Plötzlich wieder voll stillen?

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  • Hallo,


    ihr habt mir in der kurzen Zeit, die ich jetzt hier bin, schon mehrmals geholfen und Mut gemacht, deshalb wende ich mich mal wieder vertrauensvoll an die Raben...


    Ich bin grad sehr nahe am Limit. Meine Tochter ist jetzt knapp elf Monate und hat jetzt beschlossen, dass sie wieder zu jeder Mahlzeit und (fast) jedem Nickerchen gestillt werden möchte.

    Eigentlich stillen wir seit Dezember nur noch abends und nachts, was sich automatisch so ergeben hat und den Kita-Einstieg im Januar erleichtert hat.

    Nun sind wir für ein paar Tage bei meinen Eltern, d.h. ungewohnte Umgebung (wegen Pandemie und Entfernung waren wir das letzte Mal vor sechs Monaten hier), Papa fehlt und sie hat auch noch eine Bronchitis. Und sie übt fleißig die nächsten motorischen und sprachlichen Entwicklungsschritte.

    Also es passiert grade eine ganze Menge bei ihr, und ich kann mir vorstellen dass sie deshalb wieder mehr Rückversicherung durch das Stillen braucht - die ich ihr natürlich gebe.

    Aber...

    Mir zieht das grade unglaublich viel Energie, weil es mir selber körperlich nicht so gut geht. Und so viel Milch hab ich ja grade auch gar nicht mehr, d.h. beim dritten Mal stillen am Tag wird es dann schnell schmerzhaft weil gar nichts mehr rauskommt...

    Und ich mache mir Sorgen, wie das nach unserer Rückkehr nach Hause werden soll, wenn die Kita wieder losgeht. Im besten Fall hab ich zu viel Milch und muss erstmal pumpen bis sich das wieder reguliert, im schlimmsten Fall fehlt ihr das stillen in der Kita und sie fühlt sich dort nicht mehr wohl.


    Jetzt weiß ich gar nicht, was ich mir von euch euch wünsche... Vielleicht hat das ja jemand von euch auch schon erlebt, dass ein Kind plötzlich wieder mehr stillen wollte? War das eher punktuell (also wegen Krankheit/Entwicklungsschub/Verunsicherung), oder sollte ich mich darauf einstellen dass das jetzt erstmal so bleibt?

    Ich hatte vergessen wie müde ich vom voll stillen werde...


    Also ich bin dankbar für Erfahrungsberichte von euch, mich haut das grade ein bisschen um in Kombination mit der Sorge um ihren Husten, den eigenen körperlichen Beschwerden und den unruhigen Nächten. Ich glaube, mir würde es schon helfen zu wissen, dass ich damit nicht alleine bin.


    Ich hoffe, der Post ist nicht allzu konfus (ich schreibe am Handy) und danke euch schonmal!


    Viele Grüße und genießt die Sonne,


    Draussenkind

  • Ich könnte mir vorstellen, dass es an der Bronchitis liegt.

    Als meine Tochter krank war, etwa im gleichen Alter, war ihr zu essen zu anstrengend und hat daher viel mehr gestillt. Das war aber nur vorübergehend. Sobald sie wieder gesund war, hat sie weniger gestillt.


    Mit der Kita kann ich leider nichts beitragen.

    „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“ Paracelsus

  • Auch schnell vom Handy beim stillen:

    Ja so Phasen kenne ich bei uns immer wieder. Auch über das erste Jahr hinaus, auch jetzt wo ich schwanger keine Milch mehr habe.

    Ich könnte mir vorstellen das das mit der Kita für sie unproblematisch ist.

    Andere Umgebung und dich nicht in greifbarer Nähe haben ist ja eine andere Ausgangslage.

    Mein Körper konnte auch mit dem Wechsel der Milchmenge immer gut umgehen. Ich denke das ist aber stark verschieden. Da mag ich keine Aussage zu treffen.


    In jedem Fall gute Besserung an die kleine Maus und baldige Entlastung für dich!

