Die Betreuungsgeld-Betreuungsplatz-Debatte

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  • Übrigens geht es mir nicht so, dass ich den Eindruck hätte, dass nur ich und eventuell noch mein Mann die Kinder optimal betreuen könnten. Er geht in einen Kiga (derzeit nur vormittags), dort trifft er Freunde und bastelt tolle Sachen, das würde ich daheim nicht so hinbekommen. Die Kinderfrau (die ich immer noch 2 Stunden die Woche beschäftige, weil er sie so liebt) spielt leidenschaftlich gern Rollenspiele mit ihm - mich nerven Rollenspiele. Meine Eltern gehen gaaanz viel in die Natur mit ihm und machen Sport, backen Knäckebrot etc. , wohingegen v.a. mein Mann eher Grottenolm ist, der sich gerne drinnen verkriecht. Wir sind eher die lässigen Eltern mit nicht sehr festen Bettgehregeln, mit viel Liebe zu Geschichten und Büchervorlesen und die, die ihm den Rücken stärken, zu denen er immer kommen kann, bei denen er viel Nähe bekommt. Ich koche mit ihm, lese viel, mein Mann werkelt mit ihm. Und wenn meine Schwestern und seine Patentante so 1x im Monat auf ihn aufpassen, macht er tolle Sachen, wie Raketen angucken, in den Tierpark, Kletterpark etc.


    Alles in allem: Ich glaube, mein Sohn ist genau deshalb super betreut, WEIL das nicht nur wir tun, sondern eben auch andere Personen mit anderen Schwerpunkten, Vorlieben, Interessen. Bei uns allein wäre es ein bisschen einseitig, aber so bekommt er sehr gut alle seine Bedürfnisse gedeckt. Ich finde das so super. Und ich habe es grundsatt, dauernd dafür ein schlechtes Gewissen eingeredet zu bekommen.


    Also man kann deshalb nicht davon sprechen, dass fremdbetreute Kinder schlechter betreut würden, es kann auch eine große Chance für die Kinder sein.


    Ach ja, und ich finde, wenn es das Betreuungsgeld schon gibt, dann viel eher für Hartz IV-Empfänger und Schlechtverdiener als für mich. Ich für mich, mit einem gutverdienenden Mann, empfinde es tatsächlich so, wie (ich glaube) ainu ein paar Seiten weiter vorne schrieb "Guck mal Muttchen, hier hast Du ein kleines Taschengeld und dann verstopfst Du bitte nicht den Arbeitsmarkt mit deiner Anwesenheit, ja?" Demütigend.

    Einmal editiert, zuletzt von kathi27 ()

  • "Guck mal Muttchen, hier hast Du ein kleines Taschengeld und dann verstopfst Du bitte nicht den Arbeitsmarkt mit deiner Anwesenheit, ja?" Demütigend.


    Ja, da sagste echt was. Das ganze Ding ist einfach von allen Seiten gesehen unmöglich und demütigend. Irgendwie für fast alle.


    Elsa, es müsste so sein, dass eine Frau (oder ein Mann) einen vollständigen Rentenausgleich bekommt für ihre Tätigkeit in der Familie. Das ist schließlich auch Arbeit.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Ich finde die Behauptung, dass Mütter doch im ersten Jahr zum Kind gehören, und es deshalb wohl die Ausnahme ist / sein sollte, dass man arbeiten geht und abpumpt auch nicht gerade sachlich.


    Wo ist das Problem daran? Warum kann das nicht die Realität werden, dass Väter diese Zeit übernehmen, oder Großeltern, Tagesmütter oder die Krippe? Es ist doch schon Realität, nur ist die in D eben extrem unterschiedlich.


    Das allergrößte Problem ist allerdings tatsächlich, dass man sich gegenseitig die Lebensmodelle neidet. Und leider haben auch erwerbsarbeitende Mütter tief drinnen genau wegen Vorstellungen wie oben genannt (u.v.m.) immer noch ein schlechtes Gewissen. Das sitzt gaaaaanz tief, das ist das immer noch gängige Frauenbild. Dagegen wird man nur ankommen, wenn sich in der Männerwelt etwas ändert.


