Mal wieder eine Frage zum Thema Sprache.... mit Hörbeispielen

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  • Die doku ist jetzt nicht besonders geeignet, weil Kriminalfälle. Aber ich finde leider auf die schnelle keine besseren Beispiele


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    Immer wieder kommen in der Doku Menschen zu Wort, die in Brandenburg aufgewachsen sind.


    Eine Frage an diejenigen von euch, die nicht in Berlin aufgewachsen sind: "ist das Dialekt?"


    Für meine Ohren klingt das eher als falsches Deutsch. Der Witz dabei ist ja, dass das quasi meine Muttersprache ist. Die großelterngeneration in meinem Umfeld, hat so gesprochen. Ich selbst musste in der Schule mühsam hochdeutsch sprechen.... dialektsprechen wurde als "falsch" sprechen gewertet.


    Ich würde gerne wissen, wie sich das für Menschen anhört, die mit anderen Dialekten aufgewachsen sind...


    Mein Hirn korrigiert im innern fast jedes Wort und jede satzstellung. Da höre ich lieber schwäbisch... da ist mein Hirn mehr mit dem dolmetschen beschäftigt ;)

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ich habe jetzt nur die ersten viereinhalb Minuten gehört, aber da kommen ja schon mehrere Frauen zu Wort Für mich klingt das wie Dialekt :) ganz klar. Ein Teil meiner älteren Verwandten hat so gesprochen. Die konnten aber auch hochdeutsch sprechen, untereinander haben Sie aber im Dialekt geredet.

    Für mich klingt das daher sehr vertraut. Ich bin aber auch mit ganz verschiedenen Dialekten groß geworden, mache waren schwieriger zu verstehen. Meine Eltern haben allerdings nur"hochdeutsch" gesprochen (ein paar typische regionale Wörter oder Redewendungen waren schon dabei), dadurch hatte ich keine Umstellung in der Schule.

  • "ist das Dialekt?"

    Ist die Frage ernst gemeint? Also klar, natürlich ist das Dialekt, was denn sonst? Möchtest du wissen, ob Menschen, die nicht damit aufwachsen mussten, dass dieser Dialekt "falsch" sei, das trotzdem so empfinden? Nein, ich empfinde das nicht so. Ich höre das total gern, mein Vater und meine Tante (die beide nur hochdeutsch sprechen) sind in Brandenburg aufgewachsen, ihre alten Freunde sprechen alle so.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kenne den brandenburgerischen Dialekt wahrscheinlich zu wenig, aber für mich klingt das "nur" nach Regiolekt, also regional eingefärbtes Hochdeutsch.

    Da wären Profis gefragt, Anja kennt sich da besser aus mit der Unterscheidung?


    Ich finde es unheimlich schade, dass in Deutschland in so vielen Regionen Dialekt so verpönt war/ist. Für mich ist Dialekt immer auch ein Stück Kultur, das ausstirbt, wenn es nicht genutzt wird.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Klingt für mich nach Berliner Dialekt.


    (Als falsches Deutsch klingt für mich sowas wie ich "Ich bin am Tisch gesessen", aber das ist ja auch nur eine regionale (und korrekte) Variante.)

    Liebe Grüße, Lillian

    "Okay Hazel Grace?"

  • Eindeutig Dialekt. Als die Grenze aufgemacht wurde und massenweise Menschen aus der damals noch bestehenden DDR zu uns kamen war das die Sprache, die die gesprochen haben. Aus welcher Region die überwiegend kamen weiß ich nicht, ich tippe Sachsen ?

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  • Solid Ground


    Das lass die Sachsen bloß nicht hören :D

    sächsisch ist viel breiter und deutlich weicher, eischndlich is sächsch so rischdsch gmieddlisch.


    Das ist für mich hier eindeutig die Berllner/Brandenburgischen Ecke udn Dialekt.

    Ich muss da weder an Satzbau noch sonstigem kopfmäßig korrigieren. Völlig " normales" Deutsch.

  • Ich habe jetzt nur die ersten viereinhalb Minuten gehört, aber da kommen ja schon mehrere Frauen zu Wort Für mich klingt das wie Dialekt :) ganz klar. Ein Teil meiner älteren Verwandten hat so gesprochen. Die konnten aber auch hochdeutsch sprechen, untereinander haben Sie aber im Dialekt geredet.

    Ich unterschreib einfach hier. Klingt für mich auch sehr vertraut.


    Vielleicht hab ich zu kurz gehört aber ich hab da rein gar nichts Falsches gehört.


    Ich hätte es kaum als Dialekt bezeichnet, eher als Einfärbung.


    Aber ich glaub das kommt immer darauf an aus welcher Warte man das hört. Meine Tochter spricht kein Wort Bayrisch und versteht es auch nicht. Aber wenn wir in Norddeutschland sind heißt es immer „wie nett sie Bayrisch spricht“;-)

  • Bei uns hieß es damals, "die Sachsen" sind bei uns. Weils halt die Nachbarregion ist vermutlich und man deshalb als erstes daran gedacht hat.