  • #knuddelDu bist nicht alleine damit.


    Bei Krankheit hat meine Kleine, bis sie weit über 2 Jahre alt war, oft fast vollgestillt. Ich fand es auch anstrengend aber auch gut, weil ich sonst fast keine Flüssigkeit oder gar Energie in das Kind hineinbekommen habe. Da war ich immer froh um die gerne getrunkene Elektrolytlösung #zwinker


    Ich würde mir auch keine Sorgen machen, wie es ihr in der KiTa dann geht. Dann ist sie wieder gesund und das Bedürfnis nach Milch und Stillen ist dann bestimmt kleiner, weil sie ja dann auch wieder richtig essen mag.

    Es kann natürlich sein, dass sie dann z.B. nach dem Abholen wieder mehr gestillt werden möchte, aber das kann dir immer mal passieren, gerade nach Urlaub / Krankheit / sonstigen Abwesenheiten.


    Hier war Stillen auch lange noch eine geliebte Mama-Nähe (aber das dann eher mit 2 Jahren), die ich dann auch mal zeitlich begrenzt habe, wenn ich nicht mehr mochte.


    Dass du müde bist, wenn es dir nicht gut geht, ist total verständlich. Da würde ich versuchen dich wirklich soweit es geht auszuruhen.


    Wegen der Milchmenge: Bei mir ging mehr immer gut, weniger dann nicht so... Also pass gut auf, wenn ihr wieder zu Hause seid, dass du keinen Milchstau wegen Überangebot bekommst. Lieber ein paar mal mehr anbieten zum Übergang, dafür vielleicht ne kürzere Zeit oder so.


    Aber mein Tipp für jetzt: Lass sie trinken. Das sagt nichts darüber aus, wie es dann in der KiTa wieder wird.

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Wir hatten das auch immer wieder - vom kompletten Stillstreik mit vier Monaten, bis zum plötzlichen Ich-kann-nur-überleben-mit-mamas-brust-im-mund mit 10 Monaten. Kann sein dass die Zähnchen drücken, die Entwicklungsschübe der Grund sind, sie einfach wächst und mehr Energie braucht, ...

    Bei mir war beim zweiten Kind und mit meinem persönlichen Hintergrund sehr, sehr klar, dass ich das nicht will und nicht kann. Ich hab dann eine Mischung gefahren aus Stillen (vor allem abends und nachts, weil mir das für Bindung und Rückversicherung am Wichtigsten schien), Zufüttern mit der Flasche, und Beikost. Das hat super funktioniert, ich habe dadurch nicht versehentlich abgestillt, und konnte die Zeit körperlich etwas besser wegstecken. Auch mit der Kita gab es nie Probleme. Deshalb würde ich bei einem Kind in dem Alter immer sagen: Pragmatismus ftw. Es ist kein Neugeborenes mehr, und Du musst auf Deine Ressourcen achten.

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Kurz vor dem ersten Geburtstag ist noch mal ein großer Entwicklungsschub, da mögen viele Kinder noch mal mehr stillen. Das geht von allein vorbei. Kannst Du Dich von Deinen Eltern ein wenig verwöhnen lassen?

  • Bei uns war das auch so, mit jedem Infekt des Kindes. Leichter kommen sie einfach nicht an Nahrung und Flüssigkeit, und Antikörper sind auch noch dabei, was will man mehr. Entwicklungsschritte, Zahnen oder andere Umgebung können das auch nochmals befeuern.


    Das kann als Mutter natürlich sehr anstrengend sein. Wenn nichts mehr kommt und es schmerzhaft wurde, habe ich durchaus mal aktiv auch Milch aus dem Glas oder Fläschchen angeboten. Wie ist es sonst bei Deinen Eltern? Kannst Du Dich etwas ausruhen und umsorgen lassen?

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Beim Großen gab es auch so eine Phase, er war aber danach wieder ohne Probleme in der Krabbelstube bzw. länger bei der Oma. Er hat auch nicht nach mir verlangt, wenn ich nicht in sichtweite war.


