Ständige Zwischendurch-Geschenke von den Großeltern - hinnehmen oder ablehnen?

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  • Ich wollte ja erstmal einsteigen mit "kenne ich hier auch", aber nachdem ich Solid Ground s Schilderung gelesen habe denke ich: Nein. Kenne ich nicht. Bei uns ist das echt harmlos, im Vergleich!


    Während meine Mutter ihren "was fürs Enkelchen"-Drang mittels von mir beauftragter Strickwaren stillen kann (wenn mir nix einfällt, dann geht so ne Wolldecke doch eigentlich immer. Sowas kann man nicht genug haben. Und wir dürfen sogar die Wolle aussuchen), mag meine Schwiegermutter gerne rosa Sachen kaufen (die anderen Enkel sind alle Jungs, sie selbst hatte auch nur Jungs...).

    Soll sie. Ich greif beim Anziehen echt nicht zuerst nach den rosa Sachen und ich bewerte die Dinge immer erstmal danach wie praktisch sie sind, wie gut sie passen etc.

    Und es hält sich in Grenzen.


    Was ich aber problematischer finde, weil es dann nicht mehr "nur" ums Geld ausgeben und Ressourcen verschwenden geht (und ich fühle mich halt nur begrenzt berufen, anderen Erwachsenen in ihr Konsumverhalten wertend reinzureden): wie soll das weitergehen? Wenn sie älter ist, möchte ich nicht, dass mein Kind bei jedem Besuch der Oma ein Geschenk erwartet! Geschenke sind etwas, das es zu Anlässen gibt, und man wird nicht einfach so mit Sachen zugeworfen! Das ist mir/uns sehr, sehr wichtig, und unter diesem Aspekt würde ich auch ein Gespräch suchen. Das strahlt dann aus auf die Erziehung, und ja: Großeltern dürfen ihre eigene "Erziehung" dem Enkelkind angedeihen lassen, aber ab einem gewissen Ausmaß geht es einfach um Wertevermittlung, die ich für problematisch halte. Und da würde ich doch bitten, das nicht zu tun, und entsprechend begründen.

    Als Beispiel dienen mir da zwei Brüder, die beide zu wirklich JEDER Gelegenheit was bekommen (wir reden hier von: Kinder begleiten die Mitter in den Supermarkt, und dürfen sich zur Belohnung da was aussuchen. Jedes Mal!).


    Ich habe "falsche" Geschenke (einiges war auch zu klein, weil Oma mich nichtmal nach der Größe vorher gefragt hat #rolleyes) zusammen mit den anderen Klamotten aussortiert, wenn unsere Tochter aus der Größe rausgewachsen war. Jetzt liegen sie also mit in diesen mach Größe sortierten Paketen, die auf eine zweite Runde warten (bei uns oder woanders?) und bekommen dann nochmal ne Chance (von mir, und gefallen mir dann vielleicht doch, oder von der nächsten Familie, denen ich die Sachen geschenkt habe).

  • Ich bin da deutlich bei

    wie soll das weitergehen? Wenn sie älter ist, möchte ich nicht, dass mein Kind bei jedem Besuch der Oma ein Geschenk erwartet!

    Bei meiner Tochter war mir das sehr bald klar und die Bestätigung war das Weihnachten kurz vor dem 4. Geburtstag: ich hab einen selbst befüllbaren Adventkalender besorgt und meiner Mutter den Pixi-Buch-Adventkalender vorgeschlagen - und die nettesten Büchlein davon in den selbstbefüllbaren Kalender gegeben. Und hatte damit noch Platz für Kleinigkeiten, bei denen ich wusste dass sie meiner Tochter echte Freude machen würden.

    Was sagt meine Tochter, nachdem wir das erste Büchlein ausgepackt und gelesen haben? "Und wo ist mein anderer Adventkalender?" - "Welcher andere Adventkalender?" - "Na der mit Spielzeug drin! Den du mir KAUFST!"

