Hallo zusammen!
Vielleicht hat jemand von euch noch einen Denkanstoß für mich. Unser kleiner Racker, im August wird er zwei, hat seit etwa 2 Wochen Schlafchaos. Meist geht es ja irgendwann wieder weg. Trotzdem suche ich gerade den Ausstieg aus dem Dreh.
Normalerweise war‘s so: ab 20:00,/20:15 ins Bett bringen. Schlaf gegen 20:30 Uhr/20:45 Uhr. Aufstehzeit gegen 7:15 Uhr. Mittagsschlaf braucht er. Meist 1:15 - 2h, wobei 2h für den Abend zu viel sind, meist wecken wir dann früher, wenn der Vormittag nicht außergewöhnlich anstrengend war. Abendessen gegen 6/ halb 7. gegen 19:15 Uhr mit Papa Zähneputzen. Dann kann noch ein bisschen gespielt werden.Bücher gelesen werden zum Runterkommen. Dazwischen Windeln wechseln, Schlafanzügelein an. Meistens wurde er dann müde, irgendwann wird der Schnulli geholt. Dann gehen wir alle ins Schlafzimmer (gemeinsames Schlafzimmer, sein Bett an unseres angestellt, also kein Kinderzimmer), Papa legt noch seinen Anzug raus, lässt den Rollo runter und sagt gute Nacht. Einschlafstillen, ein bisschen über den Tag reden. Je nach Einschlafstimmung Lieder singen oder lieber nicht (manchmal regt das mehr auf, trotz monotoner Stimme). Ab und zu kann er dann doch noch nicht einschlafen. Meistens merkt man das an Zappelbeinen und wachen Augen. Es bringt nichts, ihn dann im Schlafzimmer festzuhalten, deshalb darf er dann noch mal los und ein Buch mit Papa lesen. Manchmal auch zweimal, irgendwann wird zurückgestiefelt und er ist doch müde. Ein Buch mit mir zum einschlafen, die klassische Vorstellung vom Abendritual-Buch, hat sich bei uns nicht bewährt. Eher der geregelte Ablauf. War schön so.
Jetzt:
- Einschlafzeit zwischen 21:30 und 22:30. aufstehen kann ich wegen der Arbeit leider nicht noch später legen, max. auf 7:30, sonst könnte er wenigstens morgens den Nachtschlaf etwas ausdehnen.
- Ich glaube, sein Mittagsschlafbedarf hat sich verkürzt. 1:00-1:15 würde reichen, alles darüber hinaus scheint gerade ungut.
- Die neuesten Maschen allerdings:
- 1) er legt sich hin, als wollte er ganz alleine einschlafen (vielleicht wirklich in guter Absicht) und dreht stattdessen total hohl, steht kurz drauf im Bett und hüpft am besten noch.
- 2) er trinkt kurz und sagt dann: raus, was heißt, dass er nochmal ne Runde drehen muss, ein Buch mit Papa oder ähnliches. Das hatten wir bei Bedarf früher ja auch. Jetzt haben wir das allerdings nicht nur ein, zweimal, bis er müde ist. Und auch nicht nur gelegentlich. Sondern täglich. Und das x Mal bis zum umfallen, wie im Wahn. Das endet in Stress. Und er kommt nicht zur Ruhe.
Wir haben schon probiert, ihn wahlweise wesentlich später ins Bett zu bringen oder ihn nach den ersten Schlafzimmerfluchten doch noch länger weiter spielen zu lassen, für den Fall: einfach noch nicht müde. Dann findet er jedoch auch kein Ende.
Beim Wieder-Aufstehen gibt es normal ansonsten nur noch Bücher oder maximal Duplo (da ist er ruhiger als bei anderen Spielen) oder von Papa, eventuell auch mal Mama durch die Wohnung getragen werden.
Manchmal sage ich, etwa bei der dritten Schlafzimmerflucht oder wenn er schon kaum noch geradeaus gucken kann: jetzt ist Schluss, es geht nicht 10 mal wieder raus aus dem Zimmer. Muss mich dann allerdings vor die Tür setzen, da er sie natürlich öffnen und gehen kann. Das endet mit Tränen, richtig wilder Aufregung und einem kleinen Aufgelösten Kerlchen, das nach Papa brüllt (was aber manchmal auch einfach raus ins Wohnzimmer heißen kann) oder Mama aufsteheeeen oder rausjaaa. Im besseren Fall ist der Ausraster der Umschalter zum Einschlafen und er schläft kurz darauf im Arm ein. Im schlechteren Fall ist er immer noch nicht bereit und mir bleibt nichts als ihn trotzdem ziehen zu lassen. In dem Fall war mein Durchgreif-Versuch umsonst und auch die Tränen waren völlig umsonst. Egal welcher der beiden Fälle - ich finde alle Tränen abends, egal welcher Anlass, traurig und überflüssig. Es muss doch irgendwie ohne Kummer gehen. Das ist ja auch kein schöner Ausstieg aus dem Tag. Gelegentlich hat er nun auch noch zwischen 8 und 9 richtig Hunger, wenn er nicht wie früher um die Zeit schläft, weil er beim eigentlichen Abendessen oft nur Kleinigkeiten isst. (Bekommt er aber nichts zum frühen Abendessenszeitpunkt, dreht er auch durch, Hunger ist bei ihm kein guter Zustand. Und da er kein guter Esser ist und wirklich nur nach Bedarf isst (solange es nicht um Süßes geht), verweigere ich ihm auch ungern einen späten Essenswunsch, weil ich davon ausgehen kann, dass er es mit dem Hunger ernst meint und keine Zeit schinden will).
Papa im Schlafzimmer hilft nicht, schon versucht. Papa als Zubettbringer funktioniert auch nicht.
Mittagsschlaf kürzen ist noch eine Option. Leider spielt da an 5 von 7 Tagen die Kita nicht mit. Ansonsten fällt mir wenig ein, wie wir einfach diesen Dreh wieder rauskriegen können, dass er momentan mit Heia praktisch schon das sofortige Wiederaufstehen verbindet. Er soll ja mit dem Bett lieber Hinlegen und ankuscheln und schlafen verbinden. Den Faktor Sommer mit späteren Zubettgehen habe ich gedanklich schon einkalkuliert.
Vielleicht löst sich das Problem in ein paar Wochen mal wieder in Luft auf. Vielleicht aber auch nicht und so bin ich für alle Anregungen dankbar. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen oder zu wirr geschrieben.