An die Wurmerfahrenen

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  • Hallo liebe Raben,


    nun sind zehn Wochen vergangen seit unserem Madenwurmbefall. Nichts mehr zu sehen und es kratzt sich auch niemand mehr offensichtlich am Po. Auch meine extreme Angst vor möglichen Wurmeiern in der Wohnung ist deutlich gesunken nach dieser Zeit.

    Nun meine Frage, habt ihr die Unterwäsche, Bettwäsche und Handtücher weiterhin immer konsequent bei min. 60 Grad gewaschen oder reicht eine 40 Grad Wäsche aus? Offensichtlich stark verschmutzte Wäsche wird natürlich heiß gewaschen. Aber ich schmeiße in der Regel auch mal die Unterhosen oder ein Handtuch was nur 2-3mal benutzt wurde in die übrige Wäsche mit rein, wenn sie keine sichtbaren Verschmutzungen aufweisen.


    Vielleicht kann mir nochmal jemand helfen, was das angeht?

  • einfach wieder wie vorher waschen. Dinge, die du sonst nur bei 40 Grad gewaschen hast, packst du jetzt auch wieder in die 40 Grad Wäsche.

    Besorg Dir ein Paar Packungen Vermix auf Vorrat und nimm sie ggf mit in den Urlaub, das entspannt ungemein!!


    Mit Waschen, Desinfektion, etc kann man den Madenwurmbefall etwas eingrenzen, aber wirksam weg geht es nur mit 3 facher Behandlung der gesamten Familie.

    Nona mit großer (03) und und kleiner (05) Tochter und kleinem Sohn (2008 )

  • Kommen gerade aus dem Urlaub. Und jetzt türmen sich hier gerade die Wäscheberge von 6 Personen. Da bekomme ich locker zwei Maschinen mit 60 Grad voll. Aber die eine oder andere Schlüppi rutscht doch durch. Deine Antwort beruhigt mich aber doch und hilft mir wieder mehr dem gewohnten Umgang nachzugehen.


    Das Vermox kann ich leider nicht vorrätig im Haus haben. Rezeptfrei gibt es die ja nicht und die einzige Hollandapotheke die ich gefunden habe ist scheinbar ausgebommt. Nicht lieferbar. Und nur so bekomme ich nichts von unserer Kinderärztin verschrieben.


    Im Grunde war meine größte Sorge, dass wir uns im eigenen Haushalt wieder neu anstecken können aber das sollte ja nach dieser Zeit nicht mehr möglich sein. Alles andere was wir von draußen mitbringen können, denke ich kriegen wir mit normaler Handhygiene vor dem Essen, beim nach Hause kommen und nach dem Toilettengang in den Griff.

  • Wir haben nie irgendwas extra gewaschen. Bei wirklich super-perfekt angewendeter Hygiene kann man sich bestenfalls die dritte Behandlungsrunde sparen. Die Wurmeier sind nicht besonders lange lagerfähig.


    Edit: Gerade nochmal nachgeschaut, du fragst eigentlich was anderes.


    Ich halte Würmer für Schicksal. Man kann die Ansteckung damit nicht sinnvoll komplett verhindern, jedenfalls nicht, wenn man Kinder im Haushalt hat. Aber man muss ja auch nicht, weil Madenwürmer bringen niemanden um und die Medizin dagegen ist unproblematisch.

  • Das klingt vielleicht hart aber wenn ich nicht selbst betroffen gewesen wäre, wäre ich entspannter mit der Situation umgegangen. Ich habe einen Waschzwang, den ich die meiste Zeit gut unter Kontrolle habe. Dieser Vorfall hat mir aber auch nochmal aufgezeigt, dass ich es nicht unter Kontrolle haben kann (den Zwang betreffend) und das war wirklich hart. Diese Ungewissheit ob es zu einem Rückfall kommt. Das schlimmste war, der Ekel vor mir selbst (vor den Kindern nicht) und das ich mich lange Zeit überhaupt nicht mehr wohl gefühlt habe in meinen eigenen 4 Wänden, der Zwang hat mich Glauben lassen die Eier wären überall. Letztendlich habe ich kapituliert. Am liebsten hätte ich alle Kleiderschränke komplett durchgewaschen, manche Gegenstände habe ich einige Wochen nicht mehr benutzt, Spielzeug der Kinder ungewaschen weggepackt weil ich mit der extremen Reinigung wie ich sie vollzogen hätte, niemals Herr der Lage geworden wäre. Eben nur Handtücher und Unterwäsche habe ich gesondert behandelt, neben der Handhygiene. Und das sollte sich jetzt auch wieder normalisieren weil es mir den Alltag doch erleichtern würde.