    (Meine Mutter hatte mich die zwei Jahre davor immer mit einem gekauften Adventkalender überrumpelt. Ich hatte aber durchgesetzt, dass "das Christkind" den Adventkalender bringt, also wusste meine Tochter nicht, dass er von der Omi ist. Trotzdem hat er bewirkt, dass für meine Tochter der einzige Sinn von Weihnachten und Advent die Geschenke sind. Der Inhalt der Adventkalender selbst war immer sehr schnell uninteressant.)

    Aber meine Tochter ist eine Sammlerin, die alles haben will, nichts wieder hergeben kann und trotzdem nur schwer das Gefühl von "genug" hat. Dafür aber nach einmaliger Wiederholung sofort eine Erwartungshaltung ausbildet. Ich merke jetzt mit dem zweiten Kind, das Kinder da sehr unterschiedlich sind. Aber ich muss schlucken, wenn man das als Eltern den Geschenkewahn einfach hinnehmen soll, weil es ja ein Zeichen der Liebe ist und man doch froh sein soll, dass das Kind liebende Großeltern hat. Ich will nicht dabei zusehen, wie mein Kind schon in dem Alter darin bestärkt wird, dass man ständig allws/was neues haben muss und Konsum der Sinn unseres Daseins ist!

  • Hallo,


    Ich denke, es gibt viele mögliche Szenarien.


    Schenken als Form von Zuwendung, Zuneigung zeigen.

    Schenken, weil man dem Kind (dem eigenen und dem Enkel) was Gutes tun will, sie materiell unterstützen will.

    Schenken, weil man "irgendwas tun" will, aber mit so kleinen noch nicht so viel anfangen kann,

    Schenken, weil man selber gerne jemanden gehabt hätte, der schenkt bzw. selber Mangel erlitten hat.

    Schenken, weil man die kleinen Dinge einfach niedlich findet.

    Und ja, auch Schenken, um sich selbst was Gutes zu tun, weil man hofft so "gesehen", wahrgenommen und auch geliebt zu werden.

    Und vieles andere.


    Ich hab mich anfangs auch geärgert, wenn meine Mama x Hemdchen anschleppte, weil meine Kinder keine tragen wollten (und auch nicht mussten). Weil sie hoffte, daß sie mit dem richtigen Motiv doch Unterhemden tragen, weil sie die wichtig fand. Oder wochenlang immer wieder süße Unterhosen, weil ich mal geäußert hatte, daß Kind 1 neue braucht und Kind 2-4 auch nicht leer ausgehen sollten. Socken - natürlich für alle die gleichen Motive, nu in verschiedenen Größen (was das beim sortieren heißt, muss ich nicht sagen...)


    Meine Mama hatte uns Kinder in einer Zeit und Gegend, wo es teilweise schwierig war, die aktuell benötigten Dinge zu bekommen.


    Mir ist da ein Licht aufgegangen, als ich ein älteres Ehepaar beglückt in einem Billigladen stehen sah, die sich gegenseitig Babykleidung zeigten und immer wieder sagten:" Schau doch mal, was es für süße Sachen heutzutage gibt... Und guck mal, wie praktisch... schau mal, ein ... unser P. liebt doch .... so!"

    Da dachte ich mir - ob sich die Mutter des Enkelkindes über die Billigsachen tatsächlich freut? Aber die Begeisterung der (Ur?)Großeltern war so echt und herzlich, daß ich gehofft habe, sie bekommen keine verletzende Reaktion....


    Mein Papa, der zeitweise jedes Mal Süßes in der Tasche hatte. Je-des-Mal. Auch wenn er während Bauarbeiten 3x am Tag zu uns kam, um zu helfen.


    Mein Papa hatte keine liebenden Großeltern und wollte selber aber ein liebender Opa sein. Aber woher sollte er wissen, wie das "geht"? Sein Vorbild waren eben anfangs Film- und Werbegroßväter... (Mein Opa gab mit als Kind immer XY-Bonbons, was habe ich die geliebt... Jetzt bin ich der Opa und gebe meinem Enkel jedes mal ..." oder so) .


    Auch Großeltern müssen ihre Rolle erst lernen, glaub ich.

    Und vermutlich wird es tatsächlich besser, wenn das Kind größer wird und sie mehr mit ihm machen können, auch mal alleine. Mein Papa ist monatelang einmal in der Woche mit dem zweijährigen auf den Bahnhof gefahren, Zügen winken... Opa und Kind waren glücklich und die Bonbons unwichtig.


