Übrigens geht es mir nicht so, dass ich den Eindruck hätte, dass nur ich und eventuell noch mein Mann die Kinder optimal betreuen könnten. Er geht in einen Kiga (derzeit nur vormittags), dort trifft er Freunde und bastelt tolle Sachen, das würde ich daheim nicht so hinbekommen. Die Kinderfrau (die ich immer noch 2 Stunden die Woche beschäftige, weil er sie so liebt) spielt leidenschaftlich gern Rollenspiele mit ihm - mich nerven Rollenspiele. Meine Eltern gehen gaaanz viel in die Natur mit ihm und machen Sport, backen Knäckebrot etc. , wohingegen v.a. mein Mann eher Grottenolm ist, der sich gerne drinnen verkriecht. Wir sind eher die lässigen Eltern mit nicht sehr festen Bettgehregeln, mit viel Liebe zu Geschichten und Büchervorlesen und die, die ihm den Rücken stärken, zu denen er immer kommen kann, bei denen er viel Nähe bekommt. Ich koche mit ihm, lese viel, mein Mann werkelt mit ihm. Und wenn meine Schwestern und seine Patentante so 1x im Monat auf ihn aufpassen, macht er tolle Sachen, wie Raketen angucken, in den Tierpark, Kletterpark etc.
Alles in allem: Ich glaube, mein Sohn ist genau deshalb super betreut, WEIL das nicht nur wir tun, sondern eben auch andere Personen mit anderen Schwerpunkten, Vorlieben, Interessen. Bei uns allein wäre es ein bisschen einseitig, aber so bekommt er sehr gut alle seine Bedürfnisse gedeckt. Ich finde das so super. Und ich habe es grundsatt, dauernd dafür ein schlechtes Gewissen eingeredet zu bekommen.
Also man kann deshalb nicht davon sprechen, dass fremdbetreute Kinder schlechter betreut würden, es kann auch eine große Chance für die Kinder sein.
Ach ja, und ich finde, wenn es das Betreuungsgeld schon gibt, dann viel eher für Hartz IV-Empfänger und Schlechtverdiener als für mich. Ich für mich, mit einem gutverdienenden Mann, empfinde es tatsächlich so, wie (ich glaube) ainu ein paar Seiten weiter vorne schrieb "Guck mal Muttchen, hier hast Du ein kleines Taschengeld und dann verstopfst Du bitte nicht den Arbeitsmarkt mit deiner Anwesenheit, ja?" Demütigend.