    Vom Kopf her ist mir das ja auch eigentlich klar, mit Zwangserkrankung leider nicht immer so leicht und schnell anzunehmen und darauf zu vertrauen, dass alles gut ist. Aber ihr habt so Recht, wenn ihr sagt, dass nicht immer alles zu verhindern ist.


    Danke für eure Antworten.

  • Die Eier der Madenwürmer sind 2-3 Wochen infektiös, von daher wäre ich ganz pragmatisch:

    Klamotten Bettwäsche, Handtücher und andere Gegenstände, die Du/Ihr max. 3 Wochen lang nicht berührt habt, können getrost ignoriert werden.


    Was ich zusätzlich immer mache: Äpfel, Gurken, Tomaten, Erdbeeren, Paprika, Kirschen, etc. immer gründlich und mit Spüli abwaschen. Eben deswegen. Ich gehe nicht davon aus, dass Erntehelfer während der Arbeit die sanitären und hygienischen Gegebenheiten hätten, um eine Infektion der Lebensmittel ausschließen zu können.

    Wir haben da leider (zum Glück schon einige Jahre her) eine Wurmodyssee hinter uns, die ich niemals wieder erleben möchte.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Völliges OT: Wir hatten noch nie (bewusst) Würmer, wenn ich mir aber die vielen Threads im Forum dazu anschaue, denke ich, dass das ja kaum sein kann. Verschwinden die denn einfach wieder, auch wenn man nicht behandelt? Oder gibt es tatsächlich "empfindlichere" Familien? Oder habe ich hier einfach eine Wahrnehmungsverzerrung?#gruebel

  • Oder gibt es tatsächlich "empfindlichere" Familien?

    Ich würde es etwas differenzierter sagen:

    Es gibt Familienmitglieder, die befallen sind und es sofort spüren.

    Es gibt Familienmitglieder, die befallen sind, aber gar nichts spüren.

    Und es gibt nicht befallene Familienmitglieder.


    Und ich erinnere mich an Postings von zumindest einer anderen Rabin die meinte, dass eines ihrer Kinder besonders anfällig für Wurminfektionen wäre und das andere gar nicht.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Danke, Annie. Die vielen verschiedenen Angaben über die Infektiösität der Eier hatte mich sehr verunsichert. So nach und nach hole ich aber wieder die Dinge die in der Versenkung verschwunden sind hervor.


    Und es stimmt wirklich. Ich bin aus allen Wolken gefallen, nachdem ich bemerkt habe selbst Würmer zu haben. Ich hatte tatsächlich keinerlei Beschwerden oder Anzeichen. Nur meine Tochter kratzte sich hin und wieder am Po, was mich leider nicht auf die Idee gebracht hat da mal genauer zu forschen. Ich dachte, es liegt am mangelhaften Abputzen nach dem Toilettengang. Nun ja, jetzt achte ich da natürlich mehr darauf aber bisher krabbelt nichts mehr bei ihr. Bei meinem Sohn habe ich auch nichts feststellen können. Und da hätte man es ja vermutlich sicher in der Windel sehen müssen. Ich hoffe, wir sind mit diesem Thema durch und müssen uns nur noch mit Läusen befassen. Das ist zwar auch mehr Arbeit aber psychisch für mich 100x besser. #hammer#freu

  • Flitzebogen123 :

    Ich hatte hier mal vor einigen Jahren fachlich fundierte und seriöse Infos verlinkt, allerdings weiß ich nciht mehr, ob das vielleicht sogar noch im Vorgängerforum war.

