Wenn man den Gedanken "Betreuungsgeld" mal wieder aufgreift , was wäre denn dann fair(er)? Mehr Geld? Ich meine, es sind sicherlich ganz viele tolle Eltern da draußen, aber was ist mit denen, die nicht gut zu ihren Kindern sind? Bekommen die dann weniger? Woran möchte man das festmachen und vor allem; WER möchte das beurteilen? Wenn der Staat nach mehr Kindern schreit, möchte er doch spätere Rentenzahler. Muss man den Eltern, die keinen Rentenzahler produziert haben, das Geld wieder aberkennen? (das ist natürlich absichtlich sarkastisch )
Wie soll man denn Elternschaft gerecht honorieren? Da will mir einfach keine Idee kommen
Ich bin mir nicht sicher, ob man mit diesem Gedankengang weiterkommt. Instinktiv würde ich sagen:
Elternschaft an sich gehört nicht bezahlt. Ich finde den Grundgedanken einer Art Ausgleichszahlung richtig (wie beim Elterngeld). Man ist verhindert, sein Geld durch Lohnarbeit zu verdienen, weil man sich um jemanden kümmert, der es gerade dringend braucht, also springt die Solidargemeinschaft ein und ersetzt für einen begrenzten Zeitraum einen Teil des Gehalts. Ob das nun ein Baby ist oder ein schwer kranker Partner sollte meines Erachtens egal sein. Beim Elterngeld ist dieser Zeitraum ja ein Jahr und ich finde diesen Zeitraum auch gut gewählt. Wenn man plant, länger auf ein Gehalt zu verzichten, kann man etwas ansparen und das Elterngeld auf zwei Jahre splitten.
Ich finde allerdings, dass Betreuungsangebote kostenlos sein sollten, zumindest für erwerbstätige Eltern und solche mit wenig Geld. In meiner (völlig naiven und wenig durchdachten ;)) Milchmädchenrechnung könnten Eltern für ihre Arbeitsstunden kostenlose Betreuung buchen und darüber hinaus gegen Bezahlung. Wenn ich also 20 Stunden arbeite, wären vielleicht 25 Stunden kostenlos. Wenn ich aber sage "Na ja, ich würde aber gerne zum Sport gehen oder mich freitags nachmittags mit meiner Freundin treffen, dann buche ich 32 Stunden und bezahle davon 7 selber. Für alle Kinder (unabhängig davon, ob die Eltern arbeiten gehen) könnten zwei oder drei Jahre ein Kita-Vormittag frei sein.
Zahlungen an die vermeindliche Qualität der Elternschaft zu koppeln, finde ich eine ganz gefährliche Angelegenheit.