    Das, was wir da gehört haben war alles Andere als weich. "Ei verbibsch numol" (oder wie man das schreibt) war der am häufigsten gehörte Satz. Wo spricht man den üblicherweise?

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  • Ich finde es unheimlich schade, dass in Deutschland in so vielen Regionen Dialekt so verpönt war/ist. Für mich ist Dialekt immer auch ein Stück Kultur, das ausstirbt, wenn es nicht genutzt wird.

    Geht mir auch so. Hier mitten in Bayern spricht in der Schule meiner Tochter kein einziges Kind Bayrisch.


    Seit 2009 wird Bayrisch als bedrohte Sprache eingestuft.

  • Solid Ground


    Ai vorbibbsch kenne ich sehr unterschiedlich und es kommt sehr drauf an wo in Sachsen ich genau bin. In Leibzsch (Leipzig) hört es sich ganz anders an als in Dräääääsdn (Dresden).


    Mir wird zwar auch immer sächsisch nachgesagt aber nein, das ist es nicht. Ich bin Thüringerin. Das sind teilweise echt feine Unterschiede. Mittlerweile hört man es eher an der Sprachmelodie und nicht mehr an der Sprache.

  • Regionale Einfaerbung nenne ich sowas, richtig Dialekt ist das nicht, zumindest die stellen, die ich hörte.

    So würde ich das auch bezeichnen. Nach meinem Kenntnisstand gilt das Berlin-Brandenburgische nicht als Dialekt. Wobei ich die genaue Definition für Dialekt nicht kenne.

  • Das, was ich da auszugsweise höre, ist klassisch Berlin/Brandenburg. So sprach meine Oma auch, waschechte Berlinerin, gerade so, sie ist ein paar Monate nach dem Startschuss für Groß-Berlin auf die Welt gekommen.


    Ich würde das allerdings auch eher als "regionale Einfärbung" bezeichnen. Ich weiß gar nicht, spricht man hier Dialekt?

  • Ich dachte, wenn die Grammatik deutliche Veränderung erlebt "wenn se mir zum Verhör jerufen ham..." Hier also "wenn" statt "als" und "mir" statt "mich" ist es schon Dialekt...



    Und es ist brandenburgisch.... Ganz anders als sächsisch oder thüringisch


    buntgrün ich höre dein ganz zartes thüringisch noch raus ;)

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Kurz nachgelesen, ja, das hier in der Region scheint man als Dialekt zu bezeichnen. Es gibt allerdings verschiedene märkische Dialekte, die auseinanderzuhalten, braucht wohl tieferes Wissen...

  • "Wenn" ist falsch?

    In dem Zusammenhang, wie es dort gesagt wurde, ja. Die Sprecherin hat nämlich gemeint: "als sie mich zum Verhör geholt haben, haben sie (...) nicht von mir wissen wollen"

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Solid Ground


    Ai vorbibbsch kenne ich sehr unterschiedlich und es kommt sehr drauf an wo in Sachsen ich genau bin. In Leibzsch (Leipzig) hört es sich ganz anders an als in Dräääääsdn (Dresden).


    Mir wird zwar auch immer sächsisch nachgesagt aber nein, das ist es nicht. Ich bin Thüringerin. Das sind teilweise echt feine Unterschiede. Mittlerweile hört man es eher an der Sprachmelodie und nicht mehr an der Sprache.

    Ich weiß nicht wie ursprünglich der Dialekt in Leipzig noch ist. Aber wir waren schon mehrfach da und das war ein völlig anderer Dialekt als ich von der ersten Zeit nach der Grenzöffnung mitgekriegt hab.


    Drääääsdn hab ich schon öfter gehört in der Zeit. Aber ob alle aus Dresden waren bezweifel ich, wär schon großer Zufall. #gruebel



    Aber hier ist es mit Dialekt auch sehr unterschiedlich. Teils spricht man schon einen ORt weiter völlig anders obwohl selbes Bundesland, teils sogar selber Regierungsbezirk.

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  • "Wenn" ist falsch?

    Es wäre richtig, wenn es bedeuten würde "Immer, wenn...", also mehrfach. Falsch dagegen ist es, wenn es bedeutet "Als", also zu einem einzigen Zeitpunkt.




    Ich dachte, wenn die Grammatik deutliche Veränderung erlebt "wenn se mir zum Verhör jerufen ham..." Hier also "wenn" statt "als" und "mir" statt "mich" ist es schon Dialekt...

    Für mich ist das auch Dialekt. Hab ich auch ganz oft schon gehört aus der Berliner Ecke (ob jetzt genau aus Berlin oder Umzu weiß ich nicht). Aber das ist eins der Beispiele, wos mir die Zehennägel aufrollt. "Wenn" geht noch, da haben wir regional hier auch einige so Klopper drin. Aber das "mir" kann ich irgendwie überhaupt nicht hören, ich weiß nicht warum. Vermutlich weil wirs in der SChule bis zum Tiefschlaf eingetrichtert bekommen haben, wann man "mir", und wann "mich" sagt. #gruebel

    Ist für mich ähnlich wie das oberpfälzische "der Butter".

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