    Hier noch ein Link, der nicht ganz so in die wissenschaftliche Tiefe geht:

    https://www.netdoktor.de/krankheiten/oxyuriasis/


    Wirklich essentiell wichtig bei der Bekämpfung ist, die Medikamentengabe 3 mal im Abstand von 2 Wochen zu wiederholen, um die Re-Infektionen zu unterbrechen.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    • Offizieller Beitrag

    (...dass Madenwürmer ganz hervorragend in Sachen Allergieprävention sind und Immunologinnen große Hoffnungen in Wurmtherapie in Bezug auf Autoimmunerkrankungen wie Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn und sogar Multiple Sklerose setzen, sollte ich jetzt nicht erwähnen oder? Ich finde die Viecher lästig, aber was sie bei uns im Körper Gutes machen können, ringt mir wirklich Bewunderung ab und ich glaube, ich finde sie dadurch ein gutes Stück nicht mehr so schlimm - aber ja, das sagt sich natürlich leicht, wenn die eigene Familie nicht betroffen ist.)


    Fingernägel sehr kurz halten bei Kindern hat uns unser alter Kinderarzt als zusätzlichen Tipp gegeben.

    Aber ansonsten klingt das ganz prima bei dir und deiner Familie, Flitzebogen. Ich lass dir einen Drücker da.

  • Ich bin fest davon überzeugt, dass manche Kinder anfälliger sind als andere. Und ich glaube es verwächst sich. Erwachsene sind, so wie ich es kenne nur betroffen, wenn sie mit Kindern eng zusammen leben (also je kleiner die Kibder und je enger der Körperkontakt desto eher stecken sich die Erwachsenen an).


    Wichtig ist wirklich die 3malige gleichzeitige Behandlung aller in der Familie.


    Was mich immer noch beunruhigt, und gleichzeitig auch beruhigt hat (im Sinne vo: so viel Hygiene kann ich gar nicht walten lassen) man kann die Eier auch aufwirbeln und einatmen und dich dann re-infizieren (das hab ich zumindest wiederholt gelesen).

    Jetzt mit der Maskenerfahrung könnte man vielleicht beim Bettwäsche abziehen eine FFP2 Maske aufsetzen und so diesen Weg ausschließen.


    Vielleicht habt ihr ja jemanden im Bekanntenkreis, der mal nach Holland kommt, da kann man die Dinger einfach in der Drogerie mitnehmen.


    Ich finde es bewundernswert, dass du mit Deiner Zwangserkrankung inmitten dieser Herausforderung so reflektiert umgehen kannst!

    Nona mit großer (03) und und kleiner (05) Tochter und kleinem Sohn (2008 )

  • conundrum

    Ja, das mit der Allergieprävention habe ich natürlich auch gelesen trotzdem bin ich persönlich lieber wurmfrei. #zwinker Ich hatte ja um ehrlich zu sein echt Panik, dass die nicht da bleiben wo sie entstehen im Darm und noch woanders hinkrabbeln. Und mal ganz ehrlich, dass Sexualleben ist unter diesen Umständen schon stark eingeschränkt. Wobei mein Partner schon nach der ersten Einnahme überhaupt kein Problem gehabt hätte mit mir intim zu werden. Für mich war das allerdings undenkbar.


    Nona

    Im großen und ganzen komme ich mit meiner Zwangserkrankung ganz gut im Alltag zurecht. Es gibt aber auch Phasen oder Ereignisse, die mich völlig aus der Bahn werfen und ich kein Licht am Horizont sehe. Ich gehe auch offen damit um. Damit ich aber schneller wieder zurück auf den Boden der Tatsachen kommen kann und vor allem meine Kinder nicht unter meinen manchmal nicht vermeidbaren Zwangshandlungen leiden müssen, hilft es mir tatsächlich mit anderen zu sprechen wie sie reagieren würden bzw. was sie in ähnlichen Situationen getan haben. Einfach um mir bewusst zu machen, was "normal" wäre oder das die Welt nicht gleich unter geht. Immerhin habe ich bisher auch jede Krise überwunden ohne großen Schaden davon getragen zu haben. Angst hin oder her. Mir tun nur meine Kinder unfassbar leid, wenn ich in eine dieser Extremsituationen gerate. Meine große Tochter bemerkt, dass natürlich schon mit ihren 8 Jahren wenn da etwas nicht stimmt. #crying