  • Danke für diesen Beitrag, das hast Du super geschrieben. Allerdings ist der "gute Mutter-Aspekt" nicht so irrelevant, weil eben diese Einstellung auch bei AGs oft dazu führt, dass Mütter nur mehr die schlechtbezahlten TZ-Stellen bekommen.


    Meine Alterssicherung macht mir unglaublich Angst, das ist ein Thema #kreischen . Wor haben gerade so ein Riester Angebot von der wüstenrot, für ehepartner, das muss ich mir angucken, ob das was sein könnte.

  • Lemony, ich fürchte, wir SIND hier oben in der Region Aliens, was die Einstellung zum Kind betrifft. #taetschel


    Die Einstellung, dass das Kind "von Grund auf böse und manipulativ" sei, ist hier noch sehr weit verbreitet. Da kommen dann eben solche Kommentare bei 5 Monate alten Babys, die sich im Wachstums- und Entwicklungsschub befinden:"Die olle Zicke hab ich gestern abend schreien lassen, damit se lernt, dass ich nicht immer springe, wenn se was haben will." Da wird man echt angeguckt, wie ein Auto, wenn man dann nachfragt, ob die Eltern allen Ernstes glauben, das Kind würde sich da nen Plan machen, wie es seine Erwachsenen am Besten seinen Willen aufzwingen kann. Hier gehts oft darum, dem Kind zu zeigen, "wer hier das Sagen hat". Auch mit Klapsen und dergleichen.


    Und ich stimme Frau Milbenfuß vollkommen zu. #top

    Alles, was einmal war, ist immer noch. Nur in einer anderen Form. (Hopi-Weisheit)



  • Ditta, die Einstellung habe ich auch in Südhessen und auch jetzt im Rheinland erlebt. Die Kinder sind ja alle nur darauf aus, die Eltern zu manipulieren und zu terrorisieren! Das hat mit Betreuung oder nicht Betreuung nichts zu tun.
    Mein Sohn wurde übrigens familienergänzend betreut, seit er 8 Monate alt ist, zuerst TaMu und dann KiGa und TaMu. Jetzt ist er 7 Jahre alt und einfach nur ein toller, lieber, empathischer großer-kleiner Kerl, der von seiner Lehrerin heute im elterngespräch gelobt wurde *stolzbin* #herz

    LG, Suse


    Denn leise kann ja niemand hören... #blume

  • Hier kommen doch immer wieder alle üblichen Klischees auf den Tisch:


    Im Osten sind alle Mütter ganz erpicht darauf, ihre Kinder so schnell wie möglich in Betreuung zu geben, weil sie nichts von bedürfnisorientierter Kindererziehung verstehen. Und sie setzen damit selbstverständlich das Kindeswohl aufs Spiel, weil sie lieber ihren eigenen Interessen nachgehen und die Kinder den Verwahrungsanstalten überlassen.


    Im Westen sind die meisten Mütter Glucken und können es sich dank gut verdienendem Mann leisten drei Jahre Hausmütterchen zu spielen und Kaffeekränzchen zu halten, während die lieben Kleinen dabei in der sozialen Isolation landen.


    Mensch Leute. Es gibt nicht "DIE" Mütter. Jede Familie möchte sich das Modell aussuchen, was zu ihrer Situation am besten passt. Ob Ost oder West. Ob Krippe, Betreuung zu Hause oder sonst was.
    Ich denke aber, man darf nicht erwarten, dass man für die Betreuung eines Kindes zu Hause drei Jahre so bezahlt wird, als würde man zusätzlich arbeiten. Alle Mütter, die noch einer anderen Tätigkeit nachgehen, als der Erziehungsarbeit, leisten diese auch noch zusätzlich!

  • Alle Mütter, die noch einer anderen Tätigkeit nachgehen, als der Erziehungsarbeit, leisten diese auch noch zusätzlich!


    Hmh, und Mütter, die aus gesundheitlichen Gründen nicht erwerbstätig sind, auch. Und eigentlich ist ja auch Erziehungsarbeit keine echte Arbeit, nicht wahr? Mensch, die sollen doch arbeiten gehen und sich ihr Geld VERDIENEN!!!