    Ich würde die Großeltern "machen lassen" und nur dann was sagen, wenn es gesundheitlich bedenklich ist. "Weißt du das hübsche Shirt letztens... das hat er leider gar nicht vertragen, da hatte er abends richtigen Ausschlag. Ich hab festgestellt, daß er nur ... Stoffe verträgt." (Kann natürlich dazu führen, daß man mit Kleidung aus ... Stoff geflutet wird, aber immerhin verträgt es das Kind dann).


    So richtig sauer bin ich nur einmal geworden, als der Opa dem Kleinkind etwas geben wollte, worauf es allergisch ist. Leider dachte er lange "Ein bisschen geht bestimmt schon..." . Aber als er es begriffen hatte, war er der beste Detektiv für verträgliche Sachen.


    Und wenn es sich nicht einpendelt? Und sich auch nicht einigermaßen passend lenken lässt? Wenn es tatsächlich nur darum geht, sich mit Geschenken selber darzustellen? Dann kann man sich im Grunde nur denken: Es ist ein erwachsener Mensch, was er/sie mit seinem/ihren Geld macht, ist seine/ihre Entscheidung. Was ich mit dem Geschenk mache, ist dann meine Entscheidung.


    Und wie gesagt, Kinder spüren das recht schnell, man muss keine Sorge haben, daß so Liebe "erkauft" wird, ganz im Gegenteil.

  • genau, es wurde hier auch eine Erwartungshaltung geschaffen, kein Hallo zur Begrüßung, sondern "was hast du mir mitgebracht?!"

    Vielleicht können sich auch nicht alles die Ausmaße vorstellen, die das manchmal annimmt. Bei uns kamen noch andere Sachen dazu, bestimmte Verhaltensweisen, die ich als distanzlos und egoistisch empfinde, das hat sich natürlich vermischt.

    Und die anderen Großeltern, die sich zurücknehmen und weniger schenken, geraten schnell ins Hintertreffen. "Ich will lieber zu Oma B, da kriege ich wieder 5€!"

    Ich kann es als Versuch sehen, Liebe auszudrücken und zu bekommen (das Kind hat sich auch immer bilderbuchmäßig vorbildlich gefreut), aber es wäre gar nicht nötig gewesen. Die Beziehung war da, sie machen immer ganz tolle Sachen mit den Kindern, das Geschenke kam noch oben drauf

  • Aber das - dass durch die vielen Geschenke beim Kind die Erwartungshaltung ausgelöst werden kann, dass es bei jedem Besuch der Oma ein Geschenk geben muss - ist ja eigentlich ein Problem, dass zwischen Kind und Oma gelöst werden muss und um das ihr euch nicht unbedingt kümmern müsst. Vielleicht stört es die Oma ja gar nicht, wenn das so sein sollte. Und das Kind wird schon wissen, dass auch wenn Oma jedes mal ein Geschenk bringt, andere Personen das nicht tun und es von diesen auch nicht erwartet werden kann. Ich finde es sehr wichtig, dass das Kind eine Beziehung zur Oma haben kann, die - so weit das möglich ist - unabhängig von den Eltern besteht. Es hat seine eigene Beziehung zu den Großeltern, in die seine Eltern ja nicht unbedingt hineinregieren müssen. Wenn es Probleme gibt, wird Oma da eben zu lösen haben und das vermutlich auch ohne Eltern hinbekommen.

  • Nicht diskutieren, weiterverkaufen.

    Sie verstehen es nicht. Omas verlieren mit der Geburt des ersten Enkelkindes die Shopping-Impulskontrolle. Jeder Diskussionsversuch wird als übergriffig abgewehrt und hinterher bist du die Böse. Tu Dir das nicht an, installier Dir ebay Kleinanzeigen oder Mamikreisel.

    Noch jüngere Enkelkinder helfen. Seit mein Bruder ein Kind hat, ist der Focus dahin geändert. Kleinere Kinder sind halt niedlicher!


    (Und meine trauen sich das, was ich mich nicht traue, sie sagen knallhart, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Da muss ich schon manchmal schlucken, weil ich ja weiß, dass es nur gut gemeint ist.)

