben keinen Platz lassen, Buchstaben falsch anbinden oder zu steil schreiben. Das ist eigentlich kein Problem, auch später noch zu regulieren, es braucht nur Achtsamkeit und einen der erkennt, was das Problem Ist. Ein aufmerksamer Deutschlehrer kann das erkennen, Ergo aber sicher auch. Ich würde da nach der Ursache suchen, und eben etwas weiter schauen als auf die Handhaltung am Stift.