    Wenn mein Mann 38,5 Stunden arbeiten würde und dann noch einen Minijob dazu hat, dann sollte der erste Job auch nicht voll bezahlt werden, nicht wahr?


    Ojeoje, Heiliger Sankt Polemikus, steh mir bei.


    Natürlich sind das alles Wünsche, und für mich wäre es genauso gerecht, die Arbeit als Hausfrau und Mutter genau so zu bezahlen, wie eine andere Erwerbstätigkeit. Warum ist das so viel weniger wert?

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  • Ich würde im Übrigen dafür plädieren, bei den Einverdiener-Ehepaaren mit "Zuhause-Mutter" erstmal nach dem Mann und nicht immer nur nach dem Staat zu rufen. Der kann schließlich 100% und mehr verdienen weil ihm zu Hause der Rücken freigehalten wird. Und muss nach der Scheidung nicht mal Unterhalt für die Frau bezahlen. Und bekommt mehr Rente.

  • Was hat es denn mit Kindererziehung zu tun, wenn jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten kann. Das ist doch ein ganz anderes Thema.


    Und wo steht geschrieben, dass der Mann nicht sein volles Gehalt bekommen soll für einen Vollzeit-Arbeitsplatz?


    Aber ein Betreuungsverhältnis von 1:1 ist meiner Meinung nach einfach wirtschaftlich heutzutage nicht über 3 Jahre finanzierbar.

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()

  • Ich würde im Übrigen dafür plädieren, bei den Einverdiener-Ehepaaren mit "Zuhause-Mutter" erstmal nach dem Mann und nicht immer nur nach dem Staat zu rufen. Der kann schließlich 100% und mehr verdienen weil ihm zu Hause der Rücken freigehalten wird. Und muss nach der Scheidung nicht mal Unterhalt für die Frau bezahlen. Und bekommt mehr Rente.


    AMEN!

  • uff, ich komm nicht nach hier...


    also erstmal: was bitte soll der kommentar mit den müttern, die ihre kinder nicht bedürfnisorientiert erziehen etc.? das hat doch mit der debatte hier so rein gar nix zu tun. der schluss, den man da ziehen könnte, ist, dass alle, die ihre kinder vor 3 irgendwohin geben, es tun, weil sie nicht erwarten können, von den kindern wegzukommen, diesen manipulativen dingern... und das finde ich nicht die netteste aller unterstellungen.


    ich seh das mit der betreuung ähnlich wie kathi ( #super )... mein kind kriegt eine vielzahl von facetten mit. wobei bei uns schlicht auch die grosseltern fehlen, die leben nämlich in anderen ländern und auf anderen kontinenten, da ist nix mit oma um die ecke (und apropos betreuungsgeld: diejenigen, die arbeiten gehen, und das 2jährige in der zeit zur oma geben, könnens auch einstreichen, wie perfid ist bitte das denn?)
    überhaupt wird in dieser diskussion immer der eine pol gegen den anderen gestellt - 100% mutter vs 100% krippe. aber das ist doch eigentlich fast nie so. mein 12 monate altes kind war an 2 nachmittagen von 14h-17h und an einem tag von 9-16h in der krippe. fertig. und so ist es doch bei ganz vielen. es gab kaum ein kind in elfchens babygruppe, das 100% da war. die einzige ausnahme war das kind einer 15jährigen schülerin. es ist halt nicht alles schwarz/weiss.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • AMEN!


    aber sowas von...
    nur die herren der schöpfung müssten ja fürchten, mehr arbeit leisten zu müssen. hups. #tuppern

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


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    #rose 49,7

  • Jedesmal, jedesmal diese Schärfe.


    Ich kapiers nicht. Ich weiß schon warum ich gar nicht mehr mitdiskutiere.



    Nein, wenn eine Tagesmutter mehrere Kinder betreut die nicht ihre eigenen sind, ist das Arbeit, wenn eine Mutter ihre Kinder betreut, ist das keinen Cent wert. #augen



    Übrigens :Ich denke nicht, das Mütter, die ihre Kinder mit ein paar Wochen in die Krippe geben, dieselbe "Arbeit" an ihren Kindern leisten wie Mütter die die eigenen Kinder Vollzeit betreuen.