    Ich würde mir keine Sorgen darum machen.

    Aber pass gut auf dich und deine Kräfte auf. Bei mir gipfelten so Phasen immer in einen Milchstau mit anschließender Brustentzündung.

  • ich hab die anderen jetzt nicht gelesen, aber Mutterschutz geht vor. Gehe wieder auf abends, wie zuvor und erklär ihr, das da nichts mehr kommt und es dir wehtut, fertig. Ja keinen Bohei machen , die Kinder verstehen das schon.

  • naja, @ Sigula

    Das Baby ist noch nicht mal 1 Jahr alt. Wenn es jetzt ein Kleinkind wäre, könnte ich deine absolute Ansicht verstehen, bei so einem Kleinen fällt mir das schwer.#angst

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • ich hab die anderen jetzt nicht gelesen, aber Mutterschutz geht vor. Gehe wieder auf abends, wie zuvor und erklär ihr, das da nichts mehr kommt und es dir wehtut, fertig. Ja keinen Bohei machen , die Kinder verstehen das schon.

    Wow, das finde ich eine ganz schön harte Sichtweise. Natürlich muss man auch schauen, dass es auch der Mutter gut geht, aber das Kind ist gerade Mal elf Monate und ist krank und isst jetzt gerade nicht. Da finde ich die Möglichkeit wieder mehr zu stillen gar nicht schlecht. Kommt natürlich auch darauf an, wie schlecht es Draussenkind geht. Und wenn ich mich erinnere, wie mein Kind beim Abstillen auf Brust verweigern reagiert hat, war das auch nicht ohne. Das hätte ich angeschlagen nicht durchgehalten.

    Über so Dinge wie "wie wird es in der Kita dann" würde ich mir aber keine Sorgen machen. Das ist ja dann wieder eine andere Situation und vielleicht ergibt sich das von ganz alleine.

  • Nur kurz:

    Solche Phasen hatten alle meine Langzeit-gestillten Kinder.

    Meist aufgrund von Krankheit.


    Gibt sich wieder.

    Schau, dass du dich schonst. Viel trinken, viel Essen (Eiweiße und Fett!).

    Liebe Grüße
    Martina


    Tochter 05/2004
    Sohn 04/2015

    Tochter 01/2019

  • Wegen Kita würde ich mir keinen Kopf machen.


    Ansonsten gucken, wer mehr leidet.

    Hier ging keine beikost mehr bei heftigen Infekten, da war es muttermilch oder gar nichts.

    Wenn es mit weniger stillen und Beikost / Fläschchen und kuscheln geht und du beim stillen leidest, würde ich das versuchen.

    Nach infektende ging es hier übrigens immer ganz von selbst wieder in "normal" über.

  • Einem knapp einjährigen Kind zu erklären, dass das Stillen weh tut und keine Milch mehr kommt, hätte bei meinen Kindern ganz sicher nicht funktioniert. Ich erinnere mich noch sehr gut an die anstrengenden Phasen um den 1. Geburtstag herum. Da wollten meine Kinder plötzlich nachts teilweise wieder stündlich an die Brust, selbst wenn sie nicht auch noch krank waren. :wacko:


    Ich würde an Deiner Stelle versuchen so viel, wie es dir möglich ist, zu stillen.

    Es gibt einfach nichts, das so nahrhaft wie Muttermilch und gleichzeitig so leicht verdaulich ist. Dein Kind benötigt seine Energie gerade fürs Immunsystem und nicht für seine Verdauung. Beides (Immunsystem und Verdauung)) zur gleichen Zeit ist schon eine Belastung für den kleinen Körper.


    Meine Erfahrung ist auch, dass sich das Angebot in der Regel recht schnell der Nachfrage anpasst.

    Kannst du dich schonen und von deinen Eltern ein bisschen umsorgen lassen? Vielleicht hilft das aktuell die Milchmenge etwas hochzufahren. Genügend trinken (Stilltee?) und versuchen Entspannung in die Situation zu bringen. Leicht gesagt, ich weiß. Ich drücke dir die Daumen, dass es bald durchgestanden ist und wieder leichter wird.