  • Und das Kind wird schon wissen, dass auch wenn Oma jedes mal ein Geschenk bringt, andere Personen das nicht tun und es von diesen auch nicht erwartet werden kann.

    Richtig. Und damit geraten die anderen Großeltern dann wegen der materiellen Sachen ins Hintertreffen?

  • Weil nein, nicht alle Kinder "merken das eh schnell".

    Allein der Tonfall dem kleineren Geschwister gegenüber, wenn wieder die Geschenke-Omi da war zeigt: die Beziehung tut dem Kind nicht so gut, wie der Wunsch nach häufigen Besuchen glauben machen könnte.

  • Hallo,


    Was ich aber problematischer finde, weil es dann nicht mehr "nur" ums Geld ausgeben und Ressourcen verschwenden geht (und ich fühle mich halt nur begrenzt berufen, anderen Erwachsenen in ihr Konsumverhalten wertend reinzureden): wie soll das weitergehen? Wenn sie älter ist, möchte ich nicht, dass mein Kind bei jedem Besuch der Oma ein Geschenk erwartet! Geschenke sind etwas, das es zu Anlässen gibt, und man wird nicht einfach so mit Sachen zugeworfen! Das ist mir/uns sehr, sehr wichtig, und unter diesem Aspekt würde ich auch ein Gespräch suchen. Das strahlt dann aus auf die Erziehung, und ja: Großeltern dürfen ihre eigene "Erziehung" dem Enkelkind angedeihen lassen, aber ab einem gewissen Ausmaß geht es einfach um Wertevermittlung, die ich für problematisch halte. Und da würde ich doch bitten, das nicht zu tun, und entsprechend begründen.

    Als Beispiel dienen mir da zwei Brüder, die beide zu wirklich JEDER Gelegenheit was bekommen (wir reden hier von: Kinder begleiten die Mitter in den Supermarkt, und dürfen sich zur Belohnung da was aussuchen. Jedes Mal!).


    Ich glaube, bei solchen Entwicklungen spielt zu viel mit rein als daß man es nur an einer Sache festmachen könnte. Sammeln und "haben wollen" ist z.B. eine Phase, die ganz viele Kinder durchmachen (auch langzeitig bzw. immer wieder mal), ganz unabhängig davon wie viel oder wenig sie ganz real haben oder wie oft sie etwas geschenkt bekommen.


    Klar, da wo es mich tatsächlich konkret beeinträchtigt, finde ich es wichtig, es anzusprechen. aber ehrlich auf mich bezogen. "Mich stört, daß ..." (wir in dieser kleinen Wohnung keinen Platz für die vielen Dinge haben z.B.) . Dann könnte man überlegen, ob das Spielzeug z.B. bei Oma bleibt und das Kind dort damit spielt.


    Das Kind erwartet ein Geschenk von Oma? Vielleicht kann man es eine Sache zwischen Kind und Oma lassen? Wenn das Kind diese Erwartung auf andere (andere Oma, mich...) überträgt, kann man erklären, daß Menschen verschieden handeln. Das ist ja auch in anderen Bereichen so. Andere Menschen/Familien, andere Sitten. Manche Kinder bekommen zum Nikolaus oder zu Ostern richtige Geschenke, wie es sie bei uns an Weihnachten oder zum Geburtstag gibt. Dafür gab es von uns auch mal größere Sachen einfach so - für andere Familien ein Unding.


    "Warum bekommt Paul zu Ostern ... und wir nur Eier und Süßes und höchstens was Kleines?" "Pauls Familie macht das eben so". Je älter sie werden, desto mehr kann man begründen, warum man selber es so und nicht anders hält. Das kann des Kind verstehen und akzeptieren - oder es eben auch anders sehen. Es muss nicht alles gut finden, was seine Eltern machen (So wie wir nicht alles gut finden, was unsere Eltern machen, da schließt sich der Kreis... ;))


    Ich würde da versuchen, möglichst wertfrei zu bleiben und nicht aufzuwiegen, ala "Oma A. schenkt dir was, aber Oma B spielt immer schön mit dir, das macht Oma A nicht.." Ich denke, das merken die Kinder von allein. wenn das der Fall ist.


    edit weil überschnitten - ich denke, sie merken schon den Unterschied zwischen Liebe und materieller Selbstdarstellung.