    Zusätzlich würden die arbeitenden Mütter das nur tun, indem sie arbeiten gehen würden und das Kind dann 24 Stunden dennoch bei sich hätten(was es ja auch gibt).

  • Übrigens :Ich denke nicht, das Mütter, die ihre Kinder mit ein paar Wochen in die Krippe geben, dieselbe "Arbeit" an ihren Kindern leisten wie Mütter die die eigenen Kinder Vollzeit betreuen.


    "Mit ein paar Wochen" ist jetzt aber schon absichtlich ein bisschen verschärft?


    Und ansonsten: Das kommt stark auf die Mutter an. Ich bilde mir ein, hervorragende "Arbeit an meinem Kind" zu leisten und dabei viele viele "Vollzeit-Hausfrauen" zu "übertreffen". Dass die alle die ganze Zeit nur pädagogisch wertvolle anspruchsvolle und kindesentfaltende Tätigkeiten verrichten glaub ich nämlich nicht (hier im Thread selbstverständlich alle).


    edit wg wort doppelt


    nochmal edit wg. der Rente: Doch das stimmt mit den drei Jahren. Was die Frauen reinreitet, sind die jahrzehnte an Teilzeitarbeit. Und das sind für mich einfach familieninterne Absprachen, das muss (finde ich) der Staat nicht zwingend ausgleichen wenn es einen gut verdienenden Ehepartner gibt/gab.

  • Wie wär's, wenn man ... die Betreuungszeit für alle gleichermaßen hoch für die Rente berechnen würde? ...


    ist das nicht so? ich dachte alle mütter haben einen anspruch auf diese 3 jahre die einem für die rente gutgeschrieben werden. gut es gilt erst für mütter ab geburtsjahr x, aber da doch dann für alle oder nicht?


  • ganz ehrlich tortellini, vollzeit-hausfrau ist deutlich stressloser als beides zu haben. deswegen mein obiger kommentar. denn vollzeit-arbeiten ist auch deutlich stressloser. das hat mit schärfe nix zu tun, das ist einfach so. als vollzeithausfrau rotierst du nicht bei kindkrank so, du musst "nur" dein zuhause und deine kinder planen, genauso als vollzeit-arbeitender, dann entschwindest du nämlich genüsslich ins büro, während der zuhausebleibender den rest schaukelt.

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    #rose 49,7

  • Hier gibt doch niemand sein Kind mit "ein paar Wochen" in die Krippe.
    Es geht doch größtenteils um die Betreuung der ein- bis dreijährigen.


    Und wieviele Mütter haben denn heutzutage noch 3 oder mehr Kinder wirklich ganztags zu Hause, dass man das mit einer Tagesmutter vergleichen könnte? In dem Fall stimme ich Dir zu, dass sie die selbe Arbeit leisten wie Tagesmütter.


    Ich gehöre übrigens im Moment zu denjenigen, die arbeitet mit einem Kind Vollzeit zu Hause (und zwei anderen, die ich noch ca. 16 Stunden am Tag erziehen darf). Der "Lohn" dafür ist ein stark gekürztes Elterngeld, das deutlich geringer ist als das, was ich an Steuern und Abgaben wieder an den Staat zahle.
    Ich bin trotzdem froh, mit meiner "Arbeit" (also der Nicht-Erziehungsarbeit) mein eigenes Geld zu verdienen.

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()

  • *seufz*... hier gehts doch nur wieder darum, wer die bessere Mutter ist, sich besser organisiert und besonders viel leistet.
    Schade. Wirklich. Frauen, egal ob Vollzeit-, Teilzeiterwerbstätige oder Hausfrauen, sollten an einem Strang ziehen, anstatt sich in solchen Diskussionen gegenseitig die Nudelhölzer auf den Kopf zu schlagen. Ist es denn nicht egal? Der Wunsch ist doch der Gleiche: Wahlfreiheit und das die geleistete Arbeit, egal ob zu Hause oder im Büro, gefälligst angemessen entlohnt (besonders in Bezug auf Rente und Arbeitstätigkeit!). Oder habe ich nun einen Knick in meiner Denke?

    Einmal editiert, zuletzt von Zwiderwurzn ()