    "Wer den Alltag meistert, ist ein Held." (Dostojewski)

  • Danke, ihr seid toll! #love


    Es beruhigt mich paranoide Erstmama schon sehr zu lesen, dass das auch bei anderen Kindern passiert und kein großes Drama sein muss.


    Dann ist das jetzt ein paar Tage oder Wochen so, die Milchmenge scheint sich auch schon langsam anzupassen, und ich muss eben wieder mehr aufpassen dass ich mich auch um mich kümmere, wenn die Kleine schläft, anstatt gleich irgendwas zu "erledigen".


    Ich bin erstmal im Überlebensmodus, auch weil die Nächte immer schlimmer werden (ich glaub da kommt jetzt auch noch das nächste Zähnchen)... Aber ich lerne mir helfen zu lassen: heute wird mir meine Mutter wohl ein Stündchen Ruhe verschaffen und die Kleine übernehmen, und nachmittags gehts zu unserer tollen Familien-Ärztin - das wird mir auch ein großes Stück Stress nehmen, wenn die sich den Husten einmal angehört hat und ich mir nicht mehr ständig irgendwelche Horrorszenarien ausmale.


    Vielen lieben Dank nochmal euch allen für eure beruhigenden Beiträge und die Erinnerung daran, dass ich auch auf mein eigenes Energielevel achten muss!


    ...und Julchen86 danke, das war mein erster Forums-Drücker #herzen

  • Kückenmama,

    es wurde um Meinungen gebeten und draussenkind schrieb, dass es ihr an die Substanz geht (Du schreibst selber, dass du abstillen angeschlagen nicht hättest durchhalten können...). Und das Kind ist 11 MOnate. Man kann das kind auch kuscheln,... und mama anders bekommen, als nur übers stillen. Ich habe ja nicht gesagt, sie soll abstillen, aber ich würde, bevor ich kaputtgehe, nicht zusätzlich stillen, sondern den normalen Modus beibhalten, den zahnendes Kind und eine Mama, die ausfällt, weil sie aus den Latschen kippt, ist auch nicht gut. Ich will niemand zu nahe treten, aber kenne inzwischen etliche Mütter, die bis zur selbstaufgabe stillen und das geht eben auch nicht. Deshalb ein Mutmachen in die andere Richtung. WEiterstillen wie bisher und anders trösten. Tut mir leid, wenn das bei jemand nicht so gut ankam, bzw. ich mich zu kurz und knapp ausgdrückt habe und es hart rüberkam (wenig Zeit.....), aber im Kern ist es eine klare Botschaft. Meine Meinung muss ich doch auch äussern dürfen.

    Und ja, ich kann mitreden ( einmal 6 monate Vollstillkind, dann musste (!!) ich innerhalb einer Woche abstillen, wegen eigener Erkrankung und entsprechender Medikamente und das war richtig hart, wie ihr euch bestimmt vorstellen könnt und einmal 20 Monate) und ich weiss auch wovon ich rede. Ich habe bei beiden Kindern komplett weitergearbeitet (körperlich) und stillen zehrt, das wisst ihr alle. Also : Nichts für ungut, Dir , draussenkind wünsche ich viel Erholung bei deiner Mutter und viele Draussentage bei dem WEtter und deinem Kind ein schnelles Zahnen und alles Gute.

  • Meine Meinung muss ich doch auch äussern dürfen.

    Natürlich darfst du das. Ich wollte hier niemanden etwas verbieten. Für mich macht es halt nochmal einen Unterschied, wie alt das Kind ist. 11 Monate ist ja noch ein Baby. Und klar, erschöpfte Stillmütter kenne ich auch und will hier nicht dazu aufrufen sich über jegliche Grenze hinaus zu opfern. Aber es klang für mich eher nach anstrengender Phase, die man Mal durchstehen muss als dass grundsätzlich etwas geändert werden muss.