    Daß sie dieses Wissen nutzen, ist allerdings irgendwie auch verständlich - wir würden vermutlich bei freier Wahl auch ins Team von dem Leiter gehen, der uns mehr Geld und Freizeit gibt, so lange die Arbeit dort nicht komplett furchtbar ist, das heißt nicht, daß wir ihn auch mehr mögen...


    Aber ich denke schon, daß sich das mit der Zeit auf für die Kinder sortiert.

    (Bei uns war es z.B. der Faktor Zeit - auf der einen Seite das X.te von XY Enkeln, auf der anderen Großelternseite die einzigen... klar daß da mehr Zeit fürs einzelne war. Aber aufs Ganze gesehen kann ich nicht feststellen, daß das etwas in Bezug aufs "lieb haben" ausgemacht hat.


    Wenn man Sorge hat, daß das Kind tatsächlich emotionalen Schaden nimmt, dann sollte man natürlich eingreifen. und wenn ich selber unter der Situation oder den Folgen leide, darf ich mich natürlich auch schützen.

    Aber vorher sollte man eben auch schauen, wer tatsächlich das Problem hat - ich selber oder das Kind und auch WO das Problem liegt (tatsächlich in den geschenkten Dingen? Oder irgendwie unterschwellig in unsrerer Beziehung unter uns Erwachsenen?) und dann von da ausgehend handeln.

  • Ich kann mich Trin anschließen. Und kleine Kinder mögen es doch ohnehin am liebsten, wenn man sich mit ihnen beschäftigt, mit ihnen spielt, usw. Großeltern, die das tun, werden den "Geschenkeomis" gegenüber schon nicht ins Hintertreffen kommen. So kenne ich es zumindest von den kleinen Kindern, die ich erlebt habe. (Hier wurde auch der Opa geliebt, der weder Geschenke mitbrachte noch großartig mit den Kindern spielte - einfach, weil er eben der Opa war. Allerdings hatte er auch nie die Befürchtung, bei seinen Enkeln "ins Hintertreffen zu geraten" und hat sich mit ihnen gefreut, wenn sie ihm ein Geschenk gezeigt haben, das sie vom anderen Opa bekommen hatten, oder einfach was Nettes dazu gesagt - dass er kein Geschenk gebracht hatte, wurde dann auch von den Kindern nicht weiter thematisiert, das war dann eben so ). Ich selber fände glaube ich sehr wichtig, die Großeltern einfach machen, ausprobieren zu lassen, ohne dauernd in diese Enkel-Großeltern-Beziehung reinzuregieren und ihnen vorzuschreiben, wie sie es denn zu tun haben. Denn auch das registrieren Kinder und speichern es ab - dass die Eltern von den Großeltern erwarten, dass sie sich nach ihren Wünschen richten (also den Wünschen der Eltern), und Geschenke bringen, die sie selbst sinnvoll finden - oder eben keine Geschenke, wenn sie das nicht wollen. Schon kleine Kinder nehmen auch so etwas wahr. Und das würde ich auf keinen Fall wollen.

  • Und das Kind wird schon wissen, dass auch wenn Oma jedes mal ein Geschenk bringt, andere Personen das nicht tun und es von diesen auch nicht erwartet werden kann.

    Richtig. Und damit geraten die anderen Großeltern dann wegen der materiellen Sachen ins Hintertreffen?

    Nein, aus verschiedenen Erfahrungen, eindeutig nein.


    Kinder sind schlau. Sie nehmen gerne die Geschenke, lassen sich aber nicht kaufen.

    Die Zuneigung kann nicht erkauft werden, allenfalls noch der Besuch.

  • Und es geht mir nicht darum, dass das Kind deshalb keine eigene Beziehung zur Geschenke-Omi haben durfte. Aber dass die andere Oma, deren Umgang mit dem Kind so viel abnehmender und wertschätzender ist, DESHALB ins Hintertreffen gerät, tat mir weh.

    "Tat" kann ich zum Glück sagen, weil ich es doch etwas einbremsen konnte. Und siehe da, seit nicht jedes Mal was mitgebracht wird und daher dann notgedrungenerweise mit dem gespielt wird, was das Kind schon hat und auswählt (und kein "na jetzt spielen wir mit dem, das hab ich dir extra mitgebracht, sonst brauch ich dir nichts mehr mitbringen" kommen kann) ist das Kind nach den Besuchen ausgeglichener. Und es gibt kein Drama mehr, wenn der Besuch ausfällt.

  • Hagendeel doch, ich erlebe das ja nun genau so. Die Kinder sprechen es selber aus, dass sie die eine Oma lieber mögen, weil es da immer so viele Geschenke und Geld gibt. Bzw stürzt es mein eines Kind in große Loyalitätskonflikte, weil es genau spürt, was die Beweggründe für das Schenken sind (Bestätigung für die Oma, wie sehr sie geliebt wird, gemessen an der Freude des Kindes), und aber beide Großeltern eigentlich gleich gerne mag, aber das Gefühl hat, das nicht zu dürfen

    Dazu kommt noch, dass die betreffende Oma nicht erwachsen reagiert, sondern beleidigt und mit emotionaler Erpressung. Davor möchte ich meine Kinder schützen

  • Da ich nicht möchte, daß hier ein Missverständnis aufkommt: die Oma über die ich hier spreche, ist ansonsten eine ganz tolle Oma, die sich unheimlich ums Kind bemüht, sich Spiele ausdenkt, gemeinsam singt etc. Kind ist nach Besuchen immer völlig groggy, weil Oma soviel spielen will #freu

    Also zumindest in unserem Fall ist es mitnichten so, dass Oma sich nur über Materielles definiert.


    Hagendeel da haben wir glaube ich sehr unterschiedliche Auffassungen. Oder ich sehe das als Mutter eines Kleinkinder einfach noch aus einer ganz anderen Perspektive als du, weil mein Kind eben bisher keine von mir unabhängige Beziehung zu den Großeltern hat, weil es noch keine Alleine-mit-Oma-Zeit gibt. Vielleicht ändert sich das mit zunehmendem Alter des Kindes, aber ich denke eher nicht.

  • Hm, meine Mom macht das auch, und ich kann absolut kein Problem darin entdecken. Zumindest nicht so, wie das bei uns abläuft. Bei uns auch Klamotten.

    Für die Kinder sind das keine Geschenke. Das ist Zeug, das man bekommt, weil anderes zu klein geworden ist. Deshalb ist meine Mom nicht "die Geschenkeoma".

    Meine Mom fragt aber, was die Kinder genau brauchen, was sie besorgen könnte. Das ist dann hochwertige Unterwäsche (die ich nicht kaufen würde weil es einfach ins Geld geht), Schuhe (die wir gemeinsam kaufen weil ohne Anprobieren ist Murks), Winterjacken, Sportklamotten etc etc.

    Ich freue mich darüber, es hilft mir, nicht alles kaufen zu müssen. Und die Oma ist glücklich weil sie es halt gern tut.

    Es ist aber auch nichts unnützes dabei, alles ist in meinem Sinne/im Sinne der Kinder.

    Meine Mom beschäftigt sich auch gern mit den Kindern. Früher, als sie noch kleiner waren, kam sie zumindest in den langen Sommerferien ein paar Tage damit ich arbeiten konnte. Immer, wenn wir bei ihr sind machen wir eine dem Alter angepasste Unternehmung (Schwimmbad, Schifffahrt, Spielplatz, was auch immer). Meine Kleine spielt sehr gern Gesellschaftsspiele, das tut die Oma dann mit ihr. Auch mal 2 Stunden oder länger.

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Hallo,


    Hagendeel doch, ich erlebe das ja nun genau so. Die Kinder sprechen es selber aus, dass sie die eine Oma lieber mögen, weil es da immer so viele Geschenke und Geld gibt. Bzw stürzt es mein eines Kind in große Loyalitätskonflikte, weil es genau spürt, was die Beweggründe für das Schenken sind (Bestätigung für die Oma, wie sehr sie geliebt wird, gemessen an der Freude des Kindes), und aber beide Großeltern eigentlich gleich gerne mag, aber das Gefühl hat, das nicht zu dürfen

    Dazu kommt noch, dass die betreffende Oma nicht erwachsen reagiert, sondern beleidigt und mit emotionaler Erpressung. Davor möchte ich meine Kinder schützen


    Bei dem was du beschreibst, sehe ich das Problem eher in der emotionalen Manipulation als in den realen, anfassbaren Geschenken. Kann natürlich auch anders sein, ich weiß ja nur, was ich lese.


    Sicher, daß das anders wäre, würde man die Schenkerei unterbinden? Oder würde die emotionale Manipulation dann nicht doch andere Wege finden?

  • Ida - das kann ich verstehen - aber löst man das Problem, indem man der Oma vorschreibt, wie sie es zu machen hat? Ansprechen kann man ihr gegenüber das ja schon ("ich habe beobachtet, dass ... wie ist es für dich, wenn ..".). Aber auch solche Konflikte gehören doch zum Leben dazu und können letztlich ein Lernfeld für die Kinder sein, wenn man sie dabei gut begleitet und mit ihnen anspricht, was man beobachtet und wie das für einen selbst ist.

  • Hallo,


    Hagendeel da haben wir glaube ich sehr unterschiedliche Auffassungen. Oder ich sehe das als Mutter eines Kleinkinder einfach noch aus einer ganz anderen Perspektive als du, weil mein Kind eben bisher keine von mir unabhängige Beziehung zu den Großeltern hat, weil es noch keine Alleine-mit-Oma-Zeit gibt. Vielleicht ändert sich das mit zunehmendem Alter des Kindes, aber ich denke eher nicht.


    Klingt nach einer wirklich lieben Oma, die einfach ihre Liebe über einen weiteren Kanal auslebt...


    Siehe mein Posting ganz vorn - was genau sind deine Sorgen? Realer Platzmangel? Gesteigertes "haben wollen" des Kindes später mal? Ganz was anderes?


    Neben "auf später hoffen" gibt es halt zwei Möglichkeiten: Oma selber entscheiden lassen, was sie mit ihrem Geld macht und sie diesen Part ausleben lassen und da wo möglich nach und nach in Menge und Richtung etwas lenkend einzugreifen (geht meist um so besser je besser man "in Beziehung" ist).

    Oder ein Machtwort sprechen und es verbieten, auch wenn sie dadurch verletzt wird. Die Frage, ist halt, ob es das wert ist... Siehe oben, das kommt auf die Gründe an, es mag welche geben, die dafür sprechen, andere nicht.

  • Parasol: Die Zeit, die das Kind alleine mit Oma sein kann, wird ja aber sicher kommen - bei den meisten Vierjährigen geht das ja, dass sie jedenfalls alleine mit Oma spielen/kochen/was auch immer wollen/können und man z.B. im Nebenraum ist oder so. Oder dass das Kind mal einen Nachmittag bei Oma ist und man geht spazieren und lässt die beiden zu zweit; oder auch mal bei Oma übernachtet, ohne mich - klar kann es sein, dass es totaler Murks ist, was ich schreibe und für euch gar nicht passt. Dann ist das so. Ich selbst aber fände die Enkel-Großeltern- Beziehung so wichtig, dass ich den Großeltern da auch Freiräume einräumen würde, Dinge anders zu machen als ich sie eben gut finde (natürlich bis zu einer Grenze; bei betrunkenen oder gewalttätigen Großeltern hätte ich meine Kinder natürlich nicht gelassen). Dass das Kind Verhaltensweisen kennenlernt, die ich weniger gut finde, wird ja aber ohnehin passieren - wenn das Kind in die Schule kommt, wird es sich auch bald Freunde aussuchen, unabhängig von mir, und in anderen Familien sein, die auch die Dinge völlig anders machen als ich es tue (war bei uns z.B. so, was Ernährung, Fernsehkonsum usw. anging ...) diese Erfahrung "woanders ist es anders als bei mir zu Hause" finde ich für Kinder einfach wichtig, und bei den Großeltern kann diese Erfahrung eben auch schon